Gekreuzigt von Martin Olden handelt auf den ersten Blick wie ein traditioneller Krimi über einen Mordfall: In einem Klostergymnasium in Bayern in der heutigen Zeit geschieht ein Mord an einer Schülerin. Die Polizei ermittelt und geht eine Reihe von Verdächtigen nach bis sie durch Ausschlusskriterium meint, den Mörder gefasst zu haben.
Dieser Mordfall dient aber eigentlich der Präsentation von zwei starken Charakteren, die in diesem Fall die Distanz zwischen traditioneller katholischen Kirche und der Mitte der Gesellschaft diskutieren:
Ein prominenter Mönch propagiert ein modernes Christentum, das nicht im Widerspruch zur Bibel steht.
Ein Ermittler nutzt alle legalen und einige illegalen Mittel, weil er denkt, den Mörder gefasst zu haben und sein eigenes Scheitern aufarbeiten zu müssen.
Wie so häufig beim Zusammenknall von Promienz und Kriminalität kommen auch hier die Massenmedien ins SPiel, mit denen der Autor auch abrechnet.
Aber eigentlich ist es eine umfassende Gesellschaftskritik.
Das Buch ist gut geschrieben, alle Charaktere sind überzeugend. Überzeugend, weil es keine Helden gibt, weil jeder seine Schwächen hat. Überzeugende Charaktere, weil sie so gewöhnlich scheinen.
Beim Lesen des Buches hat man das Geschehen immer vor Augen als ob man einen Film schaut oder man mitten im Geschehen dabei wäre.
Absolut lesenswert und hoffentlich werden bei der 2. Auflage die Druck- und Satzfehler beseitigt. Diese irritieren doch beim Lesen manchmal.
C
cwcffm
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