»Flußwalde ist grau«, sagt die Heldin Lois Jäger. Und die Autorin schafft es schon auf den ersten Seiten, uns in dieses Grau hineinzuziehen. Bedrückend die Stimmung und die Umgebung, bedrückt die Figuren. Auch ich, die Leserin, lasse mich anstecken. Mal wieder. Es vereint, was ich bisher von Mika M. Krüger gelesen habe. Offensichtlich hat sie einen Faible für melancholische, vertrackte Charaktere. Nicht nur deswegen ist ihr neuer Roman harter Tobak.
Im grauen Flußwalde geht etwas vor sich, nicht nur im offensichtlichen Umgang der Leute miteinander oder in der Art wie sie das Trio Lois, Rayl und Ilyas behandeln. Hanne, die ehemalige Bürgermeisterin kennt ihre Leute und weiß von dem Geheimnis, das im Unterholz lauert. Und es kommt heraus, zeigt sich in all seiner Pracht und all seinem Schrecken. Oder sollte ich ihren sagen?! Ich wiederhole, das Buch ist harter Tobak, sowohl psychologisch als auch 'dämonisch' betrachtet.
Wer das aushält, wer sowas liebt, greife zu diesem Werk und lasse sich überraschen, wie die Geschichte sich rasant und speziell entwickelt. Wie dann doch alles anders ist und doch vollkommen bekannt. Im Großen und Kleinen.
