dramelia
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Bewertung zu "Vom Verzehr wird abgeraten" von Hans-Ulrich Grimm
Ich hatte mir von dem Buch, ehrlich gesagt, viel mehr erwartet.
In Hohlbeins "Thor" geht es um einen Mann, der mitten in der Eiswüste in den Bergen aufwacht und sich an nichts erinnern kann. Weder daran, wer er ist noch woher er kommt noch was er dort sucht. Auf seiner Wanderung trifft er auf eine Familie und flüchtet mit diesen vor einem Rudel Wölfe und unheimlichen Kriegern. Während dieser Flucht findet er ein verborgenes Tal, Midgard. Dort muss er sich zwischen Freund und Feind entscheiden, und diese Entscheidung verändert das Schicksal der Welt...
Ich bin wirklich enttäuscht von diesem Buch. Es ist zwar mein erster Hohlbein gewesen, doch hatte ich bisher nur gutes gehört, doch dieses Buch fand ich nun alles andere als besonders gut. Am Anfang war nicht so ganz klar, was los war und was passieren würde, doch spätestens ab der Hälfte gab es nur noch sehr wenige Überraschungen. Und sehr früh war klar, dass der unbekannte Mann wirklich Thor, der Gott des Donners, ist. Selbst die verzweifelten Versuche von Thor, dass er alles andere als der Gott des Donners ist, lassen den Leser nicht wirklich umstimmen (was ja auch nicht beabsichtigt ist).
Die einzelnen Charaktere sind teilweise echt eindimensional dargestellt. Thor hat zwar gottähnliche Fähigkeiten, will aber bis zuletzt nicht wirklich einsehen, dass er DER Thor ist. Schade eigentlich, obwohl er so gut dargestellt werden könnte, doch diesen Charakter fand ich ziemlich platt. Jedoch ist die Erinnerung, welche Thor öfters mal überfallen, ziemlich gut beschrieben. Urd hingegen ist ziemlich gut dargestellt. Am Anfang die brave, unschuldige Frau, welche auf der Flucht ist. Im Nachhinein wird dieses Bild aber total über den Haufen geworfen. Sie wird als gute Schauspielerin dargestellt, was auch sehr gut rüberkommt. Die anderen Charaktere sind selten mal was anderes, was sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Vieles ist von vorn herein klar, wie die Charaktere handeln und was sie sagen, nur Urd blieb bis zum Schluss teilweise ein echtes Rätsel, obwohl es selbst zum Schluss klar ist, was da abgeht. Loki ist jedoch gut beschrieben, wenn man bedenkt, welche Rolle er in der nordischen Mythologie einnimmt.
Jedoch sind die Namen richtig. Die wichtigsten Begriffe tauchen auf, die für die nordische Mythologie relativ wichtig sind (Thor, Mjöllnir, Loki, Odin, Einherjer, Midgard, Asgard, Utgard, Midgardschlange, Fenrir, Walhall, Yggdrasil...), jedoch sind diese teilweise anders dargestellt als in der Mythologie. Ich persönlich mag die Version von Hohlbein aber mehr, zumindest an einigen Stellen, da diese selbst in diese ziemlich abstrakte Mythologie schlecht vorstellbar rüberkommen. Bei Hohlbein bekommt alles eine sehr menschliche Ausstrahlung. Ob die Darstellung aber mit der ursprünglichen Mythologie übereinstimmt, das ist natürlich fraglich.
In der Geschichte gibt es einige Stellen, die ziehen sich in die Länge, doch finde ich dies an einigen Stellen sogar gut. So z.B. auf der Flucht, die ja nunmal einige Tage oder Wochen dauert, und dadurch trifft die Länge der Abschnitte gut mit der Stimmung über ein. Gut platzierte Stimmungskiller erzeugen echt eine gute Vorstellung der Situation (in einer Eiswüste, in der man tagelang auf der Flucht ist, da passiert nunmal nicht viel...).
Alles in allem gebe ich dem Buch nur 3 Sterne. Gute Idee, mittelmäßige Umsetzung. Ich bin mal auf den zweiten Teil gespannt.
Bewertung zu "Ich arbeite in einem Irrenhaus" von Martin Wehrle
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