Rezension vom 08.03.2014
(5)
"Wenn wir mit 35 noch nicht verheiratet sind oder auf dem Weg dahin, dann heiraten wir" - wer hatte dieses Thema noch nicht mit seinem besten Freund oder dem Exfreund... Eine Art Backup-Ehepartner klingt doch gar nicht so verkehrt, will man irgendwann nicht allein sein Dasein fristen, oder?
Inhalt ... Einen Pakt wie oben beschrieben hat auch Lottie mit ihrer ersten großen Liebe Ben geschlossen.
Als sie von ihrem bindungsunfähigen Freund Richard enttäuscht wird und Ben plötzlich wieder auf der Bildfläche erscheint, ist Lottie hin und weg. Kurzerhand heiraten die beiden und begeben sich geradewegs in die Flitterwochen nach Ikonos. Lorcan, Bens bester Freund, und Fliss, Lotties Schwester, sind schockiert und versuchen alles, um den Vollzug der Ehe der beiden Frischvermählten zu verhindern.
Meine Meinung
Da Sophie Kinsella eine meiner Lieblingautorinnen aus der Chick-Lit-Ecke ist, war es für mich glasklar, dass ich auch ihre neueste Geschichte lesen musste. Ich bin um das englische Original bereits seit einiger Zeit herumschawänzelt, habe mich aber letztendlich (...auch aufgrund meines hohen Stapels ungelesener Bücher...) gegen den Kauf entschieden und auf die deutsche Übersetzung gewartet.
Der Roman beginnt mit einem Prolog, der auf den ersten Blick nicht im Zusammenhang zu Lotties Geschichte zu stehen scheint. Diese Art des Einstiegs fand ich sehr passend gewählt, denn so war direkt meine Neugier geweckt.
Die Erzählperspektiven wechseln zwischen Lottie und ihrer Schwester Fliss. Lottie ist die jüngere Schwester der beiden - und auch die chaotischere, während Fliss grundsätzlich etwas erwachsener ist. Lotties "Ding" ist es, nach einer Trennung etwas ganz Dummes und Unüberlegtes zu tun - in diesem Fall kommt ihr eine überstürzte Heirat gerade recht. Auch wenn mit Hochzeit und Flitterwochen nicht alles perfekt läuft und auch Ben nicht den idealen Ehemann darstellt, lässt sich Lottie nicht reinreden.
Als Ältere hat Fliss immer den Drang die "kleine Lottie" vor sich selbst beschützen zu müssen, was durchaus zu recht skurrilen abgedrehten Entscheidungen führt, bei denen man häufig kopfschüttelnd aber lachend vor dem Buch sitzt. Sie selbst hat bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich - und versucht nun eine Balance zwischen Karriere, ihrem Sohn und ihrem Liebesleben zu finden. Beide Frauen in "Das Hochzeitsversprechen" sind typische Kinsella-Protagonistinnen: chaotisch und liebenswert.
Insgesamt ist auch "Das Hochzeitsversprechen" wieder ein humorvoller und unterhaltsamer Roman, der entspannen und abschalten lässt. Besonders mochte ich den Wechsel zwischen Lottie und Fliss, wodurch man sich besonders in die unterschiedlichen Leben und Gedanken der Schwestern hineinversetzen kann.
Mehr
Weniger
0 Kommentare