Meine Rezension zu diesem Buch:
Ich habe gerade das Buch „Quer durch mich“ von Maria Martin an einem Stück durchgelesen. Es aus der Hand zu legen war mir nicht möglich. Einen Moment habe ich überlegt, ob ich dieses mitreißende Tagebuch noch etwas sacken lassen soll. Es hat mich stark aufgewühlt. Aber vielleicht ist das auch genau der richtige Zeitpunkt, eine Rezension zu schreiben. Noch mittendrin im Geschehen, hin- und hergerissen von all den Emotionen und Eindrücken.
Obwohl ich selber betroffen bin, ist dies meine erste (fremde) Kindesmissbrauchslektüre. Ich wusste nicht, was mich erwartet. Und das, was mich erwartete, hatte ich nicht erwartet. Hier geht es keineswegs um den Missbrauch an sich. Niemand erfährt, was sich genau zugetragen hat. Aber das ist auch gar nicht nötig.
Vielmehr beschreibt Maria Martin die Stationen ihrer Heilung. Ein ewiges Auf und Ab mit für mich befremdlichem Ausmaß. Ich habe beim Lesen mit ihr gelitten. Ich kann kaum fassen, wie zerbrechlich eine Seele sein kann. Bei mir persönlich hat das einen eher merkwürdigen Nebeneffekt. Ich schäme mich dafür, dass es mir nicht einmal ansatzweise ähnlich erging. Depressionen, Flashbacks, Out-of-body…. Das sind alles Dinge, die mir völlig fremd erscheinen. Jetzt muss ich lernen. Lernen, dass jeder Mensch Dinge anders verarbeitet, verkraftet oder auch nicht verkraftet. Ich glaube, die kommende Nacht werde ich nicht gut schlafen können.
Maria Martin jedenfalls hat es geschafft mit ihrem Schicksal abzuschließen. Es war ein beschwerlicher, steiniger Weg, aber auch, wenn sie gestrauchelt ist, hat sie sich immer wieder aufgerafft. Das Ziel fest vor Augen hat sie niemals aufgegeben. Das zeugt von wahrer Stärke!
Maria, ich verneige mich vor deinem Mut, dein Innerstes derart offen darzulegen und wünsche dir von Herzen alles Gute für die Zukunft!
Ich denke, diese persönlichen Aufzeichnungen werden vielen Betroffenen den Rücken stärken und ermutigen, niemals aufzugeben!
5 Sterne für dieses Buch – absolut empfehlenswert.