extremsurfer
- Mitglied seit 08.12.2013
- 4 Bücher
- 1 Rezension
- 11 Bewertungen (Ø 4,45)
Rezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Vilm - Die Eingeborenen" von Karsten Kruschel
Bewertung zu "Vilm - Der Regenplanet" von Karsten Kruschel
Bewertung zu "Die Haarteppichknüpfer" von Andreas Eschbach
Bewertung zu "2001. Odyssee im Weltraum" von Arthur C. Clarke
Ein blutjunger Wehrmachtssoldat landet kurz nach Kriegsende '45 in einem polnischen Knast, weil er ein Kriegsverbrecher sein soll. Dabei hat er in seinem ganzen Soldatendasein nur einen Koch erschossen, und das auch unter sehr merkwürdigen Umständen (wenn das das richtige Wort dafür ist).
Kant fädelt an diesem Eingesperrtsein soviel Reflektion und erinnerte Geschichte auf, daß dem Leser schwindlig werden kann. Wie üblich bei Hermann Kant, kommt die Erzählung in immer neuen Wendungen auf immer neue, abseitige Geschichten. Und es mag mäandern wie blöd: Im Hintergrund steht ein größerer Sinn.
Den beim Lesen langsam zu erkennen, macht eine Menge Spaß, denn der Autor stellt die nicht unkomplizierte deutsch-polnische Geschichte durch die Augen jenes jungen Mannes dar, den es in einen kafkaesken, glaubhaften Kerker geworfen hat.
Verlangt dem Leser einiges an Mitarbeit ab, aber ist auf jeden Fall lohnend zu lesen. Für mich der beste der drei großen Romane Kants.
Sauerkraut bildet übrigens den wesentlichen Teil einer der Schlüsselszenen des Romans.