anderfeldt
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anderfeldts Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Die tausend Herbste des Jacob de Zoet" von David Mitchell
Bewertung zu "Unsre verschwundenen Herzen" von Celeste Ng
Spoilerfrei. Auf einer anderen Plattform hat jemand geschrieben, dass es "eher ein Jugendbuch" ist. Das denke ich nicht.
Okay, einer der beiden Protagonisten ist ein zwölfjähriger Junge, aber die Sprache und die Handlung sind für Erwachsene. A apropos Sprache: Anders als in den eher nüchtern erzählten Romanen "Was ich euch nicht erzählte" und "Kleine Feuer überall" ist die Sprache von "Unsere verschwundenen Herzen" ausgesprochen poetisch, nicht zuletzt angelehnt an eine wichtige Figur der Geschichte, die Dichterin ist und eines der Hauptthemen: Was kann Kunst gegen Gewalt ausrichten?
Die Dystopie spielt in einer sehr nahen Zukunft und manche Tendenzen finden sich leider auch bei uns – und in den USA, wo die Geschichte spielt, noch deutlicher.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ich fand ihn so spannend, dass ich mich zwingen musste, langsamer zu lesen, um auch die Sprache genießen zu können.
Wenn ich die Romane von Celeste Ng zusammenfassen wollte:
• "Was ich euch nicht erzählte" ist ein Thriller
• "Kleine Feuer überall" ist ein Abenteuer
• "Unsere verschwundenen Herzen" ist ein Gedicht
Für "Einsteiger" sind die beiden anderen Bücher besser geeignet, aber ich gebe diesem 5 Sterne. :-)
Bewertung zu "Seelen in der großen Maschine" von Sean McMullen
(weitgehend Spoiler-frei)
Die Protagonistin lebt in einer ungewöhnlichen Beziehung mit einem drogen-produzierenden Forscher in einer festungsartig ausgebauten Hügel. Die Stadt, in der sich das Geschehen zuträgt, ist verfallen, beherrscht von einem riesigen fliegenden Bären namens Mord auf der einen und der "Magierin" auf der anderen Seite. Es gibt grausame, genetisch modifizierte Kinder und giftige, kluge Bären. Dazwischen skrupellose Sammler und Menschen, die einfach nur überleben wollen. Alle leben von den Hinterlassenschaften einer riesigen, verfallenen Biotech-Firma.
Soweit, so normal-dystopisch.
Aber obwohl "Borne" auf der einen Seite eine spannende Geschichte ist, ist der Roman deutlich komplexer als die meisten anderen dieses Genres. Es gibt da Borne, ein rätselhaftes Wesen, das alles hinterfragt und lange nicht weiß, was es wirklich ist. Auch die Hintergrundgeschichte von Mord lassen ihn in einem ganz anderen Licht erscheinen. Der intensive Roman besitzt eine schwer zu greifende Tiefe, die man auf jeder Seite ahnt. Dass er dabei trotzdem spannend ist, macht ihn für mich zu einem seltenen Kleinod.
Funktioniert das immer? Ich denke nein. Der Roman hat Längen, es dauert lange, bis man versteht, wie die Stadt "funktioniert", bzw. wie sie sich anfühlt. Vielleicht ist der Roman gescheitert, aber großartig gescheitert und das ist allemal besser als etwas Mittelmäßiges, finde ich.
Borne hat mir persönlich viel besser gefallen als die "Southern Reach Trilogie" (die ich im 3. Band abgebrochen habe).
Bewertung zu "Mortal Engines - Die verlorene Stadt" von Philip Reeve
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