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buchliebhaberin26

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Elanus (ISBN: 9783785582312)

Bewertung zu "Elanus" von Ursula Poznanski

Elanus
buchliebhaberin26vor 7 Jahren
Cover des Buches Layers (ISBN: 9783785582305)

Bewertung zu "Layers" von Ursula Poznanski

Layers
buchliebhaberin26vor 7 Jahren
Cover des Buches Erebos (ISBN: 9783785573617)

Bewertung zu "Erebos" von Ursula Poznanski

Erebos
buchliebhaberin26vor 7 Jahren
Cover des Buches Der 13. Gast (ISBN: 9783596854936)

Bewertung zu "Der 13. Gast" von Rhiannon Lassiter

Der 13. Gast
buchliebhaberin26vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Gemischte Gefühle
Gemischte Gefühle

Rezension: „Der 13. Gast“
• Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
• Verlag: FISCHER KJB; Auflage: 1 (7. März 2013)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3596854938
• ISBN-13: 978-3596854936
• Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 16 Jahre
• Originaltitel: „Ghost of a Chance“

Im Fantasy-Roman „Der 13. Gast“ von Rhiannon Lassiter, der 2013 beim Fischer-Verlag erschienen ist, geht es um die 16-jährige Evangeline Chance, die an ihrem Geburtstag herausfindet, dass sie schon seit längerer Zeit unter den Toten weilt, ohne dass sie es bemerkt hat.

Inhalt:
Eva gesellt sich an ihrem 16. Geburtstag zu den anderen Gästen an der Festtafel. Sie wundert sich, warum sie von keinem beachtet wird. Wie auch? Zu diesem Zeitpunkt wandelt sie schon als Geist durch das große Herrenhaus. Schon zu Lebzeiten wurde sie von ihren Verwandten als Verrückte abgestempelt, niemand sah sie als eine richtige Chance an. Nur ihr Großvater verstand sie, nur er glaubte daran, dass sie wirklich einen sechsten Sinn hatte und deshalb Übernatürliches sehen konnte. Denn im Chance-Haus spukt es. Ruhelose Seelen, denen der Zutritt ins Himmelreich verwehrt geblieben ist, weil sie noch keinen Frieden gefunden hatten, weil sie noch etwas erledigen müssen. Eva hat dies schon gespürt, bevor sie sich selbst in einen Geist verwandelte.
Nun ist sie im Chance-Anwesen gefangen, das Grundstück lässt sie nicht gehen. Ihr ist es ein Rätsel, auf welche Art sie gestorben ist, nur Eines steht fest: Sie hat ganz sicher kein Selbstmord begangen, sie muss einem Mord zum Opfer gefallen sein. Nur wer könnte der Mörder sein? Etwa ein Familienangehöriger? Jemand, der nach ihrem Erbe her ist und nicht nur das Haus, sondern auch dessen Inhalt für sich beanspruchen will? Im Testament von Sir Edward (Evas Großvater) ist nämlich festgelegt worden, der eine Enkel solle das Grundstück mitsamt des Herrenhauses erben, Eva  all die wertvollen Gegenstände.
Doch da gibt es noch tief verborgen im Keller, wo sich viele grausame Dinge befinden, eine böse Hexe. Sie ist vor vielen Jahren von Chances umgebracht worden, mithilfe eines Tauchstuhls. Seitdem ist sie von abgrundtiefen Hass erfüllt und hat Rache geschworen. Sie versucht immer wieder, den jetzigen Chances das Leben zur Hölle zu machen, sie ist noch verbitterter als jemals zuvor. Sie ist Verursacherin einer Reihe von harmlosen bis hin zu ziemlich schlimmen Unfällen. Evas Großvater hat seine Enkelin immer davor gewarnt, den Keller zu betreten. Er scheint gewusst zu haben, welch große Gefahr sich dort verbirgt.
Kann Eva den Kampf gegen die bösen Mächte gewinnen? Kann sie den wahren Mörder finden, der nicht nur ihres, sondern auch weitere Leben auf dem Gewissen hat? Kann es unter solchen Umständen ein Happy End geben? Tot ist tot – oder etwa nicht?

Meine Meinung:
Das Buch konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln. Man kann sich richtig gut in die Charaktere hineinversetzen, worauf ich sehr viel Wert lege. Man wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Wirklich spannend, manchmal sogar etwas unheimlich. Was mir aber nicht allzu gut gefallen hat, ist, dass das Ende so gar nicht zu meinen Vorstellungen gepasst hat – einerseits ist es zwar gut, wenn man überrascht werden kann, aber andererseits darf es auch nicht so erscheinen, als wollte die Autorin unbedingt mit allen Mitteln erreichen, dass die Geschichte auch allen jüngeren Lesern gefällt. Ich kann das nicht richtig ausdrücken, ohne zu viel zu verraten, also: Macht euch am besten selbst ein Bild! :)

Cover des Buches Djihad Paradise (ISBN: 9783407746580)

Bewertung zu "Djihad Paradise" von Anna Kuschnarowa

Djihad Paradise
buchliebhaberin26vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Wow!
Djihad Paradise

Im Roman „Djihad Paradise“ Anna Kuschnarowa aus dem Jahre 2013 geht es um die Frage, wie weit man für den Glauben gehen muss, um ins Paradies zu gelangen (nach Ansicht der Salafisten) und wie wichtig Toleranz gegenüber anderen ist.

 Was treibt Selbstmordattentäter an?


Was sich im ersten Moment nach einer schnulzigen Lovestory anhört (immerhin heißen die beiden Protagonisten Romea und Julian), ist weitaus mehr, als es vielleicht den Anschein haben mag. Es steckt nämlich viel mehr dahinter: Was macht Sekten für manche Menschen so attraktiv? Wie kann es sein, dass man von einem bestimmten Glauben dermaßen eingenommen wird, dass für anderes kaum noch Platz ist?                                                          Romea und Julian – das Liebespaar schlechthin. Nichts kann sie trennen. Noch nicht richtig erwachsen und doch ist beiden sofort klar, dass sie ewig zusammen bleiben werden. Aber manchmal läuft es eben nicht so wie man es sich vorstellt.
Romea und Julian (das klingt so toll!!) brennen durch; sie werden von einem Trucker bis nach Barcelona mitgenommen. Julian möchte einem Drogenboss, bei dem er Schulden hat, entkommen, und Romea hat genug von ihren spießigen Eltern, die ihre Arbeit mehr als die eigenen Kinder lieben. Echte Workaholics eben – kaum Zeit fürs Familienleben, dafür aber steinreich. Na ja, besser als nichts, was?!
Doch ihr Trip ist von sehr, sehr kurzer Dauer: Nach nur wenigen Stunden wird Julian von der Polizei aufgegriffen, er war zu unvorsichtig, er hat sich bei nicht ganz legalen Geschäften erwischen lassen. Back to Germany! Und: ein halbes Jahr Knast. Das sind doch tolle Aussichten, oder?                                             Aber wer jetzt denkt, dass dies das Aus zwischen Romea und Julian bedeutet, der hat sich gewaltig getäuscht; die beiden halten fest zusammen, nichts kann sich zwischen sie schieben. Zumindest noch nicht.
Im Gefängnis lernt Julian Murat, ein Moslem mit sehr extremen Ansichten, kennen. Anfangs findet er Murats Getue mit dem Betteppich und der ständigen Reinigung vorm Beten einfach nur lächerlich. Doch dann probiert er es selbst  aus und siehe da: er fühlt sich wie noch nie zuvor. Irgendwie frei, irgendwie geborgen. Er möchte mehr über diesen Glauben erfahren, er möchte mehr über Allah in Erfahrung bringen. Romea steht der Sache zuerst eher skeptisch  gegenüber, sie kann nicht verstehen, wieso Julian derart von dieser Religion gefangen ist. Aber auch sie wird gläubig. Die beiden verändern sich immer mehr. Sie schließen sich der „Bruderschaft“ an, einer Gruppe salafistischer Moslems, die ihren Glauben sehr streng ausüben. Ständig Gebete und Predigten. Und irgendetwas vernebelt sowohl Romea als auch Julian gewaltig die Sicht. Aber insbesondere Julian merkt nicht, dass die Bruderschaft aus ihm einen ganz anderen Mensch macht. Musik ist auf einmal unrein, Menschen, die sich von der Religion abgewandt haben, sollten am besten sterben, alles, was nicht den Vorstellungen der Salafisten entspricht, ist Abschaum. Julian wird zur sektengesteuerten Maschine. Auf einmal gelangt er an extremistische Gruppen wie Al-Quaida und ist bereit, für seinen Glauben zu sterben. Natürlich sind eine Menge Gehirnwäsche und Manipulation im Spiel. Doch nicht nur sich,  auch Hunderte von anderen Menschen, die Ungläubigen, möchte er mit in den Tod reißen. Romea hat noch rechtzeitig den Absprung geschafft, aber besteht für Julian noch Hoffnung?

Das Buch ist echt einzigartig. Total aufwühlend. Mir fehlen die Worte, ehrlich. Die Thematik ist wirklich interessant; man fiebert von der ersten bis zur letzten Seite mit. Tut er’s? Tut er’s nicht? Der Prolog und der Epilog bilden eigentlich die Rahmenhandlung, der Hauptteil dient nur zur näheren Beschreibung. So im Nachhinein gefällt mir der Aufbau wirklich gut. Ich kann das Buch ohne Bedenken jedem empfehlen, der wenigstens ein kleines Fünkchen Interesse für Religionen oder Politik aufweist oder zumindest ein bisschen neugierig darauf ist. Fazit: Schlimmer geht’s immer, aber besser geht’s nicht! 5 von 5 Sternen!

Cover des Buches Wen der Rabe ruft (ISBN: 9783839001530)

Bewertung zu "Wen der Rabe ruft" von Maggie Stiefvater

Wen der Rabe ruft
buchliebhaberin26vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Geht so
Na ja...

Der Fantasy-Roman „Wen der Rabe ruft“ von der Bestseller-Autorin Maggie Stiefvater ist am 9. Oktober 2013 im „Script5-Verlag“ erschienen und handelt von Blue, einer Jungenclique, die schon ewig auf der Suche nach einem König namens Glendower bzw. einer bestimmten Ley-Linie ist und natürlich einer Menge geheimnisvoller Ereignisse, die alle dem gleichen Ursprung zu entstammen scheinen …

Blue ist ein 15-jähriges Mädchen, das mit gefühlten 100 Verwandten gemeinsam mit ihrer Mutter im gleichen Haus wohnt. Eines haben sie allerdings gemeinsam: Sie haben allesamt magische Fähigkeiten. Mutter, Cousine und Tanten besitzen das Talent, in die Zukunft blicken zu können, Blue selbst „verstärkt“ deren Gabe. Wenn sie beispielsweise zusammen mit ihrer Mutter eine Sitzung durchführt, kann diese ihre Wahrnehmung verschärfen und die Energien, die den Menschen entströmen, besser deuten.
Blue geht auf eine gewöhnliche Highschool, die Privatschule „Aglionby“ scheint unerreichbar. Dort gehen nur die Reichsten und auch Begabtesten hin, um später an einer Elite-Uni studieren zu können. Die Jungen dieser Schule werden „Raven Boys“ genannt, was sie ihrem Rabenemblem auf der Uniform zu verdanken haben. Blue steht diesen Schülern sehr voreingenommen gegenüber – reiche Schnösel, die durch ordentlich aufgeblasenes Verhalten auffallen und denken, alle müssten zu ihnen aufblicken. Das alte Lied eben: Vorurteile.

Gansey, Noah, Adam und Ronan sind „Raven Boys“ und unzertrennlich. Immer im Vierer-Gespann anzutreffen, die besten Freunde. Sie verbindet eine gemeinsame Sache: Jeder ist auf der Suche nach einer Ley-Linie, die sich in Henrietta befindet. Ley-Linien, auch Leichenwege genannt, sind energiegeladene Pfade, die den Toten den Weg weisen. Gansey und die anderen Jungen vermuten, dass sich irgendwo unter dieser Ley-Linie der walisische König Glendower befindet, der nur darauf wartet, gefunden und wieder zum Leben erweckt zu werden. Es gibt tatsächlich Beweise dafür, dass solche Art von Magie existiert.

Jedes Jahr, in einer ganz bestimmten Nacht, empfängt Blue die Seelen derer, die innerhalb des nächsten Jahres sterben bzw. auf dem Leichenweg wandeln werden. Bisher hat sie, im Gegensatz zu ihren Verwandten, nie einen der Geister zu Gesicht bekommen, bis auf einmal Gansey vor ihr steht. Ihr wird prophezeit, dass er entweder ihre große Liebe ist oder sie ihn eines Tages töten wird. Oder beides.                                                                                              Als sie ihm und seiner Clique schließlich zum ersten Mal im richtigen Leben begegnet, merkt sie schnell, dass die Jungen ganz anders sind, als sie es von Raven-Boys erwartet hätte. Bald freunden sie sich an und zwischen Adam und ihr scheint es zu funken. Sie lässt sich von der Idee, den Ley-Linien und Glendower auf die Schliche zu kommen, mitreißen und hilft den Jungen fortan bei der Suche. Mit Erfolg. Nur leider hat auch jemand anders schon seit geraumerr Zeit dieses Ziel vor Augen, jemand, der alles für seinen Erfolg tun würde, jemand, der in der Vergangenheit für seine Besessenheit sogar ein Menschenleben geopfert hat …

Es dauert sehr lange, bis das Buch wenigstens ein bisschen Fahrt aufnimmt, was sehr schade ist. Ich war, um ehrlich zu sein, etwas enttäuscht; ich hatte mir einfach mehr erhofft. Klar, Ley-Linien und dieser Kram sind interessant, aber nicht, wenn dieses Thema immer und immer wieder aufgerollt wird, bis man einfach genug davon hat. Manchmal hatte man dadurch das Gefühl, nicht von der Stelle zu kommen. Trotzdem hat mir der Schreibstil gefallen, und auch das Ende hat mir zugesagt. Zumindest die letzten 50 Seiten waren sehr spannend …
Mich hat das Buch komischerweise ein wenig an „Zurück nach Hollyhill“, „Soul Seeker“ und „City of Bones“ erinnert.

Cover des Buches Der Junge im gestreiften Pyjama (ISBN: 9783596511303)

Bewertung zu "Der Junge im gestreiften Pyjama" von John Boyne

Der Junge im gestreiften Pyjama
buchliebhaberin26vor 7 Jahren
Mein Herz hört auf zu klopfen

Die Fabel „Der Junge im gestreiften Pyjama“, von dem bekannten Autor John Boyne, ist 2006 veröffentlicht worden und hat dem bereits erwähnten Herrn Boyne viele wichtige Preise, wie beispielsweise den IMPAC Literary Award (Irland), beschert.

Das Buch ist nicht einfach nur ein Buch. Es ist viel mehr – nämlich eine Erzählung des neun Jahre alten Brunos, der die schrecklichste Epoche der deutschen Zeitgeschichte aus seiner Sicht schildert.
Brunos Vater ist ein Offizier, mit dem der Führer „große Dinge“ vorhat. Er wird in Auschwitz ( Aus-Wisch) stationiert, um für das benachbarte Konzentrationslager zu sorgen. Seine Familie, also die Ehefrau und die beiden Kinder Gretel und Bruno, begleiten ihren Vater, denn man ist nur dort zu Hause, wo man seine Familie hat. Bruno langweilt sich schrecklich, auf seiner Seite des Zaunes, wo er nun wohnt, gibt es keine Gleichaltrigen, mit denen man spielen könnte. Er weiß nicht, dass die Menschen auf der anderen Seite des Zaunes, der durch Auschwitz verläuft, Juden sind und gegen ihren Willen eingesperrt sind. Stattdessen wundert er sich, warum alle in „gestreiften Pyjamas“ gekleidet sind. Schon bald geht er auf Erkundungstour, auf der er prompt den ebenfalls neunjährigen Schmuel, Trübsal blasend auf dem Boden sitzend, entdeckt. Von nun an treffen sich die beiden Jungen, immer durch den Zaun getrennt, und entwickeln eine Freundschaft, die es zu dieser Zeit nie hätte geben dürfen. Diese Freundschaft bedeutet weit mehr als einfach nur eine gute Beziehung zueinander zu haben, sie fordert ihren Tribut…

Als ich das Buch zu Ende gelesen hatte, musste ich erst einmal durchatmen. Tränen liefen mir über die Wangen, so ergreifend fand ich die Geschichte. Sie hatte mich wirklich tief bewegt. Noch heute denke ich viel über sie nach. Über Zäune, die es in unserer Gesellschaft gibt. Und wie unvorstellbar grausam Hitlers Regierung hatte sein müssen. Das Schockierende an dem Buch war, dass es im Grunde genommen einfach gehalten war, keine blumige Sprache oder Sonstiges, aber trotzdem nichts im Verborgenen blieb. Es traf einen mit voller Wucht. Wie ein Stoß in die Magengrube. Es ist bisher das außergewöhnlichste Buch, das mir begegnet ist und ist daher eines meiner Lieblingsbücher. Es gibt nur Positives, so unwahrscheinlich es auch klingen mag. Ein sehr, sehr gelungenes Buch, das steht außer Frage.

Cover des Buches Nashville (ISBN: 9783841503725)

Bewertung zu "Nashville" von Antonia Michaelis

Nashville
buchliebhaberin26vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Auf eigene Weise außergewöhnlich gewöhnlich
Nicht ohne

Im Thriller „Nashville – oder das Wolfsspiel“ von Antonia Michaelis, 2013 erschienen, geht es um eine Reihe von grausamen Morden an Obdachlosen und einem elfjährigen Jungen, der miterleben musste, wie seine Mutter umgebracht wurde. Er ist stark traumatisiert und ähnelt anfangs mehr einem verschreckten Tier als einem unbeschwerten Kind.

Tübingen. In der Stadt ist ein Irrer unterwegs – er tötet Obdachlose, es hat den Anschein, als wolle er alle heimatlosen Menschen beseitigen. Svenja zieht in diese Stadt, um dort Medizin zu studieren. Zweites Semester. Als sie in ihrer neuen Wohnung die Küchenschranktür öffnet, sieht ihr ein Junge, höchstens elf Jahre alt, entgegen. Und zwar kopfüber. Er spricht nicht; es ist, als würde sie gegen eine Wand reden. Da er scheinbar keinen Namen hat, nennt sie ihn „Nashville“, nach dem Aufdruck auf seinem T-Shirt. Nach und nach gewöhnen sich die beiden aneinander, sie werden zu einem eingespielten Team. Doch da gibt es auch noch die andere, unberechenbare Seite an Nashville: er versteckt Messer unter dem Bett, ist öfter nachts in der Stadt unterwegs und verliert die Kontrolle über sich, sobald er an die Nacht erinnert wird, in der er stiller Beobachtersein musste, wie seine Mutter Sirja ermordet wurde. Ein Junge voller Rätsel. Kann man ihm trauen? Ist er am Ende der Mörder, den alle fürchten? Er ist zwar noch ein Kind, ja, aber ein unglaublich erwachsenes. Manchmal ängstigt Svenja diese Tatsache. Aber sie möchte einfach nicht glauben, dass sich hinter diesem seltsamen Findelkind ein herzloses Monster verbirgt. Und als Nashville spurlos verschwindet, ist Svenja sofort klar: Sie muss ihn suchen, ihn retten. Er ist ihr in den letzten Wochen unglaublich ans Herz gewachsen. Er ist besonders, auf seine eigene Art. Und er kann unmöglich ein Mörder sein! Oder etwa doch?

Antonia Michaelis ist eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen. Wie auch „Der Märchenerzähler“ und „Die Worte der weißen Königin“ konnte mich „Nashville – oder das Wolfsspiel“ regelrecht umhauen. Begeistern ist da noch zu milde ausgedrückt. Michaelis spricht Tabu-Themen an, die einfach nicht unter den Teppich gekehrt werden dürfen, sie müssen an die Öffentlichkeit gelangen, die Menschen darauf aufmerksam machen. Die Charaktere sind unheimlich liebevoll ausgearbeitet, man kann sich prima in die Protagonisten hineinversetzen. Und der Schreibstil! Wow! Wirklich, Antonia Michaelis verwendet solch eine bildhafte Sprache, wie ich sie sonst nur aus Gedichten kenne – und das mit riesigem Talent. Da kann man direkt neidisch werden! :)

Cover des Buches Abgesang (ISBN: 9783463403229)

Bewertung zu "Abgesang" von Anna Hope

Abgesang
buchliebhaberin26vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Mein erster historischer Roman und sicherlich nicht mein letzter!
Bewegende Schicksale

Im historischen Roman „Abgesang“ von Anna Hope aus dem Jahr 2014 geht es um 3 Frauen, die eines gemeinsam haben: alle haben mit den Folgen des Ersten Weltkrieges zu kämpfen, jede auf seine eigene Art.
Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert; im Großen und Ganzen aus der von Hettie und jenen von Evelyn und Ada.                                                      

 Hettie wohnt zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Fred in einem kleinen Häuschen. Fred musste wie so viele andere auch in den Krieg ziehen und ist seitdem traumatisiert. Nachts ruft er immer wieder verzweifelt bestimmte Namen, tagsüber läuft er bloß  die ganze Zeit über durch die Gegend, vermutlich ohne genau zu wissen, was er überhaupt tut. Hettie arbeitet als Tänzerin, die man mieten kann – sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und doch ist dieser Job unglaublich hart. Sie ist dazu verpflichtet, der Mutter und dem Bruder die Hälfte ihres Lohnes abzugeben, daher bleibt kaum Geld,  das man für Vergnügungen jeglicher Art ausgeben könnte.  Eines Abends lernt sie einen rätselhaften Mann kennen, dem sie nach anfänglichem Zögern schließlich doch vertraut. Doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Ist er wirklich die Rettung, die in die Freiheit führt?

Evelyn ist seit dem Tod ihres Lebensgefährten, der im Krieg gefallen ist, verbittert und hat keine Freude mehr am Leben. Sie versucht vergeblich, sich mit Arbeit abzulenken. Als der neue Kollege Robin auftaucht, merkt sie nach kurzer Zeit, dass sie in den letzten Jahren viel zu sehr vereinsamt ist – sie möchte daran etwas ändern. Sich jedoch auf etwas Neues einzulassen und Fraser, den ehemaligen Geliebten, endlich loszulassen, ist nicht einfach. Erst recht nicht, wenn man jahrelang nichts anderes gemacht hat, als voller Verbitterung sein tristes Leben zu leben.

Ada kann einfach nicht hinnehmen, dass sie ihren Sohn im Krieg verloren hat. Und wegen dieser unendlich großen Trauer driftet sie immer mehr von ihrem Mann ab. Die beiden haben sich auseinander gelebt, langsam aber sicher. Auf längere Sicht scheint eine Trennung unausweichlich – es sei denn, Ada kommt mit dem Verlust ihres Sohnes irgendwann klar.
In London soll eine öffentliche Bestattung eines unbekannten, im Krieg gefallenen Soldaten in Form eines riesigen Ereignisses stattfinden. Es soll helfen, mit den Geschehnissen abzuschließen, sie hinter sich zu lassen und in ein Leben ohne Trauer, die alles andere verdrängt, zu blicken. Werden Ada und Evelyn diese Chance nutzen? Werden irgendwann alle Wunden geheilt sein, auch bei Hettie?

 Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Charaktere waren wirklich unheimlich sorgfältig gestaltet; man konnte sich ohne Probleme in alle hineinversetzen. Anfangs war der ständige Perspektivenwechsel noch etwas verwirrend, doch schon nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran. Die Geschichte war ununterbrochen spannend, von der ersten bis zur letzten Seite. Ich habe noch nicht viele historische Romane gelesen, dieser hier war jedoch der beste bisher. Vielleicht liegt das daran, dass Hope den Ersten Weltkrieg als Thematik gewählt hat, den ich sehr interessant finde. Ich bin wirklich begeistert. Fast restlos. Es gibt nämlich einen kleinen Minuspunkt: Am Ende bleiben mehrere Fragen, die eigentlich von großer Bedeutung sind, offen.  Na ja, trotzdem auf jeden Fall lesenswert!

Cover des Buches Dreizehn Tage (ISBN: 9783426515952)

Bewertung zu "Dreizehn Tage" von V. M. Giambanco

Dreizehn Tage
buchliebhaberin26vor 7 Jahren
Kurzmeinung: Mittelmäßig, wenn überhaupt :(
Eher enttäuschend

Im Thriller "13 Tage" von der Autorin Valentina Giambanco, im Jahr 2014 beim "Droemer-Knaur-Verlag" erschienen, geht es um Mordfälle, die ganz Seattle erschüttern: Ein Psychopath schlachtet kaltblütig eine ganze Familie ab; er zwingt den Vater dazu, dabei zuzusehen, wie Frau und Kinder ermordet werden, bevor er ihn ebenfalls ins Jenseits befördert. 

Die Ermittler finden am Tatort eine Botschaft des Mörders vor: "Dreizehn Tage". So lange haben sie Zeit, bis etwas noch viel Schrecklicheres geschehen wird ...                                                                                                       Ein Katz-Und-Maus-Spiel beginnt, die Polizei jagt anfangs jedoch den falschen Mörder, denn John Cameron ist unschuldig, zumindest was die Morde an die Sinclairs angeht. Es dauert sehr lange, bis die taffe Ermittlerin Alice Madison ihre Kollegen davon überzeugen kann, dass sich hinter dem wahren Mörder jemand ganz Anderes verbirgt. Ein Kranker, jemand, der ohne Gewissen und Schuldgefühle lebt. Jemand, der auf die perversesten Ideen kommt. Wer denkt sich schon so etwas wie einen metallenen Käfig, der mit Stahlklingen und Glasscherben ausgestattet ist und in dem man seine Opfer zu Tode quälen kann, aus? Für Alice steht sofort fest: sie haben es mit einem unberechenbaren Monster zu tun, der alles bin ins kleinste Detail plant. Mit einem Perfektionisten der etwas anderen Art, der alles dafür gibt, dass sein sorgfältig geplanter Plan aufgeht, dass alles so verläuft, wie er sich das in seinem kranken Hirn ausmalt. Kann die Polizei weitere Morde verhindern? Kann sie verhindern, dass am 13. Tag nach dem schrecklichen Blutbad bei den Sinclairs eine Katastrophe geschieht? Und was hat dieser Fall mit dem vom Hoh River zu tun? Damals, vor langer Zeit, wurden drei Jungen entführt, nur zwei kamen zurück, und ein Täter wurde nie gefunden ...

Um ehrlich zu sein, war ich etwas enttäuscht. Wobei es "etwas" noch nicht einmal ganz trifft. Der Klappentext klingt so spannend, meinen Erwartungen konnte das Buch allerdings überhaupt nicht gerecht werden. Die Story war unheimlich langatmig und es gab so viele verschiedene Charaktere, dass es ziemlich lange gedauert hat, bis ich mir alle merken konnte und mir hat gar nicht gefallen, dass schon ziemlich zu Beginn verraten wurde, wer der Mörder ist. Auch mit dem Schreibstil kam ich leider nicht ganz klar, irgendwie war er dermaßen distanziert, dass ich in die Geschichte  nicht richtig rein kam. Kurze, abgehackte Sätze sind einfach nicht mein Ding ...                                                                                         

Aber ich muss dazu sagen, dass es Stellen gibt, die wirklich gelungen sind, nämlich jene, die von der Vergangenheit von Alice, Cameron und dem Mörder der Familie Sinclair handeln. Auch das Ende war richtig spannend und originell; es wäre schön gewesen, wenn dies nicht nur auf die letzten zwanzig Seiten zugetroffen hätte.                                                                                                   

Leider hat das Buch daher nicht mehr als zwei Sterne verdient ...

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