Bewertung zu "Wahrheit wird völlig überbewertet" von Heike Abidi
Als ich den Klappentext gelesen habe, war ich neugierig auf den Roman, versprach dieser doch einen turbulenten und lustigen Inhalt. Allerdings muss ich gestehen, dass ich beim Lesen dann doch ziemlich ernüchtert und enttäuscht war. Turbulent ist dieser Roman auf jeden Fall und hat auch ein paar wenige Spannungsspitzen.
Jedoch war mir der Hauptcharakter Friederike so unsympathisch, dass ich mich nicht so recht in sie hineinversetzen konnte und so auch nicht mit ihr mitfühlen konnte. Ich muss auch gestehen, dass ich zwischendurch so von ihr und ihrem Verhalten genervt war, dass ich kurz davor war das Buch abzubrechen.
Das Thema des Romans an sich ist nicht schlecht. Allerdings hätte man viel mehr daraus machen können. Irgendwie habe ich mich die ganze Zeit gefragt, dass es doch zwischendurch einigen Personen auffallen muss, dass Friederike nicht wirklich schwanger ist. Insbesondere als der Zeitpunkt der Niederkunft gekommen ist und sie ein Kind (welches sie als Tagesmutter annimmt?) als ihr eigenes ausgibt fand ich dann irgendwann ziemlich unrealistisch.
Friederike schlittert für meine Begriffe in zu viele Missverständnisse hintereinander, so dass es auf mich irgendwann einfach nur noch übertrieben wirkte. Interessanterweise (bzw. für mich eher unverständlicherweise) übersteht sie sämtliche Turbulenzen relativ unbeschadet. Erst am Ende des Romans kommt es zum Super-Gau. Allerdings löst dieser sich am Ende auch wieder auf wundersame Weise zum kleinen Lüftchen auf. Ich muss auch gestehen, dass ich vom Ende nicht besonders angetan war. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber der Mann mit dem sie am Ende zusammenkommt ist zuvor noch liiert.
Man hätte viel mehr aus der ganzen Thematik rausholen können, indem man sich einfach nur auf einzelne Ereignisse während der Schwangerschaft konzentriert hätte. Heike Abidi lässt Friederike aber von einem Fettnäpfchen ins andere treten, so dass ich irgendwann das Buch teilweise quergelesen habe und trotzdem dem Handlungsverlauf problemlos folgen konnte.
Dieses Buch ist generell kein schlechter Roman, allerdings wäre er einer sympathischeren Hauptperson und der Konzentration auf einzelne Fettnäpfchen und Problemen durchaus lesenswertet gewesen.
Da mich dieser Roman nicht wirklich überzeugen konnte, bekommt er leider nur 2 Punkte (mit leichter Tendenz zu 3 Punkten)!