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die_moni

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Das Portrait (ISBN: 9783442739059)

Bewertung zu "Das Portrait" von Zoë Jenny

Das Portrait
die_monivor 10 Jahren
Cover des Buches Das Blütenstaubzimmer (ISBN: 9783627021818)

Bewertung zu "Das Blütenstaubzimmer" von Zoë Jenny

Das Blütenstaubzimmer
die_monivor 10 Jahren
Kurzmeinung: Eine wunderbare Geschichte über das Erwachsenwerden!
Cover des Buches London NW (ISBN: 9783462045574)

Bewertung zu "London NW" von Zadie Smith

London NW
die_monivor 10 Jahren
Wo bleibt die Hoffnung?

Zadie Smith führt uns in "NW" durch das Leben von 4 verschiedenen Charakteren, Leah, Felix, Keisha (die sich später in Natalie umbenennt) und Nathan. Alle wachsen sie in der gleichen trostlosen, von sozialen Problemen geprägten, Nachbarschaft auf. Sie sind sehr verschieden, was ihre Einstellungen und Persönlichkeiten angeht, doch sie alle kämpfen um ihr Glück, doch scheint dabei keiner so wirklich erfolgreich zu sein.

Da haben wir Leah, sie hat die besten Voraussetzungen. Sie ist weiß und ihre Eltern unterstützen sie, wollen, dass sie etwas erreicht in ihrem Leben. Doch ihr fehlt die Motivation und der Ehrgeiz. Letztendlich bleibt sie in NW London und gibt sich mit einem Job zufrieden für den sie eigentlich überqualifiziert ist. All das sollte ihrem Glück eigentlich nicht im Weg stehen, ist sie doch mit einem Mann verheiratet den sie liebt, wären da nicht immer die Erwartungen und Ansprüche der Anderen mehr aus ihrem Leben zu machen, wie Mutter zu werden, finanziell aufzusteigen, in eine bessere Nachbarschaft zu ziehen,...

Felix dagegen hatte es schwerer, er ist schwarz und kommt aus schwierigen Familienverhältnissen. Er hat schon so einiges mitgemacht. Viele Jobs, er hatte Geld um es wieder zu verlieren, Drogen, und eine dramatische Exfreundin. Doch jetzt scheint sich alles zum Besseren zu wenden. Er hat die Hoffnung, die Leah fehlt. Doch Hoffnung allein hilft in "NW" nicht viel.

Keisha/Natalie ist die Aufsteigerin, sie hat es geschafft. Aus armen Verhältnissen ist sie die einzige in ihrer Familie, die eine akademische Laufbahn und beruflichen Erfolg vorweisen kann. Das alles hat sie sich selbst erarbeitet mit viel Fleiß und Durchhaltevermögen. Sie scheint alles zu haben, den perfekten Job, das luxuriöse Haus, den Ehemann aus gutem Hause und zwei hübsche Kinder. Aber glücklich ist sie nicht. Ihr ganzes Leben lang fühlt sie sich leer, und spielt immer nur die Rolle, die von ihr erwartet wird, in der Hoffnung, dass niemand ihre innere Lehre bemerkt.

Zadie Smiths Schreibstil ist nicht immer einfach und es dauert eine Weile, bis man sich eingelesen hat. Am Anfang ist es mir sehr schwer gefallen zu verstehen um was es eigentlich geht. Doch was mir sehr gut gefallen hat, sind die Einblicke in die vielen Gefühle und inneren Kämpfe der Protagonisten, auch wenn ich mich letztendlich mit keinem so richtig identifizieren konnte, so hat man doch ein tiefes Verständnis für alle ihre Schicksale. Was mir nicht gefallen hat, ist dass man zurückbleibt mit einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Jeder kämpft und lebt für sich allein und am Ende schaffen es selbst die ehemals engsten Freundinnen nicht sich gegenseitig zu helfen oder zu verstehen. Ein trauriges Buch, das von einer traurigen Realität berichtet.

Cover des Buches Gone Girl - Das perfekte Opfer (ISBN: 9783502102229)

Bewertung zu "Gone Girl - Das perfekte Opfer" von Gillian Flynn

Gone Girl - Das perfekte Opfer
die_monivor 10 Jahren
Kurzmeinung: Ein Plot Twist nach dem anderen! Bei diesem Krimi wird man so einige Male vor den Kopf gestoßen!
Ein Krimi mit leichter Persönlichkeitsstörung:

Völlig blauäugig habe ich angefangen diesen Krimi zu lesen. Keine Rezensionen, keine Meinungen, nichts. Ich dachte mir, warum nicht mal wieder einen Krimi lesen und diesen hier habe ich schon in vielen Auslagen liegen sehen? Und so ist es gekommen, wie es kommen musste. Jeder Plot Twist hat mich aufs Neue geschockt.

Und ich muss sagen, ich war zufrieden, spannende Unterhaltung die auch noch mit Überraschungen aufwartet. Zugegeben die Charaktere waren mir unsympathisch. Aber ich muss auch zugeben, ich finde es interessant wenn die erzählenden Figuren nicht völlig glatt und liebenswert sind. Wenn wir Einblick in die alltäglichen Abgründe erhalten, die sich in tausend verschiedenen Abstufungen bei jedem von uns abspielen. Nick, der selbstgefällige Macho und Amy, die perfektionistische Psychopatin. Sie scheinen das perfekte Paar zu sein: intelligent, attraktiv, und wohlhabend. Sie wohnen in New York und arbeiten in der Medienbranche, der ultimative Traum. Doch genau hier liegt für mich das Problem. Keine reale Beziehung kann diesem glitzernden Trugbild standhalten, baut es doch darauf auf, dass jeder seine Rolle spielt. Und als ihre materielle Welt in sich zusammen bricht, lässt das persönliche Drama nicht lange auf sich warten. Eine meiner Lieblingstellen von Gone Girl ist, wenn Amy ihre anfängliche Rolle des "Cool Girl" beschreibt. Das lässige Kumpel Mädchen, dass niemals nervt und alle Hobbys ihres Freundes teilt, niemals eifersüchtig wird und keine Ansprüche stellt. Weder Amy noch Nick sind bereit ihre Rollen einzuhalten und so nimmt die Katastrophe ihren Lauf.

Gillian Flynn spinnt ein schreckenserregendes Psychogramm der Eitelkeiten, und ja, es nimmt absurde Wendungen an, aber ist das nicht eine wunderbare Eigenschaft dieses Genres? Dass sie die dunkelsten Theorien über die Psyche des Menschen in Tinte ausleben können?

Gone Girl hat mich in seinen Bahn gezogen und die Charakterisierung der Figuren hat mich begeistert. Das Ende hat mich jedoch vor den Kopf gestoßen. Ich bin immer noch unentschlossen, ob ich es mir gefällt oder nicht. Extrem ist es auf jeden Fall. Aber ist es nicht auch extrem, dass wir diesen Perfektionismus akzeptieren, dass wir diese künstlichen Rollen generiert von Medien und Gesellschaft unsere Beziehungen regieren lassen?

Cover des Buches Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki (ISBN: 9783832197483)

Bewertung zu "Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki" von Haruki Murakami

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
die_monivor 10 Jahren
Über Freundschat und die Zeit:

Haruki Murakami ist definitiv einer meiner Lieblingsautoren. Seit Jahren schon freue ich mich immer wieder aufs Neue, wenn ein neues Buch von ihm erscheint und bis jetzt wurde ich nie enttäuscht. Auch diesmal nicht. Ich muss zugegeben, dass ich diese Geschichte viel zu schnell und hastig gelesen habe. Zu sehr war ich in den Bahn gezogen von der Geschichte der fünf Freunde und wie sich ihre Wege getrennt haben. Als ich am Ende angelangt war, fühlte ich mich vor den Kopf gestoßen, so viele offene Fragen! Die Identität des Täter bleibt ungeklärt, eine mysteriöse sechste Figur, oder vielleicht doch nicht?  Ich hatte das Gefühl die ersten Kapitel eines größeren Werkes gelesen zu haben, das erste drittel sozusagen, kurz bevor die Geschichte Fahrt aufnimmt.

Ich habe mir dann mehr Zeit genommen und das Buch noch einmal gelesen. Das lohnt sich schon allein Wegen der Sprache Murakamis. Es spielt am Ende gar keine Rolle den Täter zu finden. Ich denke das Wunderbare an diesem Buch ist, das jeder Leser sich in einer Facette des Romans wieder findet. Mich hat dieses Buch an meine Freundschaften aus der Schulzeit erinnert, natürlich weit aus weniger dramatisch, im Kern aber doch ähnlich. Dieses intensive Gefühl der Zusammengehörigkeit der Clique und die Überzeugung, dass es immer so weiter gehen wird. Aber kaum endet die Schule, geht jeder seine eigenen Wege, man verändert sich, wird zu einem normalen Erwachsenen. Die hohen Erwartungen und Ansprüche, die man einst hatte, werden nach und nach relativiert. Eine der natürlichste Erfahrungen, die viele wohl teilen. Ein Zitat aus dem letzten Kapitel hat mich besonders berührt:

"Es ist schon seltsam [..] dass diese wunderbare Zeit vorbei ist und niemals wieder so sein wird. Dass der Fluss der Zeit all unsere fabelhaften Möglichkeiten mit sich fortgetragen hat und sie nun verschwunden sind."

Für Tazaki verläuft diese Erfahrung jedoch weit aus schmerzhafter und dramatischer, bringt ihn sogar in Gedanken nahe an den Tod. Er scheint sich selbst verloren zu haben, oder vielleicht nie wirklich zu sich selbst gefunden zu haben. Deshalb muss er diese Reise wohl antreten und auch wenn das Rätsel des Täters ungelöst bleibt findet er das Besondere an sich selbst, den er zuvor immer nur als farblos beschreibt.

Cover des Buches Der illustrierte Mann (ISBN: 9783257203653)

Bewertung zu "Der illustrierte Mann" von Ray Bradbury

Der illustrierte Mann
die_monivor 10 Jahren
Kurzmeinung: Unglaublich spannend und unheimlich! Jede Geschichte überrascht aufs Neue und lässt einen immer wieder erschauern!
Wenn Tätowierungen Geschichten erzählen.

Eigentlich bin ich ja kein Fan von Kurzgeschichten, aber als in meinem Science-Fiction Buchclub dieser Titel auf dem Lese Plan stand habe ich mich doch überwunden. Glücklicherweise, wie ich jetzt weiß!

Die einzelnen Geschichten sind zwar mit einer Rahmengeschichte verbunden, sind aber sonst völlig unabhängig. Sie erzählen von Menschen in der Zukunft, die durch den Weltraum oder neue Techniken in extreme Situationen geraten. Ray Bradbury erzählt diese Geschichten in einer einfachen, neutralen Sprache, versteht es aber dadurch eine unglaubliche Spannung zu erzeugen und hat kein Erbarmen mit seinen Figuren.

Meine Lieblingsgeschichte ist "Der lange Regen", in der 4 gestrandete Raumfahrer kämpfen sich durch den immerwährenden Regen des Planeten Venus und verfallen dabei immer mehr dem Wahnsinn.

Cover des Buches Im Westen nichts Neues (ISBN: 9783462022858)

Bewertung zu "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque

Im Westen nichts Neues
die_monivor 10 Jahren
Kurzmeinung: Warnung: Nicht in der Bahn lesen! Gefahr die eigene Station zu verpassen und still zu lesen ist nahezu unmöglich!
Cover des Buches Boy, Snow, Bird (ISBN: 9781447237136)

Bewertung zu "Boy, Snow, Bird" von Helen Oyeyemi

Boy, Snow, Bird
die_monivor 10 Jahren
Kurzmeinung: Poetische Sprachbilder und berührende Figuren. Eines meiner neuer Lieblingsbücher!
Spieglein, Spieglein an der Wand... Eine Geschichte über Identität

"Boy" so heißt die erste Erzählerin dieses Buches. Es fällt mir schwer sie zu beschreiben, denn sie will einfach in keine Kategorie passen. Sie ist Opfer ihres brutalen Vaters, dem Rattenfänger, reißt von zu Hause aus und landet per Zufall in einer Kleinstadt in Massachusetts. Sie ist jung, 15 Jahre wenn ihre Geschichte beginnt, aber ihre Stimme und ihr Wesen scheinen abgebrüht und selbstbewusst, fast ein bisschen kalt. Sie weiß nicht so recht was sie will mit ihrem Leben, aber sie hat hohe Anforderungen, will sich nicht anpassen oder in eine Rolle zwangen lassen von der der Gesellschaft. Doch dann heiratet sie und die Rolle der bösen Stiefmutter scheint unausweichlich, sie wird zur Täterin.

 

Doch was ihre Geschichte so faszinierend macht, ist die Art und Weise wie sie die Welt betrachtet. Die Realität scheint durchzogen zu sein von mystischen, märchenhaften Elementen, dunklen Bildern und Vorahnungen. Helen Oyeyemi versteht es mit poetischer Sprache, subtil auf all die Hintergründe und Geschichten zu verweisen, die wir nicht direkt erzählt bekommen. Die man vielleicht gar nicht erzählen kann, die aber die grundlegenden Pfeiler jeder Realität sind.

 

Erst nach einem guten drittel des Buches kommt das Hauptthema zum Vorschein, dass sich aber auch wieder um Identität dreht. Das der Hautfarbe. Oyeyemi gibt, ohne große Worte und Dramatik, Einblick in die alltäglichen Abgründe der Rassendiskriminierung der 1960er in Amerika. Doch jeder hat seine ganz persönliche Geschichte, trägt seine eigenen tiefen Wunden, ist Opfer und Täter zugleich, liebt und verletzt andere zugleich.

 

So wechselt Oyeyemi dreimal die Erzählperspektive und wir hören von drei verschiedenen Frauenschicksalen, die sich so nah sind, aber doch nicht weiter voneinander entfernt sein könnten.

 

Dieses Buch hat mich fasziniert mit seiner wunderschönen Sprache und Symbolik. Und hat mich berührt mit den tiefen Einblicken in die so unterschiedlichen Charaktere. Ich hoffe, dass es auch bald in deutscher Übersetzung erscheint, damit ich es noch mehr Freunden von mir empfehlen kann. Glücklicherweise hat Helen Oyeyemi schon mehrere Bücher geschrieben, ich bin also erstmal versorgt für die nächsten Wochen.

 

 

Cover des Buches Schlachthof 5 (ISBN: 9783499115240)

Bewertung zu "Schlachthof 5" von Kurt Vonnegut

Schlachthof 5
die_monivor 10 Jahren
Cover des Buches Der Report der Magd (ISBN: 9783548607184)

Bewertung zu "Der Report der Magd" von Margaret Atwood

Der Report der Magd
die_monivor 10 Jahren

Über mich

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Krimis und Thriller, Fantasy, Science-Fiction, Literatur, Unterhaltung

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