delijha
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delijhas Bücher
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Bewertung zu "Eine Versammlung von Krähen" von Brian Keene
Ein unglaublich atmosphärisches Buch. Es ist Regenzeit in Klammroth, weshalb ich mich mehrfach ertappte, meine nassen Sachen wechseln zu wollen. Ich konnte förmlich fühlen, wie durchgeweicht Anais sein musste. Man kann sagen, der Roman hat mich verschluckt, ich war an Anais Seite – tolle Umgebungsbeschreibung.
Der flüssige Schreibstil der Autorin macht es einem nicht leicht, das Buch wegzulegen. Absoluter Pluspunkt. Er treibt uns durch die Geschichte, selbst dann, wenn eigentlich nicht viel passiert.
Der Horrorfaktor ging mir leider völlig ab. Bei mir kam das Buch als Thriller an. Thriller sind leider nicht so ganz meine Sache. Mir fehlt oft etwas; das Gefühl hatte ich auch bei Klammroth, ohne es genau definieren zu können.
In der Besprechung auf meinem Blog gibt es einige versteckte Spoiler, die meine Bewertung noch besser erläutern. Diese lasse ich aber hier lieber weg, um euch nicht den Lesespaß zu verderben.
Meine Bewertung fällt nicht so mittelmäßig aus, weil es sich um ein schlechtes Buch handelt, sondern weil ich doch zwischendurch genervt gestöhnt habe und leider schon nach ein paar Tagen nicht mehr an das Buch gedacht habe und nicht mehr so richtig wusste, wie es endete.
Fazit: Ein stimmungsvoller Thriller mit toller Atmosphäre, der im Mittelteil seine Schwächen hat, mich am Ende aber wieder versöhnt. Ein schönes Debüt von Isa Grimm, die mit ihrem Schreibstil Hoffnung weckt, dass noch schönere Romane folgen werden.
Ich habe bisher alles gelesen, was von Vincent Voss auf den Markt kam und kann an dieser Stelle schon mal sagen, dass "Faulfleisch" mein Lieblingsbuch von ihm ist. Ich finde, der Autor zeigt hier eine neue Reife was seinen Stil angeht und das bekommt dem Buch natürlich total gut.
Bei dem Stempel "Regional-Horrorroman" war ich gespannt, wie es mir gefallen würde. Oft sind mir die Umgebungsbeschreibungen zu detailliert. Man merkt meistens, dass der Autor sein Wissen um die Gegend unbedingt voll ausschöpfen möchte. Ich mag fiktive Orte generell mehr. Der Autor hat es allerdings geschafft, dass ich mich frage, ob er in seiner Freizeit vielleicht auch Führungen durchs Moor anbietet. Das wär was!
Das Buch hatte durchaus ein paar weniger spannende Seiten, allerdings ist der Plot so originell, dass ich am Ball bleiben musste. Ich habe schon viele Zombie-Romane gelesen, aber dieser hier ist eine spannende Abwechslung. Was mir besonders gefallen hat: Ich finde die Geschichte glaubwürdig! Die Charaktere verhalten sich zudem wie Durchschnittsmenschen in Deutschland sich nun mal verhalten. Keine Veramerikanisierung, keiner hat plötzlich Maschinengewehre in der Hand. Zudem kann sich jeder mit den (teilweise) schrulligen Charakteren identifizieren. Jeder kennt einen Hübi.
Spätestens im letzten Drittel wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wir nähern uns dem Showdown und die Geschichte, die in der ersten Hälfte noch etwas lose daher kam, wird immer dichter. Hier werden Fäden zusammengeführt und ich war erstaunt, mit welcher Routine der Autor das schafft. Auch gab es interessante Einblicke in die Arbeit der Polizei und Rechtsmedizin, ohne dass es zu trocken oder nervig gewesen wäre.
Drei Sachen sind mir besonders im Gedächtnis geblieben: Die Traumsequenz im Kindergarten, aus der Liam schweißgebadet aufwacht. Ich wusste, dass es ein Traum sein muss, dennoch war die Szene so bedrückend und echt, dass mit ein Schauer über den Rücken lief. Das Nächste war eine Nachtszene, in der Liam wach wird und "Das Böse" spürt und daraufhin auch die Vögel verschwinden. G r o ß a r t i g.
Als Letztes hat mir das Ende, sprich der letzte Absatz, sehr gefallen. Das kann sich mit vielen großen Autoren messen und erinnerte mich irgendwie ganz arg an die Verfilmung von Friedhof der Kuscheltiere - als der kleine Zombie-Gage auf seinen Vater zuläuft.
Eins hat Vincent Voss allerdings auch in diesem Buch wieder geschafft: Der Hauptcharakter, Liam, ist mir egal. Ich glaube, ich mag ihn sogar nicht sonderlich. Dennoch will man wissen, wie es für ihn, Wakendorf II, Hamburg und ja, die ganze Welt wohl ausgeht. Wenn das keine Leistung beim Schreiben ist....
Fazit: Spannender deutscher Horrorroman, der das Thema der Zombie Apokalypse neu aufgreift. Regional in Norddeutschland angesiedelt, fühlt man die Bedrohung regelrecht auf sich zuwanken.
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