benfis avatar

benfi

  • Mitglied seit 30.08.2016
  • 2 Freund*innen
  • 152 Bücher
  • 138 Rezensionen
  • 150 Bewertungen (Ø 4,01)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne13
  • 4 Sterne127
  • 3 Sterne9
  • 2 Sterne1
  • 1 Stern0
Sortieren:
Cover des Buches Schlacht und Blut - Die Napoleon-Saga 1769 - 1795 (ISBN: 9783453471726)

Bewertung zu "Schlacht und Blut - Die Napoleon-Saga 1769 - 1795" von Simon Scarrow

Schlacht und Blut - Die Napoleon-Saga 1769 - 1795
benfivor einem Jahr
Kurzmeinung: Gelungener Auftakt zur gewaltigen Napoleon-Saga... spannend und authentisch!
Erster Band der Napoleon Saga

KURZBESCHREIBUNG:

Geboren auf Korsika wird der junge Nabulione Buonaparte früh mit den Kriegsgeschehnissen zwischen den Besatzern Frankreich und den rebellischen Korsen konfrontiert. Da sein Vater Carlo sowie seine Mutter Letizia es als das Beste für ihre Kinder empfinden, schicken sie den jungen Spross und seinen Bruder Guiseppe auf eine Schule in Frankreich. Dort haben sie es als Außenseiter schwer, besonders als Nabulione, der von nun an mit dem Namen Napoleon französischer klingen soll, in die Militärschule in Brienne kommt. Sein Mut und Ehrgeiz sind die einzigen Helfer in dieser harten Jugend. Ebenfalls wird 1769 in einer irischen Provinz der schwächliche Arthur Wesely geboren, der ebenso eine harte Kindheit und Jugend erleben muss, da seine aufstrebenden Eltern nur das Beste für sich und ihre Kinder wollen - was in ihren Augen bedeutet, in der pulsierenden Stadt London ihr Leben zu führen. Dies alles widerstrebt dem jungen Sprössling, so wird ihm mehr oder weniger eine Armeekarriere gekauft. Allerdings scheint er dort doch etwas gefunden zu haben, mit dem er sich identifizieren kann. Allerdings müssen sich sowohl Napoleon in der französischen Revolution als auch Arthur in dessen Auswirkungen schon in jungen Jahren beweisen, was jeweils beiden von Neidern jedoch wirklich schwer gemacht wird - und gerade in der Armee schnell tödlich enden kann!


KOMMENTAR:

Der englische Autor Simon Scarrow ist hauptsächlich durch seine berüchtigte Rom-Serie bekannt geworden, in der er die Abenteuer der römischen Soldaten Cato und Marco beschreibt. Beginnend im Jahr 2006 hat sich der einstige Geschichtsdozent an die Lebensgeschichte von Napoleon Bonaparte gewagt - eine große Herausforderung für den Autoren, ist von diesem doch eine Menge an niedergeschriebenen Berichten zu durchforsten und filtern gewesen. Schwerer war es da bei dessen Widersacher, dem irischen Arthur Wellington. Über ihn gibt es weitaus weniger historisches Nachschlagmaterial. Trotzdem hat Scarrow über insgesamt vier Romane eine Saga um diese beiden Hauptcharaktere zu Papier gebracht. In diesem ersten Band berichtet Scarrow von der Zeit als Kinder sowie den ersten Einsätzen beim Militär, die bei Bonaparte weitaus intensiver waren; er sich aber jeweils zu behaupten wusste. Sicherlich ist die Geschichte um die aus dem ersten Band betrachteten zukünftigen Gegner auch anderweitig nachzulesen; allerdings schafft es der Autor, die Geschichte wirklich spannend und authentisch an den Leser zu bringen. Natürlich kann er nur aus den Berichten der damaligen Zeit herausfiltern sowie auch einige fiktive Geschehnisse einfließen lassen - es ist zum Beispiel nirgends belegt, dass sich Wellington und Bonaparte jemals in den jungen Jahren begegnet sind, aber da es zeitlich hätte passen können, verpasste Scarrow dem Roman durch diese Anekdote einen zusätzlichen Pfiff. Natürlich ist in diesen jungen Jahren noch nicht das große Schlachtspektakel zu erwarten, allerdings werden dem Leser die Hintergründe vermittelt, welche die beiden Charaktere zu dem machten, was sie aus heutiger Sicht nun mal sind. 'Schlacht und Blut' ist somit ein spannender Auftakt des Vierteilers, den interessierte Leser um die französische Revolution und den dadurch entstandenen Veränderungen in ganz Europa nicht entgehen lassen sollten. Scarrow schreibt keine trockene Geschichtsbücher, sondern mitreißende, historische Romane. Mich hat diese erste dicke Schwarte auf jeden Fall gepackt und die weiteren Bände werde ich mir auch noch zur Brust nehmen - ganz bestimmt sogar! 

9,0 Sterne

Cover des Buches Im Auftrag des Adlers (ISBN: 9783453471467)

Bewertung zu "Im Auftrag des Adlers" von Simon Scarrow

Im Auftrag des Adlers
benfivor einem Jahr
Kurzmeinung: Spannende, römische Geschichtsstunde mit den Soldaten Marco und Cato - Scarrow weiß die beiden Charaktere toll zu nutzen!
Der zweite Roman um die römischen Soldaten Cato und Marco

KURZBESCHREIBUNG:

Die zweite Legion ist in Britannien einmarschiert und startet gegen die barbarischen Briten ihre Invasion der Insel. An ihrer Seite ist der abtrünnige Adminius, der nun mit den Römern gegen seinen Bruder, den britischen Anführer Caratacus agiert - hoffend, die Herrschaft unter der römischen Standarte übernehmen zu können. Trotz dieser nicht zu unterschätzenden Erfahrung auf ihrer Seite, merken der Zenturio Marco und seine Optio Cato schnell, dass diese Invasion große Opfer bringen wird, ist zum einen das Land nicht so optimal für römische Kriegsstrategien geschaffen und gelingt es Caratacus überraschenderweise mehr und mehr britische Stämme auf seiner Seite zu wissen. Dazu scheinen die Briten von einem Verräter unterstützt zu werden, denn Cato findet nach einer Schlacht metallische Geschosse mit einer römischen Prägung. Dazu haben einige Einheiten der Gegner Schwerter aus Gallien, die nur durch einen römischen Händler in die Hände der Briten gelangt sein können. Trotz allem ist die Strategie vorgegeben: schnellstmöglich tief in Britannien einzudringen, die Tamesis zu überqueren und die britische Hauptstadt Camulodunum einzunehmen - egal viele tote Kohorten an Soldaten der Tribut sein wird!   

KOMMENTAR:

Der Roman 'Im Auftrag des Adlers' knüpft an seinen Vorgänger an, in dem der englische Autor Simon Scarrow ja die römische Invasion in Britannien vorbereitet hatte. Somit sind die Hauptcharaktere Zenturio Marco und sein Optio Cato ebenfalls wieder mit von der Partie. Das etwas ungleiche Duo, was sich allerdings gegenseitig sehr gut ergänzt nimmt den Leser mit in ein ziemlich feindliches Britannien, das den Römern gar nicht schmeckt. Mit dabei sind auch wieder der Legat der zweiten Legion Vespasian sowie der Obertribun Vittelius, welcher ja schon im ersten Band eher verräterisch agierte, dies allerdings nicht wirklich öffentlich gemacht werden kann, weiß der Obertribun doch um Verbindungen von Vespasians Frau Flavia zu den Gegnern des Kaisers. Scarrow beschreibt die Invasion authentisch nach den aktuellen historischen Gesichtspunkten und erklärt auch die Anwesenheit einer Elefanten-Kompanie wirklich gut. Somit erhält der Leser einen sehr spannenden, gewalttätigen sowie dramatischen Historien-Roman vorgesetzt, den man wunderbar lesen und mit den Protagonisten mitfiebern kann. Natürlich sticht der kluge Optio Cato mit seiner doch eher unglücklichen Liebelei zu Lavinia heraus, sowie seine besondere Freundschaft zu dem Katharger Nisus. Beziehungen und Bindungen sind immer gut für spannende Komplotte. Der zweite Band der im deutschsprachigen Raum genannten Rom-Serie übertrifft somit den Vorgänger etwas - und der Leser kann sich aus heutiger Sicht ja noch über viele weitere Romane um Marco und Cato freuen. Definitiv eine herausragende Serie in der Buchabteilung Historische Romane... 

8,4 Sterne

Cover des Buches Tauchstation (ISBN: 9783426018323)

Bewertung zu "Tauchstation" von Robert R. McCammon

Tauchstation
benfivor einem Jahr
Kurzmeinung: Trash-Horror um ein U-Boot aus dem Weltkrieg, was in der Karibik eine Insel terrorisiert...
Trash-Horror in der Karibik von Robert McCammon

VORNEWEG:
Ich habe den Roman in der Taschenbuch-Ausgabe des Knaur-Verlags (ISBN 3-426-01832-2) gelesen, welche mittlerweile vergriffen und in der WAS LIEST DU - Datenbank leider nicht vorhanden ist. Diese Ausgabe ist meines Wissens nach die einzige deutschsprachige Übersetzung…

KURZBESCHREIBUNG: 
Als der leidenschaftliche Taucher und Aussteiger David Moore an einem Riff vor der kleinen karibischen Insel Coquina auf ein U-Boot des zweiten Weltkrieg stößt, fing der Ärger für die Insulaner an, denn eine aktive Wasserbombe legt nicht nur das Unterwasserschiff frei, sondern treibt es an die Wasseroberfläche, wo es sich nur kurz darauf beinahe selbständig vom Riff löst und in die Hafeneinfahrt sticht. Dabei muss ein Einheimischer sterben, doch die Tragik steigert sich noch mehr, als letztlich das Boot in einer alten Werft untergebracht auf die Bewohner des Dorfes auswirkt, was Sheriff Steve Kip hoffnungslos zu verhindern sucht. Etwas Böses strahlt aus dem Relikt der Zeitgeschichte und als dann noch in das Untersee-Monster eingedrungen wird, kann das Böse auch leibhaftig entweichen. Oder sind alle Insulaner Halluzinationen unterlegen?  Die nächsten Todesfälle beweisen, dass dies nicht der Fall ist - im Gegenteil: die Menschen von Coquina sind allesamt in einer Lebensgefahr, die niemand abwehren kann; nicht mal der unheimliche Voodoo-Zauber, den Priester Boniface auf der Insel praktiziert...

KOMMENTAR:
Ich muss zugeben, dass ich  mich immer schwer tue, wenn Maschinen oder Fahrgeräte durch übernatürliche Kräfte zum Leben erweckt werden. Da muss mich dann schon der Schreibstil sowie die Charaktere des Schriftstellers überzeugen. Stephen King ist zum Beispiel jemand, der das sehr gut beherrscht - ich denke nur an seine Kurzgeschichte 'Der Wäschemangler'. Das dritte Buch des amerikanischen Schriftstellers Robert McCammon mit dem Titel 'Tauchstation' hat nun ein unheimliches U-Boot aus der Zeit des zweiten Weltkriegs im Zentrum der Geschichte, was mich schon ein bisschen skeptisch werden ließ. Wissentlich, dass der Autor aber schriftstellerisch überzeugen kann und auch tolle Figuren schafft, schien der Roman nach einem guten Start ein wenig abzufallen. Der Handlungsnebenstrang um den Voodoo-Kult auf der hawaiianischen Insel wirkte anfangs mehr verwirrend als fördernd. Doch McCammon konnte ca. ab dem Zeitpunkt, als Dr. Jana Thornton auf der Bildfläche - oder besser: auf der Insel - erscheint, die Kurve kratzen und die Spannung wieder aufbauen, als er einen geschichtlichen Aspekt in den Roman brachte. Tatsächlich ist das deutsche U-Boot 193 eins, was tatsächlich verschollen ist; das Problem ist nur, dass plötzlich in dem Roman von der U-198 geredet wurde. Ob das nun ein Übersetzungsfehler ist, konnte ich leider nicht ermitteln. Den Lesespaß trüben solche Tatsachen jedoch. Mit Fortlauf des Romans driftet dieser in einen Trash-Horror ab, der zum Höhepunkt eine Jagd mit einem Kutter auf ein U-Boot hergibt. McCammon hat mit 'Tauchstation' - ein sehr fragwürdiger Titel, wäre der Originaltitel 'The Nightboat' schlicht übersetzt schon besser gewesen - einen Roman gestartet, der leider in die falsche Richtung läuft und hätte wirklich ein sehr guter Horror-Roman werden können. Leider ist es gerade in den Siebzigern und Achtzigern so gewesen, dass Untote bzw. Zombies in Geschichten immer in den Trash rutschten. Schade eigentlich; trotzdem ist der Roman von McCammon noch lesenswert...

7,7 Sterne


Cover des Buches Die Spiegelstadt (ISBN: 9783442469369)

Bewertung zu "Die Spiegelstadt" von Justin Cronin

Die Spiegelstadt
benfivor 2 Jahren
Kurzmeinung: Der Abschluss der Passage-Trilogie ist gelungen - jedoch mit einer enttäuschenden Hauptprotagonistin...
Ein aufreibender Abschluss der Passage-Trilogie

KURZBESCHREIBUNG:
Die Virals scheinen tatsächlich ausgerottet - trotz aller Warnungen derer, die einst gegen die vampirähnlichen Wesen um ihr Überleben kämpften. Da jedoch seit vielen Jahren keine Attacke mehr auf Menschen verzeichnet wurde, werden die Argumente von den älteren Menschen wie Präsident Peter Jaxon oder Sara und Hollis Wilson immer schwächer, die gegen eine Erweiterung der menschlichen Zivilisation sprechen. So beginnt der Ausbau der Republik Texas - mit verheerenden Folgen, denn der Schein trügt. Dies merken besonders die Zwittergestalt Alicia Donatio und die eigentümliche Amy, welche als geistig Ebenbürtige regelrecht von dem Einfluss Zeros, dem ersten Probanden angezogen werden. Denn dieser hat sich in Manhattan niedergelassen und plant nun, der Menschheit endgültig ein Ende zu setzen. Hätten die Einwohner von Kerrville und den anliegenden Orten nur einigermaßen gewusst, wie viele Virals dem verbleibenden der Ersten noch zur Verfügung stehen, sie hätten viel früher Möglichkeiten zur Flucht und besseren Verteidigung gewidmet. Nun scheint es zu spät für die verbleibende Menschheit...

KOMMENTAR:
Der Autor Justin Cronin ließ sich einige Zeit, um seine Passage-Trilogie, welche mittlerweile sogar als Serie verfilmt wurde, zu Ende zu schreiben. Das macht sich folglich direkt in der Geschichte bemerkbar; die Charaktere wie Peter Jaxon, mittlerweile Präsident vom Staate Texas, oder die Ärztin Sara Wilson sind älter geworden und agieren demensprechend besonnener. Diese typische Menschlichkeit lässt das Buch dann auch schnell den Leser an sich binden. Allerdings ist 'Die Spiegelstadt' nicht nur die Fortführung der vorherigen zwei Bücher, sondern in einem großen Teil auch die Geschichte von Timothy Fanning aka Zero , welche ebenfalls sehr dramatisch und dementsprechend vereinnahmend ist. In einem epischen Ausmaß bereitet der amerikanische Autor seine Leser auf eine große Schlacht vor, die das Ende der Menschheit besiegeln soll. Somit ist auch der letzte Teil dieser Trilogie ähnlich apokalyptisch wie die vorherigen Bände. Was mir persönlich in 'Die Spiegelstadt' jedoch gar nicht gefiel, ist die Lichtgestalt Amy, die hier mehr als erschreckend harmlos wirkt und sich so auch gibt. Ein ziemlicher Kontrast zu den Vorgänger-Büchern. Ansonsten hat Cronin wieder jede Menge Ideen in das Werk hineingeworfen. Alleine das Vorhaben von Michael Fisher, ein Monster von Schiff wieder intakt zu setzen, um die Menschen zu retten, finde ich aufregend - auch wenn das ein Vorhaben von zeitlichen Dimensionen beinhaltet, die ein Viertel Menschenleben bedeuten. Noch Fragen, warum wir hier wieder von knapp eintausend Seiten reden? Soweit ist dieser Band dann auch auf demselben Level wie 'Der Übergang' und 'Die Zwölf'. Somit folgt aber das Finale in eben jener Spiegelstadt, was auch aufgrund einer eher durchschnittlichen Amy relativ nüchtern abläuft. So wirklich zufrieden war ich persönlich damit nicht - ich dachte mir nur: wie, das war es nun? Dann folgte allerdings der Epilog, der wie eine ganz neue Story klingt, doch mystisch anmutend auf eben jener bisherigen Trilogie aufbaut - und diese sooooo wunderbar abrundet. Justin Cronin hat zusammenfassend einen mächtiges Lese- und Lebenswerk geschaffen, das bestimmt alle Freunde der dunklen Fiktion mit starkem Horror-Touch begeistern sollte. Mich hat die Passage-Trilogie das auf jeden Fall! 

8,7 Sterne

Cover des Buches Der Mann im braunen Anzug (ISBN: 9783455014914)

Bewertung zu "Der Mann im braunen Anzug" von Agatha Christie

Der Mann im braunen Anzug
benfivor 2 Jahren
Kurzmeinung: Abwechslungsreicher Abenteuer-Thriller aus der Feder der 'Queen of Crime' - für Poirot und Marple Fanatiker doch eher weniger zu empfehlen..
Ein spannender Abenteuer-Thriller von Agatha Christie

KURZBESCHREIBUNG:

Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters ist Anne Beddingfeld frei von Verantwortungen und möchte ihrer Abenteuerlust Tribut zollen. Durch die Hilfe des Anwalts Henry Flemming beginnt sie in London ein neues Leben, und als Anne eines Tages an einer U-Bahn Station zufällig einen Mann sieht, der ihr über Schulter blickt, erschrickt, auf die Gleise stürzt und trotz herbei eilenden Arzt stirbt, ändert dieses sich komplett. Der Arzt verschwindet plötzlich und die junge Frau entdeckt bei der Suche nach ihm einen geheimnisvollen Zettel. Da ihr Scotland Yard keinen Glauben schenkt und das Ganze als Selbstmord ansieht, wendet sich Anne an die Tageszeitung 'Daily Budget' und wird freie Mitarbeiterin. Durch den Zettel kommt sie auf ein Schiff, dass nach Kapstadt fahren wird. Sie nutzt ihr Erbe und tritt die lange Reise an. Dabei lernt sie unter anderem Sir Eustace Pedler kennen, einem Parlamentsmitglied, der von der Regierung beauftragt ist, ein wichtiges Dokument nach Südafrika zu bringen. Ehe sich die Abenteurerin versieht, ist sie in einer gefährlichen Geschichte um Diamantenschmuggel und politischen Intrigen verwickelt, die für sie selber tödlich ausgehen könnte...


KOMMENTAR:

'Der Mann im braunen Anzug' ist einer der weniger bekannten Romane der englischen Schriftstellerin Agatha Christie; wobei ich mich nach dem Lesen echt fragte: warum eigentlich? Das Buch ist eine tolle Abenteuer-Geschichte, die zum Beispiel einem 'Mord im Orient-Express' in keiner weise nachsteht und mit der jungen Anne Beddingfeld eine erfrischende Hauptfigur aufbietet. Im Gegensatz zu den klassischen Kriminalromanen geht dieser Roman der Autorin aus dem Jahre 1924 eher in Richtung Thriller, der mit geballtem Abenteuer, exotischen Schauplätzen und gerissenen Schurken einen tollen Lesestoff aufbietet. Da Agatha Christie selber viel in der Welt unterwegs war, wirken die Schauplätze sehr real und passend beschrieben. Vertraut ist ebenfalls der augenzwinkernde Humor der Britin; gänzlich neu hingegen die Einblicke aus Sicht des Verbrechers. Und selbst diese verpackt Christie gekonnt, dass der Leser immer wieder auf die falsche Fährte gelockt wird. Diese Varianten an Kriminalgeschichten machen rückblickend das Gesamtwerk von der Schriftstellerin so interessant. Wäre dies nur gefüllt mit Romanen um Hercule Poirot oder Miss Marple - ich glaube, das wäre einfach viel zu einseitig und käme keinem guten Schreiberling gerecht...

8,0 Sterne

Cover des Buches Erhebung (ISBN: 9783453272026)

Bewertung zu "Erhebung" von Stephen King

Erhebung
benfivor 2 Jahren
Kurzmeinung: Ein wenig Unwahrscheinliches, eine Menge Gefühl und Lebensweisheit bringt der etwas ungewohnter Stephen King Roman mit sich...
Die Rückkehr von Stephen King nach Castle Rock mit dem Problem stetiger Gewichtsabnahme

KURZBESCHREIBUNG: 
Der Marketingdesigner Scott Carey hat ein sehr ungewöhnliches Problem: ohne dass sich sein Körper auch nur ein bisschen verändert, nimmt der alleinlebende Mann stetig ab. Es macht sogar keinen Unterschied, ob er mit oder ohne Kleidung auf der Waage steht - diese zeigt immer dasselbe an. Er wendet sich damit an seinen ehemaligen Hausarzt Dr. Bob Ellis, der mit diesem Phänomen allerdings auch überfordert ist. So kommt Scott sein anderes Problem; dass die Hunde des lesbischen Paares Ms. Deidre McComb und Ms. Missy Donaldson immer in seinen Garten ihr Geschäft machen, nur zweitrangig vor. Trotzdem nimmt er sich dessen an und erfährt so, dass die beiden Frauen, die in Castle Rock ein Restaurant eröffnet hatten, ihre Schwierigkeiten haben, Kundschaft zu bekommen, eben weil sie lesbisch sind. Für Scott eine Sache, die er hinterwäldlerisch findet. Doch wie kann er den Damen helfen, die scheinbar eine große Abneigung gegen den Nachbarn haben?

KOMMENTAR:
Es geht zurück nach Castle Rock - zumindest für eine kurze Zeit. Der amerikanische Autor Stephen King besann sich erneut seiner fiktiven Kleinstadt, in der schon so viele unheimliche wie gefährliche Dinge geschehen waren, die allesamt aus seiner Feder stammen und den Fan so natürlich in gewisser Art und Weise dort heimisch werden lässt. Der Leser seiner Romane wird natürlich auch die Veränderung seines Schreibstils über die Jahrzehnte aufgefallen sein; besonders wenn man wie ich derzeit seine alten Romane nochmals liest. Immer noch rutschen mystische und unerklärliche Dinge in seine Geschichten; welche immer noch den blanken Horror darstellen können. Seine Figuren sowie die Handlungen haben mittlerweile einen noch tiefgründigeren Background. Das wird in der kurzen Novelle 'Erhebung' vollkommen deutlich. Die wenigen Charaktere sind sehr detailliert beschrieben und man kann sich wunderbar in deren Lage versetzen. Die wundersame Leichtigkeit des Scott bildet die Basis des Mysteriösen und ist wie vorneweg erklärt eine Hommage an den verstorbenen Autor Richard Matheson - und unverkennbar zu dessen Werk 'Die unglaubliche Geschichte des Mister C.', in dem die Hauptfigur stetig schrumpft. Bei King wird sie nun unaufhörlich leichter. So verweilt der Leser einige Zeit erneut in Castle Rock und kann sich über jedes einzelne Wort erfreuen. Die Geschichte ist teils schockierend, teils anrührend - King trifft einfach den Puls der Zeit. Meinend wegen hätte die Story noch länger gehen können; allerdings wurde das dem 'Meister des Horror' wie er einst genannt wurde, nicht selten vorgeworfen: zu lang, zu ausufernd - King kann auch anders, wie er mit diesem im Jahre 2018 erschienene Buch beweist!

8,6 Sterne


Cover des Buches Der Wüstenplanet (ISBN: 9783453317178)

Bewertung zu "Der Wüstenplanet" von Frank Herbert

Der Wüstenplanet
benfivor 2 Jahren
Kurzmeinung: Das Non-Plus-Ultra der Science Fiction Literatur - ein Meisterwerk von Frank Herbert...
Erster Band der originalen Dune-Serie von Frank Herbert

KURZBESCHREIBUNG: 
Als das Haus Atreides im Jahre 10191 vom Padischah-Imperator Shaddam IV. den Planeten Arrakis übertragen bekommt, weiß Herzog Leto Atreides und sein Gefolge, dass dies ein zweischneidiges Schwert ist. Zwar könnten die Atreides durch die Förderung des Spice, welches es nur auf dem Wüstenplaneten gibt, ihren Stand innerhalb des Landsraads der Hohen Häuser nicht nur festigen, sondern weitaus verbessern; allerdings war das Haus Harkonnen zuletzt die Pächter des Wüstenplaneten und die Erzfeinde der Atreides lassen sich nicht so schnell etwas wegnehmen. Leto denkt über eine Allianz mit den geheimnisvollen Fremen, den Ureinwohnern von Arrakis nach; allerdings sollen diese ziemlich unberechenbar sein. Somit muss Paul Atreides, der Sohn von Leto und Lady Jessica, die der Bene-Gesserit-Schwesternschaft angehört und somit nicht mit Leto vermählt werden konnte, bestens auf diesen heimtückischen Planeten vorbereitet werden. Den noch sehr jungen Mann verwirrt die Situation, besonders, da er oftmals Visionen vom Wüstenplaneten hat. Das lässt die Schwesternschaft, welche durch gezielte Kreuzungen der Häuser ihre Ziele nach dem Messias streben, aufhorchen. Kann es sein, dass die ungehorsame Jessica, die dem Anführer des Hauses Atreides nur Mädchen gebären sollte, den Kwisatz Haderach auf die Welt brachte? Solche Gedankenspiele verflüchtigen sich schnell, als die Falle der Harkonnen zuschlägt, die nur ein Ziel hat: die Vernichtung des Hauses Atreides...

KOMMENTAR:
Das Buch 'Der Wüstenplanet' ist ohne Frage eines der bedeutendsten Science Fiction Romane aller Zeiten. Der amerikanische Autor Frank Herbert begann mit diesem Werk ein Universum, dass seinesgleichen sucht. Einzig die Foundation-Serie von Isaac Asimov kann durch ihren langen Zeitstrahl einigermaßen mithalten. Dune - so der Originaltitel des Buches und somit auch des Planeten - ist dermaßen ausgetüftelt, dass dem Leser bald schwindelig werden kann. Herbert hat scheinbar so ziemlich alles rund um den Wüstenplaneten bedacht; angefangen bei dessen Ökologie über die Religion verschiedenster Gruppierungen bis hin zu den Hierarchien der einzelnen mächtigen Hohen Häuser, welche er so schlüssig erklärt, dass man meint, es gibt diesen Planeten sowie das dazugehörige Universum wirklich. Die zentrale Geschichte diesen ersten Buches um den Wüstenplaneten bildet die Ankunft und das Leben von Paul Atreides auf diesem und wie er sich in der Folgezeit zum Propheten der einheimischen Fremen aufsteigt. Herbert gelingt es, dies dem Leser so schlüssig zu vermitteln, dass er schnell die ganzen Besonderheiten wie zum Beispiel die Schilde, welche eine Person schützen oder einen Plumpser, dessen Klopfgeräusche einen der gefürchteten Sandwürmer anlocken. Komprimiert sind all diese Dinge im Anhang alphabetisch aufgelistet, so dass auch dem unbedarften Leser jegliche Fremdwörter schnell begreiflich sein sollten. Da der Roman zwar einige Schlachten aufweist, ist er trotzdem weniger ein Action-Sci-Fi Werk zu nennen. Vielmehr sind die Empfindungen und Emotionen, welche die Hauptcharaktere haben, die Stärke des knapp siebenhundert Seiten dicken Buches. Einen großen Fokus legt der Autor dabei auf die jeweiligen Gedanken, welche die folgenden Taten sehr leicht erklärbar machen. So weist der Roman einfach alles auf, was ein zwar komplexer, aber durchgehend spannender wie interessanter Lesestoff benötigt: dramatische und heldenhafte Figuren, sehr bösartige Gegner, phantastische Wesen, einen Hauch von Love-Story, unglaubliche viele technische Neuerungen und sogar einen Spritzer Humor. Wenn es eine Schwäche gibt, ist es wohl die, dass das Ende ein wenig gestaucht erscheint. Das ist allerdings ein Jammern in der Referenzklasse. 'Der Wüstenplanet' ist definitiv eins meiner liebsten Bücher!

9,9 Sterne

Cover des Buches Am Ende aller Zeiten (ISBN: 9783596037056)

Bewertung zu "Am Ende aller Zeiten" von Adrian J Walker

Am Ende aller Zeiten
benfivor 2 Jahren
Kurzmeinung: Ed muss in einer postapokalyptischen Welt durch Laufen viele eigene Hürden überwinden, um endlich ein guter Vater zu werden...
Adrian J Walkers persönlichster Roman über Postapokalypse, Laufen und Vatersein

KURZBESCHREIBUNG:

Edgar Hills' Leben plätscherte vor sich hin. Als Familienernährer und Angestellter war der tägliche Kreislauf zwischen Arbeit, Alkohol, Kindern und Frau ungebrochen - bis das Ende in Gestalt Asteroidenhagels über Großbritannien hereinbrach. In einer Militärbasis fand die Familie nach kurze Zeit eine Art gesicherte Zuflucht - bis zu dem Tag, während Ed mit seinen männlichen Schicksalsgenossen auf einer weiteren Versorgungstour in Edinburgh war, ein Hubschrauber der neuen Vereinigung 'Sauver' einige der Menschen rettend mitnimmt, darunter Eds Frau Beth und seine Kinder Alice und Arthur. Ziel der Hubschrauber ist der Westen von Cornwall, wo Schiffe die Briten aufnehmen und zu anderen Kontinenten sowie in eine neue Zukunft bringen soll. Die versprochenen nächsten Rettungshubschrauber tauchen an keinem der nächsten Tage auf. So macht sich Ed gemeinsam mit dem verbliebenen Rest Leuten auf den fast unmöglich zu bewältigenden Weg nach Südwest England - eine Strecke mit vielen natürlichen wie katastrophenbedingten Tücken, die tödlich enden können. Aber es ist der einzige Weg, damit Ed seine Familie wiedersehen kann!


KOMMENTAR:
Es ist schon interessant, dass sich in nicht gerade wenigen Büchern der zentrale Handlungsrahmen um die urtypischste Fortbewegung des Menschen dreht: dem Gehen und Laufen. Spontan fallen mir da Hape Kerkelings Pilgerreise 'Ich bin dann mal weg' als Erfahrungsbericht sowie Stephen Kings unter seinem Pseudonym geschriebenen Buch 'Todesmarsch', in dem diese Fortbewegung ein tödliches Spiel darstellt, ein. Ich habe mir mal zwei Bücher herausgepickt, die ebenfalls ganz schön viel Laufen beinhalten. Faszinierenderweise geht es in dem Buch 'Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry' von Cornwall nach Schottland und in dem folgenden 'Am Ende aller Zeiten' genau in die andere Richtung. Der zweitgenannte Roman des britischen Autors Adrian J Walker war dessen persönlichstes Werk, welches im Jahre 2016 erschien. Er verbindet in dem über 400 Seiten starken Roman seine Leidenschaft zu post-apokalyptische Szenarien, dem Laufen und seine Erfahrungen als Vater - allesamt Dinge, die sein Leben stark beeinflussten. Mit dem trägen Ed, der zu seiner Familie möchte hat er wohl einen ziemlich typischen Durchschnitts-Daddy von heute erschaffen, der jede Menge Hürden überwinden muss. Mit dessen Verbündeten macht sich dann der Leser auf den Weg, welcher manchmal ziemlich spannend, aber auch stellenweise etwas gestreckt erscheint. Das Szenario eines durch Asteroiden zerstörten Großbritanniens hat mir sehr gut gefallen, die Ergebnisse in der Umwelt erscheinen logisch und die Gruppen- bzw. Bandenbildung von Menschen ist glaube in jedem post-apokalyptischen Roman zu lesen. Oftmals kann Walker die Empfindungen seiner Hauptcharaktere sehr gut herüber bringen, manchmal klingen die Ereignisse allerdings auch oberflächlich beschrieben. Am besten gefielen mir die Kapitel in Bartonmouth Hall und dessen vereinsamten Lord - sehr heimelig zu lesen. Bizarr hingegen waren die Schweinefarmer und ihre verrückte Nachbarin wie Jung-Mutter Gloria. Insgesamt ist der Roman eine ziemlich gute Fiktion, die Lesern von eben post-apokalyptischen Szenarien gefallen wird. Der Roman ragt nun nicht heraus, aber hat definitiv seine starken Seiten. Eigenartigerweise ist bis dato kein anderes Werk des Autors ins Deutsche übersetzt worden. Zumindest den Roman aus der Sicht von Edgars Frau Beth hätte ich schon gerne noch gelesen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden...

8,0 Sterne

Cover des Buches Die Republik (ISBN: 9783492070713)

Bewertung zu "Die Republik" von Maxim Voland

Die Republik
benfivor 2 Jahren
Kurzmeinung: Maxim Voland a.k.a. Markus Heitz offenbart einen packenden Thriller in einem Deutschland mit anderer Geschichtsgebung. Beeindruckend...
Ein packender Thriller in einem Deutschland mit einer anderen Geschichtsgebung

KURZBESCHREIBUNG:

Ein Giftgas-Anschlag veranlasst Gustav Kuhn, einem Oberst der Staatssicherheit, wieder aktiver in seinen Beruf aufzugehen, da sein größter Antrieb des Lebens diesem Sarin-Gift zum Opfer fiel und er die Schuldigen zur Strecke bringen möchte. Was von der Regierung der DDR, welche eines der erfolgreichsten und wohlhabendsten Ländern in Europa darstellt, allerdings öffentlich als Unfall deklariert wird, löst bei den vielen agierenden Geheimdiensten in Berlin-Deutschland, dem verbliebenen Rest der kurzlebigen Bundesrepublik, die Alarmstufe Rot aus. Wer steckt hinter dem Anschlag und was sind die Beweggründe - soll hier ein Staat erpresst werden? Die britischen Geheimagenten Intendant Bristol und Harper Parker-Moreau forschen indessen in eben jenem Berlin-Deutschland nach den Tätern und stoßen auf eine Spur, die zu den Nazis sowie der ehemaligen russischen Besatzungsmacht führt. Auf dieser Fährte erfahren sie jedoch brutalen Widerstand - hier geht es um mehr, als nur etwas Säbelrasseln. Ist der kleine, eigenständige Westen von Berlin in Gefahr?


KOMMENTAR:
Der fiktive Roman 'Die Republik' löste bei mir direkt Interesse aus - die Bundesrepublik Deutschland hat es in diesem nur kurzfristig gegeben und wurde von der Deutschen Demokratischen Republik kurzerhand eingenommen. Daraus entstand bis zum heutigen Tage eines der fortschrittlichsten Ländern in ganz Europa. Welch ein faszinierendes Gedankenspielchen. Der deutsche Autor Maxim Voland war mir jedoch gänzlich unbekannt, bis bald nach Veröffentlichung des Romans herausposaunt wurde, dass hinter diesem Pseudonym niemand anderes als der Fantasy-Autor Markus Heitz steckt. Dieser wollte sich mit dem Werk von seinem Hauptgenre etwas abgrenzen, was unter seinem Namen allerdings wohl nicht so leicht geworden wäre. Andererseits hat Heitz schon etliche Werke mit nahezu keinerlei phantastischem Hintergrund unter seinen Namen veröffentlicht; ich denke da zum Beispiel an seine e-Books 'Reflexion' und die Erzählungen 'Kommando Flächenbrand'. Schon nach wenigen Seiten von 'Die Republik' ist aber die besondere Schreibe des bekannten Schriftstellers unverkennbar. In drei verschiedenen Handlungssträngen lässt der Schriftsteller den Leser eine fiktive Republik erleben, in der er viele alte Errungenschaften der damaligen Zeit aufleben lässt und diese sogar gedanklich weiterentwickelt. Wer würde sich träumen lassen, dass die DDR die fortschrittlichsten Autos bauen würde. Natürlich unterliegt das Land der totalen Kontrolle - allerdings mit dem heutigen Stand der Technik noch etwas bedrückender. In einem Roman ist dies jedoch so herrlich faszinierend und die Handlungen der Charaktere sehr nachvollziehbar. Ich weiß allerdings nicht, ob dies auch für jüngere Leser des Romans so ist - die Erfahrung aus der Vergangenheit ist hier natürlich sehr vorteilhaft. Mit jeder Menge Action, die teilweise recht hart beschrieben wird, fügt Heitz seine gesponnen Fäden langsam zusammen und bildet daraus ein dramatisches Finale. Tolle Recherchen und viele einstige Merkmale des sozialistischen Ostdeutschland machen das über fünfhundert Seiten starke Werk zu einem Lesegenuss. Ein spannender, leicht in nostalgischer Erinnerung schwimmender 'Was-wäre-wenn-Roman, den ich nicht nur den einstigen Ossis ans Herz legen möchte. Nicht, da er den einstigen Sozialstaat huldigt, sondern aufzeigt, dass einige wenige Einflüsse die Geschichte hätten sehr real so verlaufen lassen!

8,5 Sterne

Cover des Buches Höllenritt (ISBN: B001Z47XV4)

Bewertung zu "Höllenritt" von Robert R. McCammon

Höllenritt
benfivor 2 Jahren
Kurzmeinung: Klassischer Horror der Siebziger und Achtziger des letzten Jahrhunderts - griechische Mythologie trifft auf eine amerikanische Kleinstadt...
Spannender Horror-Roman aus der Feder von McCammon

KURZBESCHREIBUNG: 
Der beschauliche Ort Bethany's Sin in Pennsylvania ist der Schauplatz von einigen unheimlichen Vorgängen, die sich ereignen, als Evan Reid mit seiner Frau Kay und seiner Tochter Laurie dorthin ziehen, um ein neues Leben zu starten. Der ehemalige Soldat und Schriftsteller leidet nicht nur unter den Erlebnissen aus dem Vietnamkrieg, sondern hat zudem noch die Gabe, Ereignisse im Traum vorherzuahnen. Dies widerfährt ihm auch in der neuen Heimat, wo er außerdem einen geheimnisvollen Schatten umherwandern sieht. Die gesamte Familie wird mit etlichen mysteriösen Dingen konfrontiert, deren Bezüge allesamt der griechischen Mythologie zuzuordnen sind. Sehr charismatisch erscheint den Reids die geheimnisvolle Dr. Kathryn Drago, welche in Bethany's Sin wohl sehr großen Einfluss hat. Als Evan von nächtlichen Reiterinnen hört, findet er schnell einen Bezug auf die kriegerischen Amazonen. Sind diese auf welche Art und Weise auch immer in den Ort eingezogen?

KOMMENTAR:
Mit dem Roman 'Höllenritt' brachte der amerikanische Autor Robert McCammon im Jahre 1980 sein zweites Werk auf den Markt. Der Roman verwirrte mich ein wenig mit den ersten beiden Kapiteln, die der Leser lange Zeit gar nicht einordnen kann. Da sich der Schriftsteller anschließend mehr um seinen Hauptprotagonisten Evan Reid und dem Ort Bethany's Sin widmet, nimmt er den Leser jedoch vollends mit in diesen Ort, der zwar namentlich erfunden ist, jedoch von der beschriebenen Lage her wohl aus dem kleinen amerikanischen Örtchen Northern Cambria hervor gegangen ist. Eine Gemeinschaft voller Geheimnisse, denen Evan Reid nur Stück für Stück die Rätsel entlocken kann. Somit steigert sich die Spannung für den Leser ungemein. 'Höllenritt' liest sich sehr gut und hat einfach einen klassischen Flair aus eben den Siebzigern und Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts. Es mag natürlich auch am Übersetzer Joachim Körber liegen, der nicht wenige Werke des bekannten Genre-Königs Stephen King übersetzt hat. Und da passt der Roman von McCammon auch sehr gut hinein. Ich gehe sogar soweit und sage, dass die beiden Schriftsteller in der Anfangszeit ihres Jobs so ähnlich agierten wie niemand anderer. Wer also die Werke des einen Schriftsteller mag, kann beruhigt zu denen des anderen greifen, falls er nach neuem Lesestoff sucht. In dem Roman von 1980 wird man mit einem brachialem Finale belohnt, welches wirklich an den Seiten heften lässt. Es lohnt sich also, die alten, leider vergriffenen Werke des Autors zuzulegen. Jüngere Romane von McCammon wurden jedoch mittlerweile im deutschsprachigen Raum neu herausgebracht und vielleicht gibt es ja mit steigendem Erfolg auch nochmal für seine Werke vor 2000 eine Chance der Neuauflage...

8,4 Sterne

Über mich

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller, Fantasy, Jugendbücher, Historische Romane, Science-Fiction, Literatur, Unterhaltung

Mitgliedschaft

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks