featherfogs avatar

featherfog

  • Mitglied seit 05.10.2015
  • 16 Bücher
  • 2 Rezensionen
  • 14 Bewertungen (Ø 4,14)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne8
  • 4 Sterne2
  • 3 Sterne2
  • 2 Sterne2
  • 1 Stern0
Sortieren:
Cover des Buches Mnemophobia (ISBN: 9783956690495)

Bewertung zu "Mnemophobia" von Kaja Bergmann

Mnemophobia
featherfogvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Hauptaugenmerk liegt auf den tristen Gedanken und dem dunklen Alltag des Protagonisten. Die Auflösung der Handlung war schnell erraten.
Buch über die zerrissene und schwarze Welt eines Unfallopfers, der seine Erinnerungen unterdrückt

"Obwohl meine Fingerknöchel bereits bluteten, schlug ich weiter zu." - Mnemophobia

***

Nach einem Unfall lebt der zwanzigjährige Nemo blind in einem schwarzen Leuchtturm. Zuflucht findet er nur in der Malerei und in Merle, seiner ebenfalls vom Unfall betroffenen, nun stummen, Freundin, die ihm auch nach dem traumatischen Erlebnis stets zur Seite steht. Nemo schottet sich von seinen Freunden und der Außenwelt ab und versucht die Erlebnisse zu verarbeiten, indem er sie aus seinen Erinnerungen streicht und die Gedanken an alles, was schmerzvoll sein könnte, gewaltsam verdrängt. Doch als sich seltsame Ereignisse häufen, beginnt Nemo langsam an seinem Verstand zu zweifeln...

***

Mnemophobia - die Angst vor Erinnerungen. Der Titel des Buches beschreibt die Handlung des Buches mit einem Wort. Denn Nemo verdrängt seine Erinnerungen, fürchtet sich vor ihnen und vor dem Schmerz, der mit ihnen kommt. Doch je mehr Erinnerungen Nemo verdrängt, desto verwirrter und orientierungsloser wird sein Leben und Nemo schwankt schon bald zwischen Wahn und Realität, sodass er sich alsbald nicht mehr sicher ist, wo die Grenzen zwischen den beiden Extremen verschwimmen.

Allzu ausführlich möchte ich die Handlung nicht erörtern, da man diese in nur wenigen Sätzen schon aufdecken könnte und somit die Spannung zerstören würde, die der Roman aufzubauen versucht.

Ich persönlich fand das Buch sehr durchschnittlich. Es gab einige Fragen im Verlaufe des Buches, doch diese habe ich sehr schnell gelüftet. Nur eine einzige Antwort hat mich am Ende des Buches überraschen können. Da ich allerdings die Handlung schon sehr schnell erraten habe, war das Buch für mich nicht so spannend, wie es vielleicht für andere Leser sein mag.

Dass das Buch mich nicht überzeugen konnte, liegt nicht am schriftstellerischen Handwerk der Autorin, denn dieses beherrscht Kaja Bergmann ohne Zweifel. Ihr Schreibstil passt zu der Geschichte: Geschmückt mit Bildern und Metaphern, gespickt mit Referenzen an die Popkultur unserer Zeit, oft kurz angebunden, wie Impressionen, die in Nemos Gedanken von seiner schwarzen Umgebung und der Dunkelheit in seinem Inneren auftauchen. Überzeugend malt die Autorin ein Bild von der zerrissenen Innenwelt eines traumatisierten Unfallopfers. Diese Art zu Schreiben mag für den Leser vielleicht zu Anfang etwas ungewöhnlich erscheinen, doch wenn man sich darauf einlässt, liest sich das Buch sehr flüssig.

Es ist viel mehr die Handlung des Thrillers, der mich mit gespaltener Meinung zurücklässt. Mir schien diese nur sehr schleichend voranzukommen, setzt man sich in diesem Roman fast ausschließlich nur mit Nemos Gedanken und seinem tristen Alltag auseinander. Vom Klappentext her erwartete ich allerdings einen Thriller, in dem ein Mord oder das Verschwinden einer Person Stück für Stück vom blinden Nemo und seiner stummen Freundin Merle aufgelöst wird. Das Buch, welches ich schließlich in den Händen hielt, war aber meiner Meinung nach weniger ein Thriller, als eine Momentaufnahme von Nemos konfuser und zerrissenen Innenwelt.

Auch über die Charaktere kann ich nicht viel erzählen, da dies zu viel von der Handlung verraten würde. Nemos Leben wurde jedoch eindrücklich geschildert und man konnte mit ihm mitfühlen. Die anderen Charaktere blieben recht blass und erfüllten hauptsächlich den ihnen vorbestimmten Zweck der Handlung. Wenn man etwas mehr über die Handlung nachdenkt und über den Effekt, denn diese auf einige Charaktere hat, kann man die Charaktere natürlich schon bemitleiden, aber ich könnte diese Charaktere dennoch nicht mit wenigen Worten charakterisieren, weil ich sie kaum kennengelernt habe. Das Hauptaugenmerk liegt auf Nemo und seiner in Dunkelheit gehüllten Welt, in der nichts so ist, wie es scheint.

Zurückblickend finde ich "Mnemophobia" weder gut noch schlecht. Es hat mich einfach nicht in seinen Bann gezogen und die Erwartungen erfüllt, die ich an den Roman hatte. Die Handlung war für mich zu vorhersehbar. Positiv sticht aber vor allem der interessante Schreibstil von Kaja Bergmann hervor.

Ich gebe dem Buch drei Sterne und empfehle "Mnemophobia" all jenen Lesern, die sich gerne mit der Innenwelt eines zerrissenen Menschen nach einem tragischen Unfall auseinandersetzen möchten und Romane mögen, in denen nichts so ist, wie es anfangs scheint.

Cover des Buches Das Geheimnis des Mahagonibaums (ISBN: 9783746630977)

Bewertung zu "Das Geheimnis des Mahagonibaums" von Sabrina Železný

Das Geheimnis des Mahagonibaums
featherfogvor 8 Jahren
Kurzmeinung: Berührender und nachdenklicher Roman, der Liebe, die Fotografie, Peru und das Suchen nach den eigenen Wurzeln geschickt verknüpft.
Auf den Spuren eines Familiengeheimnisses in Peru

"Ich erwachte im Morgengrauen, und Constanzas Seele saß als nebelgrauer Vogel auf meiner Fensterbank und blickte mich an." - Das Geheimnis des Mahagonibaums

***

Die deutsche Studentin mit peruanischen Wurzeln, Blanca, hat ein Stipendium für eine Fotoakademie in der sonnendurchfluteten Stadt Arequipa erhalten. Ein Traum, der in Erfüllung geht, liegt die Leidenschaft für die Fotografie doch in der Familie.
Bevor sie abreist, bekommt Blanca allerdings von ihrer Großmutter Magda einen Auftrag: Magdas Mutter Guadalupe, die aus Peru stammte und vor der Heirat im Kloster Santa Catalina lebte, ist in jener Zeit des Zweiten Weltkriegs aus Deutschland in ihre Heimat zurückgekehrt und dort spurlos verschwunden. Ihren Mann und ihre damals noch junge Tochter hat sie in Deutschland zurückgelassen und seitdem nie wieder kontaktiert.
Blanca verspricht, das Geheimnis um das Verschwinden ihrer Großmutter aufzulösen, doch einmal in Peru angekommen, merkt sie, dass es gar nicht so einfach ist, Guadalupes Spuren zu verfolgen.
Wird ihr der verschwiegene Emilio, ein Peruaner aus dem Hochland und Assistent ihres Fotografielehrers Francisco, bei der Suche helfen können?

***

Mir hat der Roman sehr gefallen. Die Charaktere wussten zu überzeugen, das Setting wirkte lebendig und die Handlung blieb stets ein wenig geheimnisvoll und übte somit Spannung aus.

Sehnsucht, Krieg, Verrat, Freundschaft und die eigene Herkunft. Viele Themen werden in diesem Roman aufgegriffen und geschickt mit Blancas Familiengeschichte verknüpft. Eine besonders große Rolle nimmt schließlich die Fotografie ein, ist es doch diese Kunst, welche die verschiedenen Handlungsstränge verknüpft und verbindet. Doch auch in Peru, das Leben dort und in die Vergangenheit des Landes erhält man einen Einblick und das hat in mir den Wunsch geweckt, mich noch über das Buch hinaus mit der Geschichte Perus zu beschäftigen.

Erst nach dem Lesen des Romans fand ich heraus, dass das Buch vor allem in der Kategorie Liebesroman vermarktet wird, was mich ein wenig überraschte. Natürlich ging es in "Das Geheimnis des Mahagonibaums" auch um Liebe, aber das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt für mich vor allem auf Blancas berührende Suche nach Informationen über ihre Urgroßmutter Guadalupe und besonders dieses Aufdecken der vergangenen Erlebnisse hat mich die Seiten umblättern und mich nachdenken lassen.

Die Portion Liebe, die in diesem Roman steckt, hat sehr gut zu der zaghaften und nachdenklichen Stimmung des Romans gepasst und nicht gestört, indem es auf irgendeine Art und Weise zu kitschig wurde. Überhaupt waren die Charakere überzeugend und realistisch gestaltet und man hat gerne von ihnen gelesen.
Allen voran gefiel mir Emilio, aus dessen Sicht einige Abschnitte geschrieben sind, die langsam seine Vergangenheit aufdecken und andeuten, wie dies zum restlichen Geschehen passt. Auch Guadalupe kommt im Verlaufe des Romans zu Wort und in jenen Abschnitten nimmt das Buch gar poetische Züge an. Überhaupt war Guadalupes Geschichte in der Retrospektive eine dramatische, anrührende und philosophische Geschichte, die zum Nachdenken anregt.

Es gab verschiedene Handlungsstränge, welche die Autorin am Ende des Romans geschickt zu einem dichten Netz geflochten hat. Obwohl man einige Dinge schon in der einen oder anderen Form mal in anderen Romanen gelesen hat, schafft es die Autorin dennoch, den Leser zu überraschen. So errät man vielleicht das eine oder andere Puzzleteil, aber bis in den letzten Abschnitt hinein fragt man sich, wie die einzelnen Puzzleteile zusammenpassen und wie die Geheimnisse aufgedeckt werden.

Ich brauchte allerdings schon eine gewisse Zeit, um mit dem Buch warm zu werden. Für mich nahm der Roman erst gegen Ende des ersten Viertels schließlich am Fahrt auf, als die Suche nach Guadalupes Vergangenheit so richtig begann. Ab dem Moment war ich dann gefesselt und habe das Buch nur ungerne aus der Hand gelegt.

Bei der Bewertung schwankte ich zwischen vier und fünf Sternen, denn das Motiv eines der Antagonisten hätte ich mir noch etwas differenzierter gewünscht und, wie erwähnt, brauchte ich eine gewisse Zeit, um von "Das Geheimnis des Mahagonibaums" gepackt zu werden. Da der Roman sonst aber in allen Punkten überzeugen kann, entscheide ich mich für fünf Sterne und empfehle den Roman all jenen, die nach einer ruhigen und nachdenklichen Lektüre für zwischendurch suchen, die von einer zerrissene Familie und den Zauber der Fotografie handelt, eingebettet in die Landschaft Perus.

Cover des Buches Die Auslöschung der Mary Shelley (ISBN: 9783958370029)

Bewertung zu "Die Auslöschung der Mary Shelley" von Marc Buhl

Die Auslöschung der Mary Shelley
featherfogvor 9 Jahren
Cover des Buches Morgen kommt ein neuer Himmel (ISBN: 9783810513304)

Bewertung zu "Morgen kommt ein neuer Himmel" von Lori Nelson Spielman

Morgen kommt ein neuer Himmel
featherfogvor 9 Jahren
Cover des Buches Geheimnisvolles Vermächtnis (ISBN: 9783833350962)

Bewertung zu "Geheimnisvolles Vermächtnis" von Mary Hooper

Geheimnisvolles Vermächtnis
featherfogvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Spannender Page-Turner im gut recherchierten London zur Zeit des Charles Dickens'.
Cover des Buches Der Graf von Monte Christo (ISBN: B004UBD4WG)

Bewertung zu "Der Graf von Monte Christo" von Alexandre Dumas (der Ältere)

Der Graf von Monte Christo
featherfogvor 9 Jahren
Cover des Buches Gregor und die graue Prophezeiung (ISBN: 9783841503770)

Bewertung zu "Gregor und die graue Prophezeiung" von Suzanne Collins

Gregor und die graue Prophezeiung
featherfogvor 9 Jahren
Cover des Buches Das Lied von Eis und Feuer 01 (ISBN: 9783442267743)

Bewertung zu "Das Lied von Eis und Feuer 01" von George R. R. Martin

Das Lied von Eis und Feuer 01
featherfogvor 9 Jahren
Cover des Buches Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1) (ISBN: 9783551354013)

Bewertung zu "Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)" von Joanne K. Rowling

Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
featherfogvor 9 Jahren
Cover des Buches Cassia & Ky - Die Auswahl (ISBN: 9783596188352)

Bewertung zu "Cassia & Ky - Die Auswahl" von Ally Condie

Cassia & Ky - Die Auswahl
featherfogvor 9 Jahren

Über mich

  • weiblich

Lieblingsgenres

Fantasy, Science-Fiction, Historische Romane, Literatur, Unterhaltung

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks