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anniiilove

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Cleanland (ISBN: 9783737342575)

Bewertung zu "Cleanland" von Martin Schäuble

Cleanland
anniiilovevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Fesselnd, regt zum Nachdenken an und lässt einen in eine Welt eintauchen, die vorzustellen wir uns noch nicht gewagt hatten.
Positiv überraschend!

Bei dem Buch „Cleanland“ von Martin Schäuble handelt es sich um einen sehr gesellschaftskritischen Roman, in dem die Protagonistin, Schilo, in einer Welt aufwächst, in der sich alles um die Regeln des Ministeriums für Reinheit dreht. Die Menschen in Cleanland leben nach den „GaR“- den Gesetzen der absoluten Reinheit. Die Regeln müssen geachtet werden, Abstand muss gehalten werden, zu viele soziale Kontakte sind schädlich, der schützende Anzug muss getragen werden, und diese Gesetze werden unter keinen Umständen hinterfragt. Schilo hat damit jedoch kein Problem, immerhin bewahren sie diese Regeln vor einer erneuten großen Pandemie, wie der vor einigen Jahren, und sind nur zu ihrer Sicherheit. Doch genau diese Regeln beginnt sie an zu hinterfragen als sie Toko kennenlernt. Nun stellt sich die Frage, ob diese Regeln doch nicht nur dafür da sind die Einwohner Cleanlands zu schützen.

Zuerst stand ich diesem Buch sehr kritisch gegenüber, da Cleanland überhaupt nicht den Büchern entspricht, die ich normalerweise lese, doch ich muss ehrlich zugeben, dass ich positiven überrascht wurde. Dem Klappentext nach zu urteilen, hatte ich erwartet nur ein Buch zu lesen, dass ein paar der Absurditäten der zur Gesundheitsdiktatur gewandelten Gesellschaft aufzeigt. Auf jeden Fall hat dies Buch meine Erwartungen in diesem Sinne erfüllt, jedoch kamen auch immer wieder kleine unerwartete Wendungen hinzu, die die Storyline noch etwas aufpeppen und das ganze Buch noch abenteuerlicher werden lassen. Die allgemeine Idee ein futuristisches Buch über die Zeit nach einer Pandemie zu Zeiten einer aktuellen Pandemie zu schreiben, finde ich sehr interessant, vor allem wenn man wie Martin Schäuble nicht nur die guten Seiten einer von der Regierung auferlegten Regelung aufzeigt, sondern auch die Nachteile und Probleme, die damit einhergehen, und das aus Sicht einer Jugendlichen, die in diesem System aufgewachsen ist. Seit sie geboren ist, kennt Schilo nichts anderes, als diese Regelungen zu befolgen. Alle tun es und niemand hinterfragt es, vor allem nicht Schilos Mutter, die für das Ministerium arbeitet. Schilo entwickelt erst langsam ihre eigene Meinung zum System, doch die Entwicklungen ihres Charakters im Laufe des Buches sind eindeutig zu sehen. Jedes Mal, wenn Schilo einen neuen Schritt ins Ungewisse gewagt hat, war ich unglaublich stolz, weil ich total mit ihr mitgefühlt habe. Zwar konnte ich mich mit ihr als Charakter nicht wirklich identifizieren und habe auch immer mal wieder meinen Kopf über die Naivität schütteln, oder über die Absurdität mancher Aussagen schmunzeln müssen. Außerdem habe ich die tiefere Verbindung zwischen einigen Charakteren etwas vermisst, die ich sonst aus anderen Büchern gewohnt bin, wobei ich auch verstehen kann, dass dies Teil der ganzen futuristischen, gesundheitsdiktatorischen Gesellschaft gewesen sein könnte. Besonders schade fand ich es auch, dass das Buch so abrupt endet. Ich mag es, wenn das Ende nicht so viel offenlässt und man als Leser weiß, wo die nun liebgewonnen Charaktere in der Geschichte stehen. Ich hätte mir gewünscht, dass man die Spannung, die zum Ende hin aufgebaut wird, noch weiter ausgenutzt hätte und das Ende somit auch noch weiter ausgebaut hätte.  Dann wäre auch klarer geworden, wie das Leben der Charaktere nach der Geschichte hätte weitergehen können.

 MEIN FAZIT:                    4/5 Sternen

Leider konnte ich mich nur teils mit der Protagonistin identifizieren, da Schilo als 15-jährige meiner Meinung nach noch etwas unreif in einigen Situationen gehandelt hat. Des Weiteren hätte ich mir besonders im Epilog noch etwas mehr Informationen zum Verbleiben der Charaktere gewünscht, und das wäre nicht nur aus Schilos Perspektive interessant gewesen. Jedoch überwiegt für mich auf jeden Fall die Tatsache, dass Cleanland im Großen und Ganzen als Buch sehr interessant zu lesen war. Es war eine erfrischende Abwechslung für zwischendurch. Auch wenn ich das Buch sonst eher für etwas jüngere Leser (ab 12) empfehlen würde, kann ich auch sagen, dass fast jede Altersgruppe dieses Buch lesen kann, da es ein sehr aktuelles Thema aus Sicht eines Teenagers anspricht.

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