Bewertung zu "Wenn Gott den Pinsel schwingt" von Marlene Shahwan
Seit zwei Jahren schon liebe ich die Kalender von Marlene Shahwan mit ihren wunderschönen und außergewöhnlichen Bildern mit Motiven aus dem Heiligen Land. Als ich sah, dass ihre Autobiografie erscheint wusste ich, dass ich das Buch unbedingt lesen will, um mehr über ihr Leben und die Frau hinter den Bildern zu erfahren.
Zuerst erscheint ihr Leben nicht sehr außergewöhnlich zu werden. Sie wächst in einer norddeutschen Region auf und weiß auch nicht so wirklich, wie sie ihr Leben gestalten will. Aus dem erhofften Kunsstudium wird nichts und so fügt sie sich in einen Beruf, der alles andere als efüllend für sie ist.
Als sie dann Johnny kennen und schließlich lieben lernt, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Ihr gemeinsamer Weg führt sie raus aus Deutschland in die Region von Bethlehem, wo sie sich von Gott hin berufen wissen. Bethlehem liegt im palästinensischem Autonomiegbiet und als Marlene und Johnny dorthin ziehen beginnt die erste Intifada und wenig später die Zweite. Dort geraten die Beiden mit ihren Kindern nicht nur einmal genau in die Schusslinie des Konfliktes (wortwörtlich). Mit Spannung liest man, wie sie trotz heftiger Herausforderungen und Anfeindungen ihrer Berufung treu bleiben und erleben, wie Gott mitten in kriegerischen Auseinandersetzungen ihre Aufgaben erweitert und sie sogar befähigt ein großes Haus zu bauen. Und auch ihr Traum vom Malen wird nach langer Zeit wieder zum Leben erweckt, als sie beschließt die Bilder für ihr neues Gästehaus selber zu malen. Authentisch und offen schreibt Marlene von Erfolgserlebnissen, aber auch von Schwierigkeiten, Konflikten und Missverständnissen. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich das Buch durch gelesen. Ich bin gespannt, wie Gott ihr Leben weiter führen wird.
Besonders schön gelungen und passend finde ich das Buchcover mit einem (gemalten) Bild von Marlene. Im Buch gibt es auch einen Bildteil, den ich beim Lesen immer wieder aufgeschlagen habe, um mir ein besseres Bild von der Umgebung und den Menschen machen zu können.