Kristina Ohlsson ist in ihrem Metier schwer zu übertreffen. Ein Buch wie ein Orkan. Von der ersten bis zur letzten Seite bekommt man einen sehr guten Einblick in die Seele von Schweden und die dunklen Abgründe, die sich dort auftun. Die hervorragende Beschreibung der Ermittlungsarbeit der Sonderkommission und die in die Tiefe gehende Anteilnahme am Leben der einzelnen Personen des ermittelnden Teams, sind für den Leser bzw. die Leserin ein Hochgenuss. Stück für Stück kommt man der Auflösung des Falls näher und man fühlt sich selbst, als würde man auch mit ermitteln. Wer spannende Thriller liebt, sich mit menschlichen Abgründen gerne auseinandersetzt, auf feinste Ermittlungsarbeit steht und dazu noch etwas vom Geist der Schweden empfangen will, für den heißt es, unbedingt lesen.
ballerinanatanzt
- Mitglied seit 06.06.2011
- 2 Freund*innen
- 17 Bücher
- 16 Rezensionen
- 16 Bewertungen (Ø 4,13)
ballerinanatanzts Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
In diesem Thriller ziehen alle Mitwirkenden einen wahrlich in den Bann. Da immer wieder ein Wechselspiel, durch die Schilderungen der Hauptpersonen stattfindet, kommt keinerlei Langeweile auf. Die Handlung spielt in Stockholm, jedoch wird auch Israel sehr stark mit eingebunden. Ein Katz- und Maus Spiel zwischen der Polizei, den Geheimdiensten und den Tätern, in perfekter Schilderung und einem gleichbleibend hohen Spannungsniveau. Mittelpunkt ist der Mord an zwei Jungs und einer Erzieherin in einer jüdischen Gemeinschaft in Stockholm. Seelische Abgründe, großartige Arbeit der Ermittler, Lügen und hervorragende Charaktere erfreuen das Herz, jedes Fan dieses Genre. Der Schreibstil ist sehr flüssig und man kann dem Handlungsbogen sehr gut folgen. Sehr gut ist auch das Nachwort der Schriftstellerin, dass mich auch nochmal ganz tief angesprochen hat und Hintergründe für die Entstehung des Buches darlegt. Wer sich für Kriminalistik, eine großartige Geschichte, jede Menge Spannung und tiefgehendes Seelenleben begeistern kann, der muss das Buch lesen, keine Frage. Ich bin immer noch begeistert und habe selten in diesem Bereich besseres in Händen gehalten.
Ich war sehr gespannt auf Ann Cleeves und einen Kriminalroman, der mich fesseln und begeistern sollte. Leider tat er es nicht. Vera Stanhope, die Ermittlerin, konnte einen wenigstens teilweise, mit ihrer eigenwilligen und etwas schrulligen Art, in Freude und Begeisterung bringen. Allerdings zog sich die Handlung, die zwei sehr merkwürdige Morde ans Licht brachte, schon sehr in die Länge und manchmal wurde es doch recht langweilig. England, welches als Krimiland, ja sehr bekannt ist, durfte den Schauplatz hergeben. Insgesamt blieben einem die mitwirkenden Personen doch ziemlich fremd und unnahbar. Es wurden die verschiedensten Blickwinkel zwar dargestellt, aber irgendwie kam alles nicht in Fahrt und der Motor stotterte schon sehr. Nur wenn Vera ihre Finger im Spiel hatte gab es Highlights, ansonsten blieben nur unerfüllte Erwartungen zurück. Ein wahrer Krimifan darf mehr erwarten, also man muss das Buch nicht gelesen haben, man kann.
Hilary Boyd entführt den Leser in eine Liebschaft im fortgeschrittenen Alter. Es ist erstaunlich, wie außergewöhnlich nahe einem die Hauptakteure der Handlung, Nancy und Jim, kommen. Man taucht in dieses herrliche Liebesabenteuer mit ein und erlebt was Liebe in dem Menschen auslöst und freisetzt. Die Handlung spielt in Brighton im Vereinigten Königreich und ist durchdrungen mit der Liebe zur Musik, die sich wie ein unsichtbares Band auf die gesamte Handlung legt. Ein feines und mit viel Gefühl geschriebenes Buch, dass Verletzungen, Ängste und Befürchtungen in der Lovestory keinesfalls ausgrenzt, sondern gerade dadurch, den gesamten Verlauf der Handlung, umso mehr glaubwürdig erscheinen lässt. Sowohl Nancy wie auch Jim werden mit Umständen konfrontiert, die sich als gewaltige Herausforderungen in ihrem Leben darstellen. Beide schildern ihre innersten Empfindungen und Gefühle und lassen den Leser an ihrem Seelenleben intensiv teilhaben. Mich hat dieses Buch von Anfang an gefesselt und immer mehr mitgenommen. Es ist für jede Romantikerin oder jeden Romantiker ein absolutes Leseerlebnis und zeigt großartig auch die Banden an die Familie, sowie Verantwortungsgefühl, Lebensschicksale und Treue auf.
Sebastian Fietzek aus Berlin führt einen in eine neue Sicht bezüglich Kreuzfahrten. Martin Schwartz ist nur noch ein Wrack. Ein Polizist der am Ende ist und dem nichts mehr juckt. Auf einer Kreuzfahrt hat er seine Frau und seinen Sohn verloren, oder doch nicht? Ein merkwürdiger Anruf direkt von eben diesem Kreuzfahrtschiff reißt alle Wunden wieder voll auf. Lebt noch jemand? Während seiner Recherchen und Ermittlungen gerät er in höchst bedrohliche Situationen, die ihn an den Rand des Wahnsinns und seiner Kräfte bringen. Verlogenheit, Lügen und Täuschungen allerorts. Wenn kann er überhaupt noch vertrauen? In diesem Buch wird der Leser auf eine spannende Schiffsreise mitgenommen und darf erleben, wie trügerisch doch der Schein, auf den auf Hochglanz getrimmten Luxuslinern, doch ist. Übrigens sollten Menschen mit Hang zum Selbstmord solche Reisen lieber unterlassen, so sagt es der Autor, wenn auch nur versteckt. Ein Psychothriller voller Hochspannung, Wendungen, Scharfsinn und unerwarteter Erleuchtungen. Ein Ende wie man es nicht unbedingt erwartet hätte, aber dies gibt dem Buch nochmals einen Kick. Für Freunde der Kriminalität und des Nervenkitzels ein Lesestoff den man sich zuführen sollte. Ich war gefesselt und immer wieder erstaunt.
Bewertung zu "Seit du bei mir bist" von Nicholas Sparks
Nicholas Sparks trifft voll in die Gefühlskiste. Schon allein durch das Buchcover fühlt man sich schon richtig heimisch. In dieser großartigen Familiengeschichte, führt er den Leser in das Leben von Russell, einem Ehemann und Familienvater, der beruflich und privat, richtig durchgeschüttelt wird. Ehe er sich versieht, muss er die Pflichten von Vater und Mutter gleichzeitig erfüllen. Er bewerkstelligt dies mit viel Hingabe, aber auch Momenten der Hilflosigkeit, Angst und Ratlosigkeit. Seine Familie, insbesondere seine Schwester mit ihrer Freundin sind ihm wertvolle Stützen, nach der Trennung von seiner Ehefrau. Ebenso kehrt seine ehemalige Geliebte Emily, mit ihrem Sohn, in sein Leben zurück. Beide verlieben sich neu und erkennen wie viel sie füreinander noch empfinden. Gerade das Vater-Tochter Verhältnis zwischen Russell und seiner Tochter London wird auf eine sehr schöne und liebevolle Weise geschildert. Familie sollte zusammenhalten, dies ist auch eine klare Botschaft, die das Buch übermittelt. Das Buch liest sich wie eine Sahnetorte, die doch hoffentlich nicht weniger werden möge. Wer auf Romantik, Familiengeschichten, Liebe und Gefühl steht, ist hier an der richtigen Stelle. Das Buch ist sehr leicht zu lesen und man kann eigentlich nicht mehr davon lassen. Ich war sehr berührt und die Tränen sind auch reichlich geflossen. Bitte lesen!!!!
Claire Bonnett entführt die Leser/innen nach Edinburgh in Schottland und sie tut es mit viel Gefühl und bringt einen in die verschiedensten Stimmungslagen. Ein wunderschönes leicht zu lesendes Buch, über ein Cafe, seine etwas merkwürdige Besitzerin und einer Familie, die den Tod eines sehr wichtigen Menschen zu verkraften hat. Bereits mit dem sehr schönen Cover, setzt man sich eigentlich schon in das Cafe hinein. Es ist von Anfang an eine Freude, an einem Familienleben teilzuhaben, dass nicht rosarot daherkommt, sondern sich intensiv mit allen Facetten des Alltagslebens auseinandersetzt. Sehr gut geht die Autorin auf die einzelnen Mitwirkenden ein und findet eine wunderbare Balance, in der Schilderung von Stimmungen, Gefühlen, Ereignissen und Umständen. Ihre Liebe zu Schottland ist ebenso unverkennbar wie auch eine Anregung, Schottland doch auch einmal zu besuchen. Ich wurde von der ersten Zeile an regelrecht in die "Familie" integriert und fühlte mich, als gehöre ich schon immer dazu. Für alle, die Familiengeschichten, mit allen Turbulenzen, Wendungen und Gefühlen lieben, ein absoluter Lesetipp. Ebenso auch für alle, die einfach nur ein wunderschönes Leseerlebnis haben möchten!!!
Jörg Maurer, ein bekennender Bayer und Kabarettist, schildert eine Geißelnahme in den Bergen seiner Heimat. Ich kannte den Autor bisher nicht und musste besonders auf den ersten 50 Seiten extrem viel lachen. Das Buch verbindet kriminalistische Ermittlungsarbeit mit einer deftigen Prise von Humor. Die Geschichte handelt von einer Entführung ehemaliger Klassenkameraden des Kommissar Jennerwein und der Aufklärung, dieser doch sehr seltsamen Entführung, mitten in den Werdenfelser Alpen. Es wird immer wieder die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, was zum einen die Erzählung interessant macht, man jedoch andererseits sehr konzentriert bleiben muss, um den Faden nicht zu verlieren. Mit der gelegentlichen Zeitreise in das 13.Jahrhundert, hatte ich am Anfang schon meine Probleme, aber zum Schluß betrachtet, ist es doch stimmig und wichtig für das Verständnis und auch das Motiv des Entführers. Die Aufklärung ist ein Puzzlespiel, welches schlußendlich nur Kommissar Jennerwein lösen kann, der die Insiderinformationen über seine Schulkameraden hat. Sehr gut hat mir das Ehepaar Grasegger gefallen, die ein Bürgermeisterdoppel in ihrem Heimatort bilden möchten, jedoch eine äußerst kriminelle Vergangenheit besitzen.
Bewertung zu "Lieben Leiden Leben im Namen Gottes: Roman" von Claus Cant
Die Geschichte eines Teenagers, der in einer streng religiösen Umgebung lebt. Als sich Lukas einige Male nicht so verhält, wie die Eltern es sich wünschten wird er hart bestraft. Er lernt ein todkrankes Mädchen aus seiner Schule sehr lieben und schätzen und die beiden verlieben sich ineinander. Die Eltern von Lukas sehen eine große Gefahr, dass Lukas dadurch seinen Glauben verlieren könnte. Lukas lernt nach und nach sich besser durchzusetzen und lässt nicht alles einfach über sich ergehen. In Auseinandersetzungen in der Schule gewinnt er an mehr Selbstbewusstsein und Autorität. Sein ständiger Kampf mit seinem Gewissen, den Problemen in seiner Familie und die schwere Krankheit seiner Freundin fordern ihm sehr viel ab. Sehr viel Verständnis erhält er von Maries Eltern und seinen Großeltern. Das Happy-End mit Marie bleibt aus, sie stirbt, aber Lukas findet sich selbst und lebt nicht mehr das Leben das andere ihm aufdrücken wollen.
Bewertung zu "Die Erfindung der Flügel" von Sue Monk Kidd
Die Geschichte einer Familie und Ihrer Sklaven in Charleston zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aus der Sicht von Sarah und der Sklavin Handful wird auf eine einfühlsame und tiefschürfende Art und Weise die Grausamkeit der Sklaverei dargestellt. Die Handlung erstreckt sich über einige Jahrzehnte, man verliert aber nie den Faden, sondern bleibt immer eng mit den Entwicklungen, die sich ergeben, verbunden und vertraut. Das Buch handelt über Enttäuschungen, Verluste, Liebe, Hass, Wut, aber auch die Gefangenschaft in seinem eigenen Schicksal und wie schwer es ist aus diesem zu entfliehen. Die beiden Frauen, die einem die Geschichte nahe bringen, verbindet trotz allem was ihnen entgegensteht und gegen ihre Freundschaft angehen will, sehr viel. Sie müssen viel erdulden und ertragen, jede in einer anderen Weise, aber über all die Jahre erwächst eine Freundschaft, die von der Gesellschaft und vor allem auch von der Familie nicht anerkannt und akzeptiert wird. In diesem Buch entdeckt man wie schwer Not und Leid über einen kommen kann, doch man nicht aufgeben soll, denn es gibt immer wieder Licht auch in der größten Dunkelheit. Sehr gut wird auch geschildert, wie wichtig gute Freunde im Leben sein können. Es wird nie langweilig sich auf die Geschichte einzulassen und man fiebert richtig mit, dass sich doch alles irgendwie zum Guten wenden möge. Absoluter Lesetipp - nicht verpassen!!!