Der Titel des Buches klingt wahnsinnig vielversprechend, als langjährige Thrillerleserin habe ich einiges erwartet. Vielleicht ein bisschen zu viel. Aber fangen wir mal von vorne an:
Wir begleiten in dem Buch Remie Yorke, die als Managerin eines Hotels arbeitet. Es ist ihr letzter Arbeitstag, Remie hat wichtige Pläne, die mit der Vergangenheit ihres Bruders zusammenhängen. Doch das Wetter macht ihr einen Strich durch die Rechnung, sie wird eingeschneit und plötzlich steht ein Polizist vor der Türe. Remie ist sichtlich erleichtert und bittet den Mann herein. Doch kurze Zeit später steht ein zweiter Mann vor der Türe, der behauptet, ebendieser Polizist zu sein.
Das wäre der Moment gewesen, in dem der Autor unfassbar viel aus dem Buch hätte herausholen können. Doch leider hat er sich die erste Hälfte des Buches stark auf Landschaftsbeschreibungen und eine Story aus Remies Vergangenheit bezogen. Für mich persönlich muss ersteres in einem Thriller nicht so ausführlich sein, da es einiges an Spannung genommen hat. Was mir wirklich gut gefallen hat, war das Zusammenarbeiten zwischen Remie und dem Hotelgast Jai, da man hier die ganze Zeit nicht wusste ob man Jai wirklich vertrauen kann oder nicht. Wie sich Remie den beiden Fremden gegenüber verhalten hat, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen und fand sie für diese äußerst gefährliche Situation ziemlich naiv.
Das Buch hat einen flüssigen Schreibstil und ab der zweiten Hälfte wurde es auch spannend. Durch die letzte Hälfte bin ich geflogen und war gut unterhalten, auch wenn ich den Plotttwist und das Ende relativ früh erraten habe.
Ich denke, das Buch ist für alle etwas, die einen "Cozy Thriller" suchen oder für diejenigen, die noch nicht viele Thriller gelesen haben. Die Geschichte ist unterhaltsam und ließ sich gut lesen. Man erfährt viel über die Vergangenheit der Protagonistin und ihren Bruder, befindet sich also auf zwei Zeitebenen während des Lesens.