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fhina

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Cover des Buches Was Sie dachten, NIEMALS über FINNLAND wissen zu wollen (ISBN: 9783958893658)

Bewertung zu "Was Sie dachten, NIEMALS über FINNLAND wissen zu wollen" von Tarja Prüss

Was Sie dachten, NIEMALS über FINNLAND wissen zu wollen
fhinavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Finnweh deluxe!
Direkt wieder Sehnsucht nach Finnland.

Unbezahlte Werbung || Rezensionsexemplar

Zunächst einmal herzlichen an den ConBook-Verlag für das Zusenden dieses Rezensionsexemplar. Ich hatte es in der Vorschau gesehen und wusste, dass ich es leben muss! Finnland wird auf ewig ein Teil meines Lebens sein. Finnland ist – auch wenn ich derzeit nicht dort lebe – Zuhause. Und ich denke oft an meine Zeit dort zurück. 

Tarja Prüss bringt in „Was Sie dachten NIEMALS über FINNLAND wissen zu wollen“ einem das Land in 55 Kapiteln näher. 

Es werden stereotypische Fakten widerlegt oder bestätigt. Generell werden Finnen ja immer als kühl und distanziert beschrieben, aber das sind sie gar nicht! „Hat man die harte Schale mal überwunden, entdeckt man einen warmen Kern – und das im Idealfall fürs Leben.“

Man lernt mehr über das Land, die Leute und Kultur aber auch vieles Kuriose wie der Luftgitarrenweltmeisterschaft und warum Finnen gerne (finnischen) Tango tanzen. Es geht darum, das jede ein Recht auf gute Bildung hat ganz unabhängig davon, ob man reicht oder arm ist und das jeder Mensch, das Recht auf Wohnraum hat. Dazu haben die Finnen das Konzept von „Housing First“ ins Leben gerufen, denn sie sind der Meinung, dass man erst einmal eine Wohnung braucht um auch alles andere in den Griff zu bekommen. 


Viele Dinge waren mir nicht Neu und dennoch konnte ich nicht einige Fakten mitnehmen, die ich noch nicht wusste. Manchmal hatte ich beim Lesen etwas Pippi im Auge, einfach weil ganz großes Finnweh aufkam, auch wenn ich weiß, dass ich dieses Jahr wohl meine jährliche Stippvisite noch machen werde, das Vermissen ist immer da.

Cover des Buches Die geilste Lücke im Lebenslauf – Die dunkle Seite (ISBN: 9783958894020)

Bewertung zu "Die geilste Lücke im Lebenslauf – Die dunkle Seite" von Nick Martin

Die geilste Lücke im Lebenslauf – Die dunkle Seite
fhinavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Sympathischer Typ der eine auf seine Abenteuer mitnimmt
Pleiten, Pech und Pannen..

Vielen Dank an den ConBook Verlag für das Zusenden dieses Rezensionsexemplar.



Der ein oder andere weiß, dass ich „Die geilste Lücke im Lebenslauf“ sehr geliebt habe. Und was soll ich sagen, auch „Die Dunkle Seite: „Was nicht so geil war in 10 Jahren Weltreisen“ hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen.

Eigentlich sollte Reisen ja schön sein und im besten Fall auch ohne große Vorkommnisse ablaufen aber falsch gedacht! Nick erzählt uns auf seine Charmante Art und Weise von Pleiten, Pech und Pannen. Man selbst geht ja eigentlich auch davon aus, dass generell alles glatt läuft. Wer aber selbst schon gereist ist, weiß, dass es selten so ist. Egal ob Flugverspätungen, Magenverstimmung oder sich den Oberschenkel komplett am Riff aufschneiden – been there done that.

Bei manchen Geschichten muss man schmunzeln, bei anderen würgen oder einfach nur laut lachen. Oder man hat den Schmerz regelrecht mitgefühlt. In diesem Sinne: lasst das mit dem Zitronensaft in den Haaren… 😉

Aber seine Geschichten und Erzählungen faszinieren auch mit wie wenig man glücklich sein kann und führen einen vor Augen, dass wir eigentlich viel zu viel besitzen, was wir eigentlich gar nicht brauchen. Sei es nun Klamotten oder andere materielle Dinge. Außerdem wird einem Bewusst, wie privilegiert wir in Deutschland bzw. Europa sind. Vor allem was das Gesundheitssystem angeht, sind wir hier in Deutschland sehr verwöhnt. Denn selbst in Finnland hat man im öffentlichen Gesundheitssystem nicht per se einen festen Hausarzt, wie wir das aus Deutschland kennen und was für mich damals sehr befremdlich war.

Es ist auch wirklich faszinieren, wie Nick einfach in die Welt geht, ohne Scheu vor Neuem oder Unbekannten aber dennoch immer einen gewissen Respekt vor dieser neuen unbekannten Situation und Kulturen hat. Er scheint einfach mit jedem klarzukommen und für alle Geschichten offen zu sein und das macht ihn super sympathisch und auch authentisch. Es ist wirklich als würde der beste Kumpel einem von den Reisen erzählen.

Ich freu mich schon irgendwann hoffentlich mehr von ihm zu lesen oder hören zu können und seinen Abenteuern auf Instagram zu folgen.


Fun Fact: ich hab das Buch ja im Oktober in Finnland gelesen und hatte dort dann auch einen kleinen Unfall wo welchem ich wohl einen Narbe am Knie bis an mein Lebensende tragen werden…aber wenn man halt zu dumm zum Treppensteigen ist… aber das würde durchaus auch unter Fails fallen weil mit Laufen und Sauna war danach erstmal nix mehr und das im Heimatland der Saunen..

Cover des Buches Anyone Can Cook (ISBN: 9783328601609)

Bewertung zu "Anyone Can Cook" von Kitchen Stories

Anyone Can Cook
fhinavor 3 Jahren
Kurzmeinung: Tolle Rezepte inspirieren einen dazu den Kochlöffel zu schwingen.
Mehr Spaß am Kochen

Anzeige | Unbezahlte Werbung | Rezensionsexemplar

An dieser Stelle herzlichen Dank an das BloggerPortal und den Penguin Verlag für das Zusenden dieses Rezensionsexemplars.

Ich glaube wir haben dieses Jahr alle mehr Zeit den je in der Küche verbracht. Ja, auch ich und dabei hab ich auch wieder meine Lust am kochen gefunden. Früher hab ich gerne gekocht, aber seitdem ich in Berlin wohne hab ich das irgendwie etwas schleifen lassen, zumindest das ausprobieren neuer Rezepte. Als ich dann aber die Werbung für dieses Buch bei Instagram gesehen habe, habe ich es direkt beim Verlag angefragt und auch ein Rezensionsexemplar erhalten.

Die Gestaltung und Aufmachung des Kochbuchs gefällt mir wirklich gut und ist für absolute Anfänger geeignet. Denn im Buch sind nicht nur Rezepte, sondern auch Listen mit Basics, welche in jede Küche gehören, verschiedene Schnitttechniken, Gewürze oder Grundnahrungsmittel, welche in jedem Vorratsschrank stehen sollten.

Sowohl bei der Liste der Vorratskammer als auch bei den Gewürzen sind allerdings einige Dinge dabei, welche ich persönlich nicht als “Basics” empfinde wie etwa Fischsoße, Kokosmilch, verschiedene Essigsorten oder aber Chiliflocken. Diese Listen sind natürlich nur als Beispiel und zur Inspiration gedacht aber von den genannten 15 Gewürzen habe ich genau 5. Dafür aber eben andere Gewürze. Das ist ja auch immer Geschmacksache.

Danach gibt es einen kleinen Koch-Crashkurs, welcher sich über die nächsten 20 Seiten erstreckt. So wird in diesem Kapitel mehr über:

  • Schnitttechniken, die jeder in der Küche beherrschen sollte
  • Richtig garen im Backofen
  • Richtig braten und sautieren
  • Richtig blanchieren
  • So kochst Du Nudeln, Reis, Polenta und Co

Die Kapitel sind durchaus interessant und bieten eine gute Grundlage. Aber da muss man sich natürlich durch ausprobieren heran arbeiten. Bisher bin ich in der Küche auch ohne spezielle Schnitttechniken – die aber für die Sicherheit durchaus wichtig sein können – klar gekommen und auch im Buch sind den gezeigten Techniken wirklich Basic.


Die Rezepte selbst sind aufgeteilt in Salate & Suppen, Vegetarisch & Vegan, Pasta, Fisch und aus dem Ofen. Persönlich sprechen mich die Rezepte sehr an sind aber nichts für jemanden, der auf typisch deutsche Küche steht. Zwischen den Rezepten gibt es immer wieder zusammengefasst Rezepte für Vinegrettes oder Pesto und Tipps, welche Zutaten man für ein Curry nehmen kann (Currybaukasten).


Besonders cool finde ich auch, dass es QR – Codes gibt, welche man scannen kann um zu Tipps & Tricks Videos zu kommen. Und es von Kitchen Stories auch eine App gibt mit vielen tollen Rezepten.


Alles in Allen ist das hier ein tolles Buch, welche vor allem für Anfänger und neugiertige Köche und Köchinnen geeignet ist oder alle, die neue Inspiration suchen.

Cover des Buches Das Flüstern der Bäume (ISBN: 9783328600794)

Bewertung zu "Das Flüstern der Bäume" von Michael Christie

Das Flüstern der Bäume
fhinavor 4 Jahren
Kurzmeinung: Schöne Familiengeschichte mit wichtiger Message was die Klimakrise betrifft.
Schöne Familiengeschichte mit wichtiger Message

Anzeige | Unbezahlte Werbung | Rezensionsexemplar

An dieser Stelle herzlichen Dank an das BloggerPortal und den Penguin Verlag für das Zusenden dieses Rezensionsexemplars.


Das Flüstern der Bäume von Michael Christie ist ein richtiges Herbstbuch, auch wenn es im Buch selbst nicht wirklich um den Herbst geht, aber ich hab das Cover gesehen und dachte "Oh, Herbst!".

Das Buch nimmt uns mit durch die Familiengeschichte der Greenwoods. Über vier Generationen lernen wir unsere Protagonisten und Nebencharaktere kennen.

Wir starten in der nahen Zukunft 2038 und nichts ist mehr so, wie wir es heute - 2020 - kennen. Durch das "Große Welken" gibt es fast keine Bäume mehr auf der Welt und die Menschen kämpfen mit gesundheitlichen Problemen. Sie kommen nach Greenwood Island, wo Jacinda (Jake) als Naturführerin arbeitet, um sich zu erholen, frische Luft zu atmen und um die faszinierende Natur zu erleben.

Als ich diesen Anfang gelesen hatte, musste ich durchaus einmal schwer schlucken, denn mit der Klimakrise bewegen wir uns immer mehr auf ein solches Szenario zu. Michael Christie sendet hier eine wichtige Message was unsere jetzige Situation angeht. 

Von da an bewegt sich die Geschichte in der Zeit zurück und macht uns 2008 mit dem Zimmermann Liam Greenwood, 1974 mit der Umweltprotestlerin Willow Greenwood und 1934 mit dem Landstreicher Everett Greenwood aus der Depressionszeit bekannt. Für jeden dieser Charaktere spielen die Bäume eine wichtige Rolle.

Jeder Jahresabschnitt gibt uns so die Zeit, das Leben jedes der Familienmitglieder kennenzulernen, die Menschen, welche sie umgeben, ihre Ambitionen. Außerdem finden wir heraus, wie sie von ihren Vorfahren beeinflusst wurden und wie sich ihre eigenen Handlungen auf ihre Nachkommen auswirkt. Im Großen und Ganzen versuchen wir eine Antwort auf die einfache, aber innerlich komplizierte Frage zu finden: Wer genau sind die Greenwoods?


Die Idee des Autors, uns die verschiedenen wichtigen Mitglieder der Familie in verschiedenen Zeiten vorzustellen, finde ich sehr interessant, denn so erfährt man wirklich viel über die Familie und wie die Dinge Zusammenhängen. Einmal 1908 angekommen, reist man wieder zurück in die Zukunft. Die Charaktere selbst sind gut ausgearbeitet und man kann ihr Verhalten und Handeln gut nachvollziehen - zumindest aus dem Standpunkt des jeweiligen Charakters.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, und auch wenn das Buch eher ruhig und gemächlich ist, kommt keine Langeweile auf. Hier und da gibt es ein paar kleine Längen, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch.


Michael Christie hat hier wirklich ein sehr schönes Buch geschrieben, dass ich jedem, der Familiengeschichten mag, empfehlen kann.

Cover des Buches Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin (ISBN: 9783764532390)

Bewertung zu "Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin" von Samantha Shannon

Der Orden des geheimen Baumes - Die Magierin
fhinavor 4 Jahren
Kurzmeinung: Große Hoffnung, welche ziemlich schnell enttäuscht wurde...
Ziemliche Ernüchterung...

Anzeige | Unbezahlte Werbung | Rezensionsexemplar


An dieser Stelle herzlichen Dank an das BloggerPortal und den Penhaligon Verlag für das Zusenden dieses Rezensionsexemplars.


Ich weiß, ich fange inzwischen fast jede Rezension damit an, wie sehr ein Buch gehypt wird, aber auch hier ist das definitiv der Fall. Bereits in der englischen Bookcommunity war es lange Zeit in aller Munde, bevor es überhaupt veröffentlich wurde. Zu diesem Buch hier muss man aber sagen, dass es nur der erste Teil (37 Kapitel) der englischen Ausgabe sind, denn es wurde in zwei Bände aufgeteilt. Einerseits kann ich es natürlich verstehen, da das Buch sonst über 1000 Seiten gehabt hätte, und andererseits hätte ich es gut gefunden, wenn es nur ein Buch gewesen wäre. Persönlich finde ich es immer etwas problematisch, Geschichten auseinanderzureißen.


Jedenfalls hatte ich mich wirklich sehr auf die Geschichte gefreut aber wurde sehr schnell ernüchtert. Der Einstieg in die Story hat sich für mich sehr schwierig gestaltet und ich hatte die ersten 120 Seiten gefühlt keinen blassen Schimmer, was los ist und wer wie wohin gehört.


Ich dachte erst, dass es vielleicht daran liegt, dass ich krank war, als ich es begonnen hatte und einfach zu wenig Konzentration hatte sodass ich es ein paar Tage zur Seite gelegt habe. Als ich es dann noch einmal begonnen habe, war die Verwirrung nicht mehr ganz so groß aber immer noch hat mir irgendwie der Zugang gefehlt und auch nachdem ich es beendet habe, stelle ich mir die Frage, wie man das Buch am besten zusammenfassen kann.



Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und spielt an unterschiedlichen Schauplätzen.


Zum einem wäre da Tané im Osten des Reich Seiiki. Sie ist eine Weise und Schülerin zur Drachenwächterin. Im Osten werden Drachen (vier Beine) vergöttert. Als Nächstes haben wir Niclays Roos, einen nach Orisima verbannten Alchemisten, der immer noch davon träumt, das Elixier des Leben herzustellen. Orisima ist der äußerste Handelsposten des Westens in Seiiki.


Im Westen, im Königinreich von Inys lernen wir Ead kennen. Sie ist Kammerzofen am Hofe Königin Sabran IX und Novizin im Orden des geheimen Baumes. Im Reich Inys werden Drachen (Wyrms – 2 Beine) gefürchtet, vor allem der Namenlose eine. Um seine Rückkehr zu verhindern, muss jede Königin eine Tochter gebären.


Arteloth “Loth” Beck ist ein weiterer Erzähler der Geschichte und ist Erbe einer nördlichen Provinz der Auen und dem Besitz der Goldbirken. Er war ein guter Freund zu Sabran, Ead und auch Niclays. Er wird als sehr tugendhaft dargestellt, und während der ganzen Geschichte konnte man wirklich seinen inneren Kampf sehen, die widersprüchlichen Ansichten seiner Religion zu akzeptieren.


Im Großen und Ganzen konnte ich allerdings zu keinem der oben genannten Charaktere eine Verbindung aufbauen und sie sind wir alle eher blass in Erinnerung, was wirklich schade ist.



Samantha Shannon hat eine sehr komplexe und reiche Fantasywelt erschaffen. Man merkte, dass sie sich die Zeit genommen hat, die Welt und die Geschichte der verschiedenen Teile dieser Welt wirklich zu erschaffen. Allerdings fühlt man sich in dieser Welt auch ziemlich verloren und braucht recht lange, eh man sich zurechtfindet.


Der Westen wird von einer strengen religiösen Struktur regiert, sie fürchten Drachen, welche mit den Geschichten europäischer Drachen (Wyrms) verglichen werden können und hat historisch einen europäischen Einfluss. Der Osten wird stark von der asiatischen Kultur beeinflusst mit ihrer Architektur, ihren Bräuchen und Überzeugungen. Sie verehren Drachen, die mit chinesischen Drachen verglichen werden. Der Süden (es gibt nur ein paar wenige Kapitel im Buch) wird vermutlich von der afrikanischen Kultur beeinflusst. Die Drachen des Westens sind also Feuerwesen, während die Drachen des Ostens Affinitäten zu Wasser und Luft haben, also komplette Gegensätze.


Was mir gut an dieser Story gefallen hat, ist die Tatsache, dass es vielen starke und unabhängige weibliche Charaktere gibt und Männer eine eher dezentrale Rolle spielen.



Die Idee der Geschichte ist wirklich großartig und hat so viel Potenzial. Allerdings scheint sich die Autorin selbst etwas im Buch verloren zu haben. Nicht nur der Einstieg ist schwierig und langwierig, sondern auch zwischendrin hat das Buch immer wieder seine Längen. Es wird viel erzählt, ohne besonders viel zu sagen. Zusammenhänge muss man als Leser selbst herausfinden und man wird sehr lange im Dunkeln gelassen und darf rätseln.


Als abschließendes Fazit kann ich sagen, dass das Buch nicht schlecht war, es aber auch nicht einfach war, dem Plot zu folgen, da manche Zusammenhänge einfach nicht richtig beleuchtet wurden. Den zweiten Teil werde ich natürlich dennoch lesen, da ich trotz allem gespannt bin, wie es weitergeht. Außerdem möchte ich anmerkten, dass nur weil ich im Buch “nur” 3.5 Sterne gebe, es keinesfalls ein schlechtes Buch ist. Manchmal liegt es auch einfach daran, dass man selbst die Story gerade nicht so fühlt, wenn man das Buch aber ein halbes Jahr später noch einmal liest oder lesen würde man es total feiern. Ich muss aber auch sagen, dass ich bisher wirklich ziemlich enttäuscht bin, da dies wirklich ein Buch war, auf welches ich mich sehr gefreut hatte...

Cover des Buches Midnight Chronicles - Schattenblick (ISBN: 9783736312777)

Bewertung zu "Midnight Chronicles - Schattenblick" von Bianca Iosivoni

Midnight Chronicles - Schattenblick
fhinavor 4 Jahren
Kurzmeinung: Für einen Auftakt ganz in Ordnung aber ausbaufähig.
Nette Unterhaltung

Anzeige | Unbezahlte Werbung | Rezensionsexemplar

An dieser Stelle herzlichen Dank an das Netgalley und den Lyx Verlag für das Zusenden dieses Rezensionsexemplars.

Ich finde es immer sehr schwierig, ein extrem gehypted Buch zu bewerten. Man sieht fast nur 5 - Sterne Bewertungen und denkt sich "Wird das Buch so gut bewertet, weil es einfallsreich ist, es tolle Charaktere und geniales Worldbuilding hat und die Sprache gut ist oder nur, weil man die Autorinnen klasse findet und man einfach Teil des Hypes sein will? Aber ich war neugierig und wollte wissen, wie gut mir das Buch gefällt und ob es für mich den Rummel wert ist.

Man steigt in das Buch ein und lernt Roxy kennen, die gerade auf einem Date ist. Sympathisch erzählt sie einem, wie sehr sie Essen liebt und zwar vor allem Fast Food und Schokolade. Nach und nach lernen wir dann auch die anderen Charaktere kennen, Finn, Shaw, Maxwell, Nala, Ingrid, Dinah und Ripley. All diese leben im Londoner Quartier der Hunter. Ich muss zugeben, ich hatte, bevor ich das Buch angefangen hatte, nur den Klappentext etwas überflogen, mich sonst aber gar nicht weiter mit dem Inhalt des Buches beschäftigt. Als das Londoner Quartier dann also ins Bild kam, musste ich direkt an die "Chroniken der Unterwelt" von Cassandra Clare denken. Und das Prinzip des Plots ist schon extrem ähnlich: es gibt verschiedenen Quartiere in verschiedenen Städten auf der Welt, wo Hunter leben, arbeiten und trainieren. Es gibt zwar verschiedene Hunter-Arten aber jeder Hunter hat in der Regel einen Kampfpartner, welcher mich ein bisschen an die Parabatai erinnert hat und jede Hunterkategorie hat ihr eigenes Tattoozeichen. Um Hunter zu werden, muss man eine Prüfung ablegen. Die Geschichte ist generell also wirklich sehr nah dran. Nun erwartet natürlich niemand, dass man das Rad neu erfindet und es ist toll, wenn einen andere literarische Werke inspirieren, aber persönlich fand ich die parallelen fast schon zu krass. Natürlich werden in Schattenblick die Dinge anders benannt, aber ob es nun ein Quartier oder Institut ist, was macht das für einen Unterschied?

Aber zurück zu den Charakteren; die sind alle recht sympathisch und nahbar und mir ist fast niemand begegnet, den man sofort hassen würde. Okay, eine Person, aber das würde hier spoilern. Und ohne einen Bösewicht, wäre das Buch ja auch eher langweilig.

Das Besondere ist natürlich, dass wir Shaw haben, der keine Erinnerung an sein vorheriges Leben hat und wer er ist. Und natürlich die 449 entflohenen Seelen, welche Roxy zurück in die Unterwelt senden muss für die sie am Anfang des Buches sogar nur noch 299 Tage Zeit hat. Diese Idee finde ich auch wirklich klasse.

Der Roman wird als New Adult (Fantasy) angepriesen und das Genre steht für mich allerdings auch für etwas mehr knistern. Es wird zwar versucht, ein Kribbeln zu erzeugen und einige Szenen intim zu gestalten, aber für ich sprühen einfach keine Funken über. Da hatte ich mir einfach mehr Hitze erhofft.

Sonst ist der Schreibstil sehr flüssig und man kann das Buch gut an einem Rutsch weglesen, ohne sich groß konzentrieren zu müssen. Der Pace ist auch ganz in Ordnung, nicht megalangsam, aber auch nicht besonders schnell. Ich glaube, mit 450 Seiten hat das Buch eine ziemlich gute Länge.

Ist ein also ein guter Auftakt, aber auch noch ausbaufähig. Werde definitiv weiterlesen, aber eben für den nächsten Band meine Erwartungen deutlich senken müssen. Vielleicht liegt es auch einfach nur daran, dass ich etwas aus dem New Adult Genre herauswachse. Persönlich kann ich den Hype also nicht nachvollziehen, dafür ist mir einfach zu viel bei einer anderen Reihe abgeguckt worden. Vielleicht wird es ja in den nächsten Bänden besser. Ich bin zumindest gespannt. 

Cover des Buches Shakespeares Welt (ISBN: 9783492059435)

Bewertung zu "Shakespeares Welt" von Ian Mortimer

Shakespeares Welt
fhinavor 4 Jahren
Das goldene Zeitalter das gar nicht so golden war

Anzeige | Rezensionsexemplar. 

Vielen Dank an Netgalley und den Piper - Verlag für das Rezensionsexemplar.


Was ist das erste, was euch in den Sinn kommt, wen ihr an Elizabeth die Erste denkt? Für mich ganz klar große, Halskrauseartige Krägen, weite Röcke und das rotblonde Haar der Königin. Dann natürlich an prunk und das goldene Zeitalter. Und an Shakespeare. 


Das alles finden wir in diesem Buch, aber die goldene Zeit tatsächlich so golden? Ian Mortimer nimmt uns an die Hand und reist mit ins Elizabethanische England (1558 bis 1603) und dort finden wir nicht nur Prunk vor, wie es auf dem ersten Blick immer scheint. Auf unserer Zeitreise lernen wir alle Aspekte dieser Zeit kennen von der Landschaft, dem Aufbau der Städte und dem Status der Menschen in verschiedenen Bevölkerungsschichten über Religion und das Alltagsleben bis hin zu der Kleidung und dem Zeitvertreib wird alles abgedeckt. Dabei reflektiert der Autor immer, wie es sich im Vergleich zum Mittelalter geändert hat oder wie schnell es sich weiterhin ändern wird. In der Hinsicht ist es vielleicht sinnvoll, das erste Buch des Time Traveller's Guide "Im Mittelalter. Handbuch für Zeitreisende" zuerst zulesen und einfach ein besseres Verständnis zu haben. Aber auch ohne alle Vorkenntnisse ist das Buch sehr gut zu verstehen and alles wird genau erklärt. Somit ist das Buch auch für all diejenigen geeignet, die absolut nichts über dieses Zeitalter wissen und fasst dieses sehr gut und kompakt zusammen. 


Allerdings können dieses vielen Informationen auch sehr überwältigend wirken. Es wird mit Personen und Jahreszahlen regelrecht umsich geworden, sodass einen davpn schon ein mal der Kopf schwirren kann und es fast etwas zuviel wird. Die Sprache ist aber leicht verständlich sodas man gut und schnell durch das Buch kommt. Sicherlich ist das Buch auch nicht dazu gedacht, es in einem Rutsch durch zulesen. 


Alles in Allem fand ich diese Zeitreise wirklich schön, aber auch sehr erschreckend wieder vor Augen geführt zu bekommen, wie ungerecht die Welt damals war. Im Mittelalter. Handbuch für Zeitreisende werde ich definitiv auch noch lesen. 

Cover des Buches Und auf einmal diese Stille (ISBN: 9783518470909)

Bewertung zu "Und auf einmal diese Stille" von Garrett M. Graff

Und auf einmal diese Stille
fhinavor 4 Jahren
Kurzmeinung: Faszinierend und beklemmend zugleich.
Faszinierend und beklemmend zugleich.

Anzeige | Unbezahlte Werbung | Rezensionsexemplar

An dieser Stelle herzlichen Dank den Suhrkamp Verlag für das Zusenden dieses Rezensionsexemplars.

 

Ich habe lange überlegt, wann ich diese Rezension am besten veröffentliche, weil ich natürlich niemanden auf den Schlips treten möchte, da gerade die Zeit um den 11. September für den ein oder anderen sehr schmerzhaft sein kann. Aber ich habe mich entschieden, diesen Artikel am 11.09. zu posten. Als Erinnerung an all jene, welche bei den Anschlägen ihr Leben verloren haben, zu ehren der Rettungskräfte und um all den Überlebenden und Hinterbliebenen zu zeigen, dass niemand dieses Ereignis je vergessen wird und egal wo auf der Welt, viele Menschen noch immer daran denken. Ich hoffe wirklich sehr, dass ich mit diesem Review niemanden unbewusst verletzten werde.


Der 11. September 2001. Ein sonniger Morgen mit unglaublich blauen Himmel in Manhatten. Ich glaube, so ziemlich jeder, der älter als 12 war, erinnert sich auch heute, 19 Jahre später, noch ganz genau daran, wo er war, als die Flugzeuge in das World Trade Center in New York geflogen sind. Oder wo man war, als diese einstürzten. Noch immer sind einem diese schrecklichen Bilder im Kopf und dabei spielt es keiner Rolle, ob man nur außenstehender war oder eventuell durch Verwandte, Bekannte oder Freunde direkter betroffen war. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich nachmittags,nach der Schule – damals war ich 14 – vor dem Fernseher gesessen, durch die Programme gekappt habe und meine Schwester fragte, seit wann auf n-tv Endzeitfilme laufen würden, als das 2. Flugzeug kam ...

Das Buch ist einer Sammlung von über 500 Zeitzeugenberichten, – Opfern, Überlebenden, Einsatz - und Rettungskräften und Hinterbliebenen. Der Autor Garrett M. Graff hat mit diesem Buch eine absolut fantastische Arbeit geleistet. Die Berichte beschreiben die Geschehnisse des Tages chronologisch und wir bekommen einen sehr detailreichen Eindruck, wie der Tag von den Betroffenen erlebt wurde.

Als das erste Flugzeug, American Airlines Flug 11, um 8:46 Uhr Ortszeit NYC (14:46 CEST) den Nordturm traf, ging man noch von einem Unfall aus, musste sich aber eingestehen, dass es sich wohl nicht um ein Versehen handelt, als das zweite Flugzeug, United Airlines Flight 175, um 9:03 den Südturm krachte. Es werden Mitschnitte von Anrufen wiedergegeben, welcher die Verzweiflung der Menschen zeigt, welche eingesperrt waren, es wir die Hilflosigkeit und Überforderung der Einsatzkräfte beschrieben, da keiner wusste, was noch passieren wird, wie schlimm der Schaden ist und wie man diese Menschen am besten retten kann. Gänsehaut hatte ich in den Momenten, als Einsatzkräfte oder Reporter beschreiben, wie die Menschen aus Verzweiflung heraus gesprungen sind, weil es so unendlich heiß war, weil sie wussten, dass es keinen anderen Ausweg gibt, weil sie einfach nur aufgegeben hatten. Eines der Bilder, welches mir sofort in den Sinn kommt und welches um die Welt gegangen ist, ist das des "Falling Man". Allein diese Vorstellung beschert mir aufs Neue Gänsehaut.

Während NYC in Chaos versetzt wurde, stürzte in Washington D.C. das 3 Flugzeug (American Airlines Flug 77) um 9:37 ins Pentagon, wo 125 Menschen ihr Leben verloren. Mehr als 37000 Quadratmeter gingen sofort in Flammen auf und der Crash durchschnitt das Gebäude auf über 100 Meter Länge.

9:59 Uhr stürzte der Südturm ein, 56 Minuten nachdem dieser getroffen wurde. Auch dieses Kapitel enthält Beschreibungen, wie es sich angefühlt hat, als das WTC 2 über den Köpfen der Menschen zusammenbrach, wie es geklungen hat und das Wissen, das so viele Menschen trotz Evakuierung noch im Gebäude sind. Auch die Tatsache, dass man nichts sehen oder man nicht atmen konnte, dass alles voll Staub und Dreck war.  Es wird auch die Zeitspanne zwischen dem ersten und den 2. Einsturz des Nordturms 30 Minuten später, also um 10:29, beschrieben.

Um 10:03 stürzte United Airlines Flug 93 auf einem Feld in Shanksville ab. Die Passagiere verhinderten mit einem Kampf gegen die Entführer noch mehr Opfer, da man das geplante Ziel (man ist sich nicht sicher, ob sie das Weiße Haus oder das Kapitol treffen wollten) nie erreicht hat.

2977 Menschen haben am 11. September ihr Leben verloren und noch immer sterben Einsatz- und Rettungskräfte an Krebs, welcher durch Giftstoffe am Ort des Geschehens ausgelöst wurde. Was ich persönlich sehr schlimm finde, ist, dass zum Zeitpunkt der Anschläge viele gar nicht genau wussten, was passiert war. Manche Berichte erzählen, wie manche nach dem Einsturz wieder ins Gebäude wollten, dann aber gesagt bekommen, dass es das nicht mehr gibt. Außerdem natürlich die Ungewissheit der Angehörigen, die lange nicht wusste, was mit ihren Lieben passiert ist, ob sie evakuiert oder gerettet worden, ob sie noch am Leben sind oder nicht.

Und auf einmal diese Stille fasst sehr detailreich, aber auch sehr schmerzhaft die September-Anschläge zusammen und ich habe sehr viele Dinge erfahren, die ich nicht wusste bzw. die ich vergessen hatte. Über ein solches Ereignis obliegt es mir natürlich keinesfalls zu urteilen und zusagen, dass mir das Buch gut gefallen hat, wäre hier einfach nicht richtig. Es hat mich aber zutiefst bewegt und mir Gänsehaut verschafft. Nachdem ich die erste Hälfte gelesen hatte, bin ich definitiv mit einem sehr beklemmenden Gefühl schlafen gegangen und war auch noch lange sehr unruhig. Daher möchte ich hier ganz klar eine Warnung ansprechen: Dieses Buch ist ziemlich aufwühlend und kann für den ein oder anderen triggernd wirken.

Cover des Buches Die Tsantsa-Memoiren (ISBN: 9783869711775)

Bewertung zu "Die Tsantsa-Memoiren" von Jan Koneffke

Die Tsantsa-Memoiren
fhinavor 4 Jahren
Zeitreise mit einem Schrumpfkopf

Anzeige | Unbezahlte Werbung | Rezensionsexemplar

An dieser Stellen herzlichen Dank an Netgalley und den Galiani Berlin Verlag für das Rezensionsexemplar.


Ein sprechender Schrumpfkopf - welch großartige Idee. Ich mochte unseren Ich-Erzähler, den Schrumpfkopf wirklich sehr gerne. Wenn auch körperlos, war mir der kleine Kerl durchaus Sympathisch, denn Gefühlslos ist er nicht.

Unsere Reise mit ihm beginnt ca. 1780 in Caracas, Venezuela bei dem spanischen Beatmen Don Francisco. Nachdem dieser das zeitliche gesegnet hat, geht es für unseren außergewöhnlichen Protagonisten auf die Reise: Italien, Deutschland, Englang, Frankreich, Österreich, Romänien und Russland, der Schrumpfkopf kommt, wenn auch nicht immer ganz freiwillig, herum und wechselt dabei mehr als nur einmal seinen Besitzer. Manch einer ist sehr sympathisch und kümmert sich wirklich wie ein Kind um ihn, von anderen wird er gedulded und eindere behandeln ihn leider gar nicht gut. 

Wir reisen also durch das Europa des 19. und 20 Jahrhunderts, lernen dabei viele schräge Gestalten kennen aber auch viel über die Geschichte Europas. Außerdem sind wir Zeuge der "Menschwerdung" unseres kleinen Freundes. Wie bereits oben erwähnt, kann er nicht nur sprechen, sondern entwickelt nach und nach auch menschliche Bedürfnisse wie Hunger oder Lust, er fühlt Einsamkeit und Trauer und kommt einem so wirklich nah. Er ist quasi wie ein Mensch, nur ohne Körper. Vielleicht hab ich mich beim Lesen ab und an dabei erwischt, wie ich mir wünschte, ich hätte auch einen kleinen Schrumpfkopf der gefühlt alles kommentiert. Wäre sicher witzig. 

Alles in Allem hat mir die Geschichte ziemlich gut gefallen. Die Idee einen Schrumpfkopf als Protagonist einzusetzen und alles aus seiner Sicht zu erzählen ist einfach grandios. Allerdings muss ich sagen, dass mir der Schreibstil etwas zu langwierig war. Ein extrem langer Schachtelsatz folgt auf den nächsten, was für mich den Lesefluss immer wieder unterbrochen hat. Das Buch hatte auf jeden Fall auch seine längen weshalb es einem teilweise viel länger als 560 Seiten vorkam. Der Schreibstil ist extrem bildhaft und ausgeschmückt, was das Buch also wirklich sehr besonders macht. 

Loben will auch das Cover, was wirklich wunderschön und definitiv ein Hingucker auf dem Bücherregal ist. 

Cover des Buches Der Garten meiner Mutter (ISBN: 9783630876320)

Bewertung zu "Der Garten meiner Mutter" von Anuradha Roy

Der Garten meiner Mutter
fhinavor 4 Jahren
Kurzmeinung: Alles in Allem hatte ich mir von dem Buch etwas mehr erwartet und habe es durchaus etwas enttäuscht beendet.
Fehlende Emotionen

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An dieser Stelle herzlichen Dank an das BloggerPortal und den Luchterhand Verlag für das Zusenden dieses Rezensionsexemplars.


Die Geschichte spielt kurz vor dem Zweiten Weltkrieg und dem Streben Indiens nach Unabhängigkeit. Aber während Indien darum kämpft, der englischen Macht zu entfliehen, kämpft Myshkin Mutter Gayatri darum, sich aus ihrer unglücklichen Ehe zu befreien und sich als Künstlerin zu verwirklichen.

Myshkin steht seiner Mutter sehr nahe. Als wir ihn kennenlernen, ist er ein 60-jähriger Landschaftsgärtner, der sich von der Arbeit zurückgezogen und allein in sehr anderen Verhältnissen zu denen, in welchen er aufgewachsen ist, lebt.

Seit dem Tag, an dem seine Mutter ihn zurückgelassen hat, ist sein Leben geprägt von Verlust, Wut und Trauer. Aus den Briefen seiner Mutter, welche er Jahrzehnte später erhält, und seinem eigenen inneren Monolog, erfahren wir aber, dass sie beabsichtigt hatte, ihn mitzunehmen. An dem Tag ihrer Abreise hatte sie in darum gebeten, direkt nach der Schule nach Hause zukommen, weil etwas Wichtiges geschehen würde. Aber Myshkin kam nicht wie vereinbart nach Hause und so musste die Mutter die Entscheidung treffen zu gehen, um Ihre Träume zu verwirklichen. Immerhin konnte sie ihren Sohn ja nachholen … Und so wartet er jeden Tagen auf ihre Rückkehr oder Nachrichten von ihr.

Aus der Sicht des Kindes ist die Geschichte unglaublich herzzerreißend. Aus Sicht der Mutter wird deutlich, dass sie diesen extremen Schritt für ihr eigenes geistiges Wohlbefinden tun musste. Im Verlauf der Geschichte muss man sich jedoch fragen, ob sie dies getan hätte, wenn sie nicht von Freunden dazu angeregt worden wäre. Persönlich finde ich es allerdings egoistisch, die eigenen Bedürfnisse über die eines Kindes zustellen. Vor allem wenn man weiß, dass das Kind danach allein sein wird, weil der Vater die Bedürfnisse anderer nur selten wahrnimmt.  Circa ein Jahr, nachdem Gayatri die Familie verlassen hat, verlässt auch er diese, um sich der Freiheitsbewegung anzuschließen. Danach nimmt das Leben des Jungen eine andere Form an und er widmet sein Leben Dingen, die Wurzeln schlagen und still stehen – Bäumen und Blumen.

Der sympathischste Charakter ist Myshikns Großvater, der die einzig wirklich zuverlässige Person für das Kind in diesem äußerst unbeständigen Haushalt ist.

Roy bringt neben Fiktion auch einige historische Figuren in ihr Buch mit ein: DichterRabindranath Tagore, der deutsche Künstler Walter Spies und die englische Balletttänzerin Beryl. Ebenfalls spielen die Nazis, Juden, die Holländer und Mahatma Gandhi eine Rolle. Dadurch wirkt das Buch etwas lebhafter. Roys Recherchen über den Zweiten Weltkrieg werden durch die Art und Weise deutlich, wie sie die Notlage ihrer fiktiven und historischen Figuren in verschiedenen Teilen der britischen Kolonien zwischen 1917 und 1942 darstellt.

Auch wenn ich das Buch historisch lehrreich und interessant fand, so fand ich die Geschichte selbst, wegen der sehr ruhigen und langsamen Erzählweise eher fade. Natürlich ist Myshkin, nachdem seine Mutter gegangen ist wütend, aber ich hätte mehr Emotionen erwartet. Auch die Emotionen des Vermissen seitens der Mutter kommen eher flach beim Leser an. Dabei spielt es keine Rolle, wie oft sie in ihrem Briefen beteuert, dass sie ihn vermisst. Obwohl das Buch mit etwas über 400 Seiten nicht wirklich lang ist, hatte es seine Längen und hat sich gezogen. Alles in Allem hatte ich mir von dem Buch etwas mehr erwartet und habe es durchaus etwas enttäuscht beendet.

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