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calimero8169

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Mein Ein und Alles (ISBN: 9783328600282)

Bewertung zu "Mein Ein und Alles" von Gabriel Tallent

Mein Ein und Alles
calimero8169vor 5 Jahren
Cover des Buches 1793 (ISBN: 9783492061315)

Bewertung zu "1793" von Niklas Natt och Dag

1793
calimero8169vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Die so ganz andere historische Krimi ist ein absoluter Lesegenuss, sowohl vom Aufbau als auch die Sprache und die Charaktere - mega Debüt!
Extrem starkes Debüt

Inhalt

Stockholm im Jahr 1793: Ein verstümmeltes Bündel treibt in der schlammigen Stadtkloake. Es sind die Überreste eines Menschen, fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Der Ruf nach Gerechtigkeit spornt zwei Ermittler an, diesen grausigen Fund aufzuklären: den Juristen Cecil Winge, genialer als Sherlock Holmes und bei der Stockholmer Polizei für "besondere Verbrechen" zuständig, und Jean Michael Cardell, einen traumatisierten Veteranen mit einem Holzarm. Schon bald finden sie heraus, dass das Opfer mit 
chirurgischer Präzision gefoltert wurde, doch das ist nur einer von vielen Abgründen, die auf sie warten...

Eindruck

WOW - was für ein Debüt. Ein historischer Krimi in 4 Teilen und mal so ganz anders. Einmal nicht England als Schauplatz für düstere, grausame und blutige Verbrechen, trotzdem genauso gut. Nichts ist
vorhersehbar, niemand ist durchschaubau, Spannung bis zum Schluß. Ungwöhnlich, man erfährt im ersten und zweiten Teil das WAS, WIE und WER und man könnte meinen, damit wäre die Spannung dahin. Doch weit gefehlt, denn das WARUM zieht sich an straffen Fäden bis zum Schluß.

"1793" ist dicht, dunkel, blutig und hart aber durch eine sehr schöne Ausdrucksweise, den ungewöhnlichen Aufbau mit eine sehr intelligent durchdachten Handlung nicht reißerisch sondern ein Genuß. Niklas Natt och Dag hat mit Cecil Winge und Mickel Cardell zwei "Ermittler" geschaffen, die sehr speziell sind und lange in der 
Erinnerung bleiben werden. 

Stockholm 1793... wie gut, dass ich zu der Zeit nicht an diesem Ort geboren wurde, denn auch hier hat der Autor es hervorragend verstanden Atmosphäre zu schaffen die mir Gänsehaut gemacht und die ein oder andere Träne vor Fassungslosigkeit über die Brutalität an Frauen aus dem Auge drückte.

Fazit

Für mich wird dieses Buch ein Highlight 2019 sein, ein sehr starkes Debüt und ich hoffe es wird noch mehr von Niklas Natt och Dag kommen. Bis dahin werde ich sein "1793" allerdings noch da eine oder andere weitere Mal gelesen haben.
 

Cover des Buches Die Träumenden (ISBN: 9783959672603)

Bewertung zu "Die Träumenden" von Karen Thompson Walker

Die Träumenden
calimero8169vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Die Idee war so gut, die Umsetzung und der Schreibstil waren so gar nicht mein Fall.
Unbefriedigend und nervig

Inhalt

Santa Lora, Kalifornen: Es beginnt an einem College. Ein junges Mädchen fühlt sich auf einer Party plötzlich müde, so müde wie noch nie in seinem Leben. Es wacht nicht wieder auf. Zuerst denken alle, es kommt aus der Luft, ein Gift, eine Art Virus. Aber niemand kann es nachweisen. Was auch immer es ist, es breitet sich rasend schnell in Santa Lora aus: Menschen werden müde, legen sich hin - und schlafen für immer. Sie sind nicht tot, sie wachen aber auch nicht mehr auf.
Panik bricht aus, die Stadt wird von der Außenwelt abgeriegelt. Mittendrin: eine junge Studentin, die im College unter Quarantäne steht. Zwei kleine Mädchen, deren Vater ihr Haus in eine Festung verwandelt. Und ein Paar, das verzweifelt versucht, sich und sein Neugeborenes zu schützen, während um sie herum
alles im Chaos versinkt.

Eindruck

"Vielleicht haben die Träumenden mehr Glück als die Wachen"... Bestimmt, denn sie müssen dieses Buch nicht lesen. 

Nur selten habe ich es, dass ich mich so durch ein Buch quälen musste und froh war zum Schluss zu kommen. Die abgehackte Schreibweise, die mir permanent das Gefühl vermittelt hat ein Telegram zu lesen und die Charaktere, die bis zum Ende keine wirkliche Farbe angenommen haben waren dabei noch das kleinere Übel.
Richtig genervt hat mich die Figur der Rebecca, die bevor sie in ihren mysteriösen Schlaf fällt, von einem Mitschüler schwanger wird. Durch das gesamte Buch hindurch zieht die Autorin die Entwicklungs
stadien vom Fötus bis zur Geburt. Es ist bekannt wie ein Kind sich entwickelt, dass muss ich nicht anhand einer Komapatientin en Detail lesen. Als ich dann aber zum Nachwort kam, war klar
warum das Ganze.

Das überplötzlich die Schlafenden dann wieder aufwachen, ohne jegliche Aufklärung über das Wie und Warum und Was, war dann die Krönung für mich. Einige mit physischen Veränderungen, andere als wäre nichts gewesen.  Das ganze erinnerte mich ein wenig an den britischen Spielfilm "Village of the Damned"  von 1960, wobei sowohl die Romanvorlage von 1957 als auch der Film genial gemacht sind. Sollte dieser also die Inspiration gewesen, ist es sehr schlecht umgesetzt.

Fazit

Idee super, Umsetzung mies, Schreibstil und Charaktere nervig. 

Cover des Buches Was uns erinnern lässt (ISBN: 9783959672474)

Bewertung zu "Was uns erinnern lässt" von Kati Naumann

Was uns erinnern lässt
calimero8169vor 5 Jahren
Vergangenheit und Gegenwart gut zusammengeführt

Inhalt

1977:
Das Zuhause der vierzehnjährigen Christine ist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald. Seit der Teilung Deutschlands liegt es hinter Stacheldraht in der Sperrzone direkt an der Grenze. Schon lange findet kein Wanderer mehr den Weg dorthin. Ohne Passierschein darf niemand das
Waldstück betreten, irgendwann fahren weder Postauto noch Krankenwagen mehr dort hinauf. Fast scheint es, als habe die DDR das Hotel und seine Bewohner vergessen.
2017:
Die junge Milla findet abseits der Wanderwege m Thüringer Wald einen überwucherten Keller und stößt auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh. Dieser besondere Ort lässt sie nicht los, sie spürt Christine auf, um mehr zu erfahren. Die Begegnung verändert beide Frauen: Während die eine lernt, Erinnerungen anzunehmen, findet die andere Trost im Loslassen.

Eindruck

Die Grausamkeiten, Härte, Unerbittlichkeit und Menschenverachtung in der ehemaligen DDR sind jedem bekannt. Sei es durch das Erlebte oder das Erlernte; und es macht auch nach Jahrzehnten immer
wieder sprachlos. Doch die Einzelschicksale, die "Randerscheinungen" oder die scheinbaren Kleinigkeiten sind es, die
im verborgenen schlummern und darauf warten entdeckt und erzählt zu werden.

So hat es Kati Naumann in diesem Roman gemacht. Einfühlsam, detailliert aber ohne erhobenen Zeigefinger oder unnötige Gefühlsduselei. Die Geschichte des Hotel Waldeshöh und der Familie, die es Generation über Generation aufrecht und am Leben gehalten hat, hat mir so manches Mal die Tränen in die Augen getrieben. Durch ihren Schreibstil, die greifbaren Charaktere und die Beschreibungen der Landschaften, Gegebenheiten und Gebäude konnte ich mitleiden, mitfiebern, mithoffen.

Schicksalsschläge ertragen, für die Erinnerung und den Erhalt von Familienwerten und Traditionen kämpfen, die Hoffnung auf Gerechtigkeit und Wiedergutmachung nicht aufgeben, das hat mich 
Kati Naumann mit diesem Buch gelehrt. Ich war zu Beginn des Lesens an einem schlechten Punkt - JETZT kenne ich meinen Weg... vielen Dank dafür.

Fazit

"Was uns erinnern lässt" ist das was uns am Leben hält. Unserer Vergangenheit können wir uns nicht entziehen, unserer Gegenwart und Zukunft schon. Man muss nur für sein Recht und um seine
Erinnerungen kämpfen, denn Unrecht wird nicht Recht nur weil man es totschweigt.

Cover des Buches Doggerland – Fehltritt (ISBN: 9783471351826)

Bewertung zu "Doggerland – Fehltritt" von Maria Adolfsson

Doggerland – Fehltritt
calimero8169vor 5 Jahren
Leise, schrullig und rauh aber spannend!

Inhalt

Es ist der Morgen nach dem großen Austernfest. Kommissarin Karen Eiken Hornby, Ende 40, wacht betrunken neben ihrem arroganten Chef auf. Etwa zur gleichen Zeit wird eine Frau brutal in ihrem Haus erschlagen. Das Opfer ist aufgerechnet die Ex-Frau des Mannes, mit dem Hornby gerade die Nacht verbracht hat. Ihr Chef kann nicht selbst ermitteln, da er zu den potentiellen Verdächtigen gehört. Hornby soll den Fall übernehmen und kann endlich zeigen,
dass sie mehr drauf hat. Zuvor muss sie jedoch noch ein anderes Alibi für ihren Chef finden. An der rauen Küste Doggerlands deckt Karen Eiken Hornby eine alte Lüge auf, die das ganze Land erschüttern wird.

Eindruck

Doggerland - mittelsteinzeitliche Landmasse, durch den Anstieg des Meeresspiegels überflutet. Ehemals besiedelt von Jägern und Sammlern. Genauso stellt es sich dar... rauh, schrullig, irgendwie einsiedlerisch. So auch seine Bewohner, ebenso sperrig wie vermutlich damals dieser Flecken Erde. 

Ich habe ein wenig gebraucht und mit den Charakteren "warm" zu werden, wobei das in solchen Landesecken wohl nur richtig möglich ist, wenn "man dazu gehört" und niemals diese eingeschworene Gemeinschaft verlässt.
Maria Adolfsson hat einen sehr ausschweifenden, Detail verliebten 
Schreibstil. Und auch damit musste ich mich ersteinmal anfreunden, denn die Vorbereitung auf das Ende war schon langatmig, aber nicht unangenehm. Immer und immer wieder habe ich mich gefragt, was ist es, das mich so fesselt. Eben jene spröden, steifen, nordisch distanzierten Charaktere und eben jenes "real fiktive Land" war es. Genauso wie die eingestreuten Rückblenden in die 70er Jahre, wo ich mich fragte, was soll das? DAS kann keinesfalls der Auslöser für
einen Mord gewesen sein.

Und dann kam die Wende! Mehr und mehr baute sich die Spannung auf und ich wurde mit einem temporeichen Finale restlos von "Doggerland - Fehltritt" überzeugt. Ich mußte mir doch erstmal bewußt werden, dass es sich nicht um einen Thriller sondern einen Kriminalroman handelt, bei dem eben die Ermittlungen - die ja meistens sehr langwierig sind - im Fokus stehen. Und damit war dann von Langatmigkeit keine Rede mehr.

Fazit

Toller Auftakt zu einer Trilogie um Karen Eiken Hornby und Doggerland. Ich kann diesen Krimi wirklich empfehlen und habe mir die Folgebände bereits auf meine Wunschliste geschrieben.

Cover des Buches Die Melodie der Schatten (ISBN: 9783404177745)

Bewertung zu "Die Melodie der Schatten" von Maria W. Peter

Die Melodie der Schatten
calimero8169vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Düster, atmosphärisch. Ein dunkles Stück schottische Geschichte packend erzählt.
Thirstane Manor

Inhalt

"Ein verfluchter Flecken Erde, diese Highlands. Ein Land das von Tränen und Blut getränkt ist."

Schottland, 1837: Die junge Fiona Hemington ist auf dem Weg zu ihrer Tante in den Highlands, als ihre Kutsche in einen Hinterhalt gerät. Halbtot vor Angst und Erschöpfung schlägt sie sich bis zu einem abgelegenen Herrenhaus durch.
Doch der Besitzer ist Fiona ebenso unheimlich wie das alte Gemäuer. Nachts quälen sie dunkle Traumbilder und seltsame Geräusche: Schritte, Stimmen, eine wiederkehrende Melodie. Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem Huas, seit die gälischen Pächter gewaltsam vertrieben wurden? Oder ist Fiona dabei den Verstand zu verlieren?

Eindruck

Schottland... ein Land so rauh und düster wie seine Geschichte. Mythen und Sagen ranken sich um diesen landschaftlich traumhaften Flecken Erde. Mit "Die Melodie der Schatten" hat Maria W. Peter eine Roman erschaffen, der ebenso schauerlich wie schön ist. Nicht nur einmal bin ich mit Fiona durch Thirstane Manor gestreift und hatte Gänsehaut. Es gab eine Szene, da hatte ich
Herzklopfen und danach war mir eiskalt und das eine und andere Mal liefen die Tränen - und das passiert mir sehr selten bei Büchern.
So undurchdringlich, einsam, verlassen und von emotionaler Kälte durchzogen diese alte Herrenhaus auch gewesen sein mag, so vertraut und lieb ist es mir im Verlauf der Geschichte doch geworden. Mehrfach kam mir der Gedanke, DAS will ich haben, DORT würde ich leben können, SCHOTTLAND könnte mein Herz erobern.

War einer meiner ersten Kommentare noch "Aidan kann ich nicht leiden", so ging ich doch mehr und mehr in einen Beschützerinstinkt über und war fassungslos über das, was ein Mensch ertragen und aushalten kann, wenn ein echter Freund an seiner Seite steht. Auch wenn die Seele zerbrochen ist und sein Überlebenswille aus Hass und Rache zusammengehalten wurde, war Platz für eine ganz andere Erkenntnis und Gefühle. Und eben jener Freund hat Fiona die Augen über sich selbst geöffnet und auf einen eigenständigen, glücklicheren Weg gebracht. Beide Protagonisten haben eine ganz starke Entwicklung gemacht ohne sich dabei selbst zu verlieren.

Maria W. Peter hat einen Roman gesponnen, der vielfältige Themen aufgreift, die Geschichte Schottlands mit der Vertreibung gälischer Pächter und damit auch die Abschaffung alter Traditionen, Korruption, Krankheit und... Freundschaft. Sehr dicht und packend aufgebaut, hat das ganze mit einem guten Ende geschlossen, aber großartiger Weise auf ein schnulziges Ende mit Friede, Freude, Eierkuchen verzichtet, in dem alles rosa-rot erscheint. Denn das, was geschehen ist und so verletzt wie die Beteiligten sind, wird es eine 
sehr lange Zeit brauchen, bis die Wunden verheilt sind. Und selbst dann werden Narben bleiben - an Körper und Seele.

Fazit

Eine große aber feine Melodie der Gefühle von Mensch und Land. Eine Kanne Tee aufbrühen, Kerzen an und in die Decke kuscheln. Ein Buch zum mehrmals lesen, wenn es draußen nass, kalt und ungemütlich ist. 

Cover des Buches Die wundersame Mission des Harry Crane (ISBN: 9783458363620)

Bewertung zu "Die wundersame Mission des Harry Crane" von Jon Cohen

Die wundersame Mission des Harry Crane
calimero8169vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Über die ganz unterschiedlichen Arten der Trauerbewältigung und einen "kleinen" Goldschatz im Märchenwald.
Macht der Magie und Märchen

Inhalt

Seit Harry auf Bäume klettern kann, weiß er, wie man sicher durchs Leben 
kommt:
Man muss sich nur gut festhalten.

Doch ein kleines Mädchen lehrt ihn eine noch viel wichtigere Lektion:
Sie zeigt ihm, wie man loslässt.

Harry Crane braucht nicht viel zum Glücklichsein: seine Frau Beth und die sichere Geborgenheit von Bäumen und Wäldern. Als Beth völlig überraschend stirbt, steht er vor dem Nichts - und beschließt, in den tiefen Wäldern Pennsylvanias zu verschwinden. Dabei kommt ihm allerdings das Schicksal in die Quere, in Gestalt der zehnjährigen Oriana, die an die Magie der Märchen glaubt.
Sie hat ihren Vater vrloren, ist aber felsenfest davon überzeugt, dass er nicht tot, sondern nur verwandelt ist - und es liegt an ihr, den Zauber zu brechen. In Harry sieht sie den Schlüssel zur Lösung des Rätsels. Und Harry? Findet sich schneller als ihm lieb ist, mittendrin in einer aberwitzigen Mission: 

Er soll Orianas Märchen war werden lassen ...

Eindruck

Harry Crane's Mission ist wahrlich wundersam, märchenhaft, bezaubend, rührend und vor allem bitter. Für Erwachsene unvorstellbar, nicht akzeptieren zu müssen, dass ein geliebter Mensch tragisch aus der Mitte gerissen wurde. Undenkbar, dass die Person nicht tot sondern verwandelt sein soll. Kein Erwachsener würde je Schokolade in Goldpapier verpacken und im Wald ver-
teilen damit der tote Vater, die verstorbene Frau oder welche schmerzlich vermisste Person auch immer, den Proviant findet.

Warum eigentlich nicht ?

Keiner weiß was nach dem Tod geschieht, ob wir irgendwo anders sind, ob wir eine andere Gestalt annehmen oder wirklich einfach weg sind. Vielleicht können wir von der kindlichen Fantasie lernen, 
vielleicht ist es ein besserer Weg zu verarbeiten und letztlich zu begreifen und zu akzeptieren.
Diese Geschichte ist eine fantastische Reise durch Trauer und Verlust. Magie begleitet den Leser durch die Zeilen, ebenso wie die Tatsache, dass wir ein kleines Stück Heilung aus den Wäldern ziehen können.

Ich musste eine Zeit über die Geschichte nachdenken und je länger ich das tat, umso schöner habe ich dieses Buch empfunden und werde es mit Sicherheit noch öfter lesen.
Der einzige Wehrmutstropfen war der wahnsinnig pathetische Epilog, den hätte "Die wundersame Mission des Harry Crane" so gar nicht gebraucht und er hat mir ein wenig von der Stimmung genommen. Zumal in die Richtung schon eine Szene mitten in der Geschichte war, die mich die Augen rollen ließ.
Egal, wenn ich das Buch das nächste Mal zur Hand nehme, lese ich über die Stelle einfach hinweg und beende vor dem Epilog.

Fazit

Eine wunderschöne und märchenhafte Geschichte, die an grauen Herbsttagen das Herz erwärmt und in dunklen von Trauer überschatteten Zeiten bestimmt hilfreich sein könnte.

Cover des Buches Der Serienkiller, der keiner war (ISBN: 9783442715664)

Bewertung zu "Der Serienkiller, der keiner war" von Dan Josefsson

Der Serienkiller, der keiner war
calimero8169vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Schockierend und unglaublich lehrreich.
Was für eine Geschichte!

Inhalt

Die unglaubliche Geschichte des Mannes, der als gefährlichster Serienkiller Schwedens galt.

Der schwedische Drogenhändle und Kleinkriminelle Sture Bergwall wird Anfang der 90er Jahre in die forensische Abteilung einer der größten psychiatrischen Kliniken des Landes eingewiesen. Unter dem Einfluß seiner Therapeuthen gesteht er eine Vielzahl von Morden und wird verurteilt. Doch nichts ist wahr - einer der größten Justizskandale der Geschichte. 

Eindruck

Diese Geschichte ist faszinierend und schockierend zugleich. Ein falsches Geständnis unter Drogeneinfluss, dem Drang sich ins Rampenlicht zu stellen, dem Wunsch wichtig zu sein und schon ist ein harmloser Mensch ein Serienkiller. Dazu nicht aufgeklärte Mordfälle, Karrieregeilheit von Gerichten und Polizei und die totale Geltungssucht, Selbstüberschätzung und Arroganz von Psychologen und schon ist man Verurteilt und das Leben kaputt.

Es hat mich sprachlos gemacht zu lesen, wie einfach es eigentlich ist, Menschen zu manipulieren Dinge zuzugeben, die nie stattgefunden haben. Wie einfach es ist, ihnen zu suggerieren etwas darzustellen, dass sie überhaupt nicht sind.

Dieser Justizskandal sucht wohl auch heute noch seinesgleichen und sollte als Paradebeispiel in Expertenkreisen dienen, dass so etwas nicht mehr passiert. Ich habe recherchiert, gegoogelt, nachgefragt und hinterfragt und kann es auch jetzt noch nicht glauben, aber es sind Tatsachen. In die Verantwortlichen wurden nie zur Rechenschaft gezogen.

Fazit

Kein Buch zum mal eben weglesen, aber für alle Interessierten und sogenannte Fachleute ein Muss. Mit vielen Zeugenberichten und Aussagen, Verweisen auf Fachliteratur und Fotos. Es wird nicht beim einmaligen Lesen und dann vergessen bleiben.

Cover des Buches Höllenjazz in New Orleans (ISBN: 9783492060868)

Bewertung zu "Höllenjazz in New Orleans" von Ray Celestin

Höllenjazz in New Orleans
calimero8169vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Absolut toll - intelligent, unvorhersehbar und durchdacht. Ich will die ganze Reihe und bin schon gespannt auf den 2. Teil. Geniales Debüt!
Sehr starkes Debüt

Inhalt

New Orlweans, 1919. In der Stadt herrschen Chaos und Korruption. Gerade erst wurde das berühmte Vergnügungsviertel Storyville geschlossen, die Prohibition verabschiedet und der Mafia zu neuer Macht verholfen. Zur selben Zeit versetzt der "Axeman" die Stadt in Angst und Schrecken. Der geheimnisvolle Killer mordet scheinbar willkürlich und bewegt sich wie ein Phantom durch die Straßen.
Doch Detective Lieutnant Michael Talbot ist ihm dicht auf den Fersen. Der ehemalige Polizist Luca D'Andrea sucht ebenfalls nach dem Axeman - im Auftrag der Mafia. Und Ida, die Sekretärin der Pinkerton Detektivagentur, stolpert zufällig über einen Hinweis, der sie und ihren besten Freund, den Jazztrompeter Louis Armstrong, mitten in den Fall hineintreibt.

Eindruck

Drei Ermittler - aus drei unterschiedlichen Gründen - und ein Serienkiller. Das ganze, intelligent, atmosphärisch und nicht durchschaubar spannend verwoben.  "Höllenjazz in New Orleans" hat tolle, teils knorrige Charaktere und wahnsinnig gute Beschreibungen von New Orleans. Das hier Fakten und Fiktion miteinander versponnen wurden, macht das ganze noch runder und attraktiver. Allerdings wurde der "Axeman" - anders als hier - real nie gefasst. Oder scheint es nur so, als wäre der Fall geklärt...?! 

Fazit

Ein sehr starkes Debüt, das mir Lust auf die ganze Reihe gemacht hat. Ich will mehr von diesem Autor und warte jetzt ungeduldig auf Band 2 den "Todesblues in Chicago.

Cover des Buches NSA - Nationales Sicherheits-Amt (ISBN: 9783785726259)

Bewertung zu "NSA - Nationales Sicherheits-Amt" von Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
calimero8169vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Unvorstellbar wenn es so gewesen wäre, ein Alptraum wenn es so kommen würde.
Fassungslos

Inhalt

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen Sicherheitsamt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reiches überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen,
ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet.

Eindruck

Eschbach hat mit diesem Buch einen Nerv getroffen und die Augen nochmals um einiges weiter geöffnet. Der Umgang mit sozialen Medien, der Gebrauch von Mobiltelefonen und Computers ist heikel und sollte mit einer so großen Vorsicht betrieben werden, wie es wohl den wenigsten bewußt ist.

Schon seit langer Zeit habe ich die Kamera meines Laptops abgeklebt. Warum, was der Auslöser war, weiß ich gar nicht - ich fühlte mich einfach beobachtet. Nach diesem Buch bin ich mir sicher, dass es richtig ist so. Die Vorstellung, dass ich durch all diese Dinge, ja sogar durch den Fernseher beobachtet werden kann, ist beängstigend. Wenn ein Staat die Möglichkeiten hat, ALLES zu kontrollieren und über jeden Einkauf, jedes Gedankengut, beliebig Telefonate mithören kann und sogar über die Aktivitäten in eigenen vier Wänden informiert ist, dann steuern wir, gerade im Hinblick auf die politische Entwicklung in unserem Land, auf ganz dunkle Zeiten zu. Und ich möchte mir gar nicht vorstellen, wo wir heute stünden, wenn es 1942 tatsächlich bereits diese Möglichkeiten gegeben hätte.

Die Schauplätze und Charaktere die Andreas Eschbach in NSA geschaffen hat, waren mit sehr nah. Mit allen konnte ich durch diese Geschichte gehen und mir alles sehr gut vorstellen. Den einen habe ich gehasst, mit den anderen habe ich gefiebert, gelitten und geweint. Ich war fassungslos wie dieses Buch endet, aber auch wenn es noch so hart ist - alles andere hätte die Authentizität zerstört.

Fazit

Ein großes Dankeschön an Andreas Eschbach für NSA - ein ganz großer Schatz unter meinen Büchern. Es war wieder ein Leseerlebnis vom Feinsten auch, oder gerade, weil es mich sprachlos gemacht hat. Es wird mich Sicherheit nicht das erste und letzte Mal gewesen sein, dass ich NSA lese.

Leseempfehlung!

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