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chrisujlo

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Die Insel der besonderen Kinder (ISBN: 9783426283684)

Bewertung zu "Die Insel der besonderen Kinder" von Ransom Riggs

Die Insel der besonderen Kinder
chrisujlovor 12 Jahren
Rezension zu "Die Insel der besonderen Kinder" von Ransom Riggs

Inhalt

Jacob ist mit seinen 16 Jahren mittlerweile zu alt, um die Märchen und Schauergeschichten, die sein Großvater ihm seit seiner Kindheit erzählt, zu glauben. Als er seinen Großvater aber eines Tages ermordet im Wald auffindet und ein "Monster" wegrennen sieht, beginnt er diese Schauergeschichten zu hinterfragen. Obwohl seine Eltern und ein Psychiater ihn davon überzeugen wollen, dass er sich das alles nur einbildet, weiß er, dass er der Sache nachgehen muss, um seinen Seelenfrieden zu finden. Diese Suche nach der Wahrheit führt ihn nach Wales, in das Waisenhaus, indem sein Großvater seine Kindheit verbracht hat und wo angeblich Kinder mit besonderen Fähigkeiten einen Unterschlupf vor den Monstern gefunden haben.
Zunächst stellt Jacob ernüchtert fest, dass das alte Waisenhaus nur mehr einer Ruine gleicht, doch dann geschieht etwas merkwürdiges und er entdeckt mehr, als er für möglich gehalten hätte...

Meinung

Bei "Die Insel der besonderen Kinder" fiel mir von Anfang an auf, wie außergewöhnlich und einzigartig dieses Buch ist. Als erstes springt einem natürlich die ungewöhnliche Aufmachung ins Auge, denn im Roman werden alle paar Seiten eigenartig anmutende Bilder eingefügt, die eben die"besonderen Kinder" darstellen. Diese leben versteckt auf einer relativ verlassenen Insel vor Wales. Ihre Fähigkeiten erstrecken sich von ungeheurer Kraft, über Unsichtbarkeit bis zum Schweben. Beaufsichtigt werden sie von Mr. Peregrine, die sich, wie ihr Name bereits vermuten lässt, in einen Vogel verwandeln kann.
So lautet jedenfalls die Geschichte, die Jacob immer von seinem Großvater erzählt bekommen hat. Als sein Großvater ermordet wird, reist Jacob nach Wales, um das "Monster", welches er für seinen Tod verantwortlich hält, zu enttarnen. Jacob tritt zunächst als nicht besonders interessanter Charakter auf, er ist der typische Einzelgänger und verlor mit seinem Großvater seine einzige Bezugsperson. Doch auf der Insel angelangt, beginnt sein Charakter sich positiv zu verändern.
Was dieses Buch aber so einzigartig macht, ist die Entdeckung, die Jacob in dem alten Waisenhaus macht: Denn plötzlich steht er jenen ungewöhnlichen Kindern gegenüber, von denen sein Großvater immer erzählt hat. Er fiel nämlich in eine Zeitschleife, die von den Kindern und Mr. Peregrine errichtet wurde, um sie alle vor dem schrecklichen Bombenangriff zu schützen, der ihr Leben kosten würde. Daher erleben sie alle seit über 60 Jahren den selben Tag. Dies ist zwar für die Kinder selbst mittlerweile schon zur Routine geworden, für den Leser allerdings alles andere als langweilig. Ganz im Gegenteil, ich finde dass man diesen mittleren Teil des Buch, in dem das Alltagsleben der Kinder beschrieben wurde, ruhig noch ein wenig ausbauen hätte können. Auch die "Monster" kamen zunächst ein wenig zu kurz. Besonders toll an ihnen fand ich aber, dass sie richtig düster und böse waren, genauso wie es sich für echte Monster gehört.
Nicht mehr aus der Hand legen wollte ich das Buch aber vor allem wegen der zarten Liebesgeschichte zwischen Jacob und Emma, die aufgrund ihrer Vergangenheit mit seinem Großvater zunächst etwas kompliziert ist. Abgesehen davon, dass sie ja eigentlich nicht in seiner Realität lebt und auch nicht mit ihm in seine Zeit gehen kann.
Jacob muss sich also früher oder später zwischen ihr und den anderen Kindern, die mittlerweile seine Freunde geworden sind und seinem alten Leben mit seiner Familie entscheiden. Doch Zeit zum Nachdenken bleibt ihm kaum, denn die Monster bleiben nicht untätig...

Fazit

Ein erfrischend außergewöhnliches Buch, das beweist, dass im Fantasygenre immer noch Raum für neues ist.

Cover des Buches Whisper Island - Sturmwarnung (ISBN: 9783863960018)

Bewertung zu "Whisper Island - Sturmwarnung" von Elizabeth George

Whisper Island - Sturmwarnung
chrisujlovor 12 Jahren
Rezension zu "Sturmwarnung" von Elizabeth George

Inhalt

Becca kann die Gedanken von Menschen lesen, was ihr zum Verhängnis wird. Als ihrem Stiefvater nämlich klar wird, dass sie weiß, dass er seinen Geschäftspartner getötet hat, verfolgt er sie skrupellos. Sie flieht zu einer Freundin ihrer Mutter auf eine abgeschiedene Insel. Doch diese trifft sie dort nie an, da diese erst kürzlich verstarb. Von nun an ist die 14-Jährige auf sich allein gestellt, denn auch ihre Mutter ist plötzlich nicht mehr erreichbar. Sie versucht in der Inselgemeinschaft Anschluss zu finden. Da sie aber aufgrund ihrer besonderen Fähigkeit mehr weiß, als sie wissen sollte, fällt ihr das zunächst recht schwer. Mit der Zeit lernt sie aber immer mehr Menschen kennen, die ihr helfen. Als einer davon - Derric - im Wald abstürzt, gerät sie ins Fadenkreuz der Polizei und fürchtet, dass ihre wahre Identität enttarnt wird...

Meinung

Von "Whisper Island" habe ich mir zunächst sehr viel erwartet. Immerhin trägt das Buch den Namen einer sehr berühmten und beliebten Krimiautorin: Elizabeth George, die für ihren mitreißenden Erzählstil von allen Seiten gelobt wird.
Da der Genrewechsel beispielsweise bei Kathy Reichs problemlos funktionierte, konnte mit diesem Buch eigentlich nicht viel schief gehen. Meine Enttäuschung war dann jedoch ziemlich groß. "Whisper Island" konnte mich von Anfang an nicht so mitreißen, wie ich es erwartet hätte. Das liegt vor allem daran, dass mir die Geschichte rund um Becca über weite Teile nicht sehr logisch erschien. Als Beispiel ist hier zu erwähnen, dass sie kaum besorgt wirkt, als ihre Mutter, die wohlgemerkt auch von einem Mörder verfolgt wird, sich plötzlich nicht mehr meldet. Sie wundert sich zwar kurz, lebt dann aber scheinbar unbekümmert ihr Leben auf der Insel weiter. Meiner Meinung nach würde jede "normale" 14-Jährige, die von ihrer Mutter dermaßen allein gelassen wird, einfach nur in Panik ausbrechen.
Auch ihre Fähigkeit Gedanken zu lesen, fand ich nicht sehr spektakulär. Meistens hört sie in diesem "Flüstern" nämlich nur Gedankenbruchstücke, die kaum bis schwer zu interpretieren sind.
Die Handlung im Allgemeinen ist zwar nicht sterbenslangweilig, aber eben auch nicht richtig spannend genug, um bei mir Interesse oder gar Begeisterung auszulösen. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Autorin einfach einmal drauflos geschrieben hat, ohne ein wirkliches Konzept im Kopf zu haben. Des Weiteren wollte sie wohl viel zu viele Aspekte in einer Handlung unterbringen. Dies führt unweigerlich dazu, dass sich unnötige Nebenhandlungen aneinanderreihen, sodass man als Leser die Haupthandlung teilweise aus den Augen verliert. Auch die Liebesgeschichte zwischen Becca und Derric ist alles andere als aufregend.

In vielen Rezensionen wird ja kritisiert, dass sich das Wort "Freude", das immer wieder in Derrics Gedanken herumschwirrt, als Name entpuppt. Ich muss dazu sagen, dass das zwar wirklich sehr unglücklich klingt, aber wohl auch nicht anders möglich gewesen wäre. Elizabeth George kann ja schließlich nicht wissen, dass ihre "Joy" auf deutsch einfach nicht als Name funktioniert. Auch den Übersetzerinnen kann ich in diesem Fall keine Schuld geben, denn wenn sie "Joy" nicht übersetzt hätten, wäre von Anfang an klar gewesen, dass es sich dabei um eine Person handelt, was ja von der Autorin nicht so gewollt war. Meiner Meinung nach gab es also keinen Ausweg aus diesem Dilemma.

Übrigens fällt mir erst jetzt auf, dass mir nicht ganz klar ist, warum das Buch den Untertitel "Sturmwarnung" trägt. Geht es da nur mir so?

Fazit

Insgesamt auf keinen Fall besser wie Durchschnitt

Cover des Buches Der Augenjäger (ISBN: 9783426198810)

Bewertung zu "Der Augenjäger" von Sebastian Fitzek

Der Augenjäger
chrisujlovor 12 Jahren
Rezension zu "Der Augenjäger" von Sebastian Fitzek

Inhalt

Dr. Zarin Suker ist tagsüber einer der renommiertesten Augenärzte der Welt. Doch in der Nacht wird er zum Monster. Er entfernt seinen Opfern die Augenlider, bevor er sie anschließend vergewaltigt und erst danach lässt er sie wieder gehen. Dennoch hat bisher keines seiner Opfer überlebt, denn sie sind alle so traumatisiert, dass sie nur einen Ausweg sehen: Selbstmord.
Daher gibt es kaum stichhaltige Beweise gegen Suker und er steht kurz vor der Freilassung. Die Polizei hat aber noch einen Trumpf im Ärmel: Alina Gregoriev, das Medium, das bereits bei der Identifikation des Augensammlers geholfen hat.
Alexander Zorbach sucht währenddessen immer noch verzweifelt nach seinem entführten Sohn, obwohl er sich mittlerweile sicher ist, nur noch die Leiche finden zu können. Er setzt alles daran den Augenjäger endlich aufzuspüren und Rache zu üben, doch dieser kommt ihm zuvor, was bei Zorbach tiefe Spuren hinterlässt...

Meinung

Sebastian Fitzek setzt mit diesem Buch die fesselnde Geschichte des Augensammlers fort, gleichzeitig erschafft er einen weiteren psychopathischen Mörder, der auf das menschliche Auge fixiert ist. Im "Augenjäger" werden teilweise zwei Krimis gleichzeitig erzählt, wobei allerdings klar ist, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Killern geben muss.
Das Buch wird hauptsächlich aus der Sicht von Zorbach und Alina Gregoriev erzählt, wobei sich die beiden Handlungsstränge abwechseln, was zu einer fast unerträglichen Spannung führt.
Gleich am Anfang schockt Fitzek seine Leser mit einem Kopfschuss von Zorbach. Doch dieser überlebt wie durch ein Wunder und hat jetzt endgültig nur noch ein Ziel: Vergeltung. Noch nie konnte ich diese Sehnsucht nach Rache so nachvollziehen wie in "Der Augenjäger". Zorbachs Leben wurde ein für alle Mal zerstört und auch wenn nichts und niemand etwas daran ändern kann, hofft man, dass er durch einen Racheakt endlich Frieden finden wird.

Auch in Alinas Leben läuft nicht alles, wie geplant. Nach ihrer ersten Begegnung mit Suker kann sie ihn und das was sie gesehen hat, als sie ihn berührte, nicht mehr vergessen. Und auch er vergisst sie nicht, sondern wählt sie als sein nächstes "Versuchsobjekt".
Alinas Gefangenschaft wurde so realistisch und spannend erzählt, sodass mir ein ums andere Mal der Atem stockte. Das es neben dem Augenjäger und dem Augensammler noch einen dritten Beteiligten gibt, hätte ich mir nie gedacht. Der Auftritt von Iris war eine für Sebastian Fitzek typische unerwartete Wendung. Allerdings erfährt der Leser meiner Meinung nach etwas zu wenig über sie. Apropo Wendungen: Was Zorbach am Ende aufdeckt, war äußerst überraschend! Ich war ziemlich fassungslos und das ist hier absolut positiv gemeint. Fitzek schafft es wie kein anderer seine Leser zu schockieren.

Auch dieses Mal enthält das Buch wieder ein kleines Extra, das man so wohl noch nie gesehen hat. Besonders hervorheben und loben möchte ich das letzte Kapitel - sehr raffiniert Herr Fitzek, ich bin begeistert!

Fazit

Ein Fitzek, wie er im Buche steht - spannungsgeladen mitreißend und vor allem schockierend! Ein absolutes Muss für Thrillerfans, denn bei allen anderen würde "Der Augenjäger" wohl Albträume auslösen!

Cover des Buches Memory - Stadt der Träume (ISBN: 9783401066226)

Bewertung zu "Memory - Stadt der Träume" von Christoph Marzi

Memory - Stadt der Träume
chrisujlovor 12 Jahren
Rezension zu "Memory - Stadt der Träume" von Christoph Marzi

Inhalt

Judes einzige Freunde sind die Geister des Highgate Cementary. Nur dort fühlt er sich wohl und kann er selbst sein. Während einer Geisterparty trifft er auf ein Mädchen, das nicht weiß, wer sie ist. Schnell freundet sich Jude mit dem Mädchen, das bald den Namen Story erhält, an und versucht gemeinsam mit den Geistern herauszufinden, was mit ihr passiert ist. Geister erinnern sich normalerweise an das Leben vor ihrem Tod, Story allerdings scheint überhaupt keine Erinnerungen zu haben. Keiner weiß, was genau sie ist, sie ist auf alle Fälle noch kein Geist, aber auch nicht mehr richtig lebendig. Im Zuge ihrer Suche stoßen die beiden auf unheimliche Wesen ohne Gesichter. Diese sind offensichtlich dafür verantwortlich, dass die Geister von einigen Friedhöfen in London spurlos verschwunden sind.
Jude und Story ahnen nicht, in welche Gefahr sie sich mit der Suche nach ihrer Identität begeben...

Meinung

Christoph Marzi entführt den Leser mit "Memory" wieder einmal an einen seiner Lieblingsschauplätze: London. Dieses Mal stehen vor allem die Friedhöfe der Stadt im Vordergrund. Diese beschreibt er so interessant, dass ich es bereits nach wenigen Seiten bereut habe, den Highgate Cementary noch nicht besichtigt zu haben.

Was die Location betrifft, lässt das Buch also keine Wünsche offen. Bei den Charakteren habe ich allerdings gemischte Gefühle, während ich Jude und vor allem seine Geschichte sehr interessant fand, konnte ich mit Story einfach nichts anfangen. Von ihr weiß man einfach zu wenig, so dass es schwer fällt, sich mit ihr zu identifizieren. Die vielen Geister in der Geschichte waren allerdings sehr spannend und haben auch für den ein oder anderen Lacher gesorgt.
Was die Bösewichte betrifft, war ich zwischendurch sehr begeistert, denn dieses gesichtslosen Gestalten waren so unheimlich, dass ich einfach weiterlesen musste, um herauszufinden, was es mit ihnen auf sich hat. Im letzten Drittel liest sich "Memory" fast wie ein Krimi, was mir sehr gut gefallen hat. Jude und Story kommen nach und nach dem Rätsel ihrer Identität auf die Spur und erkennen, dass sie einen mächtigen Gegner haben. Bis dahin war ich ja noch ganz begeistert von der Geschichte, die Auflösung des Rätsels hat mir allerdings weniger gefallen. Mit den mystischen Geschichten, die dann als Erklärung für Judes Fähigkeit Geister zu sehen dienten, konnte ich leider nichts anfangen, ich hätte mir irgendwie eine andere Erklärung gewünscht.Trotzdem habe ich das Buch sehr gerne gelesen, was meiner Meinung nach vor allem an Marzis wunderbarer Sprache liegt, bei ihm wird einfach jeder Satz zum Genuss.

Fazit

Für Marzi-Fans ein Muss, ansonsten bietet das Buch nette Unterhaltung für zwischendurch.

Cover des Buches Magierdämmerung - In den Abgrund (ISBN: 9783802582660)

Bewertung zu "Magierdämmerung - In den Abgrund" von Bernd Perplies

Magierdämmerung - In den Abgrund
chrisujlovor 12 Jahren
Rezension zu "Magierdämmerung 03" von Bernd Perplies

Inhalt

Nachdem Lordmagier Wellington die Wahre Quelle der Magie geöffnet hat, häufen sich weltweit die mysteriösen Vorfälle. Wellingtons Gier nach Macht ist allerdings noch nicht gestillt und er begibt sich mit einem teuflischen Plan erneut zur Quelle. Er ahnt allerdings nicht, dass ihm gleichzeitig mehrere seiner Feinde dicht auf den Fersen sind. Einerseits Jonathan Kentham und Kendra McKellen, die sich mit einem fliegenden Segelschiff fortbewegen. Der Kapitän dieses Schiffes will nur "der Hölländer" genannt werden und hat einige Geheimnisse.
Der ganze Trubel jat auch die Magieabwehr des Vatikans in die Tat schreiten lassen. Mit Randolph und Jupiter Holmes an Bord des riesigen Luftschiffes Gladius Dei wollen sie Wellington den Gar ausmachen.
Doch auch die amerikanischen Magier haben von Wellingtons Machenschaften Wind bekommen und machen sich ihrerseits auf den weiten Weg über den Atlantik. Dunholms ehemalige Gefährten hoffen unterdessen auf königliche Hilfe im größten Kampf der Magier aller Zeiten...

Meinung

Mit "In den Abgrund" legt Bernd Perplies den finalen Teil seiner "Magierdämmerung" - Trilogie vor. Alles steuert auf den großen Kampf der Magier zu. Der Leser begleitet die verschiedenen Parteien auf ihrer Reise und erlebt dabei einige Überraschungen. Verblüfft hat es mich, dass jetzt auch die Amerikaner eingreifen und an die Geschichte des indianischen Sehers Wovaka musste ich mich zunächst gewöhnen. Dieses Mal interessierten mich generell einige Handlungsstränge mehr wie die anderen. Vor allem der fliegende Holländer und die Geschichte der Urenkelin von Königin Victoria hat mich fasziniert. Die Magie steht hier noch mehr im Mittelpunkt, denn neben der ersten Sphäre der Fadenbündel gibt es noch eine zweite und dritte Sphäre, die eine wichtige Rolle spielen. Mit Magie, Steampunk, witzigen, sehr überzeugenden Charakteren und den ungewöhnlichsten Feinden bietet "In den Abgrund" wieder alles, was sich das Leserherz wünscht. Besonders die aggressiven urzeitlichen Drachen sorgen bereits am Anfang für Spannung.
Was ich in meinen vorangegangenen Rezensionen nur kurz angesprochen habe, mir aber vor allem in "In den Abgrund" sehr aufgefallen ist, sind die unzähligen Anspielungen auf andere literarische Werke. Schon nach wenigen Seiten musste ich schmunzeln, als sich Holmes dem vermeintlichen Feind als Moriarty vorstellt. Bei vielen anderen Namen von Nebencharakteren ist auf einen Blick klar, dass sie wohl kaum zufällig gewählt wurden. So kommt es, dass plötzlich vier Namensvetter von amerikanischen Präsidenten gemeinsam in einem Zugabteil sitzen. Nach kurzer Recherche habe ich herausgefunden, dass es Parson mit seiner Turbinia in der Wirklichkeit doch noch zum diamantenen Thronjubiläum von Königin Victoria geschafft hat. All das ist nur ein kleiner Auszug aus den vielen Anspielungen in dieser Reihe von Bernd Perplies. Ich bin mir auch sicher, dass ich bei weitem nicht alle entdeckt habe, aber bei manchen Namen spürt man beim Lesen einfach, dass mehr dahinter steckt. Der Rechercheaufwand, den der Autor hier offensichtlich hatte, gehört meiner Meinung nach gelobt, vor allem da das Buch ohne diese ausgeklügelten Namen fast gleich gut gewesen wäre und wahrscheinlich viele nicht einmal einen Zusammenhang sehen. Für mich haben diese Anspielungen aber einen ganz besonderen Reiz dargestellt, alle paar Seiten habe ich mir Namen herausgeschrieben und das obwohl ich mir sonst beim Lesen nie etwas notiere.
Das Ende hätte man meiner Meinung nach nicht besser gestalten können, denn alle Handlungsstränge zu einem so runden Abschluss zu bringen, ist eine Kunst für sich. Ich habe das Gefühl, dass alles sehr zufriedenstellend aufgelöst wurde. Positiv zu erwähnen ist außerdem, dass sich am Ende nicht unzählige Liebespaare gebildet haben und dann glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben. Die Liebe bzw. Beziehungen zwischen den Charakteren wurde zwar angedeutet, dennoch weiß man nicht, wie ihre Geschichte weitergeht.

Fazit

Viel bleibt mir nicht mehr zu sagen, außer dass Bernd Perplies mit der "Magierdämmerung" - Reihe wohl einen neuen Steampunk-Meilenstein gesetzt hat.

Cover des Buches Wenn du mich siehst (ISBN: 9783453267237)

Bewertung zu "Wenn du mich siehst" von Tara Hudson

Wenn du mich siehst
chrisujlovor 13 Jahren
Rezension zu "Wenn du mich siehst" von Tara Hudson

Inhalt

Amelia stirbt an ihrem 18. Geburtstag. Doch sie ist noch immer auf der Erde - als Geist. Ganz allein streift sie umher, mittlerweile hat sie bereits das Zeitgefühl verloren, fühlt sich einsam und verlassen. Bis eines Tages ein tragischer Unfall passiert. Joshua verliert die Kontrolle über sein Auto und stürzt in den selben Fluss, in dem auch Amelia ertrunken ist. Amelia versucht verzweifelt den Jungen zu retten, doch da sie ein Geist ist, kann sie ihn nicht berühren und an die Oberfläche bringen. Als sein Herz aufhört zu schlagen, reißt Joshua plötzlich die Augen auf und sieht Amelia, die seit gefühlten Jahren von niemanden mehr gesehen wurde. Als Joshua dann doch noch gerettet wird, kann sie ihn nicht vergessen. Sie ist daher überglücklich als er eines Tages vor ihr steht und wissen will, wer sie ist. Joshua kann sie nämlich immer noch sehen. Schnell entwickelt sich eine tiefe Zuneigung zwischen den beiden und Amelia vergisst beinahe, das sie ein Geist ist. Doch Amelia hat Feinde. Neben Joshuas
Großmutter Ruth, einer bekannten Seherin, trachtet ihr auch der
Geist Eli nach dem Leben...

Meinung

In "Wenn du mich siehst" beschreibt Tara Hudson die Liebe zwischen einem Geist und einem Menschen. Nichts wirklich neues, aber dennoch überzeugt die Autorin großteils mit einer nachvollziehbaren Geschichte. Am Anfang nerven die ständigen Liebesbekundungen der beiden Protagonisten allerdings gewaltig. Dass es immer so toll kribbelt, wenn sich ihre Hände berühren, fand ich schon beim ersten Mal unfreiwillig komisch, dass ich das dann aber noch geschätzte fünft weitere Male lesen musste, ließ mich zwischendurch genervt mit den Augen rollen.
Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und kann den Rest der Geschichte genießen. Besonders die Schwierigkeiten, die so eine Beziehung mit einem Geist, also jemanden den nur er sieht, an den den Tag bringt, brachten Joshua in die ein oder andere peinliche Situation. Allerdings hätte ich gern mehr von diesen Aufeinandertreffen zwischen Amelia und seinen Freunden bzw. seiner Familie gelesen. Doch die beiden verbringen die meiste Zeit allein, unterhalten sich über alles mögliche und versuchen Amelias Identität herauszufinden. Sie kann sich nämlich an überhaupt nichts aus ihrem wahren Leben erinnern. Das war wohl der interessanteste Teil der Geschichte. Vor allem die Suche nach Amelias Eltern und ihre Rückkehr in ihr altes Zuhause stellten sehr emotionale Momente dar, die mich sehr gerührt haben. Auch der etwas düstere Teil der Handlung, rund um Eli, einem Geist, der sich selbst als Hüter des Lebens nach dem Tod sieht, war sehr spannend. Auch die Geschichte rund um Ruth, Joshuas Großmutter, die neben ihm die einzige ist, die Amelia sehen kann, hat mir sehr gut gefallen. Ruth ist allerdings alles andere als begeistert von der neuen Liebe ihres Enkels, denn sie ist eine Seherin, die Geister, die auf der Erde verbleiben, als böse ansieht. Sie will daher nur eins: Amelia los werden. Dieser Handlungsstrang verläuft dann aber irgendwie im Nichts und ich frage mich warum er überhaupt eingeführt worden ist. Die Geschichte rund um Eli führte dann nämlich zum Spannungshöhepunkt, sodass Ruth sowieso in Vergessenheit geriet. Der finale Showdown zwischen Amelia und Eli war richtig düster und für mich das Highlight des Buches. Der Ausgang dieser Auseinandersetzung war mir dann aber zu positiv, ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn diesem Kampf mehr Charaktere zum Opfer gefallen wären.

Fazit

Gute Unterhaltung, tiefgründige Dialoge darf man sich allerdings nicht erwarten

Cover des Buches Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut (ISBN: 9783570152867)

Bewertung zu "Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut" von Tessa Gratton

Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut
chrisujlovor 13 Jahren
Rezension zu "Blood Magic - Weiß wie Mondlicht, rot wie Blut" von Tessa Gratton

Inhalt

Als Silla ein unheimliches Buch mit Zaubersprüchen in der Handschrift ihres Vater findet, will sie nur eines: Die Magie ausprobieren! Dabei gibt es nur ein Problem - für jeden Zauberspruch braucht sie einen Tropfen Blut und Blut kann sie nicht mehr sehen seit sie ihre Eltern erschossen aufgefunden hat. Sie überwindet sich aber und die Magie gelingt nicht nur, Silla wird förmlich süchtig nach der Energie, die sie durchströmt.
Nicholas beobachtet Silla heimlich und fühlt sich auf den ersten Blick zu ihr hingezogen. Gleichzeitig will er aber auch am liebsten weg rennen, als er sieht, dass Silla die selbe Magie praktiziert, die seine Mutter mehrmals fast in den Tod getrieben hat. Langsam erinnert er sich wieder an seine Kindheit, die auch voller Magie war und gemeinsam mit Silla versucht er die Wahrheit über die Vergangenheit ihrer Eltern zu erfahren. Dabei werden beide immer mehr von der Magie gefangen genommen und übersehen dabei die Gefahren, die sie mittlerweile umgeben....

Meinung

Was bei "Blood Magic" als erstes auffällt, ist der abrupte Start. Silla kramt nicht lange am Dachboden in alten Kisten, um das Zauberbuch ihres Vaters zu finden, nein sie hat es von Anfang an. Bereits nach wenigen Seiten praktiziert sie zum ersten Mal erfolgreich Magie. Dieser direkte Einstieg hat mir wahnsinnig gut gefallen, denn bei so gut wie jeden Buch gibt es am Anfang mindestens 20 Seiten Einleitung bevor die wirkliche Spannung beginnt, doch hier war sie von Anfang an vorhanden und blieb auch bis zu letzten Seite aufrecht. Als Leser wird man fast genauso an das Buch gefesselt, wie Silla an die Magie.
Dafür sorgen vor allem die handschriftlichen Notizen ihres Vaters, die die Gefahr erahnen lassen, in der die Protagonisten schweben und die Auszüge aus dem Tagebuch von Josephine, die am Anfang des 20. Jahrhunderts beginnen und im Verlauf immer deutlicher machen, dass Josephine böse, ja sogar gefährlich ist. Dabei war lange nicht klar, was Josephines Geschichte mit jener von Silla und Nicholas zu tun hat. Bis zum großen Showdown bleibt der Leser ratlos.
Die Charaktere machen dieses Buch wirklich zu etwas besonderen. Silla und Nick, die abwechselnd aus der Ich-Perspektive erzählen, sind auf ihre eigene Weise etwas besonders. Genauso wie Sillas Bruder Reese haben sie das Gefühl für Magie im Blut. Ihnen gelingt jeder Zauberspruch auf Anhieb, egal ob sie welke Blätter zum Leben erwecken oder sich in den Körper eines Vogels begeben. Natürlich kann man es als unrealistisch betrachten, dass immer gleich alles perfekt funktioniert, doch bei Silla und Nick wirkt die Magie einfach natürlich, sie ist seit Generationen Teil ihrer Familien. Sie wissen allerdings noch nicht warum genau sie Magie praktizieren können und versuchen diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Fakt ist, dass Sillas Vater und Nicks Mutter in der Highschool ein Paar waren, sich dann plötzlich getrennt haben und Nicks Mutter im Laufe ihres Lebens immer verrückter wurde. Sillas Vater schien hingegen ein geheimes Doppelleben zu führen, denn seine Familie hatte keine Ahnung von seiner Tätigkeit als Magier. Das dunkle Geheimnis, dem Silla und Nick auf der Spur sind, wird immer bedrohlicher und ich war überrascht wie blutig das Buch gegen Ende hin wurde, denn das Blut für die Zaubersprüche ist nicht das einzige, welches vergossen wird. Das Ende ist ohnehin auf positive Weise untypisch, denn nach dem Kampf gegen den Bösewicht ist nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen! Obwohl es Silla, nach allem was sie bisher erlebt hat, wahrlich verdient hätte. Obwohl ich mich seit langem nach einem abgeschlossenem Fantasybuch sehne und das mit "Blood Magic" schließlich auch bekommen habe, hätte ich überhaupt nichts dagegen, wenn die Geschichte von Silla und Nick doch noch fortgesetzt wird. Die beiden sind mir einfach ans Herz gewachsen, was viel über die Qualität dieses Buches aussagt. Außerdem ist hier zu erwähnen, dass nicht wie in vielen anderen amerikanischen Jugendbüchern körperliche Nähe zwischen den Hauptcharakteren minimiert wird, da meistens das Mädchen "noch nicht dazu bereit ist", sondern dass es hier vor allem Silla ist, die kaum ihre Hände von Nick lassen kann.

Fazit

Viel Blut und keine Vampire - alles in allem eine willkommene Abwechslung.

Cover des Buches Zweilicht (ISBN: 9783570161173)

Bewertung zu "Zweilicht" von Nina Blazon

Zweilicht
chrisujlovor 13 Jahren
Rezension zu "Zweilicht" von Nina Blazon

Inhalt

Für Jay wird der Traum eines jeden 17-Jährigen war: Er darf ein Jahr als Austauschschüler nach New York und kann dort bei seinem Onkel leben. Dort verliebt er sich auf den ersten Blick in Madison, die ihn mit ihren geheimnisvollen Augen in den Bann zieht. Doch neben Madison tritt ein weiteres Mädchen in sein Leben. Ivy, die außer ihm niemand zu sehen scheint und die sich ganz anders verhält als alle anderen Menschen. Als Jay die alten Postkarten seines Vaters in die Arme fallen, beginnt er darüber nachzudenken ob dieser wirklich so verrückt war, wie alle glaubten, oder ob doch etwas Wahres an seinen wahnwitzigen Geschichten dran ist. Besonders als in Gegenwart von Ivy immer ungewöhnlicheres passiert, zweifelt er an sich selbst und an den Menschen um ihn herum. Das Madison aber böse sein soll, glaubt er Ivy nicht und vermutet als Motiv dahinter Eifersucht. Schnell wird ihm jedoch klar, dass diese geradezu besessen von ihm und seiner Liebe ist. Ivy rettet ihn daraufhin in eine andere Welt. Jay befindet sich zwar noch in New York, allerdings im Jahre 2113 und in den letzten 100 Jahren ist so einiges passiert...

Meinung

Ich liebe es, wenn ich von Büchern so richtig überrascht werde und genau das war hier der Fall. Ich hätte mir nie gedacht, dass sich dieses Buch so von den anderen Nina Blazon Büchern unterscheiden würde und auf den ersten 200 Seiten ahnt man zunächst auch nichts davon. Wie gewohnt wird eine Liebesgeschichte erzählt, einige Feen und andere Fantasywesen haben ihren Auftritt, aber sonst ist alles beim alten. Doch dann ändert sich der Plot schlagartig und zwar auf eine so geniale Art und Weise, wie ich es selten erlebt habe. Plötzlich befindet man sich in einem dystopischen New York 100 Jahre in der Zukunft. New York als Kulisse einer Dystopie - gibt es etwas besseres? Ich kann mir jedenfalls nichts vorstellen. Besonders begeistert hat mich die genaue Recherche über die Stadt. Nina Blazon hat sich offensichtlich wirklich ernsthafte Gedanken darüber gemacht, wie die Stadt im Falle von weltweiten Umweltkatastrophen verändert werden würde.

Über dem Ganzen steht außerdem noch ein scheinbar unbesiegbarer Bösewicht - der Wendigo. Ein Wesen mit einem Herz aus Eis, das sich von den Ängsten der Menschen ernährt. Somit sind wir schon bei der zentralen Botschaft des Buches angelangt, denn für mich ist es offensichtlich, dass die Autorin darauf aufmerksam machen wollte, dass der Mensch auf dem besten Weg ist die Erde zu zerstören. Auch die Aussage "Wir sind Wendigo" gegen Ende des Buches, macht das deutlich. Denn die Menschheit entwickelt sich immer mehr zu einem zerstörerischen Monster.

Auch bezüglich der Charaktere lässt das Buch keine Wünsche offen. Spannend fand ich, dass man auf den ersten 200 Seiten nicht weiß, welches der beiden Mädchen real und welches übernatürlich ist. Diese Frage klärt sich dann auch nicht so schnell, bis zum Schluss bleiben stets Zweifel. Hier sind es aber nicht unbedingt die Hauptcharaktere, die "Zweilicht" zu etwas besonderem machen, sondern viel mehr Madman und Liberty, zwei Geister des zerstörten New Yorks. Besonders Liberty, die bei jeder Gelegenheit Anekdoten und Nachrichten "ihrer" Stadt zum Besten gibt, hat den Unterhaltungswert des Buches enorm gesteigert.

Fazit

Dystopisches New York plus Fantasy - muss ich noch mehr sagen?

Cover des Buches Der Sommer, als ich schön wurde (ISBN: 9783446236608)

Bewertung zu "Der Sommer, als ich schön wurde" von Jenny Han

Der Sommer, als ich schön wurde
chrisujlovor 13 Jahren
Rezension zu "Der Sommer, als ich schön wurde" von Birgitt Kollmann

Inhalt

Seit ihrer Kindheit verbringt die 16-jährige Belly ihren Sommer in einem Strandhaus in Cousins Beach. Das Haus gehört Susannah, einer Freundin ihrer Mutter. Susannah und ihre beiden Söhne Jeremiah und Connor gehören für Belly genauso zum Sommer wie der Strand und das Meer. Bisher fühlte sich von den Jungs aber immer ein wenig ausgeschlossen, denn bei ihren Spielen durfte sie nie mitmachen, da sie für alle immer das "kleine Mädchen" war. Doch jetzt ist Belly 16 und alles ändert sich schlagartig. Plötzlich bemerkt sie, dass hinter ihrer jahrelangen Schwärmerei für Connor mehr steckt, fühlt sich aber gleichzeitig zu Jeremiah hingezogen. Während dieser Sommerferien durchlebt sie den Wandel vom Mädchen zur Frau und das in unmittelbarer Nähe von zwei gleichaltrigen Jungs. Gefühlschaos ist dabei vorprogrammiert, vor allem weil sich die beiden plötzlich selbst so anders verhalten...

Meinung

Ich habe von "Der Sommer, als ich schön wurde" von Anfang an erwartet, dass es ein netter Roman für Zwischendurch sein würde und das war es auch. Gemeinsam mit Belly erlebt man den wohl wichtigsten Sommer ihres Lebens, jene Monate in denen sie Erwachsen wird. Am Anfang konnte ich ihre Empfindungen sehr gut nachvollziehen, vor allem ihre Meinung vom Sommer und die Aussage, dass sie nur im Sommer wirklich lebt und sich das ganze Jahr über auf diese wenigen Wochen der Wärme freut. Mit der Zeit ging mir ihr Gefühlschaos aber ehrlich gesagt mehr und mehr auf die Nerven. Ich verstehe es zwar sehr gut, dass man mit 16 Jahren nicht immer weiß, was man will, bei Belly wurde das ganze aber meiner Meinung nach ein wenig zu übertrieben dargestellt. Am Anfang versucht sie die ganze Zeit herauszufinden, ob sie jetzt Jeremiah oder Connor lieber mag. Dann erscheint aber auch noch ein dritter Junge auf der Bildfläche, was natürlich zu weiteren Verwirrungen führt.
Neben Bellys Gefühlsleben bleibt kaum Platz für etwas anderes, die Krebserkrankung von Susannah wird beispielsweise nahezu komplett in den Hintergrund gedrängt. Auch das veränderte Verhalten der Brüder hätte man ruhig ausführlicher schildern können. Was mich an dem Buch aber am meistern gestört hat, sind wohl die Zeitsprünge. Zwischen den Kapiteln, in denen Belly von der Gegenwart berichtet, wurden nämlich Geschichten aus früheren Sommerurlauben geschoben. Diese werden aber nicht chronologisch erzählt, sondern es wird scheinbar wahllos in der Vergangenheit vor- und zurückgesprungen, so dass man teilweise etwas den Überblick verliert. Die vergangenen Ereignisse sollen die Beziehung zwischen Belly, Jeremiah und Connor verständlicher machen, allerdings erreicht die Autorin damit genau das Gegenteil und verwirrt den Leser mehr, außerdem haben mich diese Kindheitserinnerungen nicht sonderlich interessiert oder besonders angesprochen.
Lesenswert ist aber vor allem das Ende, das sehr schön und nicht zu kitschig verfasst wurde.

Meinung

Das Gefühlschaos eines Teenagers - für Mädchen in diesem Alter empfehlenswert.

Cover des Buches Eternally - Selbst die Ewigkeit kann uns nicht trennen (ISBN: 9783863960193)

Bewertung zu "Eternally - Selbst die Ewigkeit kann uns nicht trennen" von Lisa Cach

Eternally - Selbst die Ewigkeit kann uns nicht trennen
chrisujlovor 13 Jahren
Rezension zu "Eternally" von Lisa Cach

Inhalt

Nach dem Tod ihrer Mutter lebt Caitlyn bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter. Dort fühlt sie sich aber nicht wirklich wohl und ist daher sehr begeistert, als sie ein Stipendium einer hoch angesehenen französischen Schule bekommt. Als Andenken an ihre Mutter nimmt sie jene Tarotkarte, die sie ihr am Tag vor ihrem Tod gegeben hat mit. Das abgebildete "Rad des Schicksals" scheint eine besondere Bedeutung zu haben. Caitlyn fühlt sich am Chateau de la Fortune trotz einiger Sprachschwierigkeiten sehr wohl. Ihre lebhaften Träume, die bereits in Amerika an der Tagesordnung standen, erlebt sie aber auch hier. Neben einer mysteriösen Begegnung mit ihrer Mutter trifft sie auch einen Jungen, der ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf geht. Raphael versucht einen geheimnisvollen Schatz zu finden, um seinen Schwestern zu helfen. Caitlyn setzt im Traum und auch in der Realität alles daran mehr über diesen Schatz herauszufinden, um Raphael helfen zu können. Außerdem ist das noch Bianca de Medici, eine Hexe, die auch irgendwie mit Caitlyns Schicksal verbunden zu sein scheint...

Meinung

Von "Eternally" habe ich eigentlich nicht viel mehr erwartet als eine nette Liebesgeschichte mit Fantasyelementen. Doch schon schnell wurde mir klar, dass dieses Buch viel facettenreicher ist, als ich es mir vorgestellt hatte.
Schon allein Caitlyns Träume und das Mysterium, welches sie und ihr Talent umgibt, hätte als Grundlage für eine spannende Erzählung ausgereicht. Doch am Chateau de la Fortune, einer alten Burg in Frankreich, passieren noch viel mehr unheimliche Dinge. Seit Jahren soll im Chateau nämlich ein Geist sein Unwesen treiben. Die Frau in Schwarz sucht nachts verzweifelt nach ihrem geliebten Raphael - jenem Raphael, von dem Caitlyn fast jede Nacht träumt.
Außerdem träumt Caitlyn von Bianca de Medici, die als Hexe verbrannt wurde und die mit Raphael in Verbindung steht. Dieser versucht einen Schatz der Tempelritter zu finden, um seine Schwestern aus der Gewalt von Caterina de Medici zu befreien.
Das Buch verbindet all diese verschiedenen Elemente sehr gut und hat dabei genau meinen Geschmack getroffen. Besonders toll fand ich die Symbologie, die in "Eternally" von Anfang an eine wichtige Rolle spielt. Angefangen bei der Bedeutung von Tarotkarten bis hin zu versteckten Hinweisen in Gemälden. Außerdem versucht die Leiterin des Internats Caitlyns Träume zu deuten, was mich persönlich auch sehr interessiert. Das Caitlyn sogar jenes Wissen, das sie im Traum besitzt, in die Realität mitnehmen kann, hat mich auch fasziniert. Zum Beispiel kann sie plötzlich perfekt französisch und reiten. Das geht so weit, dass sie selbst und auch der Leser gar nicht mehr wissen, was Realität und was Traum ist. Ganz nebenbei erfährt man noch einiges über die Geschichte der Medicis, weil Caitlyn alles über dieses Thema herauszufinden versucht.

"Eternally" ist wahnsinnig spannend zu lesen, weil es so viele Geheimnisse gibt, die man aufdecken will. Besonders gegen Ende, als sich Traum und Realität immer mehr vermischt haben, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Wie die Geschichte um Caitlyn und Raphael aufgelöst wurde, hat mich sehr überraschend und fasziniert.

Fazit

Tempelritter, Symbologie, Geschichte, Hexen, Geister und eine Liebesgeschichte die über den Tod hinaus geht - was will man mehr?
Einen halben Stern Abzug gibt es nur wegen kleinen Logikungereimtheiten.

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