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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Im Kopf von Bruno Schulz (ISBN: 9783462046052)

Bewertung zu "Im Kopf von Bruno Schulz" von Maxim Biller

Im Kopf von Bruno Schulz
bogivor 10 Jahren
Eigenwillig und grandios

Mein erster Text von Maxim Biller.
Es handelt sich um ein sehr schmales Büchlein, das als Biller-ungewohnter Leser zwar vollste Konzentration erfordert, mit diesem Einsatz jedoch in maximal 90 Minuten durchgelesen ist.
Der Autor beschreibt in einer Art Kammerspiel das Wohl und Wehe des Kunstlehrers und Hobbyliteraten Bruno Schulz in seiner Kellerbehausung in einer polnischen Stadt im Angesicht der Nazi-Besatzung und des aufziehenden zweiten Weltkrieges.
Schulz versucht einen Brief an sein, vermutlich, literarisches Vorbild Thomas Mann zu schreiben. Er berichtet darin von einem Mann-Doppelgänger, der in Schulzens polnischer Stadt sein Unwesen treibt. Je mehr er über ihn berichtet, desto klarer wird ihm, dass es sich nicht um den echten Thomas Mann handeln kann.
Je weiter die Beschreibung gedeiht, desto mehr entpuppt er sich als eine Art Nazi-Agent.
Das eigentliche Anliegen des Briefes von Schulz scheint aber die Bitte zu sein,
Mann möge ihm doch nach Durchsicht eines Manuskriptes einen Verlag im Westen vermitteln, der ihm als Schriftsteller zum Durchbruch verhilft.
      Ein einfacher, leicht lesbarer Schreibstil scheint Maxim Biller nicht gerade zueigen zu sein. Man muss sich ihm schon voll und ganz widmen und selbst dann bleiben Zweifel. Er verfügt aber in jedem Fall über eine herausragend phantasievolle Erzählkunst. Diese ist im vorliegenden Werk zudem gespickt mit einem Feuerwerk an Skurilitäten (Schulzens Zwiegespräch mit zwei Tauben
oder die teils urkomischen Personenbeschreibungen seien hier stellvertretend erwähnt).
Ein sehr kleines Kunstwerk, das es sich in jedem Falle zu lesen lohnt.

Cover des Buches Die unheimliche Bibliothek (ISBN: 9783832197179)

Bewertung zu "Die unheimliche Bibliothek" von Haruki Murakami

Die unheimliche Bibliothek
bogivor 10 Jahren
Spannend, mystisch, grandios

Das also mein erster Murakami. Insofern vermag ich aus eigener Erfahrung nicht zu sagen, ob ein typischer oder ein guter Murakami.
Ein sehr schmales Bändchen, das eine faszinierende, bewegende, fast schon mystische Geschichte beschreibt.
Ein Heranwachsender gerät bei der Rückgabe und eher spontanen Neuausleihe in einer Bibliothek in völlig überraschende Gefangenschaft in den Kellern der Bibliothek. 
Dort wird er "betreut" von einem etwas skurilen, fast märchenhaften Schafsmann. Dieser zeigt sich sehr warmherzig und gutmütig aber auch schonungslos offen und erklärt dem Gefangenen die Ausweglosigkeit seiner Lage, die zwingenderweise in den Tod führt, denn der "Kerkermeister", der vordergründig der Vorsteher der Ausleihe der Bibliothek ist, erweist sich als widerwärtig, brutal und gnadenlos.
So taucht denn aber unvermutet ein fast feenhaftes Mädchen auf und verhilft letztlich dem Gefangenen und dem Schafsmann zur Freiheit.
Ich war angenehm überrascht von dem Buch.
Murakami erweist sich in mehrfacher Hinsicht als grosser Künstler.
Er schafft es hier, der Erzählung entsprechend, eine recht einfache, ja fast schlichte Sprache zu finden. Ihm gelingt es andererseits während des ganzen, zugegebenen sehr dünnen Buches die Neugier hochzuhalten. Zusätzlich erzeugt Murakami eine permanente Mystik. Man ist sich an vielen Stellen nicht wirklich sicher ob es sich um eine reale Geschichte oder eher eine Art Gleichnis handelt.
Mir hat es rundweg sehr gut gefallen. Das Tüpfelchen auf dem i war schlussendlich die wunderbare Aufmachung des Buches, unter anderem mit den grossartigen Illustrationen passend zur Geschichte.
Ich werde mir jedenfalls, sorgfältig auswählend, einen weiteren Murakami zu Gemüte führen.

Cover des Buches Die Welle (ISBN: 9783473544042)

Bewertung zu "Die Welle" von Morton Rhue

Die Welle
bogivor 10 Jahren
Spannend, aber auch realistisch?

Jugendliteratur, die gewiss auch für Erwachsene lesenswert ist.
Der Autor schreibt gut lesbar, spannend und atmosphärisch dicht. Ausladende Girlanden werden konsequent vermieden.
Die Geschichte, die sich in den 80er Jahren so in den USA tatsächlich zugetragen hat, beschreibt einen durchaus waghalsigen Versuch an einer Schule.
Ein Lehrer, der in seinem Unterricht gerade den Nationalsozialismus bespricht und mit seiner Ansicht, dass sich vergleichbares heutzutage durchaus wiederholen könnte, und damit auf grosse Skepsis seiner Schüler stösst, wagt  ein Experiment in eben diese Richtung. Dieses läuft dann tatsächlich aus dem Ruder und kann nur mit Mühe gestoppt werden.
Das Buch hat mit zum ausgiebigen Nachdenken animiert.
Einerseits glaube ich nicht, dass die gesellschaftliche Situation und der intellektuelle Überriss in den USA mit Mitteleuropa und vielleicht speziell Deutschland vergleichbar ist. Andererseits gibt es auch hierzulande Erscheinungen, die mich gewaltig zweifeln lassen. Genannt seien z. B. die nahezu völlige Kritiklosigkeit, die über lange Zeit einem Karl Theodor zu Guttenberg entgegengebracht wurde. Genauso die weiteren Entwicklungen in den südeuropäischen Ländern bei der Eurokrise. Ganz aktuell bringt mich das österreichische Wahlergebnis mit den sehr starken rechtsextremen, verharmlosend bezeichnet man sie teils als rechtspopulistisch, Parteien in arge Zweifel. Die erhebliche Zahl von Wahlverweigerern in praktisch allen Ländern Europas birgt meiner Ansicht nach ebenso ein gefährliches (noch) schlummerndes Risiko.
Ich finde die immer wieder zu hörenden Stimmen nach einem Schlussstrich hinsichtlich des Gedenkens der nationalsozialistischen Verbrechen als gröbste Fahrlässigkeit wenn nicht gar Vorsatz.
Mein Fazit:
Ein Buch, das in prädestinierter Art und Weise dazu geeignet ist sehr intensiv über unser Gemeinwesen, hinsichtlich der humanistischen, demokratischen und freiheitlichen Ausrichtung nachzudenken.
Unbedingt lesen!!!

Cover des Buches Bitterfelder Bogen (ISBN: 9783596178049)

Bewertung zu "Bitterfelder Bogen" von Monika Maron

Bitterfelder Bogen
bogivor 11 Jahren
Aus Liebe zu Ostdeutschland

Die renomierte Schriftstellerin Monika Maron hat ein Folgebuch zu "Flugasche", das ich leider nicht gelesen habe, vorgelegt.
Sie beschäftigt sich in einer Art Reportage mit der, vor allem, wirtschaftlichen Entwicklung der ostdeutschen Region Bitterfeld in der Nachwendezeit.
Hier begleitet sie Personen, die sie teils persönlich kennt, welche für die damalige Erfolgsgeschichte des wirtschaftlichen Aufstieges stehen.
Sie betrachtet die verschiedenen Unternehmen, in erster
Linie der Solarindustie, bei ihrem fast schon sagenhaften Wachstum.
Letztlich bezieht sie auch die Region und die Menschen in ihre Reportage mit ein.
Zur Abrundung und Vervollkommnung hat Frau Maron auch einige signifikante Fotos beigefügt.
Die Autorin erweit sich meines Erachtens auch in diesem Buch, das für sie vom Stil her sicher eher untypisch ist, als erstklassige Schriftstellerin.
Sie formuliert atmosphärisch dicht, sie lässt emphatische Teilnahme anklingen, sie hat eine jederzeit flüssige, excellent lesbare Schreibe.
Ich habe das Buch mit grosser Neugier und zunehmender Begeisterung gelesen. Monika Maron hat es bei mir geschafft, Interesse für die Region und die damalige Situation zu wecken.
Ich kann das Buch insbesondere für die politisch und gesellschaftlich Interessierten absolut empfehlen.

Cover des Buches Der gefesselte Riese (ISBN: 9783871344930)

Bewertung zu "Der gefesselte Riese" von Martin Schulz

Der gefesselte Riese
bogivor 11 Jahren
Überzeugend, aber nicht visionär

Der Präsident des EU-Parlaments und mutmassliche Spitzenkandidat für die Europawahl 2014 der europäischen Sozialdemokraten legt seine Sicht der Dinge der Verfasstheit der EU und der Eurozone dar.
Man merkt an jeder Stelle des Buches, dass es sich bei Schulz um einen in jeder Hinsicht überzeugten EU-Anhänger handelt. Auch darüber hinaus ist dies anhand der Tatsache leicht feststellbar, dass er im Rahmen des EU-Parlamentes schon so ziemlich alle Funktionen innehatte, die es zu besetzen gibt, im nationalen deutschen Rahmen bei wirklich exponierten Positionen aber nie eine Rolle gespielt hat.
Er benennt die EU als einen der wichtigsten Friedens-, Freiheits- und Wohlstandsfaktoren der Geschichte. Er zählt aber auch einige Schwächen und verbesserungswürdigen Sachverhalte auf.
Als politisch Interessierten und überzeugten Europäer hat mich die Darlegung eines wirklich Sachkundigen neugierig gemacht.
Nach der Lektüre ist mein Fazit etwas ernüchtert.
Schulz' Analyse ist sicher stimmig, jedoch eine Aneinanderreihung der nun wirklich sattsam bekannten Betrachtungen, Thesen und Ausblicke aller wohlfeilen Sonntagsreden.
Ich hatte mir auch einen etwas visionäreren Ausblick erhofft.
Z. B. eine ausführliche Betrachtung der Möglichkeit von Vereinigten Staaten von Europa, was mittelfristig unausweichlich erscheint oder als Vorstufe eines Europaparlamentes mit den in jeder Hinsicht ausgestatteten Rechte eines demokratischen Parlamentes.
Kurzum, das Buch bleibt für mich zu sehr an der Oberfläche hängen. Umso unverständlicher, da Schulz durchaus einen Schreibstil hat, der es schaffen würde, den geneigten Leser für mehr Europa zu begeistern.

Cover des Buches Das erste Leben der Angela M. (ISBN: 9783492055819)

Bewertung zu "Das erste Leben der Angela M." von Ralf Georg Reuth

Das erste Leben der Angela M.
bogivor 11 Jahren
Reuth/Lachmann "Das erste Leben der Angela M."

Ein Skandalbuch, das keines ist. Angekündigt mit einigem Bohei, erweist es sich bei Lektüre denn doch als reichlich heisse Luft.
Die beiden Autoren haben in einiger Fleissarbeit das Leben der Kanzlerin in der DDR recherchiert und aufbereitet. Das Problem ist leider, dass so ziemlich Alles mehr oder weniger bekannt ist.
Das sie Tochter eines Pfarrers war, der dem System nicht sonderlich kritisch gegenüberstand, welch Überraschung. Siedelte die Familie doch in den 50er Jahren aus Hamburg in die DDR über.
Das sie Mitglied in der FDJ war, ist wohl ziemlich Jedem bekannt (strittig allenfalls noch ob als "Kulturbeauftragte" oder zuständig für Agitation und Propaganda). Das sie als Mitglied der Akademie der Wissenschaften keine Widerstandskämpferin sein konnte, verblüfft nicht wirklich. Das sie zu Wendezeiten entdeckt bzw. gefördert wurde von hochrangigen IM's bzw solcher die diesen sehr starken Verdacht nie wirklich ausräumen konnten (Schnur und de Maiziere) ist hinlänglich bekannt. Das sie überhaupt eher zufällig in der CDU gelandet ist, hat sie selbst schon kund getan.
Dennoch gibt es einige interessante Aspekte, die man, teilweise zwischen den Zeilen, dem Buch entnehmen kann.
Ihr ganzer Politikansatz (den viel zitierten Mehltau über das Land legen), die Entpolitisierung des Politischen, einlullen des Regierten, bis zu dessen entstehendem Desinteresse.
Dies erinnert doch sehr stark an die Vorendphase der DDR.
Die Personen ihres Vertrauens, ihr Verhalten bestimmten Zeitgenossen gegenüber, haben teils ihren Ursprung in der DDR.
Ich finde es schon auffällig, dass von Seiten der Kanzlerin noch nie ein Wort zu Gregor Gysi zu vernehmen war, obwohl dieser der CDU allgemein doch fast schon als Inkarnation des Bösen gilt. Wenig erstaunlich, wenn man weiss, dass Gysi zumindest zu DDR Zeiten ziemlich eng bekannt mit Merkel war.
So erfüllt das Buch zwar bei Weitem nicht den Anspruch Enthüllungsbuch zu sein, es bringt einem aber doch einige Wesenszüge der Angela M. näher.
Geschrieben ist es in einem Jederzeit gut lesbaren Stil, was aber für arrivierte Journalisten auch nicht unbedingt erwähnenswert erscheint.
Spekulieren kann man allenfalls noch über die Motivation von zwei "Springer"-Leuten ein solches Buch zu schreiben.
Die Enthüllung des ach so unbekannten Lebens von Frau Merkel kann es bei dem Ergebnis ja wohl eher nicht sein.

Cover des Buches Tochter und viel mehr (ISBN: 9783492251280)

Bewertung zu "Tochter und viel mehr" von Mirjam Müntefering

Tochter und viel mehr
bogivor 11 Jahren
Mirjam Müntefering "Tochter und viel mehr"

Die Tochter der SPD-Legende Franz Müntefering ist eine mittlerweile arivierte Schriftstellerin und Hundetrainerin. Dieser Hintergrund bildet die Basis dieses autobiographischen Roadmovies. Das biographische findet allerdings eher am Rande statt. Den Hauptteil bildet ein Bericht einer Lesereise der Autorin. Sie beschreibt die teils recht skurilen Umstände der Reise (das Aufeinandertreffen mit drei etwas pupertierenden Mädchen die zufällig in Unkenntnis der Autorin auf diese treffen, wegen der die Drei eigentlich unterwegs sind, bildet den Beginn).
Das Buch ist ausgesprochen gut lesbar. Den Plot finde ich für den mutmasslichen Zweck des Buches (eine Art Autobiographie eben) geradezu genial gewählt. Die Neugier wird durchgängig hochgehalten. Das Buch macht einfach nur Spass zu lesen.
Wer ein Buch einer bemerkenswerten Frau mit einem symphatischen Leben sucht ist mit "Tochter und viel mehr" absolut perfekt bedient.
Ach ja, warum dann nicht 5 Sterne? Sicher kein Buch mit ultrahohem literarischem Anspruch, aber das wäre für den Plot auch nicht unbedingt angemessen. 4 1/2  Sterne würde ich jederzeit auch vergeben.

Cover des Buches „Du kommst hier nicht rein!“ (ISBN: 9783453602427)

Bewertung zu "„Du kommst hier nicht rein!“" von Klaus Gunschmann

„Du kommst hier nicht rein!“
bogivor 11 Jahren
Klaus Gunschmann "Du kommst hier nicht rein"

Der Autor ist Türsteher der Münchner Nobeldisko P1. Über diese Arbeit hat er ein Buch vorgelegt. Es ist liest sich einfach und man kann es auch gut so nebenbei mal durchlesen. Einen bleibenden Eindruck hinterlässt allerdings beileibe nicht. Alles aber wirklich alles an Klischees wird dabei bestätigt. Die Schickimicki Szene geht ein und aus, Pop- und Rockstars geben sich die Klinke in die Hand. Immer wieder oder wohl fast meistens wird auch die Sau rausgelassen. Einige Szenen kann man halbweltähnliche Hintergründe unterstellen.
Ebensogut und schneller kann man sich einen einschlägigen Bericht in Boulevardmagazinen im Fernsehen anschauen oder eine "Reportage" eines Yellow-Press Blättchens lesen. Das Ergebnis ist letztlich identisch.
Unterirdisch öde. Ganz gewiss keine Empfehlung.

Cover des Buches Wie man eine Wahl gewinnt (ISBN: 9783942989299)

Bewertung zu "Wie man eine Wahl gewinnt" von Quintus T. Cicero

Wie man eine Wahl gewinnt
bogivor 11 Jahren
Cicero "Wie man eine Wahl gewinnt"

Ein kleines, dünnes Büchlein, das beschreibt wie der Autor seinem Bruder Hinweise gibt wie man eine politische Wahl gewinnen kann. Sozusagen ein erster (vermutlich) Kampagnenführer. Marcus Cicero trat als krasser Aussenseiter zur Wahl des römischen Konsuls an. Und siehe da, diese Wahl gewann er dann auch glasklar.

Das verblüffende ist, dass praktisch alles auf heutige Wahlen 1:1 übertragbar ist, was vor über 2000 Jahren beschrieben wurde ( Versprich allen alles/Verlass nicht die Stadt/Es kommt vor allem auf gute Kommunikation an/umgib dich mit den richtigen Leuten/...).
Vorangestellt sind die zehn prägendsten Hinweise, anschliessend ist eine Art
Brief beschrieben, in dem der Autor seinem Bruder eine Vielzahl Hinweise gibt .

Das Büchlein ist excellent lesbar, ist interessant und macht einfach Spass. Und vielleicht kann man es  ja auch gerade in diesem Jahr als eine Art Blaupause sehen wer wann was richtig oder falsch gemacht hat für die bevorstehende Bundestagswahl. 

Cover des Buches Samuel Koch - Zwei Leben (ISBN: 9783942208536)

Bewertung zu "Samuel Koch - Zwei Leben" von

Samuel Koch - Zwei Leben
bogivor 11 Jahren
Samuel Koch - Zwei Leben

Der Mann, der Wetten Dass und das ZDF auf den Kopf gestellt hat (man verzeihe mir dieses gewagte Bild).

Ich habe mir das Buch relativ spät gekauft. Das ich mich doch dazu entschieden habe, hängt mit der meiner Ansicht nach ungewöhnlichen Persönlichkeit Samuel Koch zusammen.

Er berichtet in seinem Buch über sein Leben vor Wetten Dass, die Idee und Vorbereitung der verhängnisvollen Wette und sein Leben nach Wetten Dass.

In seinem ersten Leben war er ein, im Grossen und Ganzen normaler junger Mann mit allem was dazu gehört, vielleicht mit einem gewissen Übergewicht zu Sport und Theologie. Dies sollte entscheidend werden für sein zweites Leben.

Die Wette und die Vorbereitung dazu dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein.

Wie Koch mit seinem tragischen Schicksal nach der Wette umgegangen ist und wohl weiter umgeht hat mich dann allerdings ausserordentlich berührt. Er verdient ohne Frage Bewunderung. Nun könnte man fragen wie er das geschafft hat. Ein Stück weit spielt körperlich sicher seine sehr gute Konstitution vor dem Unfall eine Rolle und psychisch hat ihm vermutlich seine Religiösität oder schlicht sein Glaube geholfen.

Ich finde das Buch ist ausserordentlich eingängig geschrieben. Es kommt ohne jede Larmoyanz und Wehleidigkeit aus. Der Schreibstil ist ihm sehr angemessen, obwohl die eigentliche Schreibe ja von Christoph Fasel stammt.

Empfehlungseinschränkungen würde ich keine aussprechen. Besonders geeignet möglicherweise für diejenigen Zeitgenossen die an letztlich albernem und unbegründetem Weltschmerz leiden.

Vielfach wurden Vergleiche gezogen zu "Ziemlich beste Freunde". Zu beurteilen vermag ich dies nicht, aber ich denke jede Geschichte ist letztlich anders, weil einfach die handelnden Personen andere sind. Die Lastigkeit des Buches zugunsten von Bild oder irgendwelchen Fernsehsendern konnte ich so nicht erkennen.

Über mich

  • männlich
  • 11.02.1969

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Historische Romane, Sachbücher, Biografien, Literatur, Unterhaltung

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