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Cover des Buches Heller als ein Stern (ISBN: 9783760799407)

Bewertung zu "Heller als ein Stern" von Celia Bryce

Heller als ein Stern
books-and-artvor 10 Jahren
Eine tolle Einstiegsmöglichkeit für Jugendliche ab 13 ins Thema Krebs

Die Handlung:

Megan hat Krebs. Und das nicht genug, kommt sie auch noch auf eine Kleinkinderstation, wovon sie reglich genervt ist. Als dann auch noch dieser Jackson mit seiner guten Laune daherkommt, ist ihr eins klar: Wo bin ich hier nur gelandet? Doch mit der Zeit merkt sie, dass Jackson doch eigentlich gar nicht so schlimm ist, wie sie gedacht hatte...

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen, wenngleich er an manchen Stellen noch ein bisschen umständlich ist, da sehr oft lange Sätze aneinander gereiht werden und so kein ständiger Lesefluss zustande kommt.
Die Charaktere sind gut ausgeführt. Man merkt, dass Megan mit ihrer Siutation zu Anfang nicht recht klar kommt und so ist es umso schöner, ihre Entwicklung mit anzusehen. Ihr Charakter ist mit Skepsis durchzogen. Vor allem am Anfang ist sie mit der Situation überhaupt nicht zufrieden und hat an wirklich allem etwas auszusetzen. Verständlich für ein fast 13 jähriges Mädchen, dem gesagt wurde, dass es Krebs hat. Dennoch fand ich es nicht sehr realistisch, dass sich Megan fast gar keine Gedanken über ihre Krankheit und ihren Krankenhausaufenthalt macht... Ich war damals selbst fast 13, als ich für ein paar Tage ins Krankenhaus musste, und da habe ich mich eher vor den ganzen Spritzen gefürchtet, als mich darüber aufzuregen, dass die Vorhänge aufgedruckte bunte Tiere draufhaben.
Jackson ist der Gegenpol zu Megan und der Sonnenschein schlechthin! Er lässt sich von nichts unterkriegen und diese positive Art, die er so oft an den Tag legt, bringt auch dem Leser gute Laune. Er ist immer für Megan da und durch ihn verändert sie sich imens. Was mir an ihm aber am besten gefallen hat, war, dass man seine Krankheit bei ihm gemerkt hat, im Gegensatz zu Megan. Er hat auch mal schlechte Tage und es werden öfter mal Symptome von seinem Krebs beschrieben. Das ist bei Megan nicht der Fall. Bei ihr bekommmt man nämlich nur sehr wenig von ihrer Situation mit, was ich sehr schade fand.
Sonst plätschelt die Geschichte eigentlich nur dahin und kommt hin und wieder durch ein paar Gefühlsachterbahnen der Protagonistin in Fahrt. Das ist auch eines der wenigen Bücher, bei dem ich froh war, dass es so dünn ist. Es gibt einfach nicht viel Handlung. Der rote Faden wird nicht von anderen feineren Fäden begleitet, sondern dominiert allein, was auf Dauer zu eintönig wird.
Ich hatte beim Lesen oft die Seiten vor Augen. Es hat sich angefühlt, als lese ich ein Buch. Manche würden sagen, ja, so sollte es auch sein... Aber für mich sollte Lesen so sein, dass man in das Buch eintaucht. Das man an der Seite des Protagonisten ist und nicht einfach nur zuschaut.
Nichtsdestotrotz werden meine ganzen Mängel zum Ende hin beseitigt. Das Buch wird immer emotionaler und Megan wird interessanter, da man sie mehr kennenlernt. Zum Ende hin kommt man auch nicht drum herum ein paar Tränen zu verdrücken...
Aufbau & Gestaltung:
Das Cover ist wahrscheinlich das vorausschaubarste Cover, das ich je bei einem Buch gesehen habe. Mehr möchte ich dazu nicht sagen...
Fazit:
Ein schönes Buch, das einige Mängel aufweist, welche zum Glück aber zum Ende hin ausgebügelt werden. Dieses Buch ist besonders für Jüngere (13/14 Jahre) perfekt dafür geeignet, einen guten Einstieg in so ein ernstes Thema wie Krebs zu gewährleisten, da es nicht so belastend ist, wie seine anderen Krebsbücher-Kollegen.

Cover des Buches The Island (ISBN: 9781483959818)

Bewertung zu "The Island" von Jen Minkman

The Island
books-and-artvor 11 Jahren
Perfekt für einen gemütlichen Leseabend!

Die Handlung:
Leia lebt auf einer Insel, auf der die Kinder nach ihrem 10. Lebensjahr in ein Camp geschickt werden, um dort bis zu ihrer Heirat zu selbstständigen jungen Erwachsenen heran zu wachsen. Auf der anderen Seite der Insel, getrennt, hinter der MAUER, leben sogenannte "Fools", unzivilisierte Menschen, die zurückgeblieben und dumm sind und vor denen jeder in Leias Welt gewarnt wird. Doch eines Tages trifft Leia zufälligerweise auf einen Fool, der ihre ganze Welt auf den Kopf stellt und daran zweifeln lässt...
Meine Meinung:

Da es mein zweites Buch von Jen Minkman war, lagen meine Erwartungen dementsprechend hoch. Schon ""Shadow of time" hatte mich mit seiner immer wiederkehrenden Spannung gepackt, doch dieses Buch setzt noch einmal was drauf!

Der Schreibstil ist sehr locker, ohne unnötige Schnörkel und Abweichungen von der eigentlichen Handlung, sodass der Leser nicht weiter von den Hauptereignissen abgelenkt wird. Die Sätze sind weder abgehackt noch elend lang. Schade fand ich jedoch, dass sehr wenige Beschreibungen der Umgebung vorhanden sind, wodurch man noch mehr in das Buch hätte eintauchen können.

Nichtsdestotrotz wird man immer weiter in den Sog der Geschichte gezogen und ehe man es sich versieht, hat man das Buch auch schon durch (vielleicht könnte das aber auch nur an den 105 Seiten Buchumfang liegen...;))

Die Protagonistin Leia ist einem auf Anhieb sympathisch und sie hat einen starken Charakter! Leia ist nicht das schüchterne Mädchen von nebenan, das in fast jedem Buch zurzeit postiert ist. Aber auch nicht die "Toughheit" in Person, die alle Fähigkeiten besitzt. Diese Mischung macht sie noch realistischer und lebendiger. Mit ihr kann sich wohl jeder leicht identifizieren.

Da "The Island" eine Dystopie ist, war ich gespannt, welche Idee die Autorin wohl für unsere Welt für die Zukunft ausgedacht hat und ich war schier begeistert! Hier gibt es 3 Schichten. Die Fools, die Erwachsenen und die Kinder, die getrennt von einander leben und zwischen denen viele Missverständnisse herrschen.

Die Stimmung im Buch ist angespannt und es wird Interesse im Leser geweckt, diese neue Welt zu erkunden. Man spürt, dass dieses frühe Trennen der Kinder von den Eltern, um auf eigenen Beinen zu stehen, nur den Wenigsten der Bevölkerung gefällt und doch diese Hilflosigkeit, dass keiner deswegen etwas ausrichten kann.

Ansonsten baut die Geschichte gut aufeinander auf und die Handlung zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Als Krönung hält die Handlung noch eine große Überraschung für den Leser parat, die mir ein Grinsen auf das Gesicht gezaubert hat. Aber was es ist, verrate ich hier nicht ;)
Fazit:
Eine spannende Dystopie, die einen mit seiner sympathischen und starken Protagonistin in eine völlig neue Welt nimmt und mitfiebern lässt. Durch den lockeren Schreibstil, aber auch mit seinen 105 Seiten, kommt man mit diesem Buch schnell voran und es ist perfekt geeignet für einen gemütlichen und regnerischen Abend oder Nachmittag.

Cover des Buches Legend (Band 1) - Fallender Himmel (ISBN: 9783785573945)

Bewertung zu "Legend (Band 1) - Fallender Himmel" von Marie Lu

Legend (Band 1) - Fallender Himmel
books-and-artvor 11 Jahren
Eine legendäre Geschichte!

Die Handlung:
June ist eine hochbegabte Soldatin, die zum töten ausgebildet wird. Day dagegen der meistgesuchte Verbrecher der ganzen Republik. Die beiden könnten kaum unterschiedlicher sein und doch haben sie eine Gemeinsamkeit. Sie sind Feinde. Als dann auch noch Junes Bruder ermordet wird, deuten alle Indizien auf Day hin. Für June ist nur noch klar: Sie muss Day finden und den Tod ihres Bruders rächen...

Meine Meinung:
Als ich dieses Buch in die Hand nahm, um es zu lesen, kamen folgende Gefühle bei mir auf:Hohe Erwartungen, Neugier und Hoffnung. Mit diesen dreien als Begleitung, schlug ich dieses Buch also auf und fing zu lesen.
Gleich zu Anfang kristallisieren sich zwei Welten heraus. Die Reiche, in der June lebt, und die Arme, aus der Day stammt. Und dazwischen klafft nur ein riesiger unbezwinglicher Abgrund, der jeden, der auch nur versucht diesen zu überwinden, verschlingt. Die Menschen leben in ständiger Angst in der Republik. Und zwar vor der Seuche. Diese sucht nämlich viele heim, vor allem die Armenviertel, und wenn man einmal infiziert ist, heißt der nächste Schritt nur noch der Tod. Eines Tages geht Junes Bruder ins Krankenhaus, um Medikamente gegen die Seuche zu holen und wird ermordet. Alle Hinweise deuten auf Day hin, und so macht sich June auf den Weg, um ihn zu schnappen. Doch als sie ihn findet, stellt sich heraus, dass Day eigentlich kein böser Mensch ist. Kann er wirklich ihren Bruder getötet haben?
Wie ihr schon an meiner Zusammenfassung sehen könnt, ist die Geschichte unheimlich spannend und das ist auch das einzige Wort, mit dem man dieses Buch beschreiben kann: Spannend! Es macht süchtig, man will die Seiten immer weiter und schneller umblättern und neue Geheimnisse der Geschichte lüften, neue Wendungen aufdecken und mit den beiden Protagonisten mitfiebern! Die Seiten fliegen nur so dahin und man wird sehr schnell fertig mit diesem Buch.
Das liegt teilweise auch an dem lockeren Schreibstil, den man in "Legend - Fallender Himmel" finden kann. Was ich ein bisschen schade fand, war jedoch, dass June keine andere Sprachweise von der Autorin bekommen hat, als Day. So hätte man die beiden Welten aus der sie stammen noch mehr differenzieren können.
Die Protagonisten fand ich sehr sympathisch. Beide haben Tiefe, eine Hintergrundgeschichte, weshalb sie dadurch noch realistischer wirken. Es passiert nicht oft, aber wenn mir jemand sagen würde, zeichne doch mal die beiden, dann könnte ich es, weil die Autorin sie so stark ausgeprägt und geformt hat!
Auch alle Nebencharaktere sind gut gelungen. Manche sind vielleicht eher unwichtig, aber wer weiß, vielleicht werden sie im nächsten Band eine tragende Rolle spielen...
Das einzige, was ich nicht mochte, war die Liebesgeschichte zwischen Day und June. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Liebe auf den wirklich aller aller mega ersten Blinzel-Moment. Unrealistisch? Ja. Die Gefühle sind einfach nicht nachvollziehbar und sehr schade fand ich, dass beide eigentlich meistens nur von ihrem Äußeren schwärmen und nicht, was sie am Charakter des jeweilig anderen so toll finden. Für mich war alles eindeutig zu schwammig und ich hoffe, dass sich das im nächsten Band bessert. Schon am Ende dieses Buches hin, zeigt sich eine kleine Besserung, wenn auch nur eine federleichte.
Aufbau & Gestaltung:
Das Cover ist schlicht und steril gehalten. Es zeigt das Republik-Symbol, zumindest nehme ich das an, denn im Buch wird es nie richtig beschrieben. Ich mag es, es hat etwas herrschendes und spiegelt so auch den Inhalt wider.
Fazit:
Die Beziehung zwischen den Protagonisten ist nicht ganz nachvollziehbar erzählt, aber ich hoffe, dass sich dies in der Fortsetzung ändern wird. Dennoch, wenn dieses Buch nicht spannend ist, dann weiß ich auch nicht weiter... Mit einem lockeren Schreibstil, der diese Spannung noch unterstützt und den beiden tiefgründigen Protagonisten, nimmt "Legend - Fallender Himmel" jeden Leser mit auf eine fantastische Geschichte zweier Legenden.

Cover des Buches Viejendalisk (ISBN: 9783990268841)

Bewertung zu "Viejendalisk" von Flo Wandemberg

Viejendalisk
books-and-artvor 11 Jahren
Hier steckt sehr viel Potenzial

Die Handlung:
Als Vlou von zu Hause wegläuft, ahnt er noch nicht, in was er da hineingeraten wird. Zufällig trifft er nämlich auf Namaria, eine alte Magierin, die ihn bei sich aufnimmt. Sie möchte ihm weiße Magie lehren, was gerade noch rechtzeitig geschieht, denn keiner ahnt, dass schon bald dunkle Mächte in Viejendalisk am Werk sein werden...
Meine Meinung:
Mit diesem Buch lädt der Autor einen in die Welt von Viejendalisk ein. Eine Welt, die sehr interessant klingt, mit mehreren Reichen, von denen jedes auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert ist, sei es Holzschnitzerei oder Bergbau, und vielen neuen Charakteren, die man im Laufe der Zeit noch näher kennen lernt.Gespannt auf die Geschichte hinter dem Buchcover, blätterte ich also dieses Buch auf und fing an zu lesen.
Der Protagonist ist Vlou, der als Lehrling bei seinem Onkel in der Arestei arbeitet. Vlou mag die Stelle dort jedoch überhaupt nicht und als sein Vater ihm auch noch offenbart, dass er ihm eine feste Stelle gesichert hat, beschließt Vlou kurzerhand einfach von zu Hause wegzulaufen. Ich fand es sehr schade, dass diese Stelle, in der er aus seinem bisherigen Leben ausbricht, so kurz beschrieben wurde. Man hätte vielleicht noch innere Konflikte mit einbauen können, doch so fühlte sich Vlou wie ein kleiner Junge an, der einfach das macht, was ihm gerade in den Sinn kommt, ohne an die Konsequenzen zu denken. So fällt er auch schon innerhalb der nächsten 10 Seiten Namaria vor die Füße. Diese ist eine gutmütige Person, ja ich würde sogar sagen, durch und durch gutmütige Person (dazu aber später mehr) und schlägt ihm vor, ihm doch weiße Magie zu lehren. Vlou willigt sofort ein und los geht's mit den Lehrstunden. Ich kam mir sehr überrumpelt vor, als ich diese Stelle las, vor allem, da Namaria nie wirklich hinterfragt hat, was denn ein Junge einfach so im Wald zu suchen hat... Auch Vlou hinterfragt die ganze Situation für meinen Geschmack zu wenig. Jeder Mensch würde doch erst einmal misstrauisch, ja geradezu mit Argwohn auf die Frage, ob man Magie lernen möchte, reagieren...Wie dem auch sei... Schwuppdiwupp landet Vlou/man also auch schon mittendrin in den magischen Teil von Viejendalisk.
Der Schreibstil ist sehr locker und leicht zu lesen. An manchen Stellen etwas holprig, verbessert er sich jedoch enorm zum Ende des Buches hin und man hat immer den Eindruck, als ob man gerade ein Märchen liest. Fragt mich nicht warum, ich weiß den Grund nämlich selbst nicht wirklich...
Kommen wir also zu den Charakteren. Und oh mann, sind das viele! Was ich besonders gelungen fand, war, dass, obwohl es so viele waren, jeder jedoch seinen Teil zur Geschichte beigetragen hat, und nicht vollkommen überflüssig war. Jeder ist wichtig, egal ob groß oder klein (Ist das nicht ein schönes Motto? ;)).Wiederum schade fand ich jedoch, diese Schwarz-Weiß-Lastigkeit, die man bei jeder Person im Buch merkt. Ein Charakter ist entweder durchweg gut oder durchweg böse. Ihr wollt ein paar Beispiele? Hier kommen sie:Vlou ist IMMER verwundert, Namaria ist IMMER gutmütig/weise, Roke ist IMMER hinterhältig, Hanar ist IMMER schrullig, usw..Mit verschiedeneren Facetten, würden die Charaktere mehr Tiefe erlangen und realistischer erscheinen.Sie haben so viel Potenzial in sich, was im Buch aber leider nicht ausgeschöpft wurde.
Der Autor hat sehr viele Ideen. Das merkt man sehr beim Lesen. Es kommen immer wieder neue Wendungen auf und die Geschichte wird nie wirklich langweilig. Manchmal fand ich jedoch, dass manche Ereignisse nicht völlig ausgeführt wurden, sondern nur halb. Als ob noch etwas fehlen würde, um das ganze nachvollziehbar und komplett zu machen. Wiederum sehr gelungen war jedoch der rote Faden, der einen beim Lesen begleitet und einen an der Hand durch diese Geschichte führt.
Da Viejendalisk nun mal eine Fantasy-Welt ist, kommen einem sehr viele neue Namen unter. Für meinen Geschmack etwas ZU viele. Das legt sich zum Glück zum Ende hin und ich hatte nicht mehr das Gefühl der Verzweiflung, das einen mit jedem neuen Namen erfasst. Diese sind zwar alle sehr klingend, doch teilweise so kompliziert, dass der Lesefluss dadurch sehr ins Stocken gerät. Ich hätte es besser gefunden, wenn man manche Wörter einfach so gelassen hätte und nicht jedem Kristall (hier hätte man verschiedene Farben als Unterscheidung nehmen können) oder jedem Gebirge einen anderen Namen gegeben hätte. Aber wie gesagt, dies legt sich im Laufe der Handlung.

Was ich noch sagen wollte: In diesem Buch gibt es sehr viele Rechtschreibfehler, was wahrscheinlich vom schlechten Lektorat herkommt.

Kommen wir aber zum Protagonisten selbst. Vlou. Er ist wahrscheinlich einer der langweiligsten Protagonisten, die mir je untergekommen sind, weshalb ich sehr enttäuscht von ihm war. Er ist schlicht und ergreifend uninteressant und sein Charakter wird nur an der Oberfläche angekratzt, denn man erfährt nur wenig über ihn selbst. Andere Nebencharaktere hatten es mir einfach sehr viel mehr angetan. Dies war wahrscheinlich auch der Grund, weshalb Vlous Auftritte im Laufe der Geschichte immer weniger wurden. Circa ab der Hälfte des Buches liest man nämlich nur noch sehr wenig über ihn und es wird endlich unheimlich spannend und sehr interessant. Es kommt Handlung auf, eine Geschichte kommt zustande! Am Ende war ich dann richtig enttäuscht, dass es nun zu Ende ging. Aber zum Glück ist es der Beginn einer neuen Reihe, die hoffentlich genauso gut sein wird, wie das Ende dieses ersten Bandes!
Ich weiß nicht warum, aber, wenn der Inhalt dieses Buches in eine Zeichentrickserie wie "Aang - Herr der vier Elemente" umgewandelt werden würde, würde ich sie lieben! Die Welt um Viejendalisk bietet noch sehr viel Raum für Ideen und ich bin gespannt, was der Autor noch daraus zaubern wird!
Aufbau & Gestaltung:
Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar, der einen seine Hilfe anbietet, bei all den Namen, die in diesem Buch vorkommen. Die Welt um Viejendalisk ist vorne als Zeichnung zu finden.Das Cover finde ich wunderschön, obwohl es noch schöner wäre, wenn dieses Orange durch ein Weiß oder Silber ersetzt worden wäre.
Fazit:
Ein Buch, in dem viel Potenzial steckt, das jedoch noch ausbaufähig ist. Dazu zählen die einseitigen Charaktere und ganz besonders der Protagonist Vlou! Auch die vielen komplizierten Namen stiften nur unnötige Verwirrung. Nichtsdestotrotz ist der Schreibstil sehr locker und ab der 2. Hälfte fiebert man sogar richtig mit. Die Idee ist toll und hält noch viele Ideen in sich bereit und ich bin gespannt auf den nächsten Teil (dieser hier hat nämlich mit einem unglaublichen Cliffhanger geendet).

Cover des Buches Die zwei Leben der Alice Pendelbury (ISBN: 9783764504441)

Bewertung zu "Die zwei Leben der Alice Pendelbury" von Marc Levy

Die zwei Leben der Alice Pendelbury
books-and-artvor 11 Jahren
Für Levy-Fans und die, die es noch werden wollen

Für dieses Buch habe ich heute mal etwas neues geplant :) Ich hoffe, es gefällt euch und über Feedback würde ich mich sehr freuen. Vielleicht mache ich das öfters mal :)


Die Handlung:


Was für Alice eigentlich nur ein schöner Abend mit ihren Freunden auf dem Jahrmarkt sein sollte, entpuppt sich als der Beginn einer spannenden Reise zu sich selbst. Aus Spaß besucht sie eine Wahrsagerin, die ihr offenbart, dass sie den Mann, der der wichtigste in ihrem Leben sein wird, durch die Hilfe von 6 weiteren Personen, finden wird. Dafür muss sie nur eine Reise machen. Alice ist misstrauisch und neugierig zugleich und begibt sich, auf das Drängen ihres Nachbarn hin, mit diesem auf diese spannende Reise und ihren Wurzeln...


Meine Meinung in einer Geschichte verpackt:


Die Bloggerin saß in dem Internetcafe, wie jeden Sonntagmorgen. Wie immer bestellte sie ihren Chailatte und eine Schokotarte, die außen weich und innen die Schokolade zerlief. Sie blickte auf und erkannte einen ihrer Leser.

"Hallo, ich habe mich schon gefragt, wo du geblieben bist. Sitze hier schon eine geschlagene Stunde und von dir ist keine Spur in Sicht. Was, du wusstest nicht, dass du mich hier treffen solltest? Tja, jetzt weißt du es ja, also mache es dir bequem und höre mir einfach zu. Heute erzähle ich dir nämlich mal ein bisschen über ein Buch meines Lieblingsautors Marc Levy. Vielleicht kennst du es ja schon oder hast sogar mal davon gehört. Wenn nicht, ist auch nicht weiter schlimm, denn hier wirst du gleich einiges erfahren."

"Du bist komisch, weißt du das?", fragte der Leser.

"Danke, ich glaube, dieses Kompliment behalte ich lieber für mich. Also hör gut zu. In diesem Buch geht es darum, dass sich für Alice, die Hauptprotagonistin, schlagartig alles verändert...", setzte die Bloggerin an.

"Was in jedem zweiten Buch passiert. Ja ja, das kennen wir Leser doch alle schon und haben es eindeutig zu oft durchgekaut. Komme doch mal mit etwas neuem!", unterbrach sie der Leser.

"Und du komme mal mit etwas mehr Geduld... Denn hier ändert sich nicht die Gegenwart der Protagonistin, sondern ihre Vergangenheit und Zukunft."

"Was redest du eigentlich für einen Müll? Man kann diese beiden nicht einfach ändern."

"Tja, für Alice tritt genau das aber ein."

"Ok, du hast mich gekriegt. Erzähl mehr.", sagte der Leser und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.


"Die Hauptprotagonistin ist Alice, eine Frau Anfang 30, die auf eigenen Beinen steht und, ok, hier hast du schon recht, single ist, was wirklich in jedem zweiten Buch anzutreffen ist. Doch das ist auch schon das einzige...

Sie war mir sehr sympathisch und wegen ihres Charakters, der sich wie ein Fächer ausbreiten ließe! Diese höfliche, aber doch dickköpfige, gutherzige und strebsame Art von Alice katapultiert sie nicht nur in die Herzen der Männer in diesem Buch, sondern auch in dein Herz, das Herz des Lesers. Was mir aber am meisten daran gefallen hat, war, dass man als Leser mitbekommt, wie sich diese Charakterzüge entwickeln und sich durch die verschiedenen Begebenheiten verändern und verformen und sind nicht, wie in anderen Büchern, einfach da. Man spürt diese Entwicklung einfach und fühlt sich somit noch mehr mit dieser Person verbunden."

"Aaaaw, hat da jemand vielleicht eine neue beste Freundin gefunden?", fragte der Leser trocken.

"Nein, aber eine Heldin, die es Wert ist, so genannt zu werden. Also wo war ich stehen geblieben... Ach ja, jetzt habe ich es! Alice ist also ein wunderbarer Charakter und was könnte so eine Frau wohl als Beruf ausüben?"

"Mhm... vielleicht Betriebskauffrau?"

"Betriebskauffrau?"

"Ja, warum nicht, das macht doch jeder hier zurzeit..."

"Nur leider spielt dieses Buch in den Fünfzigern. Und das auch noch in London, bzw. später in Istanbul, aber dazu später mehr. Jetzt hast du mich wieder vom eigentlichen abgebracht! Alice hat den Beruf als Parfumeurin gewählt und kommt mehr schlecht als recht über die Runden. Dennoch liebt sie es, neue Düfte zu kreieren und mit den einzelnen Molekülen herum zu experimentieren. Nachdem ihr die Wahrsagerin aber gesagt hat, dass sie in den Orient reisen soll, überredet ihr Nachbar Ethan Daldry sie kurzerhand mit ihm nach Istanbul zu fliegen. Sie willigt nach langem Zögern ein und reisen zusammen kurze Zeit später in die Türkei."

"Zwar war ich noch nie in der Türkei, würde aber sehr gerne einmal dorthin fliegen.", entgegnete der Leser betrübt.

"Das war ich auch, aber keine Sorge. Der Schreibstil des Autors ist eine Perle. Er schmückt seine Sätze mit Beschreibungen, die kleine Details hervorheben und man das Gefühl hat, selbst am Bosporus spazieren zu gehen. Ein guter Schachzug war da auch Alices Beruf. Die Beschreibungen werden so nämlich auch mit Gerüchen untermalen, die einen noch mehr in die Türkei versetzen. Es artet aber nicht so stark aus, dass ellenlange Sätze entstehen und man die Lust am Lesen verliert."

"Gut, vielleicht hast du mich bis jetzt noch überzeugt, aber was ist mit Spannung? Das Feuer, das die Geschichte vorantreibt und die Seiten in Flammen setzt.", warf der Leser ein.

"Auch das gibt es. Zwar erst ganz zum Schluss, aber dein Feuer sollst du haben. Bis dahin gibt es eher lauter kleine Flämmchen, kleine Höhepunkte, Ereignisse, die die Handlung vorwärtstreiben. Diese verknüpfen sich schließlich zu einem einzigen roten Faden und schüren somit das Feuer."

"Und was ist mit Nebencharaktere? Ich habe gelesen, dass es da 6 besondere Personen geben soll, die Alice helfen sollen, ihren Mr. Perfekt zu finden.", entgegnete der Leser.

"Das ist wahrscheinlich auch ein kleiner Schwachpunkt dieses Buches. Nebencharaktere gibt es viele und der Autor hat jedem eine Seele eingehaucht. Doch genau diese 6 Personen, oder eher 3-4 von ihnen, sind sehr platt und nur oberflächlich angekratzt. Sie spielen eher Nebenhandlungen und man bekommt beim Lesen nicht sehr viel von ihnen mit. Das fand ich sehr schade, weil ich mir mehr davon erwartet hatte. Ach ja, bevor ich es vergesse! Ich habe noch eine wichtigen Protagonisten vergessen! Nämlich Daldry, den Nachbarn von Alice, der mit nach Istanbul reist. Er ist die facettenreichste Person, die mir je in einem Buch untergekommen ist! Er ist mürrisch, ironisch und sarkastisch, liebenswert, aber gibt sich distanziert. Und seine "leichte" Alkoholabhängigkeit setzt dem ganzen noch die Krone auf. Eine perfekte Mischung also für einen perfekten Charakter. Er gefiel mir sogar noch besser als Alice selbst. Und weiß du, was ich an Marc Levys Charakteren so mag?"

"Was?"

"Dass er nie ihre Gedanken und Gefühle beschreibt. Er schreibt nur ihre Handlungen und Entscheidungen. Ich weiß nicht, wie er es macht, aber so wird der Charakter der Person auch genau deutlich. Nicholas Sparks macht ersteres, Marc Levy letzteres und doch funktionieren beide Weisen sehr gut!"


"Gut, vielleicht werde ich mir mal dieses Buch genauer ansehen. Scheint dich ja doch sehr überzeugt zu haben. Und jetzt bestelle mir lieber auch so eine Schokotarte. Sonst musst du mir nachher noch meinen ganzen Sabber vom Tisch wegwischen..."

Und so bestellte die Bloggerin für den Leser die Schokotarte und schwärmt noch heute von diesem Buch.


Fazit:


Ein schönes Buch, für gemütliche Abende, das ich jedem Marc Levy-Fan empfehlen würde oder denjenigen, die es werden wollen. Und die, die es nicht werden wollen, sollten diesen Gedanken noch einmal überdenken und Levy-Fan werden wollen. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr verwirrt...

Cover des Buches Gut gegen Nordwind (ISBN: 9783442478019)

Bewertung zu "Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer

Gut gegen Nordwind
books-and-artvor 11 Jahren
Faszinierende Umsetzung einer interessanten Idee

Die Handlung:

Eigentlich will Emmi nur ihr Zeitschriftenabo bei "Like" kündigen, doch durch einen Tippfehler landet ihre Mail bei Leo Leike. Nach anfänglicher Distanz, entsteht ein Briefwechsel und Dialog, der zwei völlig Fremde durch ihre immer mehr wachsende Vertrautheit an sich bindet und sie schließlich auch nicht mehr loslässt...

Meine Meinung:

Eigentlich hatte ich ja vor, nur einmal einen ganz kurzen Blick in dieses Buch hinein zu werfen, um meine Neugierde zu stillen und zu schauen, wie der Schreibstil auf mich wirkt. Man muss nämlich bedenken, dass ich es einfach mal so aus Neugierde gekauft habe, ohne einmal genau den Klappentext zu lesen, weil es ein Mängelexemplar war und ich nur ein einziges Mal darüber auf einem Blog gelesen hatte (und das war nicht einmal eine Rezension) und ich einfach mal überrascht werden wollte (was diesem Buch auch reichlich gelungen ist!)
So schlug ich also unwissend darüber, was mich gleich erwartet, die erste Seite auf und blätterte weiter bis zum ersten Kapitel... und stutzte. Die Geschichte wurde mit einer E-Mail eingeleitet. Ich las sie durch und unten angekommen, schlug ich die Seite um und... schon wieder eine E-Mail! Langsam dämmerte es mir und ich blätterte durch das ganze Buch durch. Und tatsächlich! Die ganze Geschichte war in den gegenseitigen Nachrichten zwischen Emmi und Leo verpackt!

Diese Idee des Autors ist schlicht und ergreifend genial! Sie macht jeden Leser stutzig und neugierig zugleich.
Ich war gespannt auf die Umsetzung und wurde zum Glück nicht enttäuscht.
Es gibt weder einen Erzähler, noch eine wirkliche Ich-Person, sondern zwei Personen, die ein Gespräch führen, das sich einfach mal über 200 Seiten erstreckt.
Der Autor hat dementsprechend keinen eigenen Schreibstil, der auffällig sein könnte, sondern es sind vielmehr Emmis und Leos Schreib- und Ausdrucksweisen, die den Leser das Gefühl der Verbundenheit geben und sie plastischer wirken lassen. Sie verhalten sich wie ganz normale Personen mit Fehlern und Schwächen und das macht sie beide umso sympathischer.

Auf der einen Seite seines Rechners sitzt Leo, dessen Nachrichten eher förmlich und zurückhaltend sind, und auf der anderen Emmi, die immer einfach mal drauflos schreibt ohne ihre Gedanken vorher zu ordnen, die sie noch mit Sarkasmus und Ironie unterstreicht. Dies bleibt dabei aber trotzdem noch an der Grenze des Förmlichen. Ihre E-Mails spiegeln ihren Charakter wider, ohne dass man je eine wirkliche Beschreibung davon zu lesen bekommt. Das ist einfach unglaublich geschickt umgesetzt worden!

Anfangs ist es diese Unverbindlichkeit mit der beide kommunizieren, doch schon bald entsteht eine immer tiefer gehende Verbindung zwischen ihnen. Auch die Beziehung zwischen Leser und Protagonisten ist hier einzigartig. Es passiert nur sehr selten, dass man sich so stark in einen Charakter hineinversetzen kann. Dies war so ein Moment. Da man auch nicht viel mehr über das Leben des anderen weiß, kann man sich gut in den jeweiligen E-Mail-Partner hineindenken und kann die Handlungsstränge und Beweggründe besser nachvollziehen. Diese Bindung wird parallel zu der der Protagonisten immer stärker und entwickelt sich weiter, je mehr sie miteinander schreiben. Dies macht diese Charaktere so realistisch und handfest!

Ein weiterer Grund für mein Verlangen, immer weiter zu lesen und gar nicht mehr aufhören zu KÖNNEN, ist dieser große Sog in diese einzigartige Geschichte. Und das hat eher einen psychologischen Hintergrund. Denn als Leser denkt man sich unentwegt bei diesem Buch nur folgendes, wenn man eigentlich schon schlafen sollte: Nur noch diese eine E-Mail, dann ist aber Schluss für heute!
Doch leider ist dem nicht so. Da die Mails alle recht kurz sind (es gibt lediglich nur ein paar Ausnahmen), wiederholt sich dieser Gedanke bei jedem Mal und ehe man es sich versieht, hat man auch schon die Hälfte des Buches durch, obwohl man doch "nur noch diese eine Nachricht" lesen wollte (47 Seiten vorher...). 

Auch gibt es keine großen und ausschweifenden Beschreibungen, weshalb die Geschichte aufgelockert ist und einen immer mehr vorantreibt, weiterzulesen und sich nicht zu langweilen. Es passiert einfach so viel auf diesen wenigen Seiten, aber gleichzeitig sehr wenig, was einen fasziniert zurücklässt!

Mit jeder Seite deckt man gleichzeitig auch einen Charakterzug der Person auf und nähert sich als Leser somit auch Schritt für Schritt dem Charakter. Die Überraschung war groß, als ich dann am Ende des Buches angelangt war, und erstaunt feststellen musste, dass ich ja fast gar keine Informationen über Emmi und Leo wusste. Keine Hintergrundgeschichte, Wendepunkte im Leben, die sie zu dem gemacht haben, wer sie heute sind oder auch Schicksalsschläge. Diese Dinge werden in "normalen" Büchern eigentlich auf den ersten 50 Seiten geklärt, damit der Leser einen groben Überblick über den Protagonisten hat. Nicht hier. Hier tappt man im Dunkeln, und weiß nicht mehr, als der andere, der die Nachricht bekommt. So tappt man bis zur letzten Seite im Ungewissen, bis der Protagonist selbst bereit für eine weitere Neuigkeit aus seinem Leben ist. Dadurch entsteht eine sehr viel größere Bindung zu den Charakteren als in anderen Büchern, die man sonst so liest.

Durch dieses ständige Unwissen wird auch die Spannung beim Leser hochgekurbelt. Besonders zum Ende hin gab es für mich nur eine Frage, die hier jetzt aber gespoilert wäre. Vielleicht hat sie sich ja der ein oder andere von euch, der das Buch schon gelesen hat, auch schon gestellt?

Leider gibt es ab der Hälfte der Geschichte eine Wendung. Der Fluss an Abwechslung, der einen so mitreißen konnte, wird zu einem Bächlein. Der Sturm an Handlung, der einen zum Weiterlesen animiert hat, wird zu einem lauen Lüftchen und auch der Berg an Ideen und Einfallsreichtum schrumpft zu einem Häufchen zusammen. Ab dieser Stelle macht auch die Spannung Höhen und Tiefen durch (wobei die Tiefen überwiegen). Emmi und Leo erkennen, dass ihnen der Gesprächsstoff ausgegangen ist und haben sich nichts mehr zu sagen. Umso froher war ich dann aber, als es dann wieder bergauf ging und diese Stelle endlich vorbei war. Wenig später kommt nämlich noch eine überraschende Wendung, die mich...tja, wie soll ich es anders ausdrücken...überraschte.

Auch vom Ende war ich enttäuscht und habe mich auch ein bisschen darüber geärgert. Die Spannung ist gerade so schön am Köcheln, die Situation spitzt sich zusammen, man hält den Atem an,... und dann.
Ja, genau so überrascht, wie ihr gerade über meinen Punkt mitten im Satz wart, war ich über das Ende. Es war so abgeschnitten. So lieblos. Als ob der Autor einfach keine Lust mehr gehabt hätte und einfach mal einen Punkt als Abschluss gesetzt hat... So böse! Als ob er einen absichtlich quälen wollte. Was? Du willst noch weiterlesen? Tja, ätsch, kauf dir das nächste Buch, da hast du dann deine Fortsetzung. Ich nehme dir jetzt meine beiden Charaktere weg, die du so sehr in dein Herz geschlossen hast und höre jetzt einfach auf. Was, du findest das ungerecht? Pech gehabt.
Böser Autor, BÖSER Autor, BÖSER AUTOR!

Aufbau & Gestaltung:

Wie schon gesagt, ist das Buch in E-Mails aufgeteilt. Das Cover ist eigentlich eher hässlich, obwohl es auch wiederum ganz passend ist. Man erhält außerdem mit jeder E-Mail einen Überblick darüber, wann diese abgeschickt wurde und mit welchem Betreff, was den Effekt noch mehr verstärkt hat.

Fazit:

Ein tolles und einzigartiges Buch, das mit seiner Idee einen so sehr an die Hauptprotagonisten bindet, dass man das Fehlen der Nebencharaktere gar nicht mehr besonders wahrnimmt. Man erfährt einfach ganz andere Dinge, die in anderen Büchern nur am Rande angeschnitten werden. Die wirklichen Fakten bleiben dem Leser bis zum Schluss hin verborgen und werden teilweise auch dann nicht freigegeben. Es bleibt nur zu hoffen, dass der 2. Band all diese Fragen klären wird und mich nicht im Stich lassen wird, von so einem tollen Buch, so arg getäuscht worden zu sein...
Wie ihr sehen könnt, habe ich die meiste Zeit in meiner Rezension mit der Auseinandersetzung mit den beiden Hauptprotagonisten verbracht. Das liegt daran, dass diese auch im Buch im Fokus stehen und alles andere quasi einfach als Kulisse aufgebaut wurde. Es ist IHRE Geschichte, über die SIE bestimmen, was sie preisgeben und was nicht. Sie entwickeln ein Eigenleben, das jeden Leser fasziniert!

Cover des Buches Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick (ISBN: 9783551582737)

Bewertung zu "Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick" von Jennifer E. Smith

Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick
books-and-artvor 11 Jahren
Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass einem dieses Buch nicht gefällt

Die Handlung:

Die 17-jährige Hadley ist wider Willen auf dem Weg zu ihrem Vater nach London, bei dessen Hochzeit mit einer anderen Frau sie die Brautjungfer sein soll. Am Flughafen trifft sie auf Oliver, der das gleiche Reiseziel hat. Während dem Flug kommen sich die beiden so näher, wie sich nur zwei völlig Fremde im Flugzeug näher kommen können...

Meine Meinung:

Nach einem Jahr vorfreudigen Herumschmorens auf meinem SuB (Stapel ungelesener Bücher), holte ich dieses Buch aus den Tiefen meines Regals und begann zu lesen. Vielleicht war genau das auch mein Fehler. Denn ich bekam nicht dieses heiß ersehnte Buch, voller toller Charaktere und dieser wunderschönen Handlung, die in vielen Rezensionen so hoch gerühmt wird. Nein, ich bekam vielmehr eine Enttäuschung. Eine Enttäuschung darüber, wie viel Potenzial eigentlich in diesem Buch steckte, und wie wenig die Autorin daraus letzten Endes gemacht hat.

Gleich zu Beginn wird man nicht warm mit der Geschichte. Man taucht nicht sofort in sie ein oder schwimmt wenigstens mit kleinen Wellen von Ereignissen mit. Vielmehr führt die Autorin einen vorsichtig über das Eis, darauf bedacht, dass man ja nicht ausrutscht. Genau das fehlt nämlich. Dieses Unvorhersehbare, diese Spannung, die die Luft zum Knistern bringt, dieses Unberechenbare, mit dem die Autorin hätte spielen können. Dieses Ausrutschen. 

Auch die Perspektive, aus der das Buch geschrieben ist, schien mir unpassend. Die Autorin hätte besser daran getan, aus Hadleys Perspektive in Präsens zu schreiben, als aus der Erzähler-Perspektive in Präsens. Das hätte die Verbindung zwischen Leser und Protagonistin einfach mehr verstärkt.

Dagegen ist der Schreibstil schön verschnörkelt und voller Beschreibungen, die einem beim Lesen Bilder vor den Augen hervorrufen. Durch ihn, kann man sich alles viel besser vorstellen und die Autorin hat ein wahnsinniges Talent, aus den kleinsten Dingen, die man so gar nicht bemerkt hätte, eine Beschreibung hervorzuzaubern, die einen verblüfft und dazu veranlasst, diese Sache mit ganz anderen Augen zu sehen. Allein daran wie sie den Flughafen beschreibt, konnte ich mich nicht satt lesen.

Über die Hauptprotagonistin Hadley war ich mir bis zum Ende hin unschlüssig, ob sie mir nun gefiel oder nicht. Erst zum Schluss, als die Handlung endlich in Fahrt kommt, wurde mir bewusst, dass sie mir nicht unsympathisch war, sondern ich ihr gegenüber vielmehr eine Gleichgültigkeit entwickelt hatte. Sie ist als Hauptprotagonistin einfach nicht geeignet, weil sie nichts besonderes an sich hat. Zwar erfährt man eine Menge interessanter Dinge aus ihrem Leben, aber einen wirklichen Charakter hat sie nicht. Sie ist schlichtweg langweilig.

Aber mein größter Kritikpunkt sind Hadleys Gedanken. Und Mann, sind das viele! Sie erstrecken sich nicht nur über ganze Absätze, nein, eher nehmen sie ganze Seiten ein. Sie machen sich breit und lassen der eigentlichen Handlung kaum noch Platz. Ich hatte ein romantisches Buch erwartet, wie der Titel es ja auch andeutet. Stattdessen bekam ich durchgehend Hadleys Gedanken, die sich fast ausschließlich nur um die Scheidung ihrer Eltern drehen. Es wäre ja für mich noch ok gewesen, wenn man doch wenigstens eine Vorwarnung in der Inhaltsbeschreibung darüber bekommen hätte. Hadley ist immer wieder hin- und hergerissen zwischen der Liebe und dem Hass gegenüber ihrem Vater.

Auch die Beziehung zwischen Hadley und Oliver ist nicht klar genug herausgearbeitet. Das liegt daran, dass gemeinsame Gespräche nicht sehr viel vorhanden sind und man so nicht das Gefühl hat, dass es Liebe auf den ersten Blick ist.

Das waren jetzt viele negative Dinge über dieses Buch, aber natürlich hat es auch eine positive Seite!

Das letzte Drittel war nämlich richtig toll. Ab der Landung in London kommen Ereignisse auf, die die Spannung ankurbeln. Zwar war mir Hadley immer noch mehr oder weniger egal, aber ihre Gefühle werden einem sehr gut übermittelt (Könnte auch an den zahlreichen Gedanken liegen...). Es kommen Höhen und Tiefen hinzu und kaum hat das alles angefangen, ist man mit dem Buch auch schon durch.

Die Nebencharaktere sind alle sehr gut herausgearbeitet. Manche sind zwar eher flacher als andere, aber im großen und ganzen tragen sie eine Menge zur Handlung bei.

Was mir wahnsinnig gut gefallen hat, war die Entwicklung von Hadley. Zu Anfang noch total gegen die Hochzeit ihres Vaters, bekommt sie durch Oliver eine neue Sichtweise auf die Dinge und beginnt sich (wie sollte es auch anders sein) Gedanken darüber zu machen, ob sie der Hochzeit vielleicht doch noch eine Chance geben sollte. Obwohl ich dann wieder enttäuscht darüber war, und es ein wenig sogar bewunderte, wie schnell sie immer wieder ihre Meinung über dieses Thema ändern konnte...

Aufbau & Gestaltung:

Jedes Kapitel fängt mit der Uhrzeit in England und den USA an. Diese Idee fand ich klasse, da es einem auch die Zeitverschiebung in beiden Ländern vor Augen hält, und was noch wichtiger ist, auch den Zeitverlauf der Geschichte. Das Cover ist wunderschön! Ich mag das rosa und es glänzt auch ohne Schutzumschlag schön. Allerdings geht die Farbschicht schon mit einem leichten Kratzen mit dem Fingernagel darüber ab. Auch sieht es am Buch hinten schon sehr abgenutzt aus, genau wegen dieser leichten Farbschicht. Also entweder mit Schutzumschlag lesen oder gleich eine Buchtasche kaufen.

Fazit:

Ein Buch, in das ich zu Anfangs zwar nicht wirklich eintauchen konnte, aber es wenigstens ab dem Drittel ereignisreicher wird, wodurch die Spannung gehebt wird. Zur Protagonistin kann man keine große Bindung aufbauen. Es ging sogar so weit, dass sie mir völlig egal wurde. Auch die Beziehung zwischen Hadley und Oliver hätte intensiver beschrieben werden müssen und nicht nur an der Oberfläche angekratzt. Mein größter Kritikpunkt gilt auch den Gedanken von Hadley, die sich über Seiten hinweg erstrecken. Im Mittelpunkt steht hier dabei die Scheidung ihrer Eltern und der bevorstehenden Hochzeit. Vom Schreibstil bin ich dagegen absolut begeistert, weil man hier so wunderschöne Beschreibungen finden kann. Ich möchte aber noch sagen, dass meine Rezension vielleicht ganz anders ausgefallen wäre, hätte ich meine Erwartungen an dieses Buch nicht zu hoch angesetzt. Einfach ein durchschnittliches Buch, das jedoch die 17 Euro wirklich nicht wert ist, dagegen die 7 vom Taschenbuch, da angebrachter sind.

Cover des Buches Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt (ISBN: 9783863960162)

Bewertung zu "Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt" von Andrea Schacht

Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt
books-and-artvor 11 Jahren
Überraschend gut!

Die Handlung:
Kyria möchte einmal in ihrem Leben frei sein. Schon immer hatte sie unter der Kontrolle ihrer Mutter, einer machtvollen Politikerin, gestanden und so nutzt sie ihre Chance, als sie auf den Rebellen Reb trifft, und flieht mit ihm zu ihrer Freundin Hazel in die Reservate. Auf dem Weg dorthin erfährt sie nicht nur mehr über das Leben und die Menschen außerhalb der Stadt, sondern entdeckt auch, dass sie gefährliche Feinde hat...

Meine Meinung:
Verleitet vom Titel hatte ich ein Buch wie "Die Auswahl - Cassia und Ky" erwartet, aber was ich bekam hat mich vollkommen überrascht. Und das  sehr positiv!
Die Idee war mir vollkommen neu! Eine Gesellschaft die von Frauen dominiert wird, Männer unterdrückt werden und der Staat alle Schritte der Menschen überwacht. Gut, letzteres ist wahrscheinlich eher ein typisches Merkmal ein jeder Dystopie... Frau Schacht konnte mich vollkommen in ihre neue, und doch erschreckend realistische Welt einführen, die man mit jeder neuen umgeblätterten Seite, näher kennenlernt. Die Gesellschaft ist in Stände unterteilt. Die Electi, zu denen auch Kyria gehört, sind die Ranghöchsten und somit die Wohlhabendsten in New Europe. Die "normalen" Bürger heißen Civitas und ganz zum Schluss bleiben die Subcults, die die schändlichste Arbeit für die anderen machen müssen, wie Reb einer ist. Überall dominieren die Frauen, sei es in der Politik oder in den höheren Berufen und unterdrücken die Rechte der Männer. Genau diese Idee hat mich am meisten fasziniert. Schließlich kämpft unsere heutige Gesellschaft für mehr Rechte für Frauen und es war interessant zu sehen, wie dieses Gleichgewicht nun auf der anderen Seite außer Kontrolle geraten und welche Ausmaße das für uns haben könnte.
Umrahmt wird diese Idee von Kyrias Flucht mit Reb aus dem Heilungshaus und somit auch aus den wohlbehüteten Händen ihrer Mutter, als Kyria erfährt, dass sie durch einen Gendefekt nur 3 Wochen zu leben hat.
Der Schreibstil ist angenehm und mit vielen Beschreibungen versehen. Da das Buch aus Kyrias Perspektive geschrieben ist und sie sich wegen ihrer Herkunft sehr gewählt ausdrückt, ist auch der Schreibstil dementsprechend beeinflusst. Manchmal gab es jedoch sehr stark umgangssprachliche Gespräche zwischen Kyria und Reb, die das ganze dann wieder aufgelockert haben.
Spannung herrscht seit der ersten Seite an und die Geschichte hat mehrere Wendungen und Höhepunkte, die einen aufmerksam und mitfiebern lassen!
Einen großen Pluspunkt liefern die facettenreichen Charaktere! Allen voran Kyria, die mit ihrer schlagfertigen Art von jedem Leser ins Herz geschlossen werden kann. Sie war mir von Anfang an sympathisch und ist eine mutige Protagonistin. Auch macht sie eine erstaunliche, jedoch realistische, Entwicklung im Laufe der Geschichte durch, vom ängstlichen Mädchen, zur toughen Heldin. Reb ist auch sehr schlagfertig und weiß sich aus jeder noch so schwierigen Situation rauszuwinden. Die Dialoge zwischen den beiden sind schon fast allein Grund genug dieses Buch zu lesen!
Ungewöhnlich für eine Dystopie ist der Humor, der einen auf Schritt und Tritt begleitet. Der Sarkasmus liegt in diesem Buch sehr hoch und beschert dem Leser ein hohes Lesevergnügen.
Mein einziger kleiner Kritikpunkt sind die vielen Wörter, bei denen mal Buchstaben fehlten oder sogar vertauscht wurden, was den Lesefluss manchmal zum Stocken gebracht hat.
Fazit:
Ein Buch, das einen in eine völlig andere Welt einlädt, in der Frauen an der Macht sind und die Männer unterdrücken. Außer facettenreiche Charaktere und 2 noch stärkere und schlagfertige Hauptprotagonisten, deren humorvolle Dialoge einen ein großes Lesevergnügen bereiten, konnte dieses Buch auch mit seiner gekonnten Mischung aus Spannung und Humor bei mir punkten und verdient völlig zurecht die volle Punktzahl!

Cover des Buches Auracle (ISBN: 9783760789071)

Bewertung zu "Auracle" von Gina Rosati

Auracle
books-and-artvor 11 Jahren
Ein spannendes Buch für Zwischendurch mit ein paar Mankos

Die Handlung:

Anna hat eine besondere Gabe von der nur sie und ihr bester Freund Rei wissen. Sie kann sich aus ihrem Körper herausprojizieren und an fremde Orte reisen. Doch eines Tages wird ihr diese Gabe zum Verhängnis, denn Taylor Gleason, ihre arrogante Mitschülerin, kommt bei einem schrecklichen Unfall ums Leben und besetzt Annas Körper, während diese gerade abwesend ist. Ab da beginnt das große Chaos und die Suche auf die Frage, wie sie Taylor aus ihrem Körper herausbekommen kann...

Meine Meinung:

Ich weiß immer noch nicht so recht, ob mir das Buch gefallen hat oder nicht.
Der Schreibstil ist steril. Anders kann man es nicht sagen. Die Sätze sind klar miteinander verknüpft und es gibt keine großartigen Beschreibungen. Man könnte jetzt darüber streiten, ob das absichtlich so gedacht war, oder nicht. Ich fand den Schreibstil eher störend und konnte mich nicht gut in die Geschichte einleben.

Jedoch hat die Geschichte einige Höhen und Tiefen, sodass die Handlung nie ganz abflaut und der Leser durch diese Spannung immer mehr in die Geschichte gezogen wird und so auch weiter und weiter lesen möchte. Und doch dreht sich vieles auf der Stelle. Immer wieder wollen Anna und Rei Taylor aus Annas Körper herauskriegen und die Fragen, die sie sich stellen, wiederholen sich permanent, sodass sich die Handlung kaum weiterbewegt, dennoch aber hoch und runter.

Die Charaktere sind zwar alle gut beschrieben, aber mir waren sie teilweise etwas zu Klischeelastig. Nur Rei hatte ein bisschen Tiefe im Charakter und hat sich dementsprechend auch weiterentwickelt. Auch das hat mir gefehlt. Die Protagonisten sind nicht an ihren Herausforderungen gewachsen, was ich sehr schade fand.

Obwohl Anna mehr als die Hälfte des Buches nicht sprechen konnte, hat mir das gar nichts ausgemacht und Annas Charakter fand ich auch sehr angenehm. Sie ist das typische Mädchen von nebenan, das von keinem beachtet wird und in dem sehr viel potenzial steckt. Hätte sie nicht so viel Humor gehabt, hätte ich sie sogar zu langweilig gefunden, aber ihre Sprüche und ihr Sarkasmus haben das ganze wieder wett gemacht.

Das Ende kam mir etwas zu plötzlich. Für meinen Geschmack hat die Autorin das Problem mit Taylor auf die leichte Art gelöst und ich hatte mir etwas anderes vorgestellt. Die Lösung war mir einfach zu primitiv und einfallslos und war völlig aus der Luft gegriffen.

Auch fehlt diesem Buch das gewisse etwas. Ich habe mich nicht so gut in die Situationen einleben können und war dementsprechend auch nicht sonderlich traurig als es geendet hat. Am Ende kam bei mir nicht das Gefühl, als hätte ich etwas verloren und gleichzeitig gefunden, sondern einfach nur der Gedanke: Oh, ok, das ist dann wohl das Ende, Aha.

Fazit:
Die Autorin hatte zwar eine wunderbare Idee, doch diese hat sie nicht gut umsetzten können. Die Charaktere hatten nicht den nötigen Tiefgang und waren mir zu klischeelastig. Annas Humor und Reis Charakter haben aber das ganze wieder fast ausgeglichen. Sichtlich enttäuscht war ich vom Ende, da mir die Lösung zu den ganzen Fragen einfach zu primitiv war und ich mehr erwartet hatte. Dieses Buch hat nicht das gewisse etwas, aber ist doch etwas schönes für zwischendurch, wenn man sich mal entspannen möchte.

Cover des Buches Shadow of Time (ISBN: B00AOL7W38)

Bewertung zu "Shadow of Time" von Jen Minkman

Shadow of Time
books-and-artvor 11 Jahren
Spannend und lehrreich!

Die Handlung:

Als Hannah ihre Ferien in Arizona bei ihrem Bruder Ben verbringen möchte, ahnt sie noch nicht, was der Sommer alles mit sich bringen wird. Denn dort trifft sie auf Bens besten Freund Josh, für den sie nun größere Gefühle hegt, als sie es sich eingestehen möchte. Doch Josh verhält sich ihr gegenüber abweisend und lässt niemanden wirklich an sich heran. Was ist der Grund für sein Verhalten und warum verfolgen Hannah seit ihrer Ankunft in Arizona solche schrecklichen und realen Albträume in denen immer wieder er und ein abbrennendes indianisches Dorf vorkommen...?


Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich total überrascht!
Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen und wurde immer mehr in die Geschichte hineingezogen.

Der Anfang war jedoch etwas holprig. Man konnte sich nicht sonderlich gut in die Hauptprotagonistin Hannah hineinversetzen und keine große Verbindung mit ihr aufbauen. Ihre Gefühle und Gedanken kamen nicht so deutlich heraus und der Schwerpunkt war eher auf das Schildern der jeweiligen Situation gelegt, in der sie sich befand. Doch mit der Zeit wird man immer mehr in den Sprudel der Ereignisse gezogen und kommt nicht mehr so schnell wieder raus. Spätestens als Hannah die ersten Albträume bekam, war sie mir vollends sympathisch und auch ihre Gedanken wurden besser erklärt und geschildert. Es ging sogar soweit, dass man nach dem Lesen dieses Buches sogar ein bisschen das Gefühl hat eine gute Freundin verloren zu haben.

Die anderen Charaktere sind dagegen von Anfang an gut beschrieben und mir wurde schnell klar, wer mein Lieblingscharakter ist: Ben, der Bruder von Hannah, dem auch in den schlimmsten Situationen die lustigsten Sprüche einfallen. Auch sonst ist dieses Buch gespickt mit Humor!

Was mich zu Beginn auch noch sehr gestört hat, waren die Abschnitte, die mitten im Text gemacht wurden. In einem überlegt sich Hannah, dass sie sich mit jemanden treffen könnte, und im nächsten sitzt sie schon mit dieser Person im Cafe. Man hätte diese Stellen gut ausfüllen können oder sonst mit ein paar Worten miteinander verknüpfen können. Das ist auch der Grund für den Punktabzug.

Im Buch sind viele kleine Geschichten und Ereignisse, die im ersten Blick nichts weiter miteinander zu tun haben, aber am Schluss bemerkt man als Leser, das all diese Ereignisse Puzzleteile zum eigentlich Höhepunkt waren. Das hat es das ganze sehr unvorhersehbar gemacht, wodurch mancher Aha-Effekt beim Leser ausgelöst wurde und natürlich so die Spannung noch weiter erhöht.
Diese ist im Buch übrigens stets präsent und es gab keine sonderlich großen Handlungsflauten.

Sowohl positiv als auch negativ sind die Wortwiederholungen beim Lesen. Einerseits sind sie störend und ich war das ein oder andere Mal genervt, als Hannah schon wieder rot wurde, aber im Nachhinein fand ich diese gar nicht mal so schlecht. So habe ich mir nämlich diese Wörter am besten eingeprägt.
Da das ganze Buch auf englisch geschrieben ist und es nicht auf deutsch erschienen ist, lernt man auch noch englisch bei der ganzen Sache. Mein Wortschatz hat sich sehr erweitert (Die wiederholten Wörter kann ich mir immer noch am besten merken) und ich werde demnächst öfter mal zur englischsprachigen Literatur greifen! Auch kam ich mit der Zeit schneller mit dem Buch voran und brauchte am Anfang doppelt so viel Zeit für eine Seite, wie auf deutsch.

Der Schreibstil ist angenehm und liest sich locker. Es sind keiner überflüssigen Beschreibungen der Umgebung vorhanden und er hindert auch nicht den Lesefluss.

Aber am besten fand ich die Geschichte an sich! Die Idee ist auf jeden Fall mal etwas völlig neues und macht  Lust auf mehr. Leider ist dieses Buch aber ein Einzelband, aber ich hoffe, demnächst noch mehr von der Autorin Minkman zu lesen. Sie hat die Geschichte der Ureinwohner Amerikas (also Indianer) sehr gut recherchiert, man lernt also beim Lesen dieses Buches auch noch viel über ihr Leben. Vorher haben mich Indianer nicht sonderlich interessiert. Ich weiß nicht warum. Aber das Buch hat mein Interesse an ihrer Kultur geweckt und das wird sicher nicht das einzige Buch bleiben, welches ich über dieses Thema lese!

Aufbau & Gestaltung:

Die Kapitel sind mit wunderschönen Verzierungen versehen, die alle einen Schmetterling tragen. Dieser hat übrigens auch eine große Bedeutung im Buch, was ich umso schöner fand.
Das Cover gefällt mir auch sehr gut, weil es wie die Faust aufs Auge passt. Man sieht Hannah und Josh in einer Höhle und wieder ist ein blauer Schmetterling zu sehen.

Fazit:

Ein wunderbares Buch, das tolle Charaktere in sich trägt, wobei ich mit der Hauptprotagonistin erst einmal warm werden musste. Der Schreibstil ist angenehm und hindert nicht den Lesefluss. Spannung ist immer präsent und besonders begeistert bin ich von der Idee an sich, die mal etwas völlig neues ist! Mit diesem Buch lernt man auch etwas über die Geschichte der Indianer, ohne dass es zu lehrbuchlastig wird und verbessert sein Englisch! Was mich zu meinem Punktabzug verleitet hat, sind die unverbundenen Abschnitte im Text, die jedoch nur bis zur Hälfte da waren.

Über mich

Ich liebe Bücher und zeichne auch sehr gerne.

Lieblingsgenres

Historische Romane, Comics, Jugendbücher, Fantasy, Literatur, Unterhaltung

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