Stellenweise ist der Roman sehr anstrengend zu lesen - vor allem wegen der langen Satzkonstruktionen und wirren Aneinanderreihung von Sätzen. Sprachlich ist der Text definitiv anspruchsvoll und nicht nach meinem Geschmack.
Das Klimawandel-Thema wird eher platt bearbeitet. Die Schuld unserer Gesellschaft steht hierbei im Vordergrund.
Allerdings werden auch immer wieder interessante moralphilosophische Fragen angestoßen und die Doppelmoral des Menschen vorgeführt.
Zeno fand ich als Protagonisten sehr spannend. Erschreckenderweise konnte ich mich mit der Art, den Gedanken und Empfindungen des Misanthropen, identifizieren. Zenos Verfall geht einher mit dem Verlust seiner großen Liebe. Er ist ein schmerzlich Leidender - eine bemitleidenswerte Figur.
Besonders beeindruckt haben mich folgende Sätze am Ende: „So oder so, ich habe kein Bedürfnis, mich weiter zu erklären. Der einzelne Mensch ist ein Rätsel, einige Milliarden Menschen, organisiert in einem parasitären System, sind eine Katastophe. Ich bin es leid, unter diesen Umständen Mensch zu sein. [...] Früher glaubte ich, ich müßte mich wehren gegen die schleichende Misanthropie, heute ist mir klar, daß wir den Menschen von seinem Sockel stoßen müssen, um ihn zu retten. [...] Es ist höchste Zeit. Was mich tröstet? Daß vom Menschen nichts übrigbleiben wird außer einigen Koprolithen.“ (167)