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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Truly (ISBN: 9783736312968)

Bewertung zu "Truly" von Ava Reed

Truly
dailythoughtsofbooksvor 3 Jahren
Kurzmeinung: „Was viele kritisieren, ist, dass Andie und Cooper einander verfallen ohne sich richtig zu kennen. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich dies
Guter 1. Band!

Ich lese nicht unbedingt viel im Genre New Adult, aber ich würde behaupten, den Namen Ava Reed kennt man in der Bloggerszene mittlerweile ganz gut. Seit dem Erscheinungstag von „Truly“ wurde auf Bookstagram nur noch von dem neuen New Adult-Roman über Andie und Cooper gesprochen.
Ich hätte mir das Buch nicht selbst gekauft, deswegen herzlichsten Dank an NetGalley und den Lyx-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

Andie, die Protagonistin der Geschichte, ist eine sehr liebe Maus, die mir in puncto Organisation extrem ähnelt. Ich mochte den kleinen Freak in ihr und dass sie nicht die „immer-dem-Typen-hinterher-rennende-Protagonistin“ war, machte sie um einiges sympathischer. Die Geschichte wird im Wechsel von Andie und Cooper als Ich-Erzähler berichtet.
Cooper dagegen hat mich nicht vollkommen überzeugt. Vor allem zu Beginn war er sehr distanziert, kühl und verschlossen. Das hat sich zwar im Laufe der Geschichte gelegt, jedoch haben mich da andere männliche Charaktere mehr überzeugen können.

Ava Reed hat einen sehr angenehm zu lesenden, lockeren und zur Geschichte passenden Schreibstil. Man merkt, wie viel Herzblut sie in dieses Buch gesteckt hat.

Aber weswegen ich die Geschichte vor allem so liebe, ist, dass „Truly“ von seinen Nebencharakteren lebt. Ihr wisst gar nicht, wie unfassbar stark ich mich in June und Mason verliebt habe. Mason steht sogar schon auf meiner „Book-Boyfriends“-Liste und das, obwohl er „nur“ ein Nebencharakter war.

June und Mason sind großartig, so untypisch für New Adult und beide haben diesen grandiosen Humor mit phänomenalen Konversationen. Deren Gekabbel war einfach herrlich. Deswegen hat „Truly“ unter anderem auch „nur“ 4 Sterne bekommen, da es im nächsten Band „Madly“ um genau diese Charaktere gehen wird, die ich so liebe. Ich würde dem zweiten Teil am liebsten jetzt schon 5 Sterne geben. Ich glaube es hat wirklich Potenzial ein Highlight zu werden, vor allem weil die zwei Andie & Cooper ziemlich die Show gestohlen haben.

Was viele kritisieren, ist, dass Andie und Cooper einander verfallen ohne sich richtig zu kennen. Dass sie sich attraktiv finden ohne große Konversationen und ohne sich wirklich zu kennen. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich diesen Kritikpunkt nicht ganz nachvollziehen kann. Denn seit wann folgt die Liebe irgendwelchen Regeln und seit wann ist sie perfekt? Andie und Cooper haben sich von Beginn an zu einander angezogen gefühlt und warum muss es denn dafür immer die ausgefeilteste Begründung geben? Ich finde es sehr angenehm, dass wir hier einen New Adult Roman lesen, der nicht vor Klischees tropft. Denn ja, manchmal verliebt man sich auch ohne viele Gespräche vorher und ja, manchmal findet man sich auch erstmal körperlich anziehend. Und ich finde das mehr als berechtigt.

Es gab auch Kritik, dass es dadurch realitätsfern sei, aber ich würde genau das Gegenteil behaupten. Denn das ist doch das schöne an der Liebe: Dass sie einen verzaubert und vom Hocker fegt. Dass nicht immer fünf Dates kommen müssen und erst dann flattert es im Bauch (was natürlich auch der Fall sein darf), sondern du manchmal schon beim ersten Gespräch ohne Grund ganz hin und weg bist. Warum schreiben wir vor, wie Liebe sein soll? Wenn Andie und Cooper sich erst körperlich anziehend finden, warum nicht? Liebe kann man nicht begründen.

Es stimmt, ich lese vielleicht nicht viel in dem Genre, aber „Truly“ hebt sich für mich sehr ab, eben weil es total chaotisch, verkorkst und schnell zugeht. „Truly“ folgt nicht dem typischen Muster, das man in vielen New Adult Romanen findet und das macht es für mich erst recht besonders.

Fazit

Insgesamt mochte ich „Truly“ als ersten Band der Reihe sehr gerne. Es war eine emotionale, traurige aber auch schöne und mitfühlende Geschichte, die ich gerne gelesen und mitverfolgt habe. Vor allem die Clique hat mich sehr überzeugt, die anderen Charaktere waren mir unfassbar sympathisch, weswegen ich mich nur umso mehr auf „Madly“ freue!

4 von 5 Lesesterne

Cover des Buches Shattered: Schwarzes Blut (ISBN: B086GYMKZX)

Bewertung zu "Shattered: Schwarzes Blut" von Bianca Wege

Shattered: Schwarzes Blut
dailythoughtsofbooksvor 4 Jahren
Viel Potenzial, was leider nicht genutzt wurde

Zuerst veröffentlicht auf meinem Buchblog Dailythoughtsofbooks: https://dailythoughtsofbooks.de/2020/06/10/rezension-zu-shattered-von-bianca-wege/

Allein für das ständige Nutzen an Satzzeichen musste ich leider einen Punkt abziehen… Aber konnte mich „Shattered“, ein Romantasy Buch mit Thrill, trotzdem überzeugen?

Klappentext

Gemeinsam mit Ace nimmt Haley den Kampf gegen Schattenwesen auf – mystische Romantasy mit Thrill

Haley ist eine Zonenwächterin – ihre Aufgabe ist es, die Bewohner in Antrum vor den todbringenden Schattenwesen zu schützen. Zunehmend aber verschwinden Menschen spurlos, und Haley muss sich – zunächst widerwillig – eingestehen, dass sie die Hilfe des mysteriösen Kriegers mit den silbernen Augen gut gebrauchen kann. Aber darf sie ihm trauen?

Vielen Dank an NetGalley und den Thienemann-Esslinger Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Meine Meinung

Wie schon in meinem Einleitungssatz erwähnt, hatte ich ein Problem mit „Shattered“, was sich durch das ganze Buch gezogen hat und vor allem zum Ende hin immer stärker wurde. Nehmt es mir nicht übel, dass ich so forsch mit dem negativsten Punkt beginne, aber ich habe noch nie deswegen einen ganzen Lesepunkt abgezogen und möchte das gerne besprechen.

Denn: Die Autorin hat unfassbar viele Satzzeichen verwendet, was irgendwann Übermaße angenommen hat. „!!“ oder „?!“, aber auch „!!!“ kamen so häufig auf, dass meine Augen sie automatisch rot anstrichen.

Ein kleines Beispiel:

"Haley hob eine Augenbraue. Wie konnte sie so gelassen sein?! [3 Sätze später] Was für eine Ungeheuerlichkeit. Wieso hatte hier niemand davon gewusst?? Seelen in Konservierungsgläsern!!"

S. 331 (eBook), 24. Kapitel

Und da frage ich mich wirklich, warum ein zweites Fragezeichen oder ein zweites Ausrufezeichen (manchmal sogar ein drittes) hier so nötig sind. Und das ist nur eines der 22 Beispiele, die ich markiert habe. Ich finde, dass man das auch anders unterstreichen kann, als mit Satzzeichen umherzuwerfen. Es gab auch ein Beispiel, wo Haley etwas herausfand und drei Ausrufezeichen rangehängt worden sind. Man hätte aber auch einfach einen Satz über ihre Gefühle und Gedanken schreiben können und dann glaubt mir, hätte es auch jeder verstanden. Wenn ich aber „!!!“ sehe, wirkt es, als würde man mich anschreien und es mir mit Druck unter die Nase binden wollen. Ich fand es wirklich schade, dass man so oft in die Satzzeichen-Kiste gegriffen hat, nur um etwas zu verdeutlichen.

Ein großer Punkt der dazu beiträgt, ist sicherlich, dass das Buch nicht in der Ich-Perspektive geschrieben wurde. Die Handlung wurde vielmehr aus verschiedenen Perspektiven erzählt, mindestens 6 sind es. Ich wiederhole: 6 Perspektiven. Ein Einzelband.

Ich habe gut 20 Rezensionen gelesen und ich bin überrascht, dass keiner diesen Punkt angesprochen hat. Vielleicht darf ich einfach nicht so große Töne spucken, immerhin muss man nur einen Blick auf mein Twitter oder meine Rant Rezis werfen und sieht, dass dort alles voller Großbuchstaben und Ausrufezeichen wimmelt. Aber… ich schreibe ja auch kein Buch mit Verlag und Lektorat. Schwierig.

Ich weiß, dass es der Debütroman von Bianca Wege ist und Schreiben selbstverständlich ein Prozess ist, der sich entwickelt, weswegen ich sonst auch mal ein Auge zudrücke. Aber hier hat es mich nicht nur beim Lesen gestört, sondern auch vom eigentlichen Inhalt abgelenkt. So habe ich schweren Herzens einen Stern abgezogen.

Jetzt ist es sicherlich anstrengender nach diesem Absatz wieder reinzukommen und auf die anderen Aspekte zu schauen (kein Wunder, warum wir Blogger*innen immer mit dem Positiven beginnen), aber ich hoffe sehr, ich habe euch noch nicht über alle Berge verjagt.

Wenn man eins sagen kann, dann, dass „Shattered“ ein Buch ist, das es so nicht nochmal gibt. Diese dystopische Romantasy Geschichte mit Thrill überzeugt vor allem mit ihren frischen, unbenutzten und neuen Ideen. Es ist völlig anders als alles, was ich bisher in dem Genre gelesen habe. Wobei ich es nicht auf ein Genre begrenzen könnte. Es ist zwar Fantasy, aber auch mit einigen Science Fiction Elementen in dystopischem Setting.

Die Protagonistin dieses Buches ist keine typische Protagonistin und Sympathieträgerin. Haley Colt ist ziemlich mürrisch und stur, manchmal auch kaltherzig und zornig und vor allem lässt sie sich nichts gefallen. Sie handelt sehr nach dem Herzen und selten nach Logik. Seit der Besetzung durch einen Schatten kann Haley die Aura der Menschen sehen und ist nun kurz davor, eine richtige Wächterin zu werden.

"Heute war der Tag der Prüfung. Ich würde gemeinsam mit Cat meine Fähigkeiten als Wächterin unter Beweis stellen und wenn ich es schaffte, wovon ich stark ausging, würde ich mein Leben vollkommen dem Schutz Antrums widmen."

S. 26 (eBook), 2. Kapitel

Haley lebt in Antrum, das ehemalige Seoul, was in Zonen eingeteilt wurde, um die Menschen so besser vor den Schatten schützen zu können. Wenn sie die Prüfung erfolgreich absolvierte, würden sie und ihre beste Freundin Cat eine Zone zugeteilt bekommen.

Es gibt aber auch das Außenland, Predator genannt, oder Fifth, wo Ace lebt. Fifth liegt in der 5. Dimension und wird in verschiedene Stationen unterteilt. Ich fand diese ungewöhnliche Welt sehr erfrischend. Es ist wirklich etwas neues, dieser Mix aus Urban Fantasy und Science Fiction. Insgesamt war es ein gutes Worldbuilding.

Der männliche Protagonist dieser Geschichte ist Ace Silver, 89. Krieger der zweiten Legion der 5. Dimension. Der Krieger hat seinen ersten Auftrag bekommen, auf die Suche nach der Seele zu gehen, von der die Prophezeiung spricht.

Obwohl es immer noch ein „Romantasy“-Buch war, fand ich es sehr angenehm, dass die Liebesgeschichte zwar präsent war, aber nicht zu dominierend. Der Fokus lag auf dem Fantasy und Thrill Aspekt, was ich persönlich umso besser fand. Leider konnte ich mich mit beiden Protagonisten nicht wirklich anfreunden, Ace fand ich hier und da auch mal langweilig. Er ist ein netter Charakter, geduldig und freundlich aber mehr auch irgendwie nicht. Haley ist ein ziemlich eigensinniger Mensch. Eigentlich finde ich starke Frauen in Bücher ganz großartig, aber Haley war mir dann doch oft einen Ticken zu mürrisch und kaltherzig. Ich fand ihre Denkweise oft nicht nachvollziehbar und habe die Verbindung zu den beiden nicht aufbauen können.

Viel lieber mochte ich die Nebencharaktere, Cat und Kyle, die wirklich Humor hatten und gute Laune verbreiten.

Fazit

"Shattered" hat eine sehr düstere, erschreckend faszinierende und triste Geschichte. Die Story hat wirklich viel Potenzial und die Grundidee ist einzigartig und ganz anders. Leider wurde dieses Potenzial nicht ausgenutzt. Die Geschichte um Haley und Ace konnte mich einfach nicht packen, der Funke sprang nicht über und aufgrund der Satzzeichen und auch einigen Logikfehlern, blieb das Mitfiebern leider aus.


2.5 von 5 Lesesterne

Cover des Buches Das Flüstern der Magie (ISBN: 9783492705691)

Bewertung zu "Das Flüstern der Magie" von Laura Kneidl

Das Flüstern der Magie
dailythoughtsofbooksvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Gutes Romantasy Buch für Zwischendurch
Rezension zu "Das Flüstern der Magie" von Laura Kneidl

Zuerst veröffentlicht auf meinem Buchblog Dailythoughtsofbooks.de : https://dailythoughtsofbooks.de/2020/05/27/rezension-zu-das-fluestern-der-magie-von-laura-kneidl/


Das neue Romantasy-Buch von Laura Kneidl führt in meine Lieblingsstadt Edinburgh. Dementsprechend bin ich mit höheren Erwartungen rangegangen und wurde vom Schreibstil definitiv nicht enttäuscht. Doch wie sieht es mit dem Rest aus? Hat der mich auch überzeugt?


Inhalt

Das neue Fantasyabenteuer von Bestsellerautorin Laura Kneidl führt in die magische Stadt Edinburgh! Die 19-jährige Fallon besitzt das Talent die Magie zu spüren. Daher betreut sie in der schottischen Hauptstadt ein Archiv für magische Gegenstände, die für Unwissende zum Risiko werden können. Eines Nachts trifft Fallon auf den geheimnisvollen Reed, mit dem sie sofort etwas zu verbinden scheint.  Doch Reed hintergeht sie und entwendet einen magischen Gegenstand aus ihrem Archiv. Damit bringt er nicht nur Fallon in Bedrängnis, sondern auch die Einwohner Edinburghs in große Gefahr …


Meine Meinung

„Das Flüstern der Magie“ ist mein erstes Buch von der deutschen Autorin Laura Kneidl. Und sicherlich nicht mein letztes.


Was für mich dieses Buch auf eine ganz andere Ebene gehoben hat, war das Setting in Edinburgh, meine Lieblingsstadt. Die Atmosphäre und der Vibe, der einem vermittelt wird, macht das gesamte Buch aus. Detailliert und mit viel Gefühl wird einem die Stadt näher gebracht, vom Archiv bis hin zu den nächtlichen Ausflügen und der Geschichte zu Edinburgh. Ich selbst kenne die Stadt schon auswendig, aber ich bin davon überzeugt, dass jeder, der Edinburgh nur durch „Das Flüstern der Magie“ kennenlernt, sich darin verlieren und verlieben wird.


Laura Kneidl hat einen sehr einfachen, angenehm zu lesenden Schreibstil. Sie webt mich in die Geschichte ein und verzaubert mich regelrecht mit ihrer Magie. Vielleicht hat sie ja selbst etwas aus dem Archiv geklaut? Eine magische Schreibfeder, die jeden Leser anzieht, vielleicht?


Fallon ist keine Protagonistin, die ich wirklich gern hatte, dafür war sie mir zu verbissen und stur mit ihrer „Mir-doch-egal“-Einstellung, aber trotz meiner fehlenden Sympathie gegenüber Fallon, hat sie mich in manchen Punkten sehr überrascht. Mir gefiel es, dass sie selbst keine Magie wirken kann, sondern sie nur aufspürt, behütet und archiviert. Fallon wirkte für mich sehr greifbar. Wäre sie kein Hauptcharakter, sondern eine Kollegin im realen Leben, würde ich mich sicherlich mit ihr befreunden, dann könnten wir gemeinsam stur sein.


Der männliche Protagonist Reed war ein angenehmer Charakter, der mich hier und da zum Lächeln brachte. Leider wirkte er bis zum Ende des Buches blass und hatte nicht die Tiefe, die ich mir erwünscht habe. Dieses Gefühl hat sich bis zum Ende nicht verändert, genauso wie mit der Liebesgeschichte der beiden.


Es war ganz schön zu lesen, aber mitreißen konnte mich die Liebesgeschichte nicht. Tatsächlich habe ich mir hier einen zweiten Band zu „Das Flüstern der Magie“ erhofft, um die Charaktere zu stärken. Oder zumindest ein paar Seiten mehr. Letzten Endes war es aber überhaupt nicht dramatisch, Fallon und Reed sind zwei solide, gute Charaktere, die einen das ganze Buch über unterhalten.


Den Romantasy-Anteil mochte ich sehr, sehr gerne. Ich finde, dass sowohl der romantische New Adult Part, als auch der Fantasyanteil gleichauf waren und nichts von beidem gefehlt hat. Vor allem letzteres fand ich von der Autorin passend integriert.


Fazit

„Das Flüstern der Magie“ ist ein Urban-Fantasy Roman, der perfekt für Zwischendurch geeignet ist. Unterhaltend, mitreißend und sehr einfach zu lesen. Ich bin über die Seiten geflogen, sodass ich das Buch in wenigen Stunden beendet habe. Ich wünschte nur, es hätte mich emotional mehr mitgenommen. Mehr Tiefe bei Reed, in der Liebesgeschichte und in bestimmten Plotpoints.


Ich spreche eine Leseempfehlung für alle Fans des Fantasy- und New Adult Genres aus, auch, wenn das Potenzial nicht in vollem Maße ausgeschöpft wurde. Wer Fernweh hat und in eine andere Stadt tauchen mag, ist bei Laura Kneidls Einzelband „Das Flüstern der Magie“ genau richtig.


4 von 5 Sterne

Cover des Buches Promised (ISBN: 9783737350976)

Bewertung zu "Promised" von Kiera Cass

Promised
dailythoughtsofbooksvor 4 Jahren
Flop

Variante mit Spoilern (aber auch ohne Spoiler) und Theorien zu Band 2 auf meinem Blog Dailythoughtsofbooks. http://dailythoughtsofbooks.de/2020/05/10/rezension-zu-promised-von-kiera-cass/


Würde ich Kiera Cass nicht so lieben, wäre das ein Rant geworden (vielleicht ist es das auch ein bisschen).
Trotz meiner eigentlichen Vorfreude zum neuen Buch von Kiera Cass‘, kann ich nur 1.5 – 2 Lesesterne vergeben. Wo ist der Plot geblieben? Die Liebesgeschichte? Oder warum weiß ich nur, wie drei Charaktere aussehen? Es fühlt sich vielmehr an, als hätte ich die Rohfassung anstelle eines Romans gelesen. Sehr enttäuschend…

Direkt nach dem Lesen war ich auf GoodReads und habe 4 Sterne für „Promised“ vergeben. Ich wollte, ohne zu warten, die Rezension schreiben und als ich meine tausend Notizen durchgegangen bin, musste ich einen Stern abziehen. Und als ich dann die Rohfassung dieser Rezension geschrieben habe, ist mir aufgefallen, dass ich UNFASSBAR enttäuscht bin. Was hat mir gerade noch so gut gefallen?

Ich fühlte mich wie in einer Beziehung mit „Promised“. Da ich schon so gute Erfahrung mit den vorherigen Büchern (aka Selection-Reihe und Siren) von Kiera Cass gemacht habe, dachte ich, „Promised“ würde genauso großartig oder noch besser werden. Ich hatte eine rosarote Brille auf, die ziemlich fest saß. Alles fühlte sich fantastisch an, ich war super verliebt, doch dann haben mir meine lieben Blogger Kollegen die Augen geöffnet.

Denn: Nur weil ich Kiera Cass liebe, muss ich noch lange nicht alle ihre Bücher lieben.

Also, lasst uns loslegen.

Ich möchte mit dem Positiven beginnen, auch, wenn es davon nicht allzu viel gibt. Denn die Grundidee ist wirklich wunderbar. Es klingt im ersten Moment nach ‚Selection‘ mit einem anderen Cast, jedoch ist ‚Promised‘ eine ganze andere Welt mit ganz anderen Charakteren, die man nicht mit Maxon, Aspen oder America vergleichen kann.

Dem Cover muss man ein großes Kompliment machen. Es ist so wunderschön! Außerdem funkelt, glitzert und strahlt es unfassbar golden, dass ich es für immer festhalten könnte. Wenn das mal kein Eyecatcher ist!

Und naja… ab jetzt wird es schwierig…

Die Protagonistin ist Hollis Brite, die sich sehr wünscht, als ernst zunehmende Person betrachtet zu werden und die Gunst Jamesons und die der Mitmenschen zu gewinnen. Hollis ist eine sehr naive, egoistische und kindliche Person, die mehr unterhält, als strategisch zu denken. Hollis hat nicht viel im Kopf, aber wenigstens weiß sie das auch ganz genau. Ihre Gedanken drehen sich um Kleider (obwohl sie sich am Ende eh immer für ein goldenes entscheidet) und darüber, über die Aufgaben einer potenziellen Königin zu jammern. Keine Charakterentwicklung. Keine Tiefe.

Stattdessen besitzt sie die Gabe, Jameson unfassbar zum Lachen zu bringen, was anscheinend nicht viele können.

„Weißt du, was ich mir wünsche, meine liebe Hollis? Einen Schreiber, der uns auf Schritt und Tritt begleitet und jedes Wort niederschreibt, dass du äußerst. Jede Anekdote, jede Geschichte. Du bist so unterhaltsam, ich möchte keinen einzigen Satz vergessen.“ (S. 42-43)

Nur sind die Witze und ihre Geschichten überhaupt nicht lustig. Während Jameson hysterisch lacht, kann ich nur die Stirn runzeln. Hat er noch nie einen richtigen Witz gehört?

Hollis‘ gesamte Welt dreht sich nur um König Jameson und ihre beste Freundin (oder auch Zofe) Delia Grace.

Kein Scherz, man hätte eine Liebesgeschichte aus Hollis und Delia Grace machen sollen, denn in Hollis‘ Kopf geht es zu 70% nur um ihre beste Freundin! Alles muss von ihr abgesegnet sein, alles muss sie gut finden und wenn der König Hollis und ihre Familie zum Essen einlädt, dann muss Delia Grace dabei sein. Nichts (!) ging ohne sie.

Ich mochte Delia Grace überhaupt nicht aber so oft wie von ihr gesprochen wurde, hätte Cass sie gleich zur Protagonistin machen sollen. Denn, Delia Grace hat einen „messerscharfen Verstand“ (S. 137), schmiedet alle Pläne der beiden Freundinnen und ist sehr klug. Sie würde eigentlich die perfekte Königin abgeben.

Stattdessen verliebt sich der König Jameson unfassbar in Hollis. Er ist sehr besonnen, beherrscht, klug und „jünger und stärker als jeder andere König des Kontinents“ (S. 62), amüsiert sich aber trotzdem gerne. Ich fand ihn gar nicht so schlimm, gelegentlich mochte ich seine aufrichtige Art, aber einen wirklich tiefen Charakter hatte er nicht (das hatte aber auch niemand der Protas).

„Ja, ich besitze wahrhaftig viele schöne Dinge. Doch es gibt nur ein einziges unendlich kostbares Juwel in ganz Coroa, das ich gerne mein Eigen nennen möchte.“ (S. 54)

Der Plot? Kein Plot. Hollis schmachtet den König an, der König schmachtet Hollis an. Alles ist super, dann verfällt sie Silas, der im Prinzip einfach langweilig ist.

Ich werde es einfach direkt aussprechen: WAS WAR DAS DENN BITTE FÜR EIN LIEBESDREIECK??????

Der vollständige Name unseres zweiten männlichen Protas ist Silas Eastoffe. Er ist ein junger Schmied und kommt eigentlich aus dem Nachbarsland Isolde und sucht nun mit seiner ganzen Familie im Königreich Zuflucht. Silas ist sehr gelassen… und… nett? Kein Problem, hab ich nichts dagegen! Und dauernd von seinen leuchtend blauen Augen zu hören, konnte ich auch aushalten.

ABER WO BLEIBEN DIE KONVERSATIONEN?

Es ist, als wäre die Verbindung der beiden aus dem Nichts entstanden! KEINE (!) tieferen Konversationen, das meiste war für mich wirklich einfach nur Smalltalk, nichts weiter, und ich habe rein gar nicht nicht verstanden, wie Silas ihre Welt so ins Wanken bringen konnte, wie der Klappentext es sagt. Habe ich 200 Seiten verpasst? Wo ist das bitte passiert? So, wie die beiden miteinander reden, rede ich mit Mitschülern aus der Nebenklasse.

Bis zum Ende des Buches hatte ich das Gefühl, Silas‘ Persönlichkeit nicht zu kennen. Zumal Silas und Jameson sich ähneln. Sie schmachten Hollis an, als wäre sie der Traum eines jeden Mannes und nennen sie beide (!) die strahlende Sonne.

Ich mache mir beim Lesen auch immer viele Notizen für die Rezension und markiere schöne Sätze der Protagonisten. Bei Hollis gab es keinen (hat sie laut Jameson nicht eine super unterhaltsame Art?), bei Jameson nur welche, wo er Hollis anschmachtet und Silas hatte diesen einen Satz, den ich ganz schön fand:

„Ja, Schlichtheit hat eine ganz eigene Schönheit, nicht wahr? Es gab mal einen Punkt in meinem Leben, an dem ich mich für die schönen Kleider, das köstliche Essen, all die Verlockungen des Hofes entschieden hätte. Aber seit ich das nicht mehr besitze, habe ich festgestellt, dass Treue, Geduld, und aufrichtige Zuneigung viel wichtiger sind als alles andere.“ (s. 146)

Mehr als das konnte ich nicht finden. Er war ja ganz nett, aber das dachte ich auch über die meisten Nebenprotagonisten. Leider ist das, was mich am meisten gestört hat, ein Spoiler, deswegen klappt es nur auf, wenn ihr das Buch schon gelesen habt oder es definitiv nicht mehr lesen werdet.

Den halben Punkt gebe ich für zwei bestimmte Nebenprotagonisten und das Nachbarsland Isolde, welches eindeutig spannender war. Königin Valentina und die Schwester von Silas, Scarlet, sind zwei Charaktere, die mich zum Lächeln bringen konnten. Vielleicht sind sie keine Hauptcharaktere, für mich aber einer der wenigen positiven Punkte an der Story.

Die Geschichte spielt in einer anderen Welt, genauer gesagt am Hof des Königs, was wiederum im Land Coroa (ne, nicht Corona) liegt. Coroa hätte definitiv Potenzial gehabt, aber das Worldbuilding (wie vieles andere) wurde nicht ausgeschöpft. Es ist ein sehr fröhliches Land im Gegensatz zu Isolde, welches eher kalt und lustloser war. Ich hätte so gerne mehr Details zu den Hintergründen gehabt, was es mit der Barclay-Dynastie gegen die Pardus-Dynastie auf sich hat, aber das wurde uns leider auch nicht gegeben. Und auch sonst haben wir sehr wenig darüber erfahren, in welcher Zeit oder welcher Welt die Geschichte genau spielt.

Und die Ausrede, dass das alles im 2. Band kommen könnte, finde ich blöd. So zieht man doch keine Leserschaft an!

Auch ein sehr großer negativer Punkt, worauf ich näher eingehen wollte, waren die fehlenden Beschreibungen. Eigentlich hat man ja meistens ein Problem damit, wenn es zu detaillierte Beschreibungen gibt und es an Konversationen mangelt, jedoch habe ich mir genau das bei „Promised“ gewünscht. Abgesehen von den langweiligen Gesprächen zwischen den Hauptcharakteren, fehlten mir die Beschreibungen des Äußeren. Von genau 3 Leuten weiß ich, wie sie aussehen und der Rest? Delia Grace? Nora? Ihre Eltern? Keine Ahnung!

Das Ende hat mich sehr enttäuscht. Es kam und ging, bevor ich überhaupt blinzeln konnte.


Fazit

Ich bin sehr enttäuscht von „Promised“. Kiera Cass‘ „Selection“-Reihe gehört zu meinen liebsten Büchern und ich mag die Charaktere und die Story so sehr und bin mit Freuden ein Teil des Fandoms. Natürlich hatte ich dementsprechend höhere Erwartungen an „Promised“, aber leider konnte mich das neue Buch von Cass wirklich nicht überzeugen.

Die Liebesgeschichte hatte keinerlei Tiefe. Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch sicherlich gut getan; die Charaktere waren flach und nicht greifbar und der Plot war wirklich langweilig. Oder eher gesagt: Es gab keinen Plot. An so vielen Stellen hätte man Spannung aufbauen und mehr als nur eine Liebesstory daraus machen können, aber das ist leider nicht passiert.

Ich habe wirklich versucht, das Buch zu lieben aber ich konnte einfach nicht.

1.5 – 2 von 5 Lesesternen.

Cover des Buches Gott sagte: Willst du mit mir leben? Und ich so: Klar. (ISBN: 9783775160131)

Bewertung zu "Gott sagte: Willst du mit mir leben? Und ich so: Klar." von Nathanael Draht

Gott sagte: Willst du mit mir leben? Und ich so: Klar.
dailythoughtsofbooksvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Sehr schwierig...
Rezension zu „Gott sagte: Willst du mit mir leben? Und ich so: Klar.“ von Nathanael Draht

Klappentext

Mit seinen knapp dreißig Jahren hat Nathanael Draht alles erreicht: Eine geniale Erfindung geht durch die Decke und er ist einer der jüngsten Millionäre Deutschlands, quasi über Nacht. Ausgesorgt. Kohle, check! Ansehen, check! Erfolg, check! Lebenssinn – ja, was ist damit eigentlich? In diesem Punkt kommt ihm ein unerwarteter himmlischer Moment zur Hilfe: Gott redet zu ihm, ganz persönlich. Und plötzlich führt dieser pragmatische Typ Gespräche mit Gott über alles, was sein Leben ausmacht, und betet sogar für Kranke – was geht eigentlich ab?

„Jemand hat mal zu mir gesagt: „Wir Christen tun einfach so, als wäre die Bibel die Wahrheit.“ Das nennt sich Glauben. […] Der Glaube ist der Anfang. Und dieser Glaube kann Berge versetzen.“ (S. 66 im eBook)

Meine Meinung

Es ist sehr schwierig für mich diese Rezension zu beginnen. Ich habe mich um ehrlich zu sein eine ganze Weile davor gedrückt. Denn die Autobiographie von Nathanael Draht hat mich mit unterschiedlichen, verwirrten Gedanken zurückgelassen, die ich lange nicht sortiert bekommen habe. Für mich als Christin ist es immer wieder interessant zu erfahren, wie andere den Weg zu Gott gefunden haben. Doch trotzdem hatte ich so meine Schwierigkeiten mit dem Buch…

In seiner Autobiographie erzählt er mithilfe seines Co-Autors Matthias Dittmann über seine Umkehr zu Gott und einem Leben als Christ. Über den Sinn des Lebens, Theodizee, Gnade, Evangelisation und übernatürliche Heilungen. Nathanael Draht hat sich mit theologischen Erklärungen und Bibelstellen sehr zurückgehalten, vielmehr spricht er über seine Erfahrungen mit den verschiedenen Themen und hat dafür eine Menge Beispiele aus seinem Leben parat.

Mit seinem christlich-kreationistischem Weltbild auf Grundlage der Bibel erlebt der Autor seit seinem Wandel unfassbar viel mit Gott. Er erzählt davon, wie er kranke Menschen auf Missionsreisen durch Heilungsgebete gesund macht und sie danach keine Beschwerden, egal welcher Art, mehr haben. Ich fand es unfassbar spannend und vor allem schön, über seine Erlebnisse zu lesen. Man spürt durch die Seiten heraus, wie sehr er hinter seinem Glauben steht und wie überzeugt er von Gott ist. Früher war er ein Frauenaufreißer und immer auf der nächsten Party, doch seit er sich zu Gott bekannt hat, hat sich sein komplettes Leben verändert. Viele Freunde, wenn nicht sogar alle,  haben sich von ihm abgewandt, doch das nahm er gelassen.

„Ich weiß nicht mehr, wie vielen Menschen ich von Jesus erzählte. Manche nahmen die Botschaft an, andere lehnten sie ab. Das ist ganz normal. Und wir sollten uns nicht davon entmutigen lassen, wenn wir für unseren Glauben belächelt, abgelehnt oder sogar angefeindet werden.“ (S, 69 im eBook)

Nathanael Draht hat sich mit Fragen beschäftigt, die wir uns alle sicherlich mal gestellt haben. Warum lässt Gott das Elend in der Welt zu? Und Gott antwortete ihm. Ich war, um ganz ehrlich zu sein, sehr überrascht, wie überzeugt ich von der Antwort war. Ich habe das Gefühl, dass mir diese Frage in diesem Buch beantwortet werden konnte, wofür ich unfassbar dankbar bin.

Ich habe mehr Stellen markiert, als ich zählen kann. Durch seine Autobiographie habe ich vieles mitnehmen können und auch einiges, womit ich mich noch näher beschäftigen muss. Es sind so schöne Zitate dabei, die ich mir rausgeschrieben haben.

„Es geht doch nicht darum, wie viel wir anderen geben. Es geht um unser Herz. Es geht darum, mit dem, was Gott uns gegeben hat, gut umzugehen.“ (S. 276)

Tatsächlich war aber genau das, was mir so gut gefallen hat, letzten Endes irgendwo ein Problem. Nathanael Draht hat einen sehr tiefen Glauben, der sich in seinem ganzen Leben widerspiegelt, – in seinem Unternehmen, der Erziehung seines Kindes und seiner Ehe. Durch seine tiefe Verbindung zu Gott erlebt er viele übernatürliche Momente, die man oft nur aus der Bibel kennt. Nur haben der Autor und ich vielleicht den gleichen Glauben, aber auf einer ganz anderen Ebene. Ich liebe Gott sehr, das tue ich wirklich von ganzem Herzen, aber ich liebe auch mich und würde niemals auf einen Tanzkurz, den ich mag, verzichten, weil „diese Art von Körperkontakt nicht gesund war“ (S. 308). Ich habe auch eine ganz andere Vorstellung vom Leben nach dem Tod und der Hölle. Das für mich schwierigste war die Haltung des Autors gegenüber Homosexualität. An einem Tag traf er auf zwei Frauen, gab sich selbst einen Ruck und sprach sie an. Er erzählte von Dingen, die er selbst noch nicht verstanden hatte und hörte aufmerksam zu, um davon zu lernen.

„Beide waren lesbisch, aber dennoch aufgeschlossen. Sie wollten allerdings wissen, wie denn Gott mit dieser Sünde umzugehen gedachte.“ (S. 74)

Noch auf derselben Seite fragt er sich, wie er so ein gut gelaufenes Gespräch beenden soll. Gottesdienst und Buße tun?
Ich musste an dieser Stelle stoppen und erstmal pausieren. Auch, wenn der Autor nicht weiter darauf eingeht, finde ich seine kurze Positionierung sehr schwierig. Denn Homosexualität ist keine Krankheit, keine Sünde, kein Grund,um Buße zu tun. Und wenn es nach mir geht, dann verurteilt die Bibel an keiner Stelle die Homosexualität. Aber jetzt bin ich etwas abgedriftet… Ab zu meinem nächsten Punkt:

Mein größtes Problem mit dem Buch, was mir das ganze Lesen erschwert hat, war der Schreibstil. Mit einer sehr starken Umgangs-, oder auch Jugendsprache, sorgt der Autor leider dafür, dass seine Erzählungen aufgesetzt wirken. Worte wie „so geil, krass oder zum Kotzen“ fallen oft an Stellen, die ich persönlich unpassend finde. Ich verstehe, dass es authentisch und lustig sein soll, aber bei mir bewirkte es das genaue Gegenteil.


Fazit

Mir fiel es sehr schwer diese Rezension zu schreiben, denn obwohl mir viele Erzählungen und Aussagen gut gefallen haben, störte der Schreibstil den gesamten Lesefluss.
Ich würde aufgrund dessen auch nur eine Leseempfehlung für die aussprechen, die Nathanael Drahts Sichtweise und seinen Glauben bereits teilen. Ich persönlich würde das Buch nicht ein zweites Mal lesen, dennoch habe ich mir einige Zitate rausgeschrieben, die ich mir sicherlich noch öfter ansehen werde.

3 von 5 Lesesternen.

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar!


Cover des Buches Spark (Die Elite 1) (ISBN: 9783646603378)

Bewertung zu "Spark (Die Elite 1)" von Vivien Summer

Spark (Die Elite 1)
dailythoughtsofbooksvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Flop
Ein Rant (mein erster und hoffentlich letzter)

Ich habe das erste Mal seit drei Jahren nur einen einzigen Lesestern vergeben!

PUH!!! Ich musste mich noch nie so sehr durch ein Buch kämpfen. Viel zu viele Momente, in denen ich „Spark“ unbedingt abbrechen wollte, aber für eine Rezension wollte ich zumindest das ganze Buch gelesen haben.

Und es war nicht gut, überhaupt nicht gut!!!

Ich werde die Story mal in zwei Zitaten zusammenfassen (Twitter musste sich das schon in vollen Zügen anhören):

„Ich würde dich brennen lassen und dabei zusehen. Also tu dir selbst einen Gefallen und halt dich von mir fern.“ (Seite 282)

UND DANN NUR ZWEI SEITEN SPÄTER DAS HIER:

„Mir ist gerade klar geworden, dass ich hilflose Frauen echt heiß finde“, ließ er mich mit einem verführerischen Unterton wissen. Ich wusste nicht, ob ich mich geschmeichelt oder lächerlich fühlen sollte. (Seite 284)

WENN JEMAND DIR MIT FREUDEN ZUSIEHT, WÄHREND DU SCHREIEND VERBRENNST UND HILFLOSE FRAUEN GEIL FINDET, DANN FÜHLST DU DICH DEFINITIV NICHT GESCHMEICHELT!!!

Malia Lawrence, das naive Dummerchen, das sich herumschubsen lässt und an keiner Stelle im Buch ein wenig Selbstbewusstsein zeigt. Dass sie mithilfe der Genmanipulation zu den wenigen gehört, die die Fähigkeit erhalten, eines der Elemente zu beherrschen, ist natürlich unerhört, – sie hasst die High Society und will gar nichts mit alldem zutun haben. Oh, und natürlich ist sie was super besonderes mit ihren Kräften, die aber nur in den unerwartetsten Momenten zum Vorschein kommen.

Ich konnte Malia mit ihrer weinerlichen Art irgendwann einfach nicht mehr ertragen. Sie kriegt ihren Mund nie, wirklich absolut NIE auf und das weiß sie auch selber. Trotzdem starrt sie lieber bescheuert in die Luft – ihre Worte. In der Realität wäre Malia die perfekte Mitläuferin, die brav ihrem Traumtypen hinterherrennt und nur spricht, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

Und es mag böse klingen, aber sie hat auch nichts im Kopf. In der einen Aufgabe soll sie eine Flamme erschaffen, wofür sie ein paar Minuten braucht, was ihrer Meinung nach ungewöhnlich lange ist. Chris, ihr Ausbilder und einer der besten Rekruten, ist extrem schockiert: Er habe ganze 2 Monate gebraucht, um das zu können! Dann soll sie die Flamme ersticken, was sie nach einer Weile auch schafft. Obwohl sie es hinbekommen hat, fragt sie sich, ob sie in Chris‘ Augen nicht doch zu langsam gewesen ist und seine verwirrte Miene zeigt, dass Malia wohl außergewöhnlich starke Kräfte für ihr schnelles Tempo hat.

Ich meine, die Lage war klar: Chris braucht 2 Monate, Malia nur wenige Minuten, also stürmt Chris davon, um das mit der anderen Ausbilderin zu diskutieren. ABER MALIA IST ZU BLÖD UM DAS ZU OFFENSICHTLICHE ZU SCHNALLEN:

„Die Art, wie er die Schultern anspannte, ließ nichts Gutes erahnen. Was war denn so schlimm daran, wenn ich besser war als er? Ich hatte ihn eigentlich nicht wie jemand eingeschätzt, der das persönlich nehmen würde – oder hatte er etwa Angst, dass sie ihm sein Training zum Ausbilder wieder wegnehmen würden? (S.673)

Ich meine sorry, aber hä? WARUM ZUM KEKS sollten sie ihm seine Stelle als Ausbilder wegnehmen, nur weil Malia diese Aufgabe schneller gelernt hatte, als er?? Und welcher Mensch sagt sowas „Was war denn so schlimm daran, wenn ich besser war als er?“, wenn er genau gesagt hat, dass etwas mit ihren Kräften ist??

Malia ist ein sehr anstrengender Charakter mit null Entwicklung. Ich merke selbst, wie ich beim Schreiben dieser Rezi eigentlich nur die Augen verdrehen möchte und euch mag das übertrieben vorkommen, aber wartet ab.

Na dann kommen wir mal zum Badboy unserer Geschichte: Christopher Collins!

Ich habe so viele Beispiele dafür, warum Chris einfach widerwärtig und ekelhaft ist und nichts von einem attraktiven Menschen an sich hat.

Chris‘ Element ist ebenfalls das Feuer und das ist wirklich die einzige Sache, die Malia und Chris gemein haben. Eigentlich ist er selbst noch in der Ausbildung zu einem Feuerrekruten, doch weil er außergewöhnlich stark ist und der Präsident ihn liebt, darf er während seiner Ausbildung drei weitere Rekruten ausbilden. Natürlich ist Malia in seinem Team, aber hey:

„Bild dir nichts darauf ein. Du bist die Einzige in meinem Team, die mein Element hat. Du bist nur meine persönliche Herausforderung. Mein Experiment.“ (S. 388)

Chris ist ein grottiger Ausbilder, der übrigens genauso wenig in der Birne hat. Als Malia eine Panikattacke hat, sagt er folgendes:

„Wenn du jetzt nicht sofort damit aufhörst, sehe ich mich wirklich gezwungen, dich zu küssen.“ (S. 342)

Sollen wir wirklich darüber reden, warum man sowas bei einer Panikattacke nicht sagt? Er ist, simpel gesagt, auch einfach ein Arschloch. Seine Lernmethode als Ausbilder besteht darin, dass sie sich alles selbst beibringen müssen. Er verbrennt ihr Gemälde, stellt sie vor dem Präsidenten bloß, bricht ihr mit Vergnügen das Herz und droht ihr durchgehend, dass sie sich endlich von ihm fernhalten soll, aber selbst flirtet er wenige Sekunden später wieder mit ihr. Toll, oder?

Und ekelhaft ist er auch noch, indem er sie einmal kritisiert, kaum nackte Haut unter ihrem Kleid sehen zu können und dass sie sich doch so nur verstecken will.

„Ich beiße nur, wenn’s zur Sache geht, und wir wissen doch beide, dass du dazu nicht den Mumm hast.“ (S. 444)

Oh wow, da hat Chris sogar ausnahmsweise mal Recht! Und seine Arschloch-Art? Begründet er damit, dass Malia lernen muss, dass jeder eine verborgene Seite hat. Aaaaaha.

Malia ist schlimm. Chris noch schlimmer. Und die beiden zusammen? Keine romantischen oder liebevollen Gespräche, nur Sticheleien.

Die „Prinzessin“, wie Chris sie immer so gerne nennt (wie klar war das bitte?), schmachtete ihm nach jeder Gemeinheit wirklich nur noch mehr hinterher, es war unglaublich! Gibt es wirklich Menschen da draußen, die es anziehend finden, wenn man sie nieder redet? 

Dann kommen wir mal zu den Nebencharakteren!

T-Y-P-I-S-C-H!, sage ich nur. Das hat mich dermaßen aufgeregt! Der meine Meinung nach schlimmste Nebencharakter war Ryan, einer der zwei Bodyguards von Malia. Die Autorin hat so stark versucht, Ryan in einen humorvollen Bodyguard zu verwandeln, dass es einfach nur noch gezwungen wirkte. Es ist viel zu übertrieben, wie oft er sie Küken nennt und sie praktisch von der ersten Sekunde an wie eine kleine Tochter behandelt. Und ein guter Bodyguard ist er auch nicht wirklich. Es war mir spätestens dann bewusst, als er ihr eine kleine Flasche Schnaps aufdrängt, da sie es an dem Abend ja dringender gebrauchen könne als er und auch noch argumentiert mit:

„Für das Wohlsein des Kükens tue ich doch alles.“ (S. 433)

Dann gibt es noch Sara, ihre beste Freundin, die unbedingt zur High Society gehören will. Denn zur Elite zu gehören, bedeutet auch, dass man ein so viel tolleres Leben hat, als der Rest der Menschheit. Du lernst nicht nur ein Element, du gehörst automatisch zum Wohlstand, hast Bodyguards, wirst überall hingefahren und so weiter. Kein Wunder, dass Sara das möchte. Aber im Endeffekt war sie einfach die beste Freundin, die nichts weiter als die zweite Geige war.

Tatsächlich war sie aber die einzige Person, die mir am Ende ein kleines bisschen sympathisch war, denn sie kriegt wenigstens ihren Mund auf und hat eben einen Traum, den sie sich erfüllen will. Und dann so eine Freundin wie Malia zu haben? Nein, danke.

Das Buch soll eine Dystopie sein, aber mehr als eine Baustellen-Dystopie ist es wirklich nicht. Die Idee mit der Gen4-Therapie ist gut, aber kein Stückchen ausgereift! Obwohl die Geschichte 600 Jahre in der Zukunft spielt, scheint es so gut wie keine Weiterentwicklung der Technologie zu geben, das Worldbuilding ist also weitestgehend nicht vorhanden. Eigentlich ist sie wie unsere Welt, nur mit einer anderen Gesellschaft. Manche Dinge fand ich sogar veraltet, aber hier haben wir eben auch zu wenig Details, um das genau zu beurteilen.

Fazit

Die Grundidee hatte auf jeden Fall Potenzial, die aber leider nicht genutzt wurde. Ich sehe keinen Plot in „Spark“, nur belanglose Unterhaltungen zwischen Malia und Chris, die beide unfassbar unsympathische Figuren ohne Charakterentwicklung sind.

Ich habe mich eigentlich stark auf die Geschichte gefreut, deswegen bin ich umso trauriger, dass es mich nicht nur enttäuscht, sondern auch noch so auf die Palme gebracht hat.

1 Lesestern und mein Flop des ersten Quartals.

Cover des Buches One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (ISBN: 9783473401796)

Bewertung zu "One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)" von Jennifer Benkau

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
dailythoughtsofbooksvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Episch. Majestätisch. Einzigartig. Und habe ich schon episch gesagt? Episch.
Rezension zu "One True Queen - Von Sternen gekrönt" von Jennifer Benkau

Klappentext

Dunkelheit. Das Gefühl, zu fallen. Und dann: nichts.
Eben noch stand Mailin in ihrem irischen Heimatort, plötzlich wacht sie in einer anderen Welt auf. Hier, im Königreich Lyaskye, trachtet ihr alles und jeder nach dem Leben – nur nicht der mysteriöse Fremde, der sie aus einer tödlichen Falle rettet. Der so gefährlich wirkt und sie dennoch beschützt. Und der ihr nicht verrät, wer er in Wahrheit ist.
Erst, als er sie zum Königshof bringt, erkennt Mailin, dass sie aus einem ganz bestimmten Grund in Lyaskye ist: Sie soll Königin werden. Und das ist in dieser Welt ein Todesurteil, denn in Lyaskye sterben Königinnen jung.
(Ravensburger Verlag)

Meine Meinung

Episch. Majestätisch. Einzigartig. Und habe ich schon episch gesagt? Episch.
Wow, wow, wow, was für eine phänomenale Welt hat Jennifer Benkau denn hier erschaffen?

Eigentlich spreche ich seit einigen Rezensionen nicht mehr über Cover, aber wollen wir dieses hier wirklich ignorieren??? AHHH!!! Eines der schönsten Cover überhaupt. Glücklicherweise war es aber kein Coverkauf, denn der Klappentext hat mich so begeistert, dass ich das Buch einfach kaufen musste.

Und dieser Schreibstil, - hola! Jennifer Benkau schreibt mit einer gewissen Leichtigkeit, ihr Stil ist flüssig zu lesen ist und trotz dessen sehr präzise, mitreißend und wortgewandt. Ihre Kreativität hat sich auch in den unfassbar genialen Dialogen, mit teilweise sehr lustigem, sarkastischem Humor, bemerkbar gemacht.

Mit Lyaskye hat Benkau eine Welt geschaffen, die unfassbar greifbar erscheint. Ich konnte mich darin verlieren. Jede einzelne Person, jeder Ort, jede Gegebenheit wurde bildhaft und gefühlvoll ausgearbeitet, dass die eigene Vorstellungskraft nicht viel zutun hatte. Spätestens bei dem Häschenaffen und der Steinhöhle voller langer Zungen wusste ich, Lyaskye mag mystisch und düster sein, genauso aber auch faszinierend schön. Die Umsetzung von Lyaskye und einfach der gesamten Geschichte ist phänomenal geworden und bis heute frage ich mich, wie die Autorin das alles in ihrem Kopf entwickeln konnte. So originell und fesselnd, ich bin immer noch hin und weg!

Erzählt wird aus Mailins Sichtweise, unserer Protagonistin, die einem nicht sympatischer sein konnte. Mailin ist nicht Superwomen, sondern einfach nur Mailin, die ein kompliziertes Leben lebt. Ihre kleine Schwester liegt seit sieben Jahren im Wachkoma und ihre Mutter ist ihr hierbei keine große Stütze. Mailin ist ein sehr bodenständiger Charakter mit viel Stärke, Mut und Kampfgeist. Vor allem hat sie aber eine vielschichtige Persönlichkeit, nimmt sich die Zeit zum Denken und Hinterfragen und vertraut sich selbst, was ihre Handlungen sehr viel sympathischer machen.

Genauso viel Liebe hat die Autorin in den männlichen Protagonisten gesteckt, dessen Name ich hier aber nicht erwähne. Beide sind sehr echt wirkende Charaktere, die sich entwickeln und weiterwachsen und vor allem nachvollziehbar handeln.

Was mir besonders gefallen hat, war, dass die Autorin es geschafft hat, jedem einzelnen Charakter ein Leben einzuhauchen mit Platz zum Entfalten, egal wie oft der Charakter in der Geschichte vorkam. Es sind allesamt starke, mysteriöse und vor allem sympathische Charakter, die niemals "zu viel" oder "zu wenig" waren.

Ich bin eigentlich ein sehr ungeduldiger und neugieriger Mensch, doch dieses Gefühl, dass ich nie wusste, wer Freund und Feind war, rundete die Geschichte einfach ab. Diese Skepsis gegenüber allem und jedem verleihte dem Ganzen eine mysteriöse Atmosphäre. Bist du dir sicher? Wirst du benutzt? Wo führt das hin? Immer wieder musste ich mir diese Fragen stellen und genau das reizt mich so sehr an "One True Queen".

Die Geschichte konnte mich ab Seite 1 in den Band ziehen, sie ist voller Überraschungen und auch deutlich erwachsener, als ich es erwartet habe. Wendungen, Geheimnisse, Intrigen, Romantik, Humor und Action - alles war dabei!

Ich war irgendwann so hin und weg von all den Twists, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte, um der komplexen, aber nachvollziehbaren Handlung zu folgen und mitzufiebern.

Fazit

Ein unfassbar spannender und grandioser Auftakt zur Reihe, welcher mich in allen Punkten überzeugen konnte. Mit Herzblut hat Jennifer Benkau eine düstere, interessante und detailliert ausgearbeitete Welt erschaffen, die einen einfach eintauchen lässt.
Der große Hype um "One True Queen - Von Sternen gekrönt" war mehr als berechtigt und kann ich nur unterschreiben.

5 von 5 Lesesterne.

Cover des Buches Nights of Crowns - Spiel um dein Schicksal (ISBN: 9783473585670)

Bewertung zu "Nights of Crowns - Spiel um dein Schicksal" von Stella Tack

Nights of Crowns - Spiel um dein Schicksal
dailythoughtsofbooksvor 4 Jahren
Wie mich dieses Buch aus meiner 9-monatigen Blogpause holte und mein Favorite Young Adult Buch wurde

Gestern Abend war ich auf GoodReads unterwegs und stieß auf meine Lesechallenge 2020. Ich habe bereits 5 von 42 Büchern gelesen, wobei 4 davon ReReads aus den letzten Jahren waren. Schon seit einer langen Weile lasse ich das Lesen schleifen, weil mir die Motivation, ein Buch zur Hand zu nehmen, schlichtweg fehlte. Letztes Jahr habe ich weniger als 10 Bücher gelesen, wobei das sechsfache mein Ziel war. Ich habe mich schrecklich gefühlt mein liebstes Hobby, das Bloggen und Lesen, wegen fehlender Lust stehenlassen zu müssen.

Bis gestern Abend.

Ich war auf Hugendubel um ein wenig rumzustöbern und bin auf das Jugendbuch „Night of Crowns“ gestoßen. Heute früh habe ich es als eBook gekauft, weil ich nicht warten wollte, bis das Buch bei mir zu Hause ankommt. Ich habe um die 5 Stunden ohne Pause gelesen und mich in meinem Zimmer verbarrikadiert, bis das Buch endete. Es war eine phänomenale, hinreißende Geschichte, die mich beten lässt, dass der 1. Dezember so schnell wie möglich kommt, sodass ich den zweiten Teil verschlingen kann.  Und wenn ich sage, schon nach dem Klappentext wusste ich, dass das mein neues Lieblingsbuch im Genre Young Adult wird, dann meine ich das so. Vertraut mir. Lest, was ich gelesen habe.


 Die Autorin Stella Tack hat mit „Night of Crowns“ eine Geschichte geschaffen, die in allen Punkten herausragend ist. Sie zieht mich nicht in das Buch hinein, sie bringt es zu mir und webt einen Handlungsstrang, der für einen absoluten Suchtfaktor sorgt. Die Idee eines Schachspiels mit menschlichen Figuren auf einem Spielfeld, das keiner verlassen darf, begeisterte und verzauberte mich sehr. Das Spiel beginnt, sobald beide Könige das 18. Lebensjahr vollenden und alle 32 Spielfiguren das Feld betreten haben.

Alice ist die Protagonistin der Geschichte, die eine starke Persönlichkeit hat. Sie setzt sich durch und lässt sich nicht unterkriegen, hat aber auch eine liebevolle, junge und lebendige Ader. Was mir aber besonders an ihr gefallen hat, waren ihre Macken und Fehler, so komisch es auch klingen mag. Es war so erfrischend, keine typische Heldin zu haben, die alles an einem Tag lernt, vor gar nichts Angst hat und als Teenie die Welt rettet. Alice handelt so, wie eine 18-Jährige handelt. Mal zu schnell, mal zu langsam, aber immer nachvollziehbar. Ich habe sie und ihre Denkweise mehr als gern gewonnen.

Genauso habe ich mich in Vincent, den weißen König von Chesterfield und in Jackson, den schwarzen König von St. Burrington, verliebt. Ups! Auch hier freue ich mich, dass es kein typisches Good Boy, Bad Boy Liebesdreieck war, sondern die Geschichte von Alice und den zwei Königen in die Tiefe geht und viel mehr ist als „nur“ Liebe. Ich habe jeden Satz der beiden verschlungen und könnte das Buch nur für die zwei nochmal lesen. Glücklicherweise sind die anderen Charaktere trotzdem nicht zu kurz gekommen. Stella Tack hat hier mal wieder ganz großartige Figuren (im wahrsten Sinne) geschaffen. Ich habe mich wie ein Teil der Familie gefühlt – auf beiden Seiten und ich denke, das sagt schon einiges.

Das beste an dem ganzen Buch ist aber Curse – der sprechende, voll mit Humor triefende Kater. Er begleitet Alice und hilft ihr, wo er kann. Curse lässt es sich aber auch nicht nehmen, in den besten Momenten einen lustigen Spruch abzuwerfen.

Was dieses Buch für mich aber zu so einem Highlight macht, ist die Schreibweise der Autorin. Ich kann Sprüche noch so lustig finden, ich verziehe mein Gesicht beim Lesen eigentlich trotzdem kein Stück, sondern lache vielmehr in mich hinein. Eigentlich. „Night of Crowns“ hat mich besseres belehrt. Trotz der dauerhaften Anspannung, was als Nächstes für ein Spielzug um die Ecke kommen mag, fehlt es der Geschichte kein Stück an Humor. Ich habe beim Lesen richtig laut und herzlich mitlachen müssen, dass ich bei den ganzen Regungen erstmal eine Gesichtsmassage brauche. Und das ist, glaubt mir, seit Ewigkeiten nicht mehr vorgefallen.

Auf der anderen Seite habe ich aber auch einige Tränen vergießen müssen, die ich an vielen Stellen gar nicht kommen sah. Es waren keine Momente wie bei „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, wo ich gar nicht anders konnte, als durchgehend zu heulen. Ich fühlte mich in der Geschichte so geborgen und aufgehoben und die Charaktere haben mich so mitgerissen, dass ich selbst an Stellen weinen musste, wo Tränen gar nicht hingehörten. So bildgewaltig war Stella Tacks Schreibstil.

Fazit
Das Buch schoss über meine Erwartungen hinaus und ist mein neues Young-Adult-Favorite! Keine Ahnung was das Jahr noch für Bücher bereithält, aber Stella Tack hat mir mehr als nur ein Jahreshighlight geschenkt.
 Trotzdem habe ich das Gefühl, dass meine Worte immer noch nicht zeigen, wie sehr ich „Night of Crowns“ liebe und deswegen werde ich mein Fazit in einer Frage zusammenfassen:

Wie viel besser muss ein Buch sein, dass ich es in 5 Stunden beende, mich nach 3 Jahren Blogpause hinsetze, ein (eher weniger schönes) Bild vom Cover schieße, 3 Stunden für die Rohfassung dieser Rezension brauche und es auf allen möglichen Plattformen poste, damit auch wirklich alle dieses Buch lesen?

5 von 5 Sterne.

Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Genre: Young Adult
Erscheinungsdatum: 22.01.2020
Preis: 14,99€ (TB), 9,99€ (eBook)
ISBN: 9783473585670
Seiten: 480

https://dailythoughtsofbooks.wordpress.com/2020/03/29/jahreshighlight-rezension-zu-night-of-crowns-von-stella-tack/

Cover des Buches Das Labyrinth des Fauns (ISBN: 9783737356664)

Bewertung zu "Das Labyrinth des Fauns" von Cornelia Funke

Das Labyrinth des Fauns
dailythoughtsofbooksvor 5 Jahren
Atemberaubend, geschriebenes Meisterwerk

Cornelia Funke schafft mit ihrem gewaltig poetischem Schreibstil eine märchenhafte und zugleich grausame Geschichte, welche bild gewaltiger nicht sein könnte. Erzählt wird von Spanien im Jahre 1944, welches zu dieser Zeit von Faschisten besetzt wurde. Es gibt auf der anderen Seite aber auch das unterirdische Königreich, wo Feen und Prinzessinnen existieren. Funke führt den Leser zwar in eine Welt voller Fabelwesen und Magie, jedoch ist ein Märchen nicht immer ein glückliches Märchen. Beide Welten werden geprägt von Trauer, Einsamkeit und Gewalt. Capitán Vidal, der neue „Vater“ Ophelias, spiegelt die menschlichen Abgründe und die düstere Zeit der Kriege besser wieder, als hätte man sie nur beschrieben. Ein Mann voller Brutalität gegen ein kleines, leseliebendes Mädchen voller Fantasie und Hoffnung im Kopf und was entsteht, wenn diese Welten aufeinandertreffen. Ofelia wird in eine Welt gerissen, die alles andere als einfach zu bestehen ist. Das hier ist kein Buch, was man entspannt mal in der Bahn lesen kann. Man wird mit Brutalität, Trauer und Gewalt beworfen und muss sich damit auseinandersetzen, genauso wie das kleine Mädchen, die trotz traumatischen Ereignissen Mut und Stärke bewiesen hat, um die Aufgaben des Fauns zu erledigen. Die gelungene Aufmachung der Märchen- und Menschenwelt, der Gewalt und der Hoffnung, zeigte, dass Macht auf den ersten Blick ein großer Faktor in düsteren Zeiten wie im Jahre des Buches sein sollte, die Worte Herz, Gefühl und Hoffnung aber auch schwerwiegend sind. Der Roman wird außerdem zum Ende jeden Kapitels von Illustrationen verziert, die die Fantasie im Kopf nur noch mehr anregt. Zum Teil holen die Bilder sehr viele Gefühle, vor allem Trauer und Staunen hervor, die eine wunderbare Ergänzung zum Buch sind. Nicht nur die Illustrationen machen das Buch so besonders, sondern auch die Kurzgeschichten. Funke webt und spinnt Charaktere in diesen kurzen Geschichten, die alle miteinander verbunden sind und das Königreich unter der Erde darstellen. Wenn ich eine Sache aus dem Buch wählen müsste, die mir am meisten gefallen hat, dann wären es die Kurzgeschichten. Grandios vernetzt und geschrieben. Fazit Cornelia Funke hat den Film in ein geschriebenes Meisterwerk umgewandelt, welches von einem bildgewaltigen Schreibstil, hinreißenden Kurzgeschichten und grandiosem Inhalt geprägt wurde. Der Geschichte wurde so viel Leben eingehaucht, wie es nur möglich sein kann. Den Film von Guillermo del Toro habe ich *versteck* um ehrlich zu sein noch nicht gesehen, was ich nach dem Lesen des Buches aber auf jeden Fall nachholen werde! 5 von 5 Lesesterne, ein absolutes Must-Have für Jung und Alt.

Cover des Buches Mondgeflüster in Fella (ISBN: 9781521386965)

Bewertung zu "Mondgeflüster in Fella" von Lara Kessing

Mondgeflüster in Fella
dailythoughtsofbooksvor 7 Jahren
Eine fantastische Dystopie!

Inhalt
Ein schweres Unwetter zerstört große Teile von Fella. Eine Gang mit dem Namen Senk nutzt das entstandene Chaos, um die Macht an sich zu reißen. Da Andra ein Jahr vor dem Unwetter bei den Senk ausgestiegen ist, hat sie es nun besonders schwer. Einige Senk können ihr den Ausstieg nicht verzeihen, allen voran ihr ehemals bester Freund. Aus Freunden werden erbitterte Feinde. Menschen, um die sie früher einen großen Bogen gemacht hätte, werden zu Verbündeten. Andra muss nicht nur herausfinden, wer sie eigentlich ist, sondern auch ihren Platz in dem neuen Fella finden. Sich wieder den Senk anzuschließen wäre der leichtere Weg. Gerät Andra ins Schwanken, als sie unerwartet Gefühle für einen der Senk entwickelt? Sie ist bereit, an ihre Grenzen zu gehen und sich ihren ehemaligen Freunden in den Weg zu stellen, doch ist ihr neues Ich stark genug, sich der Macht der Senk zu widersetzen?

Band 2 ist ein alternativer Einstieg in die Fella-Reihe und ist somit ohne Vorkenntnisse aus Band 1 lesbar.
(Quelle: Amazon)


Meine Meinung
Ein Buch, auf das ich sehnsüchtig gewartet habe und nun endlich lesen konnte. Windgeflüster in Fella, der 1. Band, war eines meiner Lesehighlights 2016 (Hier meine Rezi). Es hat mich stark überrascht und so gefesselt, dass es zu den wenigen Highlights im letzten Jahr wurde. Nach einiger Zeit kam jetzt der Folgeband heraus und ich war zufrieden und total glücklich nach dem Lesen.

Die Geschichte handelt diesmal um Andra und spielt ein Jahr vor dem großen Unwetter. Fella ist in vier große Sektoren aufgeteilt, von dem man sich ein gutes Bild machen konnte. Lara Kessing hat mit ihrem Schreibstil mal wieder dafür gesorgt, dass ich einen wunderbaren Einstieg in die Geschichte hatte. Ihr Schreibstil war wunderbar zu lesen: locker, flüssig und sehr fesselnd.

Mir persönlich hat Andra nicht immer gefallen und mit Sorija aus dem 1. Band konnte sie nicht wirklich mithalten. Auch sie ist eine wirklich starke Persönlichkeit, die eine ziemlich lose Zunge hat, aber immer zuerst anderen helfen will, bevor sie sich selbst helfen möchte. Wenn sie sich ein Ziel setzt, will sie es auch erreichen, was ich sehr bewundere. Mein kleines Problem mit ihr war, dass ich ihre Entscheidungen oft nicht nachvollziehen konnte und sie mir zu stur war. Oft hat sie den Helden gespielt, was nicht immer hätte sein müssen und ab und zu hätte sie sich schon zurücknehmen können.

Dafür mochte ich all die Nebenprotagonisten umso mehr. Sie haben alles schön abgerundet und haben wirklich gut in die Geschichte gepasst. Da sich Andra gegen die Senk gestellt hat, hat sie mehr Feinde denn je und wird mit schwierigen Situationen nur so überhäuft. Die Protagonisten also dabei zu beobachten, wie sie in einer schwierigen Zeit reagieren, war toll mitzuerleben.

Die Geschichte war voller Ereignisse. Langsam gehen die Lebensmittel aus. Die Senk, eine Gruppe, reißt die Macht an sich und wer sich gegen sie stellt, fürchtet sich umso mehr. Man kann sich also vorstellen, wie hoch die Spannung gewesen sein musste. Vieles hat mich überrascht und oft war ich mir sicher, was gleich passieren würde, was dann mehrmals gar nicht der Fall war! Die Länge des Buches und auch die Länge der Kapitel waren gut und schön eingeteilt.

Fazit
Fella, der Schreibstil und die Handlung konnten mich vollkommen überzeugen. Eine interessante Dystopie, die sehr viel Potenzial hat und die ich wärmstens weiterempfehle. Es stellt sich oft die Frage, wem man vertrauen kann und wem nicht und ob man ein Risiko eingehen würde, nur, um eine Gruppe von Menschen zu retten. Ich freue riesig mich auf den 3. Teil, in dem die Protagonistin aus dem 1. Band und Andra aus diesem aufeinandertreffen!

Über mich

Hallöchen! Ich bin Emmi, leidenschaftliche Bloggerin und Buchliebhaberin! Ich blogge über Fantasy-, Jugendbücher & alles rund ums Buch. Aber auch über meine Reiseliebe, Seriensucht oder ganz simpel über das Leben.

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Jugendbücher, Sachbücher, Fantasy, Literatur, Unterhaltung

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