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bluee

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Cover des Buches BRÏN (ISBN: 9783940611574)

Bewertung zu "BRÏN" von Sameena Jehanzeb

BRÏN
blueevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein Fantasyroman, der irgendwie anders ist...
romantisch, spannend, phantastisch...

Vielen Dank an den wundervollen Butze Verlag, der mir ein kostenloses Rezensionsexemplar überlassen hat, was meine ehrliche und begeisterte Meinung nicht beeinflusst hat.


Zum Inhalt:

Die Inhaltsangabe des Verlages lässt schon darauf schließen, dass hier viele Erzählstränge zusammengeführt werden. 

Juno, die sich an einem scheinbar ganz normalen Morgen plötzlich nicht mehr auf der Erde, sondern auf einem fremden Planeten befindet und dort freundlich aufgenommen wird, ist eine der Hauptpersonen und ein absoluter Liebling von mir.


Jeanne, die auf unserer Welt im tiefen Mittelalter erst nur eine kurze Rolle spielt und deren Geschichte ich hier nicht weiter erzählen mag.


Die Führerin des Planeten Brïn stirbt und mit ihr steht die Heimat der jungen Kamika vor einer großen Herausforderung.


Brïn und Terra (unsere Erde) sind sich in mancherlei Hinsicht ähnlich und doch so verschieden, so herrscht auf Brïn Magie, die selbstverständlich da ist und sich wunderbar in die Welt einfügt.


Aufbau, Schreibstil und Charaktere:

Erfrischenderweise ist die ganze Geschichte in der dritten Person geschrieben. Ich habe absolut nichts gegen die „Ich-Perspektive“, aber in der letzten Zeit habe ich beinahe nur noch Bücher in dieser Erzählweise gelesen. 

So passt es gut, dass die vielen einzelnen Geschichten erzählt werden, ohne dass es unglaubwürdig wird. Es ist manchmal schwer zu unterscheiden, wer jetzt wie wichtig ist, wer ist eigentlich ein Nebencharakter und wer nicht? Die Hauptpersonen sind auf jeden Fall Juno und Kamika, aber auch die anderen gewinnt man lieb. Oder man hasst sie. Beides ist möglich und selten hatte ich so sehr das Gefühl, dass ich jede Person wirklich kennenlerne. Großes Lob an die Autorin, die überwiegende Zahl der vielen Protagonisten sind wirklich gut ausgearbeitet und deren Geschichten sind nicht zu überladen, so dass man wirklich gut folgen kann. 

Meine Lieblingsperson ist auf jeden Fall Juno. Glaube ich. Sie ist irgendwas zwischen liebenswert, manchmal ein wenig bockig, stark, aufbrausend, zuckersüß, ängstlich und heldenhaft. Alles ist möglich und mich hat sie immer wieder überrascht. 

Aber auch Kamika begeistert mit ihrer Heldeninnenart. Manchmal konnte ich sie nicht so recht greifen und wenn sie sich, für mich als Leser etwas zurückgezogen hat, fiel es mir schwer mich in sie hineinzufühlen. Aber macht nicht genau das ein gutes Buch aus? Dass man den gleichen Charakter lieben und hassen und verwundert über ihn den Kopf schütteln darf? Ach und mal kräftig in den Arm nehmen, das hätte ich auch so manches Mal gerne gemacht.


Aber was schwärme ich, auch die anderen kommen gut daher, selbst die Bösewichte hatten etwas, der Thriller über den Mörder hat sich wunderbar eingefügt in das sonst eher fantastische Setting.


Spannungsbogen:

Ich bin ein bisschen zwiegespalten: Das erste Drittel zog sich ein wenig, vielleicht auch, weil so wahnsinnig viele neue Personen vorgestellt wurden und man sich erst einmal in die Geschichte einfinden musste. Andererseits fiel es mir trotzdem schwer, das Buch aus der Hand zu legen, weil die Autorin einfach wahnsinnig gut schreibt und beschreibt. 

Schlussendlich blieb die Spannung, auch wenn sich das eine oder andere zwischendurch auflöste, bis zum Schluss. Echte Langeweile kam nicht auf. Im Gegenteil, dadurch dass die Autorin so viele Geschichten mit einander verwoben hat, wäre ich eher noch neugierig, was eigentlich aus denjenigen geworden ist, die nur kurz dabei waren, oder wie die Geschichten weitergehen, die am Ende des Buches doch erst am Anfang waren.


Kritik:

Einige bemängelten ein wenig die „flapsige“ Art zu reden. Mir hat das nichts ausgemacht, jedoch wurden etwas oft Synonyme verwendet. Ich finde, man braucht nicht die Personen mit dem zu bezeichnen, was sie sind „die Shi“, „die Lyre“, der Name tut es auch. 

Ansonsten habe ich, bis auf den etwas langen Anfang, nichts zu bemängeln.


Was macht Brïn anders:

Zugegeben: Fantasy ist nicht mein bevorzugtes Genre und doch war ich von Anfang an neugierig auf Brïn, wenn auch etwas skeptisch, obwohl ich nur Gutes gehört habe. Aber ich muss meine Meinung revidieren: Brïn besticht dadurch, dass die Welt unserer so ähnlich und nicht mit einer Million Wesen, die alle genauestens beschrieben werden, überladen ist. Wenn etwas über den Planeten geschrieben wird, dann spricht einer der Bewohner darüber oder wir erfahren durch Junos Lektüre „Kinobes Ratgeber für Neuankömmlinge“ etwas über diese Welt. Sehr charmant gelöst!

Außerdem, und das ist für mich ein nicht unerheblicher Punkt gewesen: Auf Brïn ist es ganz normal, dass Frauen Frauen und Männer Männer und Frauen Männer und Männer Frauen lieben. Herrlich. Ein dickes Plus dafür!


Fazit:

Ein großartiges Buch! Es sind kleine Schwächen vorhanden, die bei der Komplexität und der Länge für mich so wenig ausmachen, dass ich gerne 5 leuchtende Sterne vergebe. 


Cover des Buches Indianer im Kopf (ISBN: 9783940611451)

Bewertung zu "Indianer im Kopf" von Corinna Behrens

Indianer im Kopf
blueevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Lesbisch, romantisch, spannend, spirituell, alles dabei!
Teilweise sehr lustig, teilweise sehr spirituell, aber immer spannend

Vielen Dank an die Autorin des Buches, die mir ein Exemplar als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat, was meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst.

Zum Inhalt verweise ich gerne auf die Inhaltsangabe. Besonders gereizt haben mich an dieser Stelle der christliche Aspekt und die Verknüpfung zur indianischen Kultur.

Aufbau und Schreibstil:
Wir erleben die Geschichte überwiegend aus Jackies Sicht, die von der Autorin in der „Ich-Perspektive“ erzählt wird. Jackies Gefühlswelt ist völlig durcheinander und so manches Mal leidet man mit ihr mit, wie schrecklich ist es doch, wenn man unglücklich verliebt ist! Jackie sucht sich für die aufkommenden Probleme Hilfe bei ihrer besten Freundin, bei ihrem Ziehvater, der auch ihr alter Pastor ist und irgendwie auch ein bisschen bei ihrer Mutter. Ausgleich findet sie im Fußball. Diese Mischung macht Jacki sehr sympathisch, sie ist kein klassisches Supergirl und muss sich immer wieder durchsetzen, was ihr jedoch nicht allzu oft gelingt, weil ihr einfach oft geholfen wurde und wird. Wir lernen also eine Frau Ende 20 kennen, die noch nicht ganz so fest im Leben steht, wie sie das selbst manchmal glaubt und gerne hätte. Ich mag diese Eigenschaft sehr, so gelingt eine gute Entwicklung und man wächst gemeinsam mit Jacki und ihren Aufgaben. 

Andere Personen werden in der dritten Person beschrieben und erzählt was, nach einem kurzen drüber stolpern, dem Lesefluss aber auf keinen Fall einen Abbruch tut. Im Gegenteil, der Spannungsbogen bleibt erhalten und man lernt vor allem Mirjam doch ein bisschen besser kennen, als es ohne dieses Stilmittel möglich wäre. Die Passagen, in welchen Jacki nicht die Hauptrolle spielt bleiben aber kurz, generell haben die Kapitel eine angenehme Leselänge, so bleibt man gerne am Ball.

Die Charaktere:
Jacki ist eine sehr sympathische Protagonistin, die ich leider allzu oft schütteln wollte, manchmal hätte ich ihr ein bisschen mehr PoPo in der Hose gewünscht, was ihre Sexualität  und die Liebe zu Mirjam angeht. Besonders gut gefallen haben mir ihr Glaube und ihr öffentliches Bekennen zu Gott. Aber auch ihre Weitsicht auf andere Religionen und das zulassen zu anderen spirituellen Verbindungen machen sie echt und einfach mal „anders“ im Vergleich zu anderen Romanfiguren.

Mirjam bleibt leider bis zum Ende etwas blass, wenn ich mir auch ein Bild von ihr machen konnte. Sie wirkt einfach wie jemand, dem man gerne vertraut, warum Jacki sich in sie verliebt hat, bleibt Jackies Geheimnis, jedenfalls für mich. Aber, und das meine ich wirklich so, man muss auch nicht alles erklären können in der Liebe, insofern: Mein Fall wäre Mirjam nicht, aber Jacki wird schon ihre Gründe haben.

Die Nebenfiguren sind sehr gut gelungen, der Pastor ist ein klassischer Antagonist, den man der Autorin auf jeden Fall abnimmt (ich habe keine Sekunde daran gezweifelt, dass es genauso passiert sein könnte), aber hier besticht vor allem Monika. Sie ist der heimliche Held des Buches und ja, ich hatte drei Tage lang einen Ohrwurm von „The Spirit Of The Hawk“, besten Dank dafür *grins*. Auch der alte Pastor und vereinzelte Kollegen kommen durchaus gut ausgearbeitet daher. Die Männer um Jacki herum sind leider etwas „aus der Bahn geraten“, sie verhalten sich doch arg böse und „übertrieben männlich“, aber es gibt natürlich nichts, was es nicht gibt.

Spannungsbogen:
Ich konnte das Buch gut so weglesen, ich musste mich zu keiner Zeit dazu überreden weiter zu lesen. Auch wenn man es mal beiseitelegt, ist man sofort wieder im Geschehen. Aber eigentlich will man das Buch nicht für längere Zeit weglegen, dafür schreibt die Autorin viel zu kurzweilig und zu mitreißend!

Kritik:
Auch wenn Homosexualität in der Kirche immer noch ein Problem ist und in einer Kleinstadt sowieso, fand ich die Reaktionen doch etwas hinterher in unserer Zeit. Es ist so gar keiner out in ihrer direkten Umgebung, das fand ich schade. Ein klein wenig mehr Offenheit hätte der Geschichte gut getan.
Ohne zu spoilern: Dafür, dass Jacki so verliebt ist, bemerkt sie etwas entscheidendes eindeutig viel zu spät, sie ist ein bisschen zu blind für meinen Geschmack. (Ein kleiner Thriller ist auch noch eingebaut.)

Fazit:
Ein tolles Buch, das großen Spaß bereitet und einen das eine oder andere Mal auch verzweifeln lässt, einen aber auch darin bestärkt, Gott einfach mal anzunehmen oder über seine Existenz nachzudenken. Danke für viele schöne Lesestunden. Die 4 Sterne sind wirklich nur ganz, ganz eng an den 5 Sternen vorbeigeschrammt…

Cover des Buches Indianer im Kopf (ISBN: 9783940611635)

Bewertung zu "Indianer im Kopf" von Corinna Behrens

Indianer im Kopf
blueevor 5 Jahren
Kurzmeinung: Eine großartige Kurzgeschichte die richtig viel Spaß macht
24 mal Spaß haben und mitfiebern

Aufbau und Schreibstil:
Wie auch in „Indianer im Kopf“, wird die Geschichte abwechselnd aus Jackies Sicht und der Sicht einer anderen Person, dieses Mal ausschließlich Monika, erzählt. Jackie tritt wieder als „Ich-Erzählerin“ auf, Monika wird in der dritten Person geschrieben. Man findet sich daher sofort wieder im „großen“ Roman wieder, toll, dass der Stil hier fortgesetzt wird. Auch wenn wir Jackie ganz persönlich und intim erleben, fühlte ich mich Monika nicht weniger nah. Hier wird die Geschichte unterhaltsam und lebhaft weitererzählt.

Monika rückt dieses Mal in den Mittelpunkt, sie hat ihren Medizinbeutel und die Verbindung zu ihren Indianern Spirit Hawk und Maphea verloren und hofft durch Jacki, ausgerechnet einen Tag vor dem Heiligen Abend, die Verbindung wieder herzustellen. Jackie ist, ganz beste Freundin, schnell auf dem Weg und los geht eine turbulente Reise auf der Suche nach dem Medizinbeutel, interessante, unheimliche und spirituelle Begegnungen inklusive.

Charaktere: 
Jackie und Monika kennen wir schon aus „Indianer im Kopf“ und dieses Mal ist Mirjam, Jackies Lebensgefährtin, wenn auch nur kurz dabei, etwas lebhafter dargestellt als im eigentlichen Roman. Es werden einige neue Figuren vorgestellt, Helfer, Bösewichte und Tiere, die eine spannende Rolle spielen. Allesamt gut und präzise dargestellt, was bei der Kürze der Geschichte schon eine Leistung ist!

Spannungsbogen:
Ursprünglich dachte ich, bei so einer kleinen Geschichte kann man nicht viel Handlung einbauen, ohne, dass es aufgesetzt wirkt und war umso gespannter, wie die Autorin das umsetzen wollte. Natürlich werde ich nicht mehr zum Ende verraten, aber großes Lob, die Geschichte war rasant, spannend, gut ausgearbeitet und hat mich schwer begeistert. Es machte einfach unheimlichen Spaß zusammen mit Monika und Jacki einen Medizinbeutel zu suchen!

24 Türchen
Bis zum 08.12. habe ich es ausgehalten, jeden Abend nur ein Kapitelchen zu lesen, was ja Sinn und Zweck des ganzen war. Aber dann dachte ich mir, es wäre ja schade, die Rezension nicht schon vor Weihnachten zu veröffentlichen und so konnte ich mich selbst ein bisschen beschubsen! Die Geschichte macht in Stückchen genau so viel Spaß wie im Stück. Wer mag, kann auf der Titelseite die Symbole für die einzelnen Kapitel suchen, oder man ist ein klein wenig fauler und guckt hinten, welchem Tag welches Bild zugeordnet ist. (Im Buch suchen muss man dann trotzdem selbst, was echt toll ist.)

Kritik:
Tja, bis Kapitel 23 dachte ich noch, ich hätte welche, weil es doch eigentlich gar nicht möglich ist, in einem Kapitel das Ende zu erklären, aber ich wurde eines besseren belehrt. Ich könnte jetzt sagen, es war zu kurz (ich hätte noch ewig weiterlesen können), aber „Einen Medizinbeutel verliert man nicht“ besticht eben durch die Kürze und funktioniert so, wie Corinna Behrens es geschrieben hat, perfekt. Nein, ich habe nichts zu meckern.

Fazit:
Ein tolles Buch, nächstes Jahr werde ich es so lesen, wie es vorgesehen ist. Mein Tipp: Einfach mal auf die Geschichte einlassen, geht sogar, ohne „Indianer im Kopf“ gelesen zu haben. (Sollte man trotzdem, lohnt sich nämlich.) 

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