Rezension zu Deep! Space! Dead!
Titel: Deep! Space ! Dead !
Autor: Murray Blanchat
Preis: 16, 80 € (Taschenbuchversion)
Genre: Science- Fiction
Bewertung des Covers:
Das Cover gefällt mir optisch sehr gut. Es ist äußerst komplex gestaltet, weshalb der Betrachter jedes Mal etwas Neues entdeckt. Das Cover lässt somit einen eigenen Raum für Interpretationen und gewinnt dadurch an Spannung. Die Farben sind eher in dunklen Tönen gehalten, was die Atmosphäre des Buches unterstreicht. Ein gelungenes Werk!
Inhalt vom Buchrücken:
Referent Walker dämmert vor sich hin. Essen ist knapp. Wasser ist knapp. Luft wird knapp. Sein Leben zieht an ihm vorüber: Einst gefeierter Nachwuchssportler. Dann Verletzung und Aus. Comeback als gnadenloser Kämpfer und treusorgender Vater. Wohin treibt es ihn?
"Er verbündete sich mit dem Teufel, um den Beelzebub zu vertreiben. Nur um zu merken, dass er ein Getriebener war."
Der überraschende Debüt-Roman von Murray Blanchat spielt in ferner Zukunft, doch behandelt Themen, die uns ganz nah gehen: Welche Umstände machen einen Menschen zum Mörder, zum Folterer, zum Monster, dem "Schrecken der Vandalen"? Was geschieht, wenn man schließlich erfährt, dass alles, für das man gekämpft und dem man seine Menschlichkeit geopfert hat, auf Lügen gebaut ist? Wie weit darf man gehen, um die Menschen zu retten, die man liebt? Ein Anti-Kriegs-Roman voller Gewalt und Verzweiflung, aber auch von Zärtlichkeit, Liebe und einem Funken Hoffnung.
Bewertung des Buches:
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Die Thematik, die der Autor hier gewählt hat, hat mich sehr angesprochen und wurde dementsprechend gut umgesetzt. Unser Protagonist Referent Walker sitzt in einer Rettungskapsel gefangen mit der er direkt in den sicheren Tod fliegt. Während er dem Tod immer näherkommt, wird parallel erzählt, wie sein vorheriges Leben abgelaufen ist, bis hin zu der Situation in der er sich befindet. Die gesamte Geschichte wird somit aus zwei Sichtweisen erzählt. Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn Schwierigkeiten hatte, mich mit den verschiedenen Perspektivwechseln zurecht zu finden. Dies legte sich jedoch im Verlauf der Handlung.
Das Buch lässt sich in das Genre „Science-Fiction“ einordnen, wobei hier anzumerken ist, dass keine anderen Lebensformen, außer die Menschen, auftreten. Unsere Handlung spielt nämlich nicht auf der Erde, sondern auf einer Raumstation im Weltall. Dort lebt die Bevölkerung, die in sogenannte Blocks unterteilt wurde. Im Block A zum Beispiel, lebt die wohlhabende Bevölkerungsschicht, während im Block C die Armen leben. Dies hat mir persönlich sehr gut gefallen. Der Autor Murray Blanchat, hat es geschafft, die Welt in der sich das Szenario abspielt, für den Leser greifbar und authentisch zu machen.
Kommen wir nun zu der Hauptfigur. Der Protagonist Referent Walker ist ein äußerst komplexer und vielschichtiger Charakter. Er zeigt sowohl gute als auch böse Eigenschaften auf, weshalb er zum Teil als Antagonist fungiert. Durch die Komplexität des Charakters, gewinnt die Handlung an Spannung und der Leser erlebt viele Facetten von Referent Walker. Mir persönlich hat dies besonders gut gefallen, da kein Mensch nur positive Seiten hat. Hier ist jedoch anzumerken, dass unser Protagonist einen starken Schicksalsschlag erleidet, der zu dem Zerfall seiner „guten“ Persönlichkeit führt. Der Zerfall ist dem Autor besonders gut gelungen und der Hass, den Referent Walker empfindet wird anschaulich beschrieben.
Seine Ehefrau Tanja, empfand ich dagegen als durchgehend unangenehm. Ihr Charakter ist eher anstrengend. Sie kritisiert Ref (Abkürzung für Referent) hauptsächlich und macht ihn nieder. Deshalb viel es mir schwer, in manchen Situationen Mitleid zu empfinden.
Der Schreibstil ist angenehm. Die Sprache ist zwar sehr vulgär, jedoch passt es zu dem Protagonisten, da er aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Dies ist somit nicht als Kritik zu werten.
Der Elternschutzvermerk hat seine Berechtigung und sollte dementsprechend nicht missachtet werden. Das Buch ist an ein paar Stellen sehr brutal, was aber zum Handlungsstrang gehört. Vor dem Lesen sollte man sich also darauf einstellen.
Abschließend ist zu sagen, dass das Buch ein gelungener Debütroman ist, den ich guten Gewissens weiterempfehlen kann.