bookflower173
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Rezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Am Ende ist es ein Anfang" von Dolly Alderton
Dolly Aldertons Buch "Gespenster" fand ich unheimlich gut und deshalb hatte ich mich auch sehr auf diese Geschichte von ihr gefreut.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir allerdings nicht so leicht. Beim Protagonisten Andy läuft es sowohl beruflich (Stand-Up-Comedian) als auch in Sachen Liebe nicht gut. Jen hat sich vor kurzem von ihm getrennt, was er nicht verstehen kann. In einem inneren Monolog lässt er die Beziehung noch einmal Revue passieren. Wir erfahren zudem, wie er sich wieder aufrappeln will, z.B. mit Flirts oder Alkohol.
Ich muss leider nicht gestehen, dass ich seine Gedanken und seine Bewältigung der Trauer mit Spannung und großem Interesse verfolgt habe. Mir hat ein wenig die Spannung gefehlt. Die Erzählerstimme passt zu Andys Stimmung, aber mir war sie ein wenig zu monoton.
Gut fand ich, dass am Ende auch Jen kurz zur Rede kommt, allerdings viel kürzer als Andy. Dadurch lernt man auch die andere Perspektive kennen und kann noch besser einordnen, warum die Beziehung gescheitert ist.
An sich wird die Gefühlslage und die Trauer von Andy sehr detailliert beschrieben. Mich konnte sein innerer Monolog leider nicht mitziehen und ich konnte keine richtige Bindung zu dem Protagonisten aufbauen.
Fazit:
Die Geschichte ist in der Hinsicht interessant, dass sie erzählt, wie ein Mann um eine gescheiterte Beziehung trauert und darüber hinwegkommen möchte. Mich hat der Hauptprotagonist Andy aber eher ein wenig genervt, als dass ich Mitleid für ihn hatte.
Bewertung zu "Die Halbwertszeit von Glück" von Louise Pelt
In diesem Buch lernen wir drei Frauen kennen, die ein großes Unglück in ihrem Leben erfahren haben. Johanna, Holly und Mylene müssen lernen, irgendwie damit umzugehen. Und dabei ändert sich vieles in ihrem Leben.
Die Geschichten spielen zu verschiedenen Zeiten, sodass man neugierig ist, wie die Stränge miteinander verknüpft werden.
Ich fand die Frage sehr spannend, ob man es verdient haben muss, Glück zu haben oder glücklich zu sein. Verknüpft mit den Unglücksfällen der drei Protagonistinnen werden diese Fragen vielseitig beleuchtet. Teilweise hat mir ein wenig Tiefgründigkeit gefehlt. Im Großen und Ganzen war das Lesen dennoch sehr angenehm und interessant.
Schön ist auch, dass die Geschichten chronologisch erzählt werden, sodass man nicht befürchten muss, durch Zeitsprünge irritiert zu sein.
Am Ende werden die drei Zeitstränge gut miteinander verknüpft, sodass der Roman ein schlüssiges Ende hat.
Fazit:
Die drei Geschichten sind berührend und regen zum Nachdenken an! An wenigen Stellen hätte ich mir ein wenig mehr Tiefgründigkeit gewünscht.
In diesem Roman wird die besondere Freundschaft zwischen Kato und Lev rückwärts erzählt. Lev war als Schüler lange krank und Kato war diejenige, die ihm die Unterrichtsmaterialien gebracht hat. Es entstand eine besondere Freundschaft, die Lev Jahre später nach Zürich bringt, wo er Kato wiedersieht.
Iris Wolff hat mich mit ihrem Schreibstil schon in anderen Romanen begeistert. Auch in diesem Buch verleiht ihre poetische und künstlerische Sprache der Geschichte eine ganz besondere Note. Ihre Kunst, in die kleinsten Details des Lebens so eine intensive Bedeutung zu packen, ist wirklich bemerkenswert. In jedem Satz steckt so vieles an Emotionen, an Unausgesprochenem.
Dass wir erst aus der Retrospektive erfahren, wie die besondere Freundschaft entstanden ist, finde ich spannend! Teilweise musste ich mich deshalb aber etwas konzentrieren, um die vielen Zeitsprünge richtig zu erfassen und einzuordnen. Das Buch ist beruhigend und lässt einen wohlfühlen. Das Thema Freundschaft wird facettenreich und besonders entfaltet!
Fazit:
Iris Wolff schreibt auf eine ganz besondere Art und Weise, die jede Seite verzaubert und auch unaufgeregten Geschichten viel Intensität verleiht. Man kann sich auch in diesem Buch sehr leicht versinken lassen und die Geschichte genießen!
Bewertung zu "Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan" von Weight Watchers
Dieses Buch macht das Diätprogramm ziemlich einfach! Für Frühstück und Snacks sind die Rezepte an einer Stelle zu finden. Davon kann man sich jeden Tag aussuchen, was man will. Weiterhin werden für jeden Tag zwei Rezepte vorgestellt, fürs Abend- und Mittagessen. Dadurch wird einem die Entscheidung genommen, was man jeden Tag kochen soll, und gleichzeitig nimmt man kalorienarme Gerichte zu sich. Man muss sich also um nichts kümmern, außer um das Kaufen der Gerichte! Ich habe viele Rezepte ausürobieet und fand so gut wie alle sehr lecker. Es sind aber auch ein paar Gerichte dabei, die nicht wirklich etwas Besonderes sind und die ich auch selbst schon öfters gekocht habe.
Insgesamt ist es ein sehr hilfreiches Buch, wenn man ohne große Mühe abnehmen möchte. Die Gerichte sind lecker und vielseitig! Einige Rezepte fand ich ein wenig zu einfach, was die Komponenten angeht, aber das hat mich nicht gestört!
Bewertung zu "Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (Die mörderischen Cunninghams 1)" von Benjamin Stevenson
Es kommt zum ersten Familientreffen der Cunninghams seit langem, und zwar um zu feiern, dass Ernest Cunninghams Bruder aus dem Gefängnis entlassen werden soll. Doch vor dem Skiresort, wo sich die Familie aufhält, wird plötzlich eine Leiche gefunden. Ernest Cunningham ist Protagonist und Erzähler der Geschichte zugleich. Er ist allwissend, was man als Leser deutlich spürt, da er in der Zeit hin und her springt und oft Sachen vorwegnimmt. Dieser Krimi ist ganz anders als alle anderen und das ist genau das, was mir an diesem Buch am meisten gefällt!
Es wird gespoilert ohne Ende und es gibt jede Menge Mörder. Der Krimi zeigt, wie ein guter Krimi eigentlich nicht geschrieben werden sollte. Das Buch bietet eher viel Raum zum Lachen und zum Rätseln, weil man oft doch das Gefühl hat, etwas überlesen zu haben. Man wird immer wieder mit noch heftigeren Ereignissen überrascht, sodass das Buch vollgepackt mit überraschenden Elementen ist. Die Geschichte wird mit dunklem Humor erzählt, was zum Inhalt sehr gut gepasst hat.
Fazit: Ein sehr erfrischendes Buch, das zum Lachen bringt und überrascht!
In diesem Buch wird die Geschichte von Atalanta erzählt, die zurecht einen eigenen Roman verdient hat. Sie ist vielen unbekannt, obwohl sie doch so bemerkenswerte Eigenschaften hat. Sie ist sehr stark und furchtlos. Sie lässt sich nicht von Männern einschüchtern und nimmt jede Herausforderung an. In diesem Buch lernen wir ihren Lebenslauf kennen. Vom Vater im Wald ausgesetzt, wurde sie dort von einer Bärin ausgezogen, bis die Göttin Artemis sich um sie zu kümmern begann. Sie war zudem die einzige Frau unter den Argonauten, was vielen unbekannt ist.
Jennifer Saints Schreibstil ist wieder wunderschön literarisch und stellt Atalantas Charakter sehr greifbar dar. Atalantas Geschichte kann so viel bei den Lesern bewirken. Sie ist motivierend und zeigt, dass man alles schaffen kann! Mich hat es sehr unterhalten, Atalantas Entwicklung mitzuverfolgen!
Fazit:
Ein toller Roman über eine tolle und starke Frauenpersönlichkeit in der antiken Mythologie!
Bewertung zu "Jenny | Der große Frauen- und Emanzipationsroman von Fanny Lewald | Reclams Klassikerinnen" von Fanny Lewald
In diesem Klassiker wird der Antisemitismus der damaligen Zeit sehr eindrücklich dargestellt, ohne etwas zu beschönigen. Der Antisemitismus wird vor allem durch die Darstellung zweier Liebesbeziehungen deutlich gemacht, die unter einem schlechten Stern stehen, da die Partner verschiedenen Religionen angehören. Jenny ist Jüdin und ist in den Pfarrer Reinhard verliebt. Sie möchte zum Christentum konvertieren und tut sich damit schwer, da sie generell keine Bindung zur Religion finden kann. Eduard und Clara stehen vor ähnlichen Herausforderungen.
Der Klassiker sticht durch seine "alte" Sprache" hervor. Die Sprache trägt zur Atmosphäre bei, verlangsamt aber auch die Lektüre, da man sich beim Lesen stärker konzentrieren muss. Der Antisemitismus wird durch die Dialoge sehr klar und unbeschönigt dargestellt, was zumindest zu Beginn einen eindrücklichen und schockierenden Eindruck davon gibt, wie stark der Antisemitismus ausgeprägt war.
Jenny wird als Protagonistin sehr detailliert gezeichnet. Ihre Gedankengänge, Handlungen und Gefühle sind sehr verständlich und größtenteils nachvollziehbar. Einige Figuren mochte ich sehr gerne, andere wiederum nicht. Aber alle Figuren haben eine eigene Perspektive auf das Thema Religion entfaltet und den LeserInnen deutlich gemacht, was sehr interessant war.
Fanny konnte mit ihrem Roman eine starke Botschaft vermitteln und die Probleme in der Gesellschaft überzeugen darstellen! Das Ende rundet die Botschaft gekonnt ab!
Der Mythos über Psyche und Eros ist wohl eines der berühmtesten Mythen aus der Antike! Die Geschichte über die Beziehung der beiden ist sehr berührend und in diesem Roman wird ebenjener Mythos neu erzählt.
Tatsächlich war ich überrascht, dass die beiden Protagonisten erst nach sehr vielen Seiten aufeinanderstoßen. Zu Beginn lernen wir erst einmal jeden Protagonisten für sich kennen. Und diese Vorgehensweise hat mich positiv überrascht. Dadurch wird die Entwicklung der beiden Protagonisten greifbarer gemacht und man kann am Ende sehr gut feststellen, dass beide über sich hinausgewachsen sind! Der Roman ist also ein sehr geeigneter Coming-of-age-Roman.
Zudem hat mir die feministische Perspektive im Roman gefallen! Psyche wird entgegen dem Bild, das der antike Mythos von ihr zeichnet, nicht als einfaches Objekt dargestellt, das allein durch ihre Schönheit und ihrem Stand als Prinzessin berühmt ist. Stattdessen wird die Seite der Kämpferin an ihr betont! Mich hat es sehr gefreut, dass auch Atalante als weitere mutige Frau aus der antiken Mythologie in dem Zusammenhang im Roman vorkommt.
Die Perspektive des Eros ist auch sehr spannend, da wir dadurch die Welt der Götter und auch einzelne Götter besser kennenlernen! Daher ist der Beginn des Buchs mit der vereinzelten Betrachtung der beiden Protagonisten ein kluger Schachzug, um die Persönlichkeiten der beiden detailliert darzustellen und das Umfeld der beiden vorzustellen!
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden wird im Verlauf ebenfalls sehr emotional und berührend erzählt! Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass ich sehr froh bin, dass dieser Mythos aufgegriffen und mit tollen modernen Eindrücken verknüpft wurde! Das Buch eignet sich nicht nur für Fans der antiken Mythologie sondern auch für alldiejenigen, die gerne Bücher über starke Frauenpersönlichkeiten und persönliche Entwicklungen lesen!
Bewertung zu "Cleopatra und Frankenstein" von Coco Mellors
Inhalt:
Die britische Kunststudentin Cleo und Frank, Mitte vierzig und erfolgreich mit seiner eigenen Werbeagentur, spüren in einer Silvesternacht in New York eine unglaubliche Anziehung zueinander, obwohl sie sich erst seit wenigen Stunden kennen. Dann geht plötzlich alles sehr schnell. Sie stürzen sich in eine Ehe und lernen sich erst ab da genauer kennen. Es stellt sich heraus, dass hinter der jeweiligen Person deutlich mehr steckt, als man anfangs anhand des gemeinsamen Humors und der Macht der Liebe hätte vermuten können. Was so schön begann, versinkt spiralförmig wieder in den Abgrund.
Meinung:
Nach den ersten Seiten dachte ich mir, Wow! Das könnte ein richtig gutes Buch werden! Ich mochte die Dialoge zwischen Cleo und Frank und ich hatte auch das Gefühl, dass die Chemie zwischen den beiden sehr gut über die Seiten hinaus vermittelt wird. Jedoch kamen dann weitere Figuren aus ihren Freundeskreisen hinzu, aus deren Leben ebenfalls berichtet wurde. Das fand ich ein wenig schade, da ich diese nicht so sehr interessant fand und dafür mehr von Cleo und Frank gelesen hätte. Da hat es mir nämlich leider ein wenig an Tiefe gefehlt, was die Begründung von gewissen Entscheidungen der beiden Figuren angeht. Wie sich ihre Beziehung entwickelt, ist für mich deshalb nicht sehr nachvollziehbar gewesen, wodurch mich ihre Krisen sogar teilweise genervt haben. Meistens trösten sich die Protagonisten mit Drogen und Alkohol, was für mich ebenfalls unverständlich war.
Es passieren einige schlimme Dinge im Buch, die auch mich traurig gestimmt haben. Aber ansonsten hat mich das Buch relativ unberührt gelassen. Ich hatte gehofft, dass es im Verlauf des Romans besser wird, aber leider wurde ich enttäuscht. Tatsächlich muss ich sogar gestehen, dass dann eine Nebenfigur hinzutritt, nämlich Eleanor, deren Kapitel mich am meisten unterhalten und mitnehmen konnten, da mir ihr Charakter sehr gut gefallen hat und ihre witzige Art, ihr Humor, wieder mehr Frische in die Geschichte gebracht hat!
Fazit:
Nach der Lektüre muss ich leider sagen, dass mich das Buch unbewegt zurückgelassen hat. Viele Figuren haben mich teilweise genervt und ich konnte zu ihnen keine Nähe aufbauen. Cleo und Frank schienen für mich sogar eher im Hintergrund zu existieren, um den anderen Figuren mehr Platz einzuräumen.