birdotheweirdo
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Rezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Die Melodie der neuen Zeit" von Sibel Daniel
... und ich wurde mit der Geschichte erst kurz vor Ende warm.
Ich weiß gar nicht, wieso ich erst nicht so ein Fan vom Buch war. Vielleicht, weil mir die Dialoge zu aufgesetzt klangen oft. Menschen aus der Zeit verhalten sich ebenfalls nun mal anders als heutzutage und denken auch anders. Das hat mir etwas die Identifikation erschwert. Aber das kann ich der Autorin schlecht "verübeln", das hat hauptsächlich damit zu tun, dass ich selten historische Romane lese und Zeitheimweh empfinde. ;)
Es wird viel Gewalt beschrieben - das ist auch nicht verwunderlich bei der Thematik - und ich war und bin zT immer noch echt betroffen.
Janos hat mich dann jedoch als Figur vollends für sich einnehmen können. Er war für mich der klare Sympathieträger der Geschichte und ich hab mich ein bisschen mit in ihn verliebt.^^
Ich fand jedoch die Liebesgeschichte wiederum wieder etwas unglaubwürdig. Was war jetzt das Unvergessliche an der Verbindung, das ihn so gebunden hat über die Jahre der Trennung hinweg, obwohl sie sich kaum kannten?
Trotzdem habe ich mich natürlich sehr gefreut über die Beziehung der beiden. Das war ein Lichtblick inmitten des beschriebenen Leids.
Insgesamt eine sehr solide, gute, emotionale Geschichte mit viel eingestreutem Hintergrundwissen zum Verlauf des Krieges und den Umsiedlungen.
Bewertung zu "Der späte Ruhm der Mrs. Quinn" von Olivia Ford
Ich weiß nicht, ob es letztendlich an mir lag oder wirklich am Buch, vielleicht aus einer Kombi von beidem, aber ich konnte der Geschichte nichts bis nur kaum abgewinnen. Es wirkte alles irgendwie unauthentisch, konstruiert; besonders die Charaktere.
Da jeder andere Leser dieses Buches begeistert zu sein scheint, bin ich etwas verwirrt.
Die Story ist konfliktarm (alles läuft zu glatt) und so also auch spannungsarm, aber ebenso wenig berührend. Der einzige Konflikt, der länger als ein paar Seiten andauert, ist der im Vergangenheitsstrang, und dieser Erzählstrang hat mich mehr schlecht als recht am Ball gehalten. Ich glaube ohne ihn hätte ich aufgeben müssen.
Jenny ist für mich eine langweilige Figur, sie hat keine Ecken und Kanten, ist einfach eine ältere Dame, die sehr gerne bäckt und schon 59 Jahre ein (zwei) großes Geheimnis vor ihrem Mann Bernard hat. (Nachdem ich Bernard kennengelernt hatte, war mir jedoch nicht ganz klar, weshalb sie sich nie getraut hat, ihm davon zu erzählen, denn er erscheint wie der liebste Mensch auf Erden^^)
Ihre Teilnahme an der Backshow ist irgendwie etwas gerafft erzählt, wodurch bei mir auch keine richtige Bindung zur Geschichte aufkam.
Selbst die "emotionalen" Momente fühlten sich oft sehr unecht an, außer die in der Vergangenheit, die mich manchmal sogar echt berührten.
Insgesamt keine Leseempfehlung, auch wenn ich da wohl eine "unpopular opinion" vertrete.
Bewertung zu "Winklers Traum vom Wasser" von Anthony Doerr
Ich habe vor Jahren Alles Licht, das wir nicht sehen vom selben Autoren gelesen und wurde mit seiner Art zu schreiben schon nicht warm. Habe dann diesen 2. Versuch gewagt und wurde in meiner zweiflerischen Meinung bestätigt.
Es passiert einfach nicht so viel. Es ist viel einfach nur Stimmung und die gesamte Atmosphäre erinnert mich an einen langen etwas verwirrenden Albtraum, der erst kurz vor Ende mit dem Erwachen/ etwas wacherer Stimmung unterbrochen wird. Erst da hatte ich das Gefühl, dass Winkler eine normale Person ist und es wurde bewiesen, dass er auch normal handeln kann.
David Winkler ist insgesamt eine skurrile Figur. Es wird viel geschwiegen, wenig über Wichtiges geredet ... oder wenig überhaupt geredet. Trotzdem mochte ich ihn als Prota irgendwie, weil er trotz Wortkargheit irgendwie nett und großzügig war, allgemein liebenswert.
Wer Spannung erwartet in dem Sinne, dass auch wirklich etwas Spannendes passiert und es einen Spannungsbogen gibt, wird wohl enttäuscht.
Die Poesie der Sätze erschloss sich mir nie ganz.
Die Denkweise des Autors ist mir fremd, die Detailversessenheit des Autors/Winklers irgendwie sinnbefreit.
Bewertung zu "Die Kathedrale des Meeres : Roman. Ildefonso Falcones. Aus dem Span. von Lisa Grüneisen, Fischer -2009" von Ildefonso Falcones
Bewertung zu "Die Seelen der Nacht" von Deborah Harkness
Ich lese den ersten Band gerade ein zweites Mal und werde mit den folgenden Bänden weitermachen. Das Buch passt einfach vom Vibe perfekt zur kälteren Jahreszeit, besonders in den Herbst.
(Ich hatte auch einmal versucht, das Hörbuch dazu zu hören, aber die Sprecherin fängt meiner Meinung nach gar nicht richtig ein, wie das Buch rüberkommen sollte. Es ist durchaus ernstzunehmende Lektüre, irgendwie, und nicht wie eine flache "0815-Liebesgeschichte" zu lesen. Naja, meine unprofessionelle Meinung.)
Was mir gefällt: die Autorin lässt sich Zeit und trotz des langsamen Erzählflusses wurde mir nicht langweilig, da sie die Welt mit ihrer Detailverliebtheit vor meinen Augen entstehen ließ.
Es gibt einiges an Hin und Her zwischen den beiden Protas, bis sie sich ihre Liebe gestehen - zu unterschiedlichen Zeitpunkten - und zusammenkommen, was ich gut finde, weil Liebe in Geschichten nicht zu schnell und zu einfach kommen sollte.
Was mir weniger gut gefiel: die Art von Matthew, aber das ist wieder persönlicher Geschmack. Er ist sehr bestimmend und gentleman-mäßig, etwas zu glatt und irgendwie gleichzeitig ein bisschen zu naiv für seine 1500 Jahre. Als hätte er im sozialen und emotionalen Bereich bisher eher wenig dazugelernt.
Ich fand auch Dianas Reaktionen manchmal "nervig", wenn sie wieder zu viel Stress empfand.
Trotzdem, auch, wenn ich mit den Charakteren nicht ganz warm geworden bin, ist Band 1 ein toller Auftakt, der noch viel mehr Lesevergnügen verspricht (zum Beispiel - ich hoffe, das ist kein SPOILER - geht es noch in die Vergangenheit, weswegen es auch etwas für Historikfans sein könnte)
Wer wie Diana Magie und Wissenschaft in sich vereint^^ und Magie in einer sich sehr realistisch anfühlenden Welt wiederfinden will, für den ist das Buch zum Beispiel auf jeden Fall etwas. Ich meine, es fühlt sich alles nicht unrealistisch an.