dark-one

Nachdem dieses Jahr die Verfilmung zu „Nur drei Worte“ von Becky Albertalli in die Kinos kam, musste natürlich endlich die Romanvorlage gelesen werden. Von Anfang an hatte ich hohe Erwartungen an das Buch, da es in den höchsten Tönen gelobt wurde und was soll ich sagen? Diese Erwartungen wurden tatsächlich mehr als erfüllt. 

Der Einstieg in die Story fällt überhaupt nicht schwer: Man befindet sich ohne große Einführung sofort im Geschehen und das Hauptproblem der Geschichte wird dargestellt. Nachdem alle Charaktere vorgestellt wurden, werden einem sehr schnell ihre grundlegenden Charaktereigenschaften deutlich, welche sich im Verlauf der Geschichte weiter entfalten und entwickeln. 

Die Geschichte eines Jungen, der sich mehr schnell als langsam in einen anderen Jungen, der auf seine Schule geht, verliebt, ohne dabei seine wahre Identität zu kennen ist wundervoll. Sie verlieben sich in jede Eigenheit des Anderen, in jedes kleine Detail, ohne das große Ganze zu kennen. 

Den großen Gefühlen jedoch steht das große Problem gegenüber, dass sowohl Simon als auch Blue nicht geoutet sind. Ich bin selbst homosexuell und finde es unglaublich gut, wie Albertalli die Ängste, Sorgen und Befürchtungen eines homosexuellen Jugendlichen so perfekt und durchdacht schildert. Wobei man natürlich auch sagen muss: Simon hat natürlich Glück, in einer solchen liebevollen Familie wie den Spiers aufzuwachsen.

Aber natürlich ist die Familie der eine Aspekte. Simon macht sich aber natürlich auch Gedanken um seine Freunde und sein weiteres soziales Umfeld. Dabei finde ich es aber eine nette Abwechslung, dass Simon keine wirkliche Angst davor hat sich zu outen, sondern es vielmehr nicht akzeptieren möchte, dass es in einer Welt, in der man von einer heterosexuellen Norm ausgeht, nötig sein muss sich zu outen. 

Die Geschichte entwickelt sich auf eine Art und Weise, die einen nicht mehr loslässt. Sie springt dabei nicht von einem Tief ins nächste Hoch, sondern lässt den Leser langsam oder sicher selbst in das Gefühl des Verliebtseins gleiten. Immer jedoch mit dem Gedanken an die Gefahr, aber auch den Wunsch seine Anonymität zu verlieren. 

Alles in allem habe ich mich in dieses Buch verliebt. Ich habe mich in die Charaktere verliebt, mit ihnen gelacht, ihr Herz kennengelernt, ihre Sehnsüchte und Wünsche erfahren und ihren Herzschmerz geteilt. Die Art und Weise wie liebevoll diese Geschichte geschrieben wurde, lässt den Wunsch in mir wachsen das Buch wieder in die Hand zu nehmen und in diese Welt zu gleiten und mich aufs Neue zu verlieben. 

Vollkommen zurecht wurde der Roman verfilmt und gehört für mich zu den Klassikern der LGBTQ*-Literatur. Ich hoffe in Zukunft auf mehr Bücher, die in diese Richtung gehen. Auf mehr Bücher, in denen man sich in und mit den Charakteren verliebt und ihre Emotionen zu den eigenen machen kann. 

Natürlich gebe ich diesem Werk deshalb mehr als verdient die vollen 5 Sterne.