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Wieder einmal fängt alles so harmlos an: An einem Frühlingsmorgen treibt ein Plastiksack mit makaberem Inhalt auf einem See in der Nähe von Quebec. Alles scheint auf einen Unfall bei einer auto-erotischen Betätigung hinzuweisen. Doch wer ist der Tote? Laut seinen Fingerabdrücken starb die Leiche bereits vor 40 Jahren in Vietnam...
Gleichzeitig leidet Kathy, Brennans Tochter, Höllenqualen, weil der Mann, in den sie sich verliebt hat, auf dem Heimweg von einem karitativen Einsatz in Afghanistan getötet wird.
Auf Hawaii will Brennan dann den Spagat schaffen zwischen Beruf und privaten Sorgen. Für diejenigen, die sich nicht mit der Trennung von Brennan und Ryan abfinden wollen, ein Hoffnungsschimmer: Kurz darauf kommt der Polizist mit seiner drogensüchtigen Tochter auch noch dazu...
Kathy Reichs hat in diesem Roman wieder ein grandioses Szenario aufgebaut, gespickt mit wissenschaftlichen Komponenten. Sie schafft spielend den Rundumschlag von Vietnam nach Afghanistan, von Samoa über Hawaii nach Quebec. Meine Empfehlung: Die Regentage nutzen und nach Hawaii mit Brennan und Ryan abtauchen!

Witzig, schlagfertig und voll aus dem Leben gegriffen - Johann König nimmt mit dem richtigen Maß an Augenzwinkern den Alltag aufs Korn. Sei es die Imbissbude, der er zu dem richtigen Namen verhilft, oder seine Freundin, die sich plötzlich "bewohnt" fühlt - ich habe Tränen gelacht! Ich hab nicht selber gelesen, sondern hatte gerade den Luxus zu genießen es vorgelesen zu bekommen - vom Autoren selbst! Vergesst die Kurzauftritte im Quatsch Comedy Club - hier erst erkennt man die Spitzen und Seitenhiebe in seiner intellektuellen Tiefe. Lesen! Ob am Stück oder etappenweise - einfach genießen und das Schmunzeln wieder lernen!
Auch für Partys geeignet!

Wer A sagt... Wer den 1. Teil kennt, kommt an den weiteren Teilen der Millenium-Trilogie nicht vorbei. Die Geschichte um die Zeitschrift "Millenium", ihren Chefredakteur Blomkvist und die geheimnisvolle Lisbeth Salander erreicht eine neue Stufe: Lisbeth hat die Millionen, die sie im 1. Teil beseite geschafft hat, sehr gut angelegt. Trotz Karibik, Strand und Sonne kommt sie nicht zur Ruhe. Immerhin ist sie noch immer nicht richtig frei - sie steht immer noch unter Vormundschaft...
Mikael hat eine zunächst harmlos wirkende Story über Mädchenhandel und die Verquickungen der Polizei und Politik angeboten bekommen. Zu einer Besprechung in die Wohnung der beiden Autoren eingeladen, stolpert er förmlich über deren Leichen. Die Spuren, die die Polizei findet, führen ausgerechnet zu Lisbeth Salander...
Viel ist schon über Larsson geschrieben worden, ich kann mich nur anschließen. Absolut suchtgefährdend und zum immer wieder hören!

Erst den Film gesehen und dann Interesse halber mal nach dem Hörbuch gegriffen - ein "schwerer Fehler". Das Buch ist so gut umgesetzt, dass es die vorgegebenen Bilder aus dem Film völlig verdrängt. Echt suchtgefährdend und nur für Urlaubstage zu empfehlen.

Genial geschrieben und congenial umgesetzt - der Auftakt der "Millenium"-Trilogie macht uns vertraut mit Mikael Blomkvist, dem Chefredakteur der kritischen Zeitschrift "Millenium" (vielleicht vergleichbar mit der "Titanic"). Gerade hat er sich von einem Informanten aufs Glatteis führen lassen und wird zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Seines guten Rufs als Journalist beraubt, zieht er sich zunächst aus der Öffentlichkeit zurück und erhält das Angebot des reichen Industriellen Henrik Vanger nach dem Verbleib von dessen Nichte Harriet zu forschen. Während seiner intensiven Recherchen vor Ort, findet er plötzlich Nachrichten auf seinem Laptop - als Ordner, nicht als Email....
Die Figur der Lisbeth Salander ist stärker noch als im Film der Dreh- und Angelpunkt. Mich hat dabei besonders fasziniert, was heutzutage alles für einen begabten Hacker möglich ist. Larsson braucht kein CSI-Kauderwelsch! Lisbeth findet, was sie braucht im Cyberspace. Fast alles jedenfalls, soweit es digital erfasst ist.

Uff - ich bin durch, aber in Gedanken immer noch ein bisschen im Barcelona des 14. Jahrhunderts. Viele haben die "Kathedrale der Meere" mit Ken Follets "Säulen der Erde" verglichen - doch dieser Vergleich hinkt auf mehr als einem Fuß! Hier geht es nicht um die Erbauer oder Architekten einer Kathedrale, sondern um Arnau Estanyol. Seinem Leben folgt der Leser buchstäblich vom ersten Funken an. Seine Eltern sind Leibeigene von Lehnsherr Llorenç de Bellera. Was das damals bedeutete, ist mir noch nie so bewusst in einem Roman vor Augen geführt worden. Als Frau ist die Erniedrigung von Arnaus Mutter Francesca durch das "Recht der ersten Nacht" umso stärker nachvollziehbar. In diesem Elend beginnt die Geschichte und führt dann in die große Stadt Barcelona - "Stadtluft macht frei" nach einem Jahr und einem Tag...
Mit Arnaus Leben verbinden sich viele Charaktere, die das "dunkle Mittelalter" fesselnd auferstehen lassen. Der harte Aufstieg vom potentiellen Töpfergesellen über den Hafenarbeiter bis zum Baron mit eigenen Ländereien, dem der Neid der Anderen die Inquisition auf den Hals hetzt, hat mehr als einen Anlauf gebraucht, bis ich wirklich gefesselt war. Man muss schon in der richtigen Stimmung sein, um sich auf das Buch einzulassen. Es ist keine leichte Kost, die man mal so nebenbei hört. Es fordert Aufmerksamkeit und bekommt sie auch. Absolut lesens- und hörenswert.