andrejevic

Hier kommt Doktor Cornlelius Waldeck: eine schräge Gestalt, mit Hundeblick, geprägt von einer Mischung aus Verunsicherung und Selbstbewusstsein und absoluter Menschlichkeit.
Ivonne Hübner nimmt den Leser in der ihr eigenen Art - die wir lieben - mit in ihre Heimat, die Lausitz des frühen 19.jh. Wir treffen einen Arzt Mitte 30, der mit einer Serie von Morden an jungen Frauen aus einfachen Verhältnissen konfrontiert wird und dürfen ihn auf seinen verschlungenen Pfaden begleiten. An seiner Seite: der jugendliche "Haudrauf" Jakub und die süße Magd "Mathilde", die sich selbst der Lebensgefahr aussetzt, um herauszufinden, wer der Mörder in den Reihen des verschlafenen Dorfes ist.
Dass Waldeck, der Graf Adrian und unser Wandergeselle von dem unbedarften Mädchen verzaubert sind, sorgt für das Komische im sonst tragischen Umfeld, was dem Ganzen eine herrliche verspielte Note gibt.
Der Einstieg überzeugt durch den Sprung zwischen den Erzähperspektiven. So lernen wir die Charaktere in chronologischer Reihenfolge kennen, sondern - wie es für Hübner mittlerweile stilistisch typisch ist - abwechselnd und häppchenweise. Das ermöglicht eine ambivalente Sichtweise auf die Figuren, die immer auch einander beeinflussen und durch das unmittelbare Geschehen beeinflusst werden.
Grandioses Debüt im Gmeiner Verlag, von dem man ohnehin nur Qualität gewohnt ist!