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Cover des Buches Norderney Mord. Ostfrieslandkrimi (ISBN: 9783965869554)

Bewertung zu "Norderney Mord. Ostfrieslandkrimi" von Freya Joken

Norderney Mord. Ostfrieslandkrimi
eigervor 8 Tagen
Kurzmeinung: Spannende Ermittlungen mit einem neuen Team auf Norderney
Ein Fotoshooting mit Folgen

Die Autorin Freya Joken lebt nur einen Katzensprung entfernt von ihrer Lieblingsinsel Norderney  und   kennt sich dort sehr gut aus. Was liegt näher als eine Krimiserie, die auf dieser Insel spielt, zu konzipieren? „Norderney Mord"  ist der gelungene Auftakt  der neuen   Serie „Die Inselpolizisten“ mit der quirligen und schlagfertigen Kommissarin Fenna Hansen und ihrem Kollegen Kommissar Hennig  Petersen.

Fenna, die bis vor kurzem in Emden tätig war, ist gerade auf der Insel neu angekommen, weil ihr Kollege Petersen dorthin gewechselt hat und sie das Angebot erhielt ebenfalls auf der Insel zu arbeiten. Ihr Start auf Norderney ist nicht gerade optimal – bei der Verfolgung eines Taschendiebs wird sie verletzt und fällt ins Wasser. Doch es kommt noch ärger, denn am nächsten Tag haben beide Kommissare ihren ersten Mordfall auf der Insel zu lösen.

In wenigen Tagen soll die Wahl der Miss Norderney stattfinden und das Opfer ist eine der Teilnehmerinnen. Paula – die einzige echte Insulanerin – bei diesem Wettbewerb war sehr ehrgeizig und bereit vieles für ihren Sieg zu tun. Bei den Ermittlungen folgt eine Überraschung nach der anderen.

Frey Joken erzählt in eine spannende und vielschichtige Geschichte. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich hervorragend lesen. Ihr gelingt es Inselkolorit durch Beschreibungen   von Häusern, Straßen   und Nordseeblicken einfließen zu lassen.

Dabei spielt der Humor eine große Rolle. Allein die Beschreibung des Kommissariats mit dem verständnisvollen Chef, seiner Frau Bruni, die die Mitarbeiter mit selbstgebackenem Kuchen und anderen Kleinigkeiten verwöhnt und einem bunten Personenspektrum, das vom pfiffigen Praktikanten bis zu erfahrenen Kollegen reicht, schaffen eine Wohlfühlatmosphäre als Kontrast zu brutalen Mord und Intrigen. Allerdings ist es nicht unbedingt einfach Brunis Köstlichkeiten rechtzeitig zu ergattern und Fenna muss Lehrgeld bezahlen, bis sie das System verstanden hat.

Die Geschichte, die die gekonnt und flüssig erzählt, ist komplex und gewinnt durch unerwartete Wendungen permanent an Spannung. Freya Joken gelingt es mühelos die vielen Fäden der Handlung in der Hand zu behalten und zu einer  vielschichtigen Erzählung zu verknüpfen. Auch das Privatleben der Ermittler wird geschickt mit dem laufenden Fall verwoben und der Leser lernt die beiden Kommissare noch von einer anderen Seite kennen.

Nach längeren Ermittlungen sind die Kommissare sicher, die richtige Spur zu verfolgen und den Mörder zu kennen. Dabei kommen sie  gerade noch rechtzeitig, um einen zweiten Mord zu verhindern. Die überraschende Auflösung war in sich schlüssig und nachvollziehbar. Ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten gefühlt.

Spannung und Lesevergnügen pur  zeichnen diesen Krimi aus – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch   allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis. Ich freue mich schon auf weitere Fälle der Inselpolizei auf Norderney.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Cover des Buches Mitleidloses Kreta (ISBN: 9783492507387)

Bewertung zu "Mitleidloses Kreta" von Nikola Vertidi

Mitleidloses Kreta
eigervor 10 Tagen
Kurzmeinung: Spannende Ermittlungen um eine Entführung
Im Netz der Spinne

Der sechste Fall für Kommissar Galavakis ist anders und stellt ihn persönlich vor große Herausforderungen, an denen er fast zerbricht. Ein Sondereinsatz ist angesagt. Hochrangige Politiker aus Athen werden auf Kreta erwartet und er wird Personenschutz für Thanasis Petropoulus, den zukünftigen Innenminister, und seine Frau Kassia eingesetzt.

Doch dieser Auftrag ist für Galavakis noch aus einem anderen Grund besonders.  Kassia ist nicht nur seine heimliche Geliebte, sondern seine Seelenverwandte. Sie sind Partner fürs Leben und diese Beziehung zwischen ihnen ist etwas Einzigartiges – für Außenstehende weder wahrnehm- noch erklärbar.  

Auf der Fahrt in Kretas Bergen passiert es unerwartet und ganz plötzlich. Das Auto, in dem Kassia und der Kommissar sitzen, wird vom Rest des Konvois getrennt, der Fahrer getötet, Galavakis angeschossen und Kassia entführt.

Bei der Polizei gehen zwei verschiedene Videos der entführten Kassia ein, auf denen nichts von den Örtlichkeiten zu erkennen ist. Forderungen werden zunächst auch keine gestellt. Wer steckt dahinter?

Die Geschichten, die Nikola Vertidi gekonnt und flüssig auf verschiedenen Ebenen und aus der Sicht unterschiedlicher Personen erzählt, haben einen direkten Bezug zu den Ermittlungen und werden geschickt miteinander verknüpft. Sie gewährt interessante Einblicke in politische und mafiöse Strukturen der Insel. Beides ist manchmal personell und inhaltlich so verwoben, dass die Unterscheidung zwischen gut und böse schwerfällt.

Kommissar Galavakis, der angeschossen im Krankenhaus liegt und vor Sorge um Kassia mehr leidet als an der Wunde, bleibt nicht untätig. Seine ehemaligen Kollegen und Freunde, die Gerichtsmedizinerin Penelope, sein Exchef Stelios sowie sein Assistent Zachari finden sich bei ihm ein, um die Geschehnisse zu analysieren. Als noch die junge Bloggerin Eleni zu ihnen stößt und wertvolle Hinweise liefern kann, beginnt äußerst spannendes Geschehen.

Die Ermittlungen der örtliche Polizei und des Athener Geheimdienstes werden überholt, denn das Quartett um den genialen Galavakis findet vielversprechende Spuren.  Wird es ihnen gelingen Kassia zu finden? Ein hochdramatisches Finale, über das ich hier nichts verraten möchte, wartet noch mit Überraschungen.  

Nikola Vertidi ist es gelungen einen komplexen und spannenden Krimi zu erzählen, der die poetischen Seiten Kretas mit  brutalen Einblicken in kriminelle Strukturen verbindet.  Der Leser wird mit dunklen Seiten der Politik konfrontiert, die nachdenklich machen.

Aus meiner Sicht eine gelungene Fortsetzung dieser Reihe. Ich freue mich schon auf die neuen Fälle und würde gern Kommissar Galavakis bei seinen Ermittlungen begleiten. Mich hat „Mitleidsloses Kreta“ gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich  eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

Cover des Buches Venezianischer Fluch (ISBN: 9783986790332)

Bewertung zu "Venezianischer Fluch" von Daniela Gesing

Venezianischer Fluch
eigervor 18 Tagen
Kurzmeinung: Spannende Ermittlungen
Schatten der Vergangenheit

Bei „Venezianischer Fluch“ von Daniela Gesing handelt es sich um mittlerweile Luca Brassonis neunten Fall.

Familie Brassoni erwartet ihr zweites Kind und freut sich sehr darauf. Da liegt auf Carlas Seziertisch eine junge tote Frau und bald ist klar – es war kein Selbstmord. Schnell führen erste Ermittlungen zur angesehenen Hoteliersfamilie Perroni. Das Opfer war mit dem Sohn Carlo verlobt und arbeitete selbst im Hotel als Empfangsdame.  Bald ist die Rede von einem Fluch und auch als Schwiegertochter war sie nicht willkommen. Im Hotel gibt es jemanden der sich mit Flüchen und Esoterik auskennt.  Doch bevor sich Luca Brassoni und sein Team sich mit Raffaela, Magda Perronis Cousine, näher befassen können, wird sie am helllichten Tage auf der Hotelterrasse beim Frühstück erschossen.

Aber es kommt noch ärger. Kurz zuvor wurde Carla eine Voodoo-Puppe mit einem Fluch zugesteckt. In ihrer Situation belastet sie das ungemein, obwohl sie eigentlich ein sehr rationaler Mensch ist. Auch für Luca Brassoni wird der Fall noch komplizierter, als der Hotelerbe Carlo plötzlich verschwindet. Eine Beobachtung, die Caruso, Brassonis Cousin, zufällig am Lido mach, deutet auf eine Entführung hin.

Daniela Gesing gelingt es mit unerwarteten Wendungen und einem vielschichtigen Personenspektrum   Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln. Ihr Schreibstil ist flüssig, routiniert und lässt sich sehr gut lesen. Die geschilderten Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet. Der Schauplatz Venedig bietet eine wunderschöne Kulisse, denn die Lagunenstadt wird kenntnisreich, detailliert und liebevoll geschildert.

Dabei wird Lucas Privatleben sehr geschickt mit den Ermittlungen verwoben und auch seine Kollegin Barbara Valgoni spielt in diesem Krimi neben Caruso, der wieder mit Informationen helfen kann, eine größere Rolle. Damit kommen immer wieder neue Facetten in die spannenden Geschehnisse.

Perspektivwechsel und die, auch aus der Sicht der Täter erzählte, sehr gut ausgedachte Geschichte, lassen den Leser aktiv mitdenken und ermitteln. Dennoch war es für mich eine Überraschung, wer tatsächlich hinter all dem steckte. Bis zum Schluss habe ich es nicht geahnt.

 Fazit:

„Venezianischer Fluch“ ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe um Luca Brassoni.  Wer einen spannenden Krimi mit viel Lokalkolorit und authentischen Charakteren im schönen Venedig lesen möchte, dem ist dieser Krimi zu empfehlen. Dafür vergebe ich 5 Sterne und freue mich auf den nächsten Fall.

 

Cover des Buches Der letzte Ouzo (ISBN: 9783930931095)

Bewertung zu "Der letzte Ouzo" von Hanna von Feilitzsch

Der letzte Ouzo
eigervor 21 Tagen
Kurzmeinung: Spannende Ermittlungen auf Páros
Mord, Marmor und Meer

„Der letzte Ouzo“ ist im November 2023 erschienen.  Es ist der erste Krimi, den die Autorin Hanna von Feilitzsch verfasst hat. Ein gelungenes Debut.

Schauplatz dieses Griechenland-Krimis ist die zauberhafte Kykladen-Insel Páros. Dort bei der Polizei gibt es eine freie Stelle für Christína Strátou, bevor sie wieder in Athen tätig werden kann.

Ausgerechnet ihr muss das passieren. Bei einer Wanderung und der Suche nach wildem Spargel entdeckt sie die Leiche einer jungen Frau.

Den Dienst bei der örtlichen Polizei hat sich Christína anders vorgestellt, eher ruhiger. Doch die nächste Überraschung wartet schon auf sie. Sie darf nicht im Team der Mordermittler arbeiten, sondern muss sich mit Bagatellfällen beschäftigen. Der Teamchef Fánis scheint ein Problem mit selbständigen und starken Frauen zu haben.

So beschließt Christína allein zu ermitteln und nutzt alte und neue Kontakte auf der Insel. Ihre Freunde aus früheren Zeiten erweisen sich als äußerst hilfreich und schnell stößt Christina auf vielversprechende Spuren.

Für Fánis steht der Täter von Beginn an fest  - Dragos, der verschwundene Ehemann des Opfers. Ein Irrtum nach Christínas Ansicht, sie recherchiert lieber im beruflichen Umfeld der getöteten Lena. Dabei kommt sie bald an ihre Grenzen, denn wirtschaftlicher Erfolg ist ein mächtiger Schutz für Lenas Chefs. Auch als sie, nach Intervention der Bürgermeisterin,  offiziell ins Ermittlerteam aufgenommen wird, werden ihre Recherchen nicht unbedingt einfacher.

Hanna von Feilitzsch   erzählt gekonnt eine  spannende Geschichte, die alles enthält, was man von einem griechischen Krimi erwartet: Malerische kleine Dörfer, atemberaubende Ausblicke auf das Meere, charmante  Cafés und Bars mit leckeren griechischen Spezialitäten und Weinen. Der Schreibstil liest sich flüssig und beschreibt Situationen präzise und genau.

Für Christína gibt es einige Verdächtige und sehr viele Motive. Geldwäsche, Drogen, organisierte Kriminalität sowie ein Unfall, der vielleicht keiner war - ein buntes Kaleidoskop von Ermittlungsansätzen fordert viel ihr. Sie kennt keine Tabus bei angesehenen Persönlichkeiten der Insel und bringt sich durch einen Alleingang in Lebensgefahr. Aber ist sie wirklich auf der richtigen Spur?

Fazit:

Eine gut ausgedachte komplexe Geschichte, die in sich schlüssig und völlig überraschend gelöst wurde. Mich hat dieser Griechenland-Krimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich nicht nur  5 Sterne, sondern auch eine klare und eindeutige Leseempfehlung. Ich würde mich sehr freuen Christína Strátou bei weiteren Fällen zu begleiten.

Cover des Buches Juister Zahltag. Ostfrieslandkrimi (ISBN: 9783965869219)

Bewertung zu "Juister Zahltag. Ostfrieslandkrimi" von Sina Jorritsma

Juister Zahltag. Ostfrieslandkrimi
eigervor einem Monat
Kurzmeinung: Spannend und unterhaltsam
Offene Rechnungen

 „Juister Zahltag“ ist bereits der einundzwanzigste Band mit den Inselpolizisten Antje Fedder und Roland Witte. Die beiden sind nicht nur beruflich sondern auch privat ein Team.

Auch in diesem Krimi   haben sie es mit einem etwas rätselhaften Fall zu tun. Ein alter Freund von Antjes Vater, Fiete Tolk, ist nach zwei Jahrzehnten zurück auf Juist. Er erscheint  auf der Polizeiwache und bittet darum  eine Mappe mit  wichtigen Dokumenten aufzubewahren, die er am nächsten Tag, an dem er ein paar alte Schulden begleichen möchte, wieder abholen will.

 Doch dazu soll es nicht mehr kommen, denn er wird noch am selben Abend von der Juister Bürgermeisterin tot in seinem Haus aufgefunden.

Bei ihren Ermittlungen stoßen Antje und Roland auf allerlei Ungereimtheiten und Verdächtige. Irgendetwas wird ihnen verschwiegen. Vielleicht können die Dokumente in der Mappe helfen? Doch die Mappe ist leer.

Sina Jooritsma erzählt eine spannende Geschichte mit viel Lokalkolorit. Ihre präzisen Orts- und Personenbeschreibungen lassen mich als Leser hautnah an den Ermittlungen teilnehmen.   Der flotte und informative Schreibstil   fesselt sofort.

Die Suche nach Zusammenhängen gestaltet sich schwierig und die beiden Polizisten müssen bei ihren Ermittlungen auch zu ungewöhnlichen Methoden greifen. So wird ein rotes Kapuzenshirt von einer Wäscheleine abgenommen und beschlagnahmt, damit Antje nicht sofort als Polizistin erkennbar ist, als sie einen Verdächtigen aufsucht. Der Humor kommt nicht zu kurz, dennoch zeigen sich bald einige Erfolge. Dann geht es ganz schnell bis der richtige Täter gefasst wird. Die überraschende Auflösung war in sich schlüssig und nachvollziehbar. Ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten gefühlt.

Fazit:

Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. Spannung und Lesevergnügen pur  zeichnen diesen Krimi aus – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch  allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

 

 

Cover des Buches Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4) (ISBN: 9783864932144)

Bewertung zu "Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)" von Henrike Engel

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
eigervor 2 Monaten
Kurzmeinung: Brillant
Finale einer großartigen Geschichte um eine mutige Ärztin in der Kaiserzeit

"Die Hafenärztin - Ein Leben für die Hoffnung der Menschen"  von Henrike Engel  ist der vierte und  leider letzte Band ihrer Hafenärztin-Reihe. Ein spannender historischer Krimi, der mich ebenso begeistert hat wie der Vorgänger.

„Hamburg im Herbst 1911: Bei ihrer Arbeit am Hamburger Hafen wird die Ärztin Anne Fitzpatrick zunehmend mit Süchtigen konfrontiert. Sie beginnt, nach den Hintermännern zu suchen, als plötzlich ihre Freundin Ju entführt und Anne erpresst wird.“ (aus der Inhaltsangabe des Verlages).

 Henrike Engel gelingt es den Leser mitzunehmen und ihn tief eintauchen die Zeit nach der Jahrhundertwende.  Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und   Sachkunde bereichern den Roman. Ihre Recherchen zum historischen Hintergrund können mit einer gut in die Zeit eingebetteten Handlung überzeugen. Es ist eine gute Mischung aus historischem Roman und Kriminalroman.

Neben der Protagonistin Anne sind auch die Pfarrerstochter Helene Curtius und der Polizei-Inspektor Berthold Rheydt mit von der Partie. Helene Curtius, die Psychologin werden möchte, hilft ihrer Freundin Paulina sich aus ihrer gewalttätigen Ehe zu befreien. So gerät sie  immer wieder in brenzlige Situationen, weil Paulinas Mann das verhindern möchte. Sie selbst ist glücklich verliebt in Berthold Rheydt und erwartet seinen Heiratsantrag.

Doch bevor es dazu kommt ist er beruflich gefordert, um den Mord an einem einflussreichen chinesischen Kaufmann aufzuklären. Dabei gerät auch Anne in das Visier der Polizei. Aber noch etwas anderes beschäftig Berthold  - seine Vergangenheit. Deshalb fährt er in seine Heimat auf die Insel Föhr und macht eine erstaunliche und erschreckende Entdeckung. Seine Frau Elisabeth lebt.

All diese Geschichten und noch viel mehr erzählt Henrike Engels meisterhaft und knüpft mit leichter Hand die Verbindungen zwischen ihren Protagonisten vor einem beeindruckend recherchierten historischen Hintergrund.

Der Roman lässt sich ausgezeichnet lesen und die Spannung steigt stetig an, bis zu einem Ende, bei dem noch Fragen offen bleiben, aber auch die Hoffnung, dass alle Beteiligten ihre Lebenswünsche  und –träume verwirklichen können. Es ist schade, dass es der letzte Teil dieser brillanten Reihe sein soll. Ich hätte gerne weitergelesen.

Es ist ein beeindruckender historischer Roman über den Kampf gegen Drogen und starke Frauen für den die Autorin ausgezeichnet recherchiert hat und dem ich 5 Sterne gebe.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

 

 

Cover des Buches Baljenmord. Ostfrieslandkrimi (ISBN: 9783965869141)

Bewertung zu "Baljenmord. Ostfrieslandkrimi" von Hans-Rainer Riekers

Baljenmord. Ostfrieslandkrimi
eigervor 2 Monaten
Kurzmeinung: Packend und spannend
Aufgewirbelt

Mit „Baljenmord“ ist Hans-Rainer Riekers ein ungewöhnlich komplexer und sehr spannender Ostfrieslandkrimi gelungen.

Worum geht es im 9. Fall der beiden Ermittler Stefan Grote und Stine Lessing?  Zunächst muss ein Unglücksfall aufgeklärt werden.  Der Flügel eines Windrades hat sich gelöst und rast auf die Straße zu. Ein Mann wird dabei getötet und auch Grote erwischt es. Bald wird klar – hier wurde an der Technik manipuliert. Der neue Staatsanwalt Klinge versucht die Untersuchungen zu beeinflussen, indem er beiden Ermittlern die Richtung vorgibt. Eine Gruppe von Umweltaktivisten soll seiner Meinung nach dahinter stecken. Warum aber  hat die Betreiberfirma keine Anzeige erstattet und zeigt kein Interesse an der Aufklärung des sabotierten Windrades?

Der flotte und informative Schreibstil von Hans-Rainer Riekers fesselt sofort. Er erzählt eine komplexe Geschichte sehr anschaulich aus verschiedenen Perspektiven. So   taucht man als Leser schnell in den Fall ein, der immer wieder durch neue Wendungen überrascht.

Als kurze Zeit später der Staatsanwalt Klinge tot  aufgefunden wird, machen Stine Lessing und Stefan Grote eine erschreckende Entdeckung, als sie das Privatleben untersuchen. Bald laufen die Ermittlungen auf Hochtouren und der Krimi nimmt immer mehr an Tempo auf und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Doch was sich bei den Ermittlungen tatsächlich ergibt, verschlägt einem die Sprache.  

Geschickt wird ein Handlungsstrang, der zunächst parallel zu den Ermittlungen verläuft und scheinbar nichts mit dem aktuellen Fall zu tun hat, zu einer heißen Spur. Die weiteren Recherchen führen bald in die richtige Richtung. Unterstützung kommt auch von der Staatsanwältin Siefken, die direkt in die Ermittlungen eingreift und unbeabsichtigt eine hochbrisante Situation verursacht.  

In einem hochdramatischen Finale, in dem auch ihr Freund Skipper und  ein Polizeihund alles geben, gelingt die Lösung des Falles. Habgier, Skrupellosigkeit und Mord offenbaren menschliche Abgründe. Die gesamte Handlung war super aufgebaut, logisch und spannend.  Auch die Beschreibungen der Gegend und der Orte waren interessant. Der Fall wurde in sich schlüssig gelöst.

Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Baljenmord“ ist  Lesevergnügen pur. Spannend, fesselnd  und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch   allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Cover des Buches Die Suche nach dem Route 66 Killer (ISBN: 9783944755366)

Bewertung zu "Die Suche nach dem Route 66 Killer" von Christian Piskulla

Die Suche nach dem Route 66 Killer
eigervor 2 Monaten
Kurzmeinung: Super spannend
Cover des Buches Korsika (ISBN: 9783406803833)

Bewertung zu "Korsika" von Ferdinand Gregorovius

Korsika
eigervor 2 Monaten
Kurzmeinung: Informativ und bezaubernd
Wunderbar

Im Beck Verlag erschien 2023 erschien ein literarisches Kleinod: „ Korsika – Orte und Geschichten“ von Ferdinand Gregorovius mit einem Nachwort von Michael Krüger.

Der Historiker und Kosmopolit Ferdinand Gregorovius, der sich vor allem durch die „Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter“ einem Namen gemacht hat, zeigt in diesem Buch seine profunden Kenntnisse zur Geschichte, Natur und Kultur dieser einzigartigen Insel. Natürlich ist er viel zu Fuß unterwegs, um Land und Leute näher kennen zu lernen und macht ganz überraschende Bekanntschaften.

Seine präzisen Ortsbeschreibungen ermitteln dem Leser ein anschauliches Bild. Dabei sind der Schreibstil und die Erzählweise fesselnd und flüssig. 40 Kapitel beschreiben Orte, Landschaften und Persönlichkeiten der Insel  und wecken Neugier und Interesse. Die vorgestellten Städte, Landschaften und Sehenswürdigkeiten sind vielfältig und abwechslungsreich. Man wird neugierig den Spuren zu folgen und eigene Entdeckungen zu machen.

Ausgewählt wurden die Kapitel durch Michael Krüger, der mit einem ausführlichen Nachwort noch Einiges zur Persönlichkeit von Ferdinand Gregorovius und seinem Leben zu erzählen weiß.

Ich kann dieses Buch allen historisch Interessierten und  Liebhabern von Reiselektüre nur empfehlen. Wer das heutige Korsika wirklich verstehen will, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Cover des Buches SCHREI IM EIS: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 5) (ISBN: B0CHMZCR67)

Bewertung zu "SCHREI IM EIS: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 5)" von Bernadette Calonego

SCHREI IM EIS: Kanada-Krimi (Calista Gates ermittelt 5)
eigervor 2 Monaten
Kurzmeinung: Unheimlich spannende
Kalte Geheimnisse in Kanadas Norden

Mit dem neuen Krimi „Schrei im Eis“ ist Bernadette Calego ein außergewöhnlich spannender Krimi um die eigenwilligen Ermittlerin Calista Gates gelungen. Dieser Krimi verknüpft ganz unterschiedliche Handlungsstränge auf zwei Zeitebenen, die zunächst parallel verlaufen und scheinbar nichts mit einander zu tun zu haben, sehr geschickt miteinander.

Im kalten Februar besucht Calista ihren Freud Gerald, einen Bauunternehmer, auf Labrador und erfährt von seinem neuen Projekt. Am wunderschönen Kratersee im Norden, einem Inuit-Gebiet, soll er eine Lodge bauen. Derzeit ist dort ein geschützter Nationalpark, den die Inuit verwalten. Der Krater entstand durch einen Meteoriteneinschlag. Aber an diesem See verschwanden vor 8 Jahren vier Frauen spurlos. Doch es ist nicht das einzige Geheimnis, welches den See umgibt.

Eine Stärke von Bernadette Calonego sind die grandiosen Beschreibungen von Natur und Landschaft. Man spürt sie kennt sich in der faszinierenden Wildnis aus und liebt sie.

Calistas Aufenthalt auf Labrador endet abrupt, als eine Altenpflegerin in St. Anthony / Neufundland, brutal  überfallen wird. Der neue Fall führt Calista und ihr Team zu den Patienten der Pflegerin und deren Nachbarn. Doch die Routinearbeit wird jäh unterbrochen, als Calista in der Nähe einer Waldhütte einen Toten in einer Uniformjacke der RCMP findet. Es ist ein alter Bekannter für die Polzisten und jemand, der Calista persönlich hasste und ihr Verdruss bereitet hat.

Doch bald entwickeln die Ereignisse eine Eigendynamik und das Tempo nimmt Fahrt auf. Ein Verdacht ihres Kollegen Fred van Heise, dass ihr gemeinsamer Kollege Wilson Dustin Erkenntnisse aus den Ermittlungen nicht korrekt weiter gibt, bestätigt sich bald. Doch als Calista bei einem  Ortstermin in Lebensgefahr gerät und Dustin Wilson sich auffällig passiv verhält, ist ihr Überleben nur der Geistesgegenwart Freds zu verdanken.

Doch dieser Schicksalsschlag bleibt nicht der einzige den Calista verkraften muss. Das Verschwinden von  Gerald Hynes wird zur Gewissheit. Man sah ihn zuletzt an dem unheimlichen Kratersee. Seine Fototasche wurde am Fuße des Kraters gefunden.

Calista muss handeln und nimmt eine vage Verbindung nach Labrador in ihrem aktuellen Fall zum Anlass, um sich selbst ein Bild zu machen. Dabei kommt es zu einer folgenschweren Entdeckung. Mehr möchte ich hier nicht verraten.

Diesen Thriller habe ich nicht aus der Hand legen können. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Man sieht die großartigen Landschaften direkt vor sich. Alle beteiligten Personen sind mit viel Liebe zum Detail charakterisiert und ihr Handeln ist logisch und folgerichtig. Deshalb gelingt der Autorin auch die lückenlose Aufklärung. Alle Teile des komplexen Puzzles fügen sich perfekt zusammen.         

Fazit:

Mich hat auch dieser Krimi wieder begeistert und mir eine aufregende Lesezeit geschenkt. Allen, die gern spannende Geschichten in einer faszinierenden Naturwelt lesen, ist dieses Buch unbedingt zu empfehlen. Bernadette Calonego erzählt flüssig und sprachgewandt eine spannende und temporeiche Geschichte. Das Ende birgt noch einige Überraschungen und ist in sich völlig stimmig.

Aus meiner Sicht gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

 

 

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