dorothyjane
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Rezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Der Feuergott der Marranen" von Alexander Wolkow
Bewertung zu "Das Geheimnis des verlassenen Schlosses" von Alexander Wolkow
Bewertung zu "Der Zauberer der Smaragdenstadt" von Alexander Wolkow
Bewertung zu "Die sieben unterirdischen Könige" von Alexander Wolkow
Bewertung zu "Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten" von Alexander Wolkow
Bewertung zu "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel García Márquez
Bewertung zu "Die Liebe in den Zeiten der Cholera (Love in the Time of Cholera) (El amor en los tiempos del colera)" von Gabriel García Márquez
Ein absolut beklemmendes und aufrüttelndes Jugendbuch über ein brisantes Thema.
Ende der 80er Jahre entstand Gudrun Pausewangs Geschichte über einen Reaktorunfall im westdeutschen Grafenrheinfeld.
Im Nachfeld von Tschernobyl kreidet die Autorin die Ignoranz der Politiker und die schlechten Vorkehrungen für den Ernstfall ebenso an, wie das Augenverschließen vieler Menschen vor der Realität.
Janna-Berta ist in der Schule, als die Sirene den ABC-Alarm ankündigt. Alle Schüler sollen schnellstmöglich nach Hause zurückkehren. Gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Ulli verbarrikadiert sie sich zunächst im Keller des elterlichen Hauses, bis sie sich (viel zu spät) nach einem aufgeregten Anruf der Mutter mit dem Fahrrad auf die Flucht vor der Wolke begeben. Unterwegs begegnen sie den verschiedensten Menschen, hilfsbereiten ebenso wie denen, die nur um ihre eigene Gesundheit und ihr Hab und Gut besorgt sind.
Als Ulli bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, bleibt Janna-Berta nicht einmal die Zeit, ihn zu beerdigen. Nach einer verwirrenden Flucht durch das gesamte Bundegebiet und nachdem sie letztendlich doch in den Fall-out gerät, gelangt sie in ein Lazarett und wird dort erstmals mit den direkten Folgen der Verstrahlung konfrontiert.
Ihre kinderlose Hamburger Tante nimmt sie später zu sich, doch Janna-Berta ist bei ihr nicht glücklich. Ständig soll sie ihren kahlen Kopf mit einer Perücke verstecken, soll sich möglichst unauffällig benehmen, damit keiner von ihrer Erkrankung erfährt. In Hamburg trifft Janna-Berta auch auf einen ihrer ehemaligen Schulkameraden. Elmar, früher einmal Klassenbester, sieht keinen Sinn mehr in der Schule, da durch die neue Zweiteilung der Gesellschaft (Strahlenopfer und Gesunde bzw. daraus abgeleitet auch Arme und Reiche) den Überlebenden aus dem unmittelbaren Reaktorumfeld sowieso keine Jobs zur Verfügung stehen werden. Er verzweifelt immer mehr und begeht letztendlich Selbstmord in Alster.
Janna-Berta beschließt daraufhin Hamburg hinter sich zu lassen und geht nach Süddeutschland zu weiteren Verwandten.
Diese versuchen mit ihrem Schicksal produktiv umzugehen und die Katastrophe dabei nicht zu verdrängen. Gemeinsam mit ihnen gestaltet Janna-Berta ihr Leben neu.
Als die ehemalige Sperrzone, in der auch Janna-Bertas Heimatort Schlitz liegt, aufgehoben wird, kehrt sie dahin zurück und trifft dort auf ihre Großeltern.
Da diese zum Zeitpunkt der Katastrophe gerade auf Mallorca ihren verlängerten Urlaub verbrachten, sind sie weder über den Gau und die Folgen aufgeklärt. Sie glauben den beschwichtigenden deutschen Pressemeldungen und wissen weder über den Tod von Janna-Bertas Eltern noch ihrer beiden Enkelsöhne Bescheid.
Beim gemeinsamen Kaffeetrinken beginnt Janna-Berta die Wahrheit zu erzählen...
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