Bewertung zu "Bis dass der Tod uns meidet" von Alexander Peer
Was ist real – die Gedanken in deinem Kopf, der Körper neben dir im Bett oder am Ende doch nur der Wein? Mit dieser Fragestellung schickt Alexander Peer seinen Ich-Erzähler auf die Suche nach den Schnittstellen zwischen abstrakter Philosophie und dem atmenden, rauschhaften Leben. Dass die komplexen Überlegungen und Erkenntnisse des Protagonisten beim Lesen Spaß machen, liegt an Peers dynamischem Erzählstil und seinem Humor, der sich vor allem in charmanten und überraschenden Wortspielen zeigt. Dabei changiert er gekonnt zwischen Intellekt und einer schelmischen Lust am Absurden, wobei die Übergänge bewusst oft fließend sind. Der Autor wird beiden Hauptfiguren gerecht, indem er sie als vielschichtige Charaktere präsentiert, die liebenswert, aber bei weitem nicht makellos sind. Eines ist klar: Im Vergleich zur Komplexität von Liebesbeziehungen ist die Philosophie ein Kinderspiel.