buchmagie88
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buchmagie88s Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Friends, Lovers and the Big Terrible Thing" von Matthew Perry
Bewertung zu "Penelope und die zwölf Mägde" von Margaret Atwood
Bewertung zu "Die Bibliothek von Edinburgh" von T.L. Huchu
Ropa ist Geistersprecherin. Das bedeutet so viel, dass sie mit den Seelen Verstorbener kommunizieren und so Nachrichten zwischen diesen und lebenden Verwandten und Freunden überbringen kann. Das natürlich nur gegen Bezahlung, denn Ropa, die mit ihrer Großmutter und ihrer kleinen Schwester in einem Wohnwagen vor Edinburgh lebt, bringt das meiste Geld mit nach Hause und dieses fehlt an allen Ecken und Enden. Als Ropa allerdings von einer Verstorbenen den Auftrag erhält, ihren verschwundenen lebenden Sohn zu finden, ahnt sie nicht, dass sie in ein gefährliches Netzwerk von Macht, Gier und Gewalt begibt und dann ist da auch noch die mysteriöse und geheimnisvolle Bibliothek unter der Stadt Edinburgh, in die sie von einem Bekannten eingeführt wird und dort lernen soll endlich ihre Magie zu verbessern...
Der Titel des Buches von T.L. Huchu "Die Bibliothek von Edinburgh" ist zunächst einmal irreführend, denn tatsächlich spielt zumindest im Auftakt der Reihe diese bereits erwähnte Bibliothek eher eine Nebenrolle in der Geschichte, obwohl man davon ausgehen kann, dass sie wahrscheinlich in den Nachfolgern noch einiges an Aufmerksamkeit erhalten wird. Dieser Umstand tut der Geschichte aber absolut nicht weh. "Die Bibliothek von Edinburgh" war zwar komplett anders, als ich erwartet hatte, dem Autoren ist nichtsdestotrotz eine interessante, teilweise spannende und gut komponierte Geschichte gelungen mit einer sympathischen Protagonistin, die in einem Edinburgh ansiedelt, das weit weg von der romantischen Vorstellung einer zwar düsteren, aber doch bezaubernden und charmanten alten Stadt liegt. Ropas Edinburgh liegt irgendwo zwischen Dystopie und Geisterstadt. Der Autor lässt seine Leser:innen zumindest im Auftakt seiner Reihe darüber im Unklaren, was genau Edinburgh zumindest in der Infrastruktur und wirtschaftlich zurück ins Mittelalter katapultiert hat, es gibt allerdings Smartphones, was darauf schließen lässt, dass wir uns in der Gegenwart oder in einer unmittelbaren Zukunft befinden müssen. Was es am Ende auch ist, die Beschreibungen und Zeichnung eines dystopischen Edinburgh's trägt während der Lektüre unglaublich viel zu der düsteren und auch einzigartigen Atmosphäre der Geschichte bei. Ebenfalls gut gefallen haben mir die unerwarteten kriminalistischen Elemente der Story, die Protagonistin Ropa könnte Sherlock Holmes auf jeden Fall Konkurrenz machen. Und auch wenn schlussendlich die Magie in "Die Bibliothek von Edinburgh" nicht in Fantasy, sondern eher mit wissenschaftlichen Aspekten dargelegt wird, ist dem Autoren mit dem Auftakt der Reihe ein interessanter Genremix zwischen Fantasy, ein bisschen Dystopie und auch Kriminalroman gelungen. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil.
Bewertung zu "Die Kunst des Verschwindens" von Melanie Raabe
Darf ich euch ein Geständnis machen?
Als ich zum ersten Mal die Inhaltsangabe von "Die Kunst des Verschwindens" gelesen habe, fand ich sie so nichtssagend, man wusste nicht so wirklich, um was es in der Geschichte gehen soll, was passieren wird. Hätte ich nicht alle Thriller von Melanie Raabe gefeiert, hätte ich mir das Buch vielleicht sogar gar nicht gekauft. Doch da lag es im Buchladen, ganz unverhofft, ein paar Tage vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin und es musste einfach mit.
Darf ich euch noch ein Geständnis machen?
Nach der letzten gelesenen Seite habe ich ein neues Jahreshighlight und ein neues Lieblingsbuch von Melanie Raabe . Von der ersten Seite war ich verliebt, in genau diese geheimnisvolle Story, die ich zuvor absurderweise als so nichtssagend empfunden habe. Wie schon in ihren Thrillern spielt die Autorin ein meisterhaft komponiertes Spiel mit ihren Leser:innen. In dem Moment, in dem wir glauben ihre Figuren durchschaut zu haben, eröffnet sie uns ein neuen Plottwist, der mich ungläubig in die vorangegangene Zeile zurückspringen ließ, um ganz sicher zu gehen, dass ich auch richtig gelesen habe. Und dann lässt man sich einfach nur fallen, versucht auch nicht mehr die Handlung vorherzusagen, weil man weiß, dass man doch wieder falsch liegen wird, aber das ist auch nicht weiter schlimm. Man will einfach nur dabei sein, bei den beiden Protagonistinnnen Nico und Ellen, die nie ganz zu durchschauen aber wunderbar sympathisch sind, man will sie auf ihren Weg ein Stück begleiten und irgendwie hoffen, dass am Ende alles gut wird.
Am Ende weiß ich immer noch nicht so wirklich, was "Die Kunst des Verschwindens" eigentlich ist, aber nach der Lektüre liebe ich genau das an der Geschichte. Ich liebe, dass sie anders ist, dass sie von allem etwas hat: Spannung, eine wunderbar erzählte besondere Verbindung zwischen den beiden Protagonistinnen, Geheimnisse, Mystik, dass man ihr nie ganz trauen kann, dass man das aber eigentlich will und dass sie so wunderschön erzählt wird, dass ich mir sogar die ein oder andere Träne wegblinzeln musste.
Und was ist das für ein passender Titel? Nicht nur für die Geschichte, sondern für die Leser:innen, denn, wenn ihr Lust habt ein paar Stunden aus den Alltag abzutauchen und komplett zu verschwinden, dann ist "Die Kunst des Verschwindens" genau das Richtige.
Bewertung zu "Das unglaubliche Leben des Wallace Price" von TJ Klune
Über mich
- 16.11.1988
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