Nun habe ich auch den dritten Teil rund um Commissario Di Bernardo der Violinistin und Krimiautorin Natasha Korsakova gelesen und bin wieder sehr überzeugt von der Verbindung aus Krimi und Musikwelt. Diesmal wird der Commissario, der gerade mit seinem Team, seiner Squadra, bei einem Besprechungsessen gemütlich in einer Taverne schlemmt, mit einem Anruf konfrontiert, der ihn zu einem neuen Fall ruft: zwei Tote vor der Basilica di San Giovanni, nach einer Schießerei. Und damit beginnt die Ermittlung, die ihn und das Team in die Wirrungen der Musikszene wieder einmal katapultiert, denn eines der Opfer ist ein bekannter Komponist. Schnell werden Verdächtige ermittelt, doch keine Spur bringt di Bernardo zur Lösung dieses verstrickten Falles. Auch eine Geigerin und ehemalige Freundin des Toten scheint verdächtig und wir lernen, was es bedeutet, mit welchem Bogen ein Streichinstrument gespielt wird, denn sie setzt sich ein gegen den illegalen Handel mit Fernambuk-Holz. Ich würde zu viel vorwegnehmen, wenn ich jetzt hier inhaltlich mehr berichten würde, aber eines kann ich sagen: ein sehr spannendes und aktuelles Thema und vor allem habe ich wieder etwas gelernt. Man ist interessiert an den Instrumenten (das Thema hat die Autorin ja in einem vorherigen Fall ausgearbeitet), aber wie wichtig ein Bogen ist, aus welchem Holz, das war mir so gar nicht bewusst. Deshalb hat mich dieser Fall sehr interessiert und es bliebt bis zum Schluss spannend.
„Kaum jemand würde denken, dass auch Streichinstrumente ein Umweltproblem darstellen. Doch das wertvolle Ebenholz für das Griffbrett zum Beispiel ist geschützt. Oder die Bögen, man kann mit Carbon ebenso wunderbare Bögen bauen. Mir ist schon bewusst, dass dabei die Vielfalt der Klangfarben eingeschränkt wird, das Schmelzende geht oft verloren. .. Aber jeder von uns muss Abstriche machen. Auch, wenn das nicht immer einfach ist.“ (Seite 124)
Zu Beginn musste ich mich erst einmal wieder an die ganzen Personen gewöhnen, das Team ist groß und jeder hat seine Besonderheiten und Aufgabenbereiche. Besonders gefallen hat mir wieder die Art der Zusammenarbeit und was auch in diesem Teil nicht zu kurz kam, ist die Kulinarik. Bernardo ist ein Genussmensch, das gefällt. Und ich mag seinen Krawattenspleen (wovon man bei 412 Stück sicher reden kann). Auch die Musik kommt nicht zu kurz. Wunderbar die QR-Codes eingebettet in die Story, verlinken zu sehr gelungenen Stücken, gespielt von der Autorin. Das mag ich sehr. Ich habe die Stücke beim Lesen immer wieder gehört. Sehr ausgewählt!
Abschließen kann ich auch hier wieder nur sagen, dass ich diese Reihe mag, sie trifft voll meine Leidenschaft zur Musik, zum Genuss und ist eine sehr empfehlenswerter Krimireihe. Wichtig zu erwähnen sei das Nachwort, in dem die Autorin nochmals die Umweltproblematik des Amazonas Regenwaldes und den Instrumentenbau thematisiert und Stellung bezieht und Erfahrungen teilt.
Vielen Dank liebe Natasha für das mir kostenlos zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar mit diesem sagenhaft schönen Cover. Ich freue mich auf einen vierten Fall in der Musikwelt und mit dem Ermittlerteam rund um Dionisio Di Berdardo.