amaliaminds

Thomas Kniesches "Büchermorde - Mordsbücher" befasst sich mit jeglicher Interpretation des "Mordsbuches", so beschreibt er wunderbar recherchiert über die berühmtesten bibliomanen Mörder der Geschichte. Weiter werden Todesfälle in Bibliotheken und Bibliothekare als Ermittler in Kriminalromanen beleuchtet, sowie das Buch als Mordwaffe ("mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen" aber auch vergiftete Seiten sorgen für Mord und Totschlag).  Jedes der kurzes Kapitel ist vollgestopft mit Fakten und Anekdoten.

Für meinen Geschmack ist die Lektüre sehr unterhaltsam und interessant. Einige Passagen sind sehr gedrängt geschrieben, unzähliges Wissen auf engstem Raum. Hier wirkte manch ein Fakt doch etwas gewollt ins Buch verfrachtet. Insgesamt jedoch ein Sachbuch der anderen Art, bisher habe ich so etwas noch nie gelesen. Für wahre Krimifans ein Genuss, alle anderen dürften besser die Finger davon lassen.

Andreas van Hooven beschreibt das stürmische, bunt-graue Berlin der 90er Jahre. Der Protagonist, kläglich scheiternd beim Versuch, die innere Leere zu füllen, durchlebt die Tage in diesen Zeiten des Umbruchs. Van Hooven fängt die Stimmung, den Wechsel von pulsierendem Techno und betäubend stiller Einsamkeit, von Trennung und Aufbruch meisterhaft ein. Berlin zeigt sich von seiner wahren Seite: eine Stadt der schnellen Bekanntschaften, der Oberflächlichkeiten, der Sternegreifer und Tagträumer. Schön, schnell, schmerzlich.

Eine Geschichte auf nur 150 Seiten, die den Leser nachdenklich zurück lässt.