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anyways

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Cover des Buches Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13) (ISBN: 9783550201554)

Bewertung zu "Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)" von Jo Nesbø

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
anywaysvor einem Jahr
Kurzmeinung: Versöhnung (mit einer Leserin)
Versöhnung

Der früher brillante Kriminalermittler Harry Hole hat nach den traumatischen Erlebnissen seines letzten Falles (Messer) Oslo den Rücken gekehrt. Jetzt lebt er mehr recht und schlecht in L.A. um sich seiner großen Leidenschaft zu widmen: dem zu Tode trinken. Doch auch diesmal kommt er nicht weit damit, denn die ältere Kneipenbekanntschaft Lucille braucht dringend seine Hilfe, und da sie Harry ein wenig an seine Mutter erinnert, versucht er Ihr zu helfen. Doch wo soll er neunhundertsechzigtausend Dollar hernehmen?

Zeitgleich ahnt in Oslo seine ehemalige Kollegin Katrine Bratt dass die beiden derzeit verschwundenen Frauen in der Gewalt eines Serientäters sein könnten. Nach dem Auffinden der ersten Leiche ist sie sich ziemlich sicher es mit einem recht perfiden Mörder zu tun zu haben. Auf ihre Idee Harry Hole ausfindig zu machen um ihn um Hilfe zu bitten erhält sie eine klare Absage der Kriminalchefin. Ihre Vorgesetzte empfindet es als Demütigung solch eine abgewrackte Person als Ermittler einzusetzen. Der derzeit einzige Tatverdächtige der angeblich mit beiden Frauen ein Verhältnis hatte, ist ein Multimillionär, dem alle Wege offenstehen und so entscheidet er, dass für die Ermittlung seiner Unschuld nur der Beste infrage kommt. Er lässt Harry in L.A. aufspüren und kann ihn für den Fall doch noch engagieren.

Ich hatte erst so meine Bedenken, dieses Buch zu lesen, denn der Vorgänger war für die Reihe, den Autor und auch der Leserschaft eher ein Desaster. Doch wider Erwarten war ich von den ersten Seiten gefesselt. Jo Nesbø widmet sich in dieser Fortsetzung der Harry-Hole-Reihe neben den üblichen genretypischen Scheußlichkeiten einem weiteren unangenehmen Thema- Parasiten. Jeder hat sie, keiner möchte darüber reden und der Ansatz den der Autor hier beschreibt ist wirklich gruselig. Die Story dazu ist jedoch gut aufgebaut, die Charaktere individuell gezeichnet und es gibt jede Menge Spannungsbögen, knifflige und unerwartete Wendungen und ein actiongeladenes Finale. Bis zum Schluss ist die Frage nach der Identität des Mörders sehr verzwickt. Die Konstellation von Harrys Team, bestehend aus einem koksenden Schulfreund, einem korrupten Polizistenfreund und einem im Hospiz untergebrachten Psychologen birgt bisweilen eine eher unfreiwillige Komik. So ganz der „Alte“ ist Harry jedoch immer noch nicht, er macht auch in diesem Fall viele (unnötige) Fehler, vielleicht ist es aber auch die Absicht des Autors und dem immensen Alkoholkonsum des Protagonisten geschuldet.

Auch wenn „Blutmond“ noch nicht an „Der Schneemann“ zum Beispiel ran reicht, ist dieser Fall nervenzerreißend und actiongeladen mit schlüssiger Story.

Cover des Buches Splitter im Herzen (New Orleans Blues 3) (ISBN: B07TS3GB68)

Bewertung zu "Splitter im Herzen (New Orleans Blues 3)" von Amélie Duval

Splitter im Herzen (New Orleans Blues 3)
anywaysvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Sex & Crime, tempo- und spannungsreich umgesetzt.
Kopfkino an ;)

Nach ihrem desaströs endenden ersten Auftrag als Analystin für die CIA, wird die Agentin Jewel von ihrem Vorgesetzten nach über vier Jahren vom Abstellgleis geholt. Zusammen mit einem Ex-Elitesoldat der CIA soll sie in ihrer Heimatstadt New Orleans einen Terroristen liquidieren. Mit gemischten Gefühlen macht sie sich auf in das Land ihrer Jugend. Das erste Treffen der beiden Agenten ist für Jewel dann auch gleich ziemlich verstörend, denn ihr Partner auf Zeit ist nicht nur herausfordernd arrogant sondern leider auch ziemlich sexy.


Jedes Mal wenn mir ein Buch so richtig gut gefallen hat, wenn ich förmlich gefesselt wurde und nur so über die Seiten flog, fällt es mir schwer dies in Worte zu fassen. Dabei ist Amélie Duval’s Roman nicht besonders tiefgründig jedoch auch auf gar keinen Fall banal. Eine fantasievolle Crime-Story gepaart mit sehr vielen erotischen Komponenten, ein frecher Zungenschlag der beiden Protagonisten in den Mund gelegt wird und ein flotter Schreibstil machen „Splitter im Herzen“ für mich zu einem Pageturner. Dabei fängt die Story etwas schleppend an, erst als sich für Jewel das Blatt wendet und sie von der Jägerin zur Gejagten wird (im doppeltem Sinn) wird das Buch so richtig dramatisch und jede Menge Kopfkino ist garantiert. Da mir dieses Buch so gut gefallen hat, werde ich mich wohl umgehend nach den Vorgängern dieser Serie umschauen.


Einen Kritikpunkt gibt es. Er wird nicht in die Bewertung einfließen, da es nicht den Inhalt des Buches betrifft. Es ist immer wieder extrem nervend auf einem eReader eine PDF-Datei zu lesen. Die Schriftgröße lässt sich nie optimal einstellen, das schmälert ungemein den Lesefluss und ganz besonders die Leselust. 

Cover des Buches Draussen (ISBN: 9783550081811)

Bewertung zu "Draussen" von Volker Klüpfel

Draussen
anywaysvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Kein überzeugender Auftritt im Thrillergenre.
Der Leser belibt leider auch "draussen".

Ein Mann versteckt sich mit zwei Teenagern vor den Toren Berlins, im weitläufigen Brandenburger Urwald. Sie sind schon seit Jahren auf der Flucht und bereiten sich genauso lange mit militärischem Drill auf eine drohende Gefahr vor.

Unterdessen geht das große Ränkeschmieden im politischen Berlin in eine nächste Runde. Ein Lobbyist der Energiekonzerne zerpflückt in aller Seelenruhe die vorgestellte Studie über einen durchaus realistischen Blackout in Deutschland. Da er aber genug Bestechungsmittel gegen die anwesenden Politiker in der Hand hat, droht ihm kaum Gefahr einer Bloßstellung dieser.



Das Autorenduo Klüpfel und Kobr auf Abwegen. Warum auch nicht, jeder braucht mal einen Perspektivwechsel und eine Abkehr von der Routine. Es birgt natürlich immer die Gefahr zu scheitern, oder zu mindestens nicht vorherige Erfolge zu wiederholen. Bei dem vorliegenden Buch ist dies aus meiner Sicht der Fall.

Drei Erzählstränge dominieren dieses Buch. Alle strotzen nur so voller Klischees. Zwei davon möchte ich kurz nennen. Klischee Nummer eins: die Aufzeichnungen eines Fremdenlegionärs, dessen Ergüsse im Tagebuch doch einen sehr einfach gestrickten Geist erkennen lassen. Klischee Nummer 2: der Lobbyist der sich durch Bestechung wahlweise Einschüchterung die Interessen seiner Auftraggeber wahrt und nebenbei als fleißiger Karriererist natürlich über eine überbordende Libido verfügt.

Ganz große Probleme hatte ich auch mit der merkwürdig zusammen gewürfelten Aussteigertruppe. Da lebt ein Mann im Wald mit Halbwüchsigen, die anscheinend nicht miteinander verwandt sind, sich aber dennoch wie eine Familie benehmen…und niemandem fällt das auf? Wie sind sie nach Deutschland gekommen?


Ein für mich etwas hanebüchener Plot aus Survival gepaart mit Politikskandalen, Endzeitszenario und überbordender Gewalt, bei dem natürlich auch ein Gefängnisausbruch nicht fehlen darf.


Nein, von ihrem Debüt ins Thrillergenre konnten mich die beiden Autoren leider nicht begeistern

Cover des Buches Ihr letztes Date (ISBN: 9782919801749)

Bewertung zu "Ihr letztes Date" von Louise Jensen

Ihr letztes Date
anywaysvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ausgefeilt, raffiniert und wahnsinnig spannend.
Vertraue niemandem!

Ein ganz fürchterlicher Kater und üble Kopfschmerzen, so erwacht Alison nach ihrem Blinde Date in ihrem Bett…zum Glück allein. Doch dann kommt der erste Schock, ihre Hände sind voller Blut und noch während sie diese krampfhaft versucht sauber zu waschen kommt der nächste Schock. Sie  kann sich nicht im Spiegel erkennen. Diese Frau die sie sieht ist nicht sie selbst. Was ist nur in der vergangenen Nacht passiert?



Ein psychologisch ausgefeilter und raffinierter Thriller mit dem Louise Jensen mich über lange Strecken förmlich fesseln konnte.

Die Erzählung aus der Ich-Perspektive erzeugt beim Leser eine enorme Spannung, da man ständig hin und hergerissen ist zwischen Mitleid oder Verurteilung. Hat Alison etwas Fürchterliches getan in dieser Nacht oder ist ihr fürchterliches zugestoßen. Diese daraus resultierenden Spannungsbögen ziehen sich bis kurz vor Ende des Buches, so dass man kaum eine Chance hat sich dem Geschehen zu entziehen. Lediglich bei der Aufklärung driftet die Autorin ein klein wenig ab. Hier hätte ich mir bezüglich der Geschehnisse ein wenig mehr Empathie für das Opfer gewünscht.

Cover des Buches Die perfekte Strafe (ISBN: 9783404179077)

Bewertung zu "Die perfekte Strafe" von Helen Fields

Die perfekte Strafe
anywaysvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Thriller mit gut gesetzten Spannungsbögen, der oft durch eine unverständliche Handlungsweise der Ermittler an Glaubwürdigkeit verliert.
Wie ein Schatten

Niemand scheint ihn zu kennen und doch erschleicht er sich mühelos das Vertrauen seiner Opfer und bringt sie auf sehr subtile Art um. Doch der Tod seiner Opfer ist nicht sein eigentliches Ziel, er will die Trauer der nächsten Angehörigen hautnah miterleben.

DI Callanach und DCI Turner bekommen es in ihrem neuesten Fall mit einem sehr skrupellosen Soziopathen zu tun, doch diese Erkenntnis sickert erst nach einer gewissen Anzahl merkwürdiger Todesfälle in deren Bewusstsein ein. Erschwerend kommt hinzu dass die Opfer so gar nichts miteinander zu tun hatten. Zeitgleich wird DCI Turner noch durch den Selbstmord ihres ehemaligen Chefs von den eigentlichen Ermittlungen abgelenkt.


Auf mehreren Erzählebenen siedelt Helen Fields ihren Thriller „Die perfekte Strafe“ an. Dominierend sind dabei die beiden parallel laufenden Ermittlungen die aus der Sicht der beiden Protagonisten und des Täters geschildert werden. Den Lesern werden dadurch eine Vielzahl von losen Erzählsträngen geboten, die gerade zu Beginn etwas schwer zu durchschauen sind. Der ganze Thriller baut sich durch die vielen Szenewechsel und das ziemlich zu Beginn erahnbare Motiv des Täters, etwas zu behäbig auf.

Gehadert habe ich auch zu einem großen Teil mit der Charakterisierung der beiden Ermittler. Ihre Vergangenheit wird zwar in Rückblenden immer ein wenig im Laufe der Geschichte eingestreut, war mir jedoch zu wenig um ein vollständiges Bild zu erhalten. Viele ihrer Handlungen waren für mich deshalb überhaupt nicht nachvollziehbar. Gerade im Fall des Suizids des ehemaligen Chefs von DCI Turner handelt selbige oft völlig irrational und waghalsig. Die Konsequenzen ihres Handelns sind lediglich für ihr Selbstwertgefühl nachteilig, obwohl es eher berufliche Auswirkungen haben müsste.

Cover des Buches Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2) (ISBN: 9783548291758)

Bewertung zu "Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)" von Lars Schütz

Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)
anywaysvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Dramaturgisch Klasse, Glaubwürdigkeit mäßig.
Diabolische Forschung

Rabea Wyler, operative Fallanalytikerin, hält gerade eine Vorlesung an der Uni Koblenz, als ein Student sie auf eine gerade online gegangene Nachrichtenschlagzeile hinweist: „Rapunzel-Tote in Essener Theater“.

Vor mehr als zwanzig Jahren verschwand Rabeas kleine Schwester, lediglich die linke Hand hat man nach mehreren Monaten gefunden, da die Tote laut Zeitungsbericht ähnliche Verletzungen hat, macht sie sich umgehend auf den Weg nach Essen. Dort hat sie jedoch keinerlei Befugnisse und wird deswegen am Tatort vom zuständigen Ermittler relativ frostig abserviert.

Unterdessen macht Rabeas Ex-Chef Jan Grall eine Auszeit in Italien, ihn bittet Rabea das Verschwinden ihrer Schwester in der Schweiz neu aufzurollen, währenddessen sie sich auf den Fall in Essen konzentriert. Jan ist skeptisch, willigt dann aufgrund ihrer Langjährigen Partnerschaft und Freundschaft und Dank der Überredungskünste seiner Ziehtochter wiederwillig ein.


Dramaturgisch ist an Lars Schütz „Rapunzel mein“ überhaupt nichts auszusetzen. Kurze  übersichtliche Kapitel, gute Spannungsbögen und ein flüssiger Schreibstil runden das Ganze ab. Womit ich ein wenig gehadert habe, ist die Glaubwürdigkeit einzelner Aktionen der Protagonisten und Nebendarstellern. Ständig wird sich irgendwo mutwillig Zutritt verschafft, Kompetenzen werden überschätzt und auch überschritten und das psychologische Profil des Täters…naja war für mich jetzt auch nicht überzeugend. Richtig gut gefallen hat mir jedoch (und dafür gibt es auch 4 Sterne)die Parallelgeschichte um das Verschwinden der kleinen Schwester der Profilerin. Einzig allein deswegen, weil sie zu einem Abschluss kommt, und nicht wie in Serien leider üblich, durch jeden Band geschleust werden.

Cover des Buches Der Zug aus Enfield (ISBN: 9783863270605)

Bewertung zu "Der Zug aus Enfield" von Nathan Winters

Der Zug aus Enfield
anywaysvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Gelungene Fortsetzung einer Serie mit ein wenig zu viel Gewaltdarstellung.
Pulverfass Europa

Eine ganze Zugladung voller neuartiger Waffen soll unbemerkt von der Bevölkerung transportiert werden, doch sie kommt nie an ihrem Bestimmungsort an, denn kaum ist der Zug beladen wird er von Unbekannten überfallen. Äußerst brutal werden der Zugführer sowie die restliche Mannschaft getötet. Inspector Edwards steht schon zu Beginn der Ermittlungen unter enormen Druck, denn die Tat könnte durchaus politisch motiviert sein, das glaubt zu mindestens der Premierminister. Unterdessen wird Sergant Fulston bei dem Besuch einer Magier Show angeschossen, die Pinkertondetektivin Celeste Summersteen, die auf ihre Schiffspassage nach Chicago wartet, nimmt sich des Falles an. Bald schon wird klar, dass Celeste und Edward an einem gemeinsamen Fall ermitteln.



Dies ist mein erster Fall von Celeste und Edward und deshalb fehlen mir ein paar wichtige Hintergrundinformationen. Der Autor nimmt zwar immer wieder Bezug auf den ersten Teil, jedoch ohne die Zusammenhänge für mich deutlich zu zeichnen. Sehr gut herausgearbeitet waren indessen die politischen Strömungen Ende des 19. Jahrhunderts, die Gefahren des Imperialismus, der aufkeimende Kommunismus und der Zeitgeist einer längst vergangenen Epoche. Ein klein wenig zu detailliert waren mir hingegen die Darstellung der Gewaltszenen. Hier wäre weniger mehr gewesen, denn man muss schon starke Nerven haben, dem Autor hier zu folgen.

Cover des Buches Er wird dich jagen (ISBN: 9783732581610)

Bewertung zu "Er wird dich jagen" von Alexandra Ivy

Er wird dich jagen
anywaysvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Sex and Crime- perfekt umgesetzt.
Gelöschte Erinnerungen

Seit dem erweiterten Selbstmord ihrer Eltern, üben mörderische Verbrechen eine seltsame Anziehung auf die junge Journalistin Carmen Jacobs aus. So wird dann auch ihr erstes Buch „Das Herz des Jägers", eine Interview-Reihe mit mehreren Serienmördern, ein voller Erfolg. Erschöpft von der langen PR-Tour, zieht sich die Autorin kurz vor Weihnachten in eine Berghütte in den Rocky Mountains zurück. Doch die Vorfreude auf ruhige und besinnliche Weihnachtstage in der Einsamkeit ist jäh vorbei, als sie auf ihrer Veranda einen Brief mit Fotos von brutal ermordeten Frauen enthält. Diese Fotos ähneln zwar denen in ihrem Buch, sind aber nicht dieselben. Völlig erschüttert fährt Carmen zur nächsten Polizeidienststelle. Doch dort nimmt man sie nicht ernst. Auf der Suche nach Hilfe wendet sie sich an den Computerexperten Criffin Archer, einem Mann, den sie im Zuge ihrer Recherchen  begegnet ist und der leider nicht gut auf sie zu sprechen ist. Da er jedoch der Einzige ist, der ihr helfen könnte, macht sie sich auf den Weg ins sonnige Kalifornien.


Sex and Crime- ein nicht ganz unbewährtes Prinzip für einen erfolgreichen und fesselnden Krimi, wenn die Umsetzung stimmt. Alexandra Ivy schafft dies nahezu mühelos. Gruselige Momente wechseln sich mit Verfolgungsjagden und erotischen Szenen ab, alles in sich stimmig (auch wenn mir manchmal einige Aspekte der Handlung vorhersehbar schienen), und in einem flüssigen Schreibstil verpackt. Die beiden Protagonisten Carmen und Criffin sind sympathisch dargestellt, man fiebert einer Annäherung der Beiden quasi entgegen. So oft passiert es nicht, dass ich förmlich mitgerissen werde, bei der Odyssee der Beiden quer durch Amerika, war dies so. Für mich war „Er wird dich jagen“, das perfekte Buch für einen kalten, schmuddeligen Novembertag, den man gerne mit einem Schmöker auf der Couch verbringt.

Cover des Buches My Sister, the Serial Killer: A Novel (ISBN: 9780385544238)

Bewertung zu "My Sister, the Serial Killer: A Novel" von Oyinkan Braithwaite

My Sister, the Serial Killer: A Novel
anywaysvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Schwarzhumoriger Krimi von einer bemerkenswert talentierten Schriftstellerin.
Ayoola und Korede

„Korede, ich habe ihn umgebracht!“, wenn Ayoola diesen Satz an ihre Schwester Korede richtet, weiß diese dass die Jüngere wieder einen ihrer Liebhaber um die Ecke gebracht hat. Um Ihre Schwester zu beschützen fährt die Krankenschwester auch mitten in der Nacht los und hilft die Spuren der Tat und die Leiche zu beseitigen. So richtig kompliziert wird es erst als sich Ayoola an den Arzt Tade heranmacht, denn auf diesen hat Korede schon ein Auge geworfen.



In Lagos, am Golf von Guinea treibt eine Serienmörderin ihr Unwesen und trotz allem ist es ein Hochgenuss der Autorin zu folgen. Zynisch, makaber und doch auch einfühlsam, ist das Portrait zweier Schwestern die durch gesellschaftliche und familiäre Zwänge zu dem geworden sind, was sie sind- Täterin und Mittäterin.

Dabei bedient sich Oyinkan Braithwaite wunderbarer stilistischer Hilfsmittel…“Das Herz rutschte mir bis in die Kniekehle, aber ich habe keine Zeit, es wieder hochzuholen.“ Es ist wirklich ein Genuss – Seite für Seite.

Ganz gespannt war ich auch auf die Darstellung des kulturellen Lebens in der grössten Stadt nigerias, und stellte erstaunt fest, dass sie doch eher gering sind, mal abgesehen vom Kleidungsstil und die Bezeichnung der religiösen Feste.

Selten hatte ich das Glück, dass ein zuvor hochgelobter Roman/ Krimi/ Thriller etc. auch mir gefällt. Dies ist Einer der wenigen und ich empfehle ihn sehr gerne weiter.

„Korede, ich habe ihn umgebracht!“, wenn Ayoola diesen Satz an ihre Schwester Korede richtet, weiß diese dass die Jüngere wieder einen ihrer Liebhaber um die Ecke gebracht hat. Um Ihre Schwester zu beschützen fährt die Krankenschwester auch mitten in der Nacht los und hilft die Spuren der Tat und die Leiche zu beseitigen. So richtig kompliziert wird es erst als sich Ayoola an den Arzt Tade heranmacht, denn auf diesen hat Korede schon ein Auge geworfen.



In Lagos, am Golf von Guinea treibt eine Serienmörderin ihr Unwesen und trotz allem ist es ein Hochgenuss der Autorin zu folgen. Zynisch, makaber und doch auch einfühlsam, ist das Portrait zweier Schwestern die durch gesellschaftliche und familiäre Zwänge zu dem geworden sind, was sie sind- Täterin und Mittäterin.

Dabei bedient sich Oyinkan Braithwaite wunderbarer stilistischer Hilfsmittel…“Das Herz rutschte mir bis in die Kniekehle, aber ich habe keine Zeit, es wieder hochzuholen.“ Es ist wirklich ein Genuss – Seite für Seite.

Ganz gespannt war ich auch auf die Darstellung des kulturellen Lebens in der grössten Stadt nigerias, und stellte erstaunt fest, dass sie doch eher gering sind, mal abgesehen vom Kleidungsstil und die Bezeichnung der religiösen Feste.

Selten hatte ich das Glück, dass ein zuvor hochgelobter Roman/ Krimi/ Thriller etc. auch mir gefällt. Dies ist Einer der wenigen und ich empfehle ihn sehr gerne weiter.

Cover des Buches Tödlicher Schnitt (ISBN: 9783732569687)

Bewertung zu "Tödlicher Schnitt" von Oliver Schütte

Tödlicher Schnitt
anywaysvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Solider Thriller mit interessantem Ermittlerduo.
Die sieben Todsünden

Die Ermordung des, wie sich später rausstellt, sehr unsympathischen US-Filmschauspielers Brian Williams in einer Villa in Berlin, führt zu einer gemeinsamen Ermittlung des LAPD Detectives Nic Cassidy und der Berliner Kommissarin Eva Lenz. Während Cassidy die Szenerie am Tatort gleich an einen alten Schwarz-Weiß-Film erinnert, ist dies bei Lenz nicht der Fall, denn anscheinend ist sie kein Cineast. Beide Ermittler untersuchen das Umfeld des Toten und am verdächtigsten scheint seine Ehefrau zu sein, doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Erst taucht ein Video der Ermordung auf, und dann passiert ein weiteres Verbrechen nach einer bekannten Filmvorlage.


Zwei unterschiedliche Ermittler, auf den ersten Blick und doch haben sie eine große Gemeinsamkeit – den Verlust eines geliebten Menschen. Das lässt den Einen zum Stubenhocker werden und die Andere zur Nomadin. Ein wirklich interessantes Paar, das der Autor dort ins Rennen schickt. Leider blieben beide Figuren für mich etwas blass und unnahbar. Hier wäre noch sehr viel Potenzial da, um den Figuren etwas mehr Tiefe zu verleihen.

Die eigentlichen Kriminalfälle erzeugten für mich ein ständiges Déjà-vu, das lag natürlich daran, dass ich die bekanntesten Filme kenne, jedoch sind gerade die sehr oft kopiert worden, so dass hier der Überraschungseffekt meist ausblieb. Überrascht war ich lediglich vom Täter/ Täterin.


So ganz überzeugen konnte mich Oliver Schütte mit „Tödlicher Schnitt“ nicht, da ich immer wieder das Gefühl hatte, den nächsten Schritt des Täters bzw. Täterin schon zu kennen (bis auf deren Identität). Gefallen haben mir der flüssige Schreibstil und die knackige Erzählweise, die nur in Bezug auf die beiden Protagonisten ein wenig störend war.

Über mich

Lesesüchtiges Vollblutweib mit Familienanhang
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Krimis und Thriller, Literatur, Unterhaltung

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