annewiegners avatar

annewiegner

  • Mitglied seit 11.03.2015
  • 14 Freund*innen
  • 47 Bücher
  • 22 Rezensionen
  • 41 Bewertungen (Ø 3,68)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne16
  • 4 Sterne10
  • 3 Sterne6
  • 2 Sterne4
  • 1 Stern5
Sortieren:
Cover des Buches Unterm Scheffel (ISBN: 9783492952583)

Bewertung zu "Unterm Scheffel" von Maarten 't Hart

Unterm Scheffel
annewiegnervor 7 Jahren
Kurzmeinung: unterhaltsam und nachdenklich zugleich
Wenn Mann sich geschmeichelt fühlt


Alexander Goudveyl, um die Fünfzig, ist als Pianist und Komponist mit seinem Leben nicht ganz zufrieden: seine Karriere dümpelt so vor sich hin, die Beziehung zu seiner Ehefrau ist eigentlich gar keine mehr. Eines Abends wird der Musiker nach einem Konzert von einer jungen Frau angesprochen. Sie interessiert sich für eines seiner Konzerte. Wenig später schon besucht sie ihn zu Hause, um diese Aufnahme persönlich bei ihm abzuholen. Unüberlegt und voller Leidenschaft stürzt sich Alexander in eine Affäre mit ihr. Doch während seine Liebe wächst, immer intensiver und unbedingter wird, kühlt die seiner Geliebten nur allzu rasch ab. Verzweifelt versucht er, die Kluft zwischen ihnen zu schönzureden. Seine Freunde erkennen, dass er dieses Verhältnis beenden muss, wenn er nicht daran zerbrechen will, aber sein „Alter Ego“ fühlt sich geschmeichelt durch die junge Frau, er glaubt und hofft auf neue Leidenschaft und Kreativität, bindet sich emotional immer enger, während Sylvia sich immer mehr von ihm entfernt. Alles steuert auf ein Tragödie hin.

Erstaunlicherweise konnte ich mich gut in das Denken, Fühlen und Handeln eines sich in der Midlife-Crisis befindenden Mannes hineinversetzen. Er hatte mein ganzes Mitgefühl. Besonders gut gefallen haben mir auch die immer wieder eingestreuten musikalischen Betrachtungen, sodass ich mir einige Stücke sogar im Internet angehört habe.

Cover des Buches Im Licht des Tages (ISBN: 9783453407367)

Bewertung zu "Im Licht des Tages" von Will North

Im Licht des Tages
annewiegnervor 7 Jahren
Kurzmeinung: klassische Liebesgeschichte gewürzt mit Naturkatastrophe
gelungene Mischung

Andrew Stratton, der frisch geschiedene Professor aus Amerika, braucht eine Auszeit Die sucht er in einem idyllischen Dorf an Englands rauer Küste. Dort will er lernen „Steinhecken“ zu bauen und dort begegnet er auch der eigenwilligen Nicola. Der vernunftbetonte und distanzierte Architekt und die impulsive Malerin liefern sich so manches verbale Gefecht und kommen sich dennoch näher. Für beide ist es nicht leicht, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen.

Spannend wird die Geschichte durch die am Ende jeden Kapitels eingestreuten Zeitungsnotizen über eine sich anbahnende und dann hereinbrechende Flutwelle. In einem dramatischen Kampf gegen die Naturgewalten, der auf realen Ereignissen basiert, werden sich beide darüber klar, was ihnen im Leben wichtig ist.

Die Geschichte ist nach ganz klassischem Handlungsmuster aufgebaut und damit vorhersehbar. Aber was will man anderes erwarten, wenn man auf ein Happy End hofft?

Cover des Buches 6 Uhr 41 (ISBN: 9783442483747)

Bewertung zu "6 Uhr 41" von Jean-Philippe Blondel

6 Uhr 41
annewiegnervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Was wäre gewesen, wenn?
Interessantes Gedankenspiel

Cécile hat das Wochenende bei den Eltern verbracht. Am Montagmorgen sitzt sie erschöpft im Frühzug und ärgert sich, dass sie nicht doch schon am Vorabend zurück zu Mann und Kind gereist ist. Der Platz neben ihr ist frei, ein Mann setzt sich. Cécile erkennt ihn sofort: Philippe Leduc. Auch Philippe hat Cécile gleich erkannt. Doch sie schweigen geschockt. Beide. Jeder für sich erinnern sich Cécile und Philippe in den eineinhalb Stunden bis Paris, wie verliebt sie vor dreißig Jahren waren, als sie zusammen ein romantisches Wochenende in London verbringen wollten und dort alles aus den Fugen geriet. Je näher der Gare de l’Est kommt, desto mehr will man wissen: Endet die Reise dort, oder gibt es ein nächstes Mal?

Es handelt sich hierbei um eine Geschichte, die sich nur in den Köpfen der beiden Menschen abspielt, in der sie die Vergangenheit Revue passieren lassen und über ihr gegenwärtiges Leben reflektieren. Tiefsinnig und unterhaltsam geht der Autor der Frage nach, wie sich Menschen im Laufe ihres Lebens verändern und mit ihnen ihre Erwartungen, Hoffnungen und Träume. Die beiden Charaktere werden überzeugend, d.h. sehr menschlich mit Fehlern und Schwächen, gezeichnet. Bis zum Ende bleibt es spannend: Werden sie einander ansprechen oder wortlos auseinandergehen?

Cover des Buches Der Sommer ohne Männer, Roman, (ISBN: B0050OPTES)

Bewertung zu "Der Sommer ohne Männer, Roman," von

Der Sommer ohne Männer, Roman,
annewiegnervor 7 Jahren
Kurzmeinung: Humorvolle und selbstironische Geschichte einer Ehekrise
Wenn der Ehemann eine Pause braucht

Die New Yorker Dichterin Mia und der Neurowissenschaftler Boris sind seit Ewigkeiten verheiratet und haben eine erwachsene Tochter. Nach außen hin scheint alles in Ordnung, aber plötzlich, aus heiterem Himmel, möchte Boris eine «Pause». Natürlich ist die Pause jünger, attraktiver und zudem seine Assistentin. Mia stürzt in eine tiefe Depression, während Boris seine neue Freiheit genießt. Nach dem Klinikaufenthalt zieht sich Mia aufs Land zurück. In der Einsamkeit ihres Sommerhauses, in den Gesprächen mit ihrer Mutter und deren Freundinnen, vor allem aber ohne Männer, versucht sie, wieder zu sich selbst zu finden. Um sich zu beschäftigen, gibt sie einen Schreibkurs für junge Mädchen. So treffen drei Generationen mit ihren spezifischen Hoffnungen und Freuden, Problemen und Unzulänglichkeiten aufeinander und geben Mia die Möglichkeit, ihr eigenes Leben zu reflektieren, die Vergangenheit aufzuarbeiten, sich der Gegenwart zu stellen und sich für eine Zukunft bereit zu machen.
Siri Hustvedt schreibt klug und unterhaltsam, anschaulich und mit scharfen Blick auf die menschlichen Schwächen, manchmal vielleicht ein wenig zu intellektuell.

Cover des Buches Himmelslichter (ISBN: 9783453265721)

Bewertung zu "Himmelslichter" von Adriana Trigiani

Himmelslichter
annewiegnervor 7 Jahren
Kurzmeinung: warmherzig, lebendig, nah an der Realität
Die Geschichte einer Frau, die sich auf sich selbst besinnt

„Himmelslichter“ ist der vierte Band aus der Serie um die Apothekerin Ave Maria, einer gebürtigen Italienerin, die in den USA lebt und ihre Heimatstadt Big Stone Gap über alles liebt. Auch wenn man die ersten drei Bände nicht gelesen hat, kann man ganz leicht in die Geschichte einsteigen, weil alle wichtigen Informationen aus der Vergangenheit unaufdringlich eingestreut werden.
Auch wenn dramatische, das Leben der Heldin nachhaltige verändernde Ereignisse eintreten, wie zum Beispiel die Hochzeit und der Wegggang ihrer einzigen Tochter Etta oder die lebensbedrohliche Erkrankung ihres Mannes Jack, so erzählt Adriana Trigiani doch auf eine gelassene, fast besinnliche Art und Weise, die die Leserin mit ins Leben von Ave Maria hineinnimmt und darin wandeln lässt, als gehöre man zur Familie. Wir erfahren von Ängsten und Hoffnungen, Geheimnissen und Zerwürfnissen, von Liebe und Verlust und können uns darin selbst wiederfinden. Ich liebe stille Geschichten, warmherzig erzählt und voller nachdenklicher Tiefe.

Cover des Buches Tausend Tage in Sizilien (ISBN: 9783492258951)

Bewertung zu "Tausend Tage in Sizilien" von Marlena De Blasi

Tausend Tage in Sizilien
annewiegnervor 7 Jahren
Kurzmeinung: märchenhaft und magisch
Eine märchenhafte Liebe, eine magische Landschaft

"Ein verwunschenes Jagdschloss in den Bergen Siziliens. Eine Schar von Bäuerinnen, die sich voller Leidenschaft der regionalen Küche hingibt. Und eine schöne Herrin mit einer rätselhaften Aura und einer faszinierenden Vergangenheit. Nicht nur die Amerikanerin Marlena und ihr venezianischer Mann Fernando zieht die Mystik dieses Ortes in ihren Bann"

Der Klappentext klingt, als kündige er ein Märchen an, und genauso liest sich die Geschichte: die Geschichte einer großen Liebe, einer Liebe zwischen zwei Menschen und einer Liebe zu einem Land, zu seinen Bewohnern, zu seinen Sitten und Gebräuchen.

Obwohl ich das Buch bereits vor einigen Tagen aus der Hand gelegt habe, stehe ich noch immer in seinem Bann, sehe Tosca und Leo vor mir, die Witwen der Villa Donnafugata, höre sie singen, lachen, schweigen. Es ist Marlena de Blasis Sprache, die mich so verzaubert hat: poetisch und variationsreich, malerisch und karg zugleich, niemals schwülstig, immer mitreißend. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das mich derart gefesselt hat.

Cover des Buches Tausend Tage in der Toskana (ISBN: 9783492247597)

Bewertung zu "Tausend Tage in der Toskana" von Marlena de Blasi

Tausend Tage in der Toskana
annewiegnervor 7 Jahren
Kurzmeinung: märchenhaft und magisch
Cover des Buches Der langsame Walzer der Schildkröten (ISBN: 9783442746972)

Bewertung zu "Der langsame Walzer der Schildkröten" von Katherine Pancol

Der langsame Walzer der Schildkröten
annewiegnervor 8 Jahren
Kurzmeinung: So langsam, wie die Schildkröten einen Walzer tanzen, so langsam entwickelt sich diese Geschichte.
zwiespältige Gefühle

Dieser Roman ist der zweite Teil einer Trilogie, in der es um Joséphine Corté , eine Bestseller-Autorin und ihre Familie im weitesten Sinne geht. Man muss die anderen beiden nicht gelesen haben, denn dieser zweite Band ergibt eine in sich geschlossene Geschichte, die sich sprachlich sehr flüssig und in anschaulichen Bildern lesen lässt. Ich bin eingetaucht in die Welt der Figuren, in ihre Beziehungsprobleme, in die Turbulenzen aus Liebe, Mord und Wahnsinn. Ich konnte sehr gut nachvollziehen, dass die Heldin einen Mann liebt, den sie eigentlich nicht lieben dürfte, weil es sich um Philippe, den Ehemann ihrer Schwester Iris handelt, auch wenn sich das Paar gerade scheiden lässt. Ich konnte ihr auch folgen, als sie glaubte, ihren toten Ehemann in der Pariser Metro zu sehen und dass sie alles tut, um ihre eigenen Probleme vor ihren beiden Töchtern Hortense und Zoe zu verbergen. Ich war froh, als sie ihr äußerst merkwürdiges Liebesverhältnis mit dem gutaussehenden, aber gefühlskalten Luca beendet und dass sie sich der Armen und Bedürftigen in Form der Concierge annimmt.

Aber darin erschöpfte sich auch schon meine Begeisterungsfähigkeit. Das Buch mit seinen fast 700 Seiten war mir einfach zu umfangreich, verlor sich seitenweise in unzählige Details, die zwar von der sorgfältigen Recherchearbeit der Autorin zeugen, (man beachte die Liste ihrer Danksagungen), für mich aber den Lesefluss und den Fortgang der Handlung immens gebremst haben.

Am schlimmsten empfand ich allerdings die Anhäufung unsympathischer Figuren, denen ich mich nicht nahe fühlen konnte: Josephines Tochter Hortense in ihrer aggressiven, durchgeknallten Art – ihre Muttern Henriette, eine krankhaft Egoistin – ihre Schwester Iris, selbstverliebte und hochgradig egozentrisch – das Wunderkind Junior, das mit einem Jahr den Erwachsenen so richtig auf die Sprünge hilft. Dass Massenmörder nicht sympathisch sind, ist natürlich nicht zu erwarten, aber ihre Degeneration, begründet aus einer Kindheit im Heim und in Pflegefamilien erschien mir dann doch etwas simpel.

Insgesamt ließ mich der Roman mit zwiespältigen Gefühlen zurück, zum Teil war er spannend und interessant, zum Teile habe ich seitenweise überblätter, deshalb gebe ich drei Sterne.

Cover des Buches Sommerschwestern (ISBN: 9783453419520)

Bewertung zu "Sommerschwestern" von Judy Blume

Sommerschwestern
annewiegnervor 8 Jahren
Kurzmeinung: leicht und unterhaltsam wie der Sommer, schwer und bedrückend, wie das Leben selbst
Sommerschwestern - Freundinnen fürs Leben

Erzählt wird die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Mädchen, die jedes Jahr die Sommermonate gemeinsam auf der Insel Martha´s Vineyard verbringen, bis sie erwachsen werden und sich ihre Wege trennen, aber die innere Bindung der beiden zueinander bleibt bestehen. Während die eine zielstrebig und ehrgeizig ihren Weg geht, jettet die andere durch die Welt und probiert verschiedene Lebenskonzepte aus. Am Ende wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Interessant fand ich die Variante, dass man als Leser zu Beginn mit dieser Bewährungsprobe konfrontiert wird und sich dann erst die Geschichte chronologisch von der Kindheit an entwickelt, sodass die Spannung dadurch entsteht, dass man wissen will, wie es dazu gekommen ist und natürlich, wie es ausgeht. Ebenso hat mir die Variante gefallen, durch eingestreute Statements anderer Figuren deren Sicht auf die Ereignisse zu erfahren. Besonders beeindruckend fand ich die konsequente Figurenschilderung der beiden Protagonistinnen bis ins kleinste Detail hinein, das macht die Geschichte authentisch und glaubwürdig.

Allerdings empfand ich den Roman insgesamt als zu lang. Bis zur Mitte hin gab es für mich einige quälende Längen und das extrem umfangreiche Figurenensemble war meiner Meinung nach für die Geschichte nicht unbedingt nötig. Dennoch hat mich der Roman gefesselt, besonders zum Ende hin, welches ich als sehr gelungen empfand.

Cover des Buches Der beste Teil vom Leben (ISBN: 9783426637654)

Bewertung zu "Der beste Teil vom Leben" von Liz Byrski

Der beste Teil vom Leben
annewiegnervor 8 Jahren
Kurzmeinung: vielschichtig, tiefsinnig und doch unterhaltsam
für den besten Teil vom Leben muss man kämpfen

In diesem Buch habe ich mich selbst wieder gefunden, in den Gedanken und Gefühlen der vier Protagonistinnen, in ihren Ängsten und Hoffnungen. Ich bewundere ihren Mut, kritisch ihre Beziehungen, Familienbindungen, Arbeitseinstellungen, Moral- und Wertvorstellungen zu hinterfragen und dann mit Mitte 50 ihr Leben noch einmal radikal zu ändern. Sie reisen in die Ferne und finden dabei zu sich selbst, sie begegnen ihre Vergangenheit, um mehr über sich selbst zu erfahren, sie trennen sich von altem Ballast, um neue Wege zu beschreiten.

Die Geschichte ist schön geschrieben und liest sich entsprechend leicht. Auch wenn manches vorhersehbar ist, bleibt sie insgesamt spannend und es treten Wendungen ein, die man so nicht erwartet und die man als Leserin auch eigentlich so nicht  will, die aber zum Leben nun einmal dazugehören.

Liz Byrski hat ein vielschichtiges und dennoch unterhaltsames Buch geschrieben, bei dem man träumen, lachen, weinen und seinen eigenen Gedanken nachhängen kann.

Über mich

Man sagt, das Leben schreibt die besten Geschichten selbst, und das kann ich nur bestätigen. Jeder Mensch besitzt eine eigene Geschichte und ich habe die meinige aufgeschrieben.

Lieblingsgenres

Liebesromane, Biografien, Literatur, Unterhaltung

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks