Bewertung zu "Die verlorenen Zeilen der Liebe" von Astrid Korten
Neben ihrem Studium im Paris hofft Lilly vor allem darauf, in der Stadt der Liebe auch endlich selbst die Liebe kennenzulernen. Als sie dem charmanten, aber auch verheirateten, Monsieur Inconnu begegnet ist sie von ihm verzaubert. In den vielen Briefen an ihre Schwester Chloé berichtet sie von ihren Erlebnissen mit ihm und auch über ihren tiefen Schmerz, als er die Affäre plötzlich beendet. Doch Chloé erhält die Briefe erst zwei Jahre später, als Lilly schon verstorben ist.
Lillys Briefe erschüttern Chloé zutiefst und sie wird gezwungen, sich mit den früheren Fehlern ihrer Familie auseinanderzusetzen.
Astrid Korten erzählt in "Die verlorenen Zeilen der Liebe" gefühlvoll und poetisch Lillys Geschichte. Die immer wieder eingefügten Gedichte und Briefe machen diese Liebesgeschichte zu etwas ganz besonderem. Mit dem Voranschreiten der Geschichte wird dem Leser aber nach und nach klar gemacht, dass es sich hierbei nicht um eine klassische Liebesgeschichte handelt, sondern dass Lillys Geschichte zwischen der Tragik der Vergangenheit und einem nie erreichbarem Glück schwankt. So wurde unter dem Rahmen eines Liebesromans eine Geschichte geschaffen, die weit tiefer geht und weit in die Fehler, die Lilly in der Vergangenheit zugefügt wurden, hineinblicken lässt. Die Wendungen und das überraschende Ende kommen unerwartet und hinterlassen einen Nachklang, der einen dieses Buch so schnell nicht vergessen lässt.