Bewertung zu "Vor, nach und zwischen dir" von Saskia Hirschberg
"Vor, nach und zwischen dir" erzählt die Geschichte von Sandra und Andrew, einer Liebe, wie man sie vielleicht nur einmal im Leben findet...
Der Schreibstil
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er ließ sich flüssig lesen und war gerade bei den Gesprächen zwischen Sandra und ihren Freundinnen oft umgangssprachlich und auch mal flapsig, was gut zu den Charakteren gepasst hat und ihre Freundschaft sehr natürlich und auch unterhaltsam wirken ließ.
Ich fand es außerdem Interessant wie englische Sprache eingebaut wurde, bzw. dass Übersetzungen andersfarbig im Text gekennzeichnet wurden. Für mich hat das den Lesefluss nicht beeinflusst und als Lösung hat es mir sehr gut gefallen.
Was mir leider nicht gefallen hat, war wie sehr das Buch durch Sandras Monologe dominiert wurde. Vieles hat sich dadurch wiederholt oder wurde unnötig oft durchgekaut. Es gab meines Erachtens viel zu wenige aktive Szenen in denen man ein Gefühl für die Charaktere und deren Beziehung zueinander entwickeln konnte, weshalb sie die ganze Zeit etwas distanziert wirkten und ich mich nicht richtig auf sie einlassen und mit ihnen mitfühlen konnte. Dinge wirklich zu zeigen, anstatt sie nur in Sandras Monologen nachzuerzählen hätte die Geschichte sowohl dynamischer als auch spannender machen können.
Die Charaktere
Andrew mochte ich wirklich sehr gerne, weil er einfach sehr sympathisch und lieb rüberkam, doch Sandra hätte ich gerne das ein oder andere mal gerne beherzt geschüttelt. Die Entscheidungen die sie trifft und gerade das ganze Hin und Her am Anfang mit Andrew und Jan waren etwas frustrierend. Die Nebencharaktere fand ich alle sehr sympathisch, auch wenn sie manchmal etwas blass blieben.
Die Freundschaft zwischen Sandra und ihren Mädels war sehr schön zu lesen und auch die witzigen Szenen mit Sandras Familie haben mir sehr gut gefallen und mich durchweg zum Schmunzeln gebracht.
Fazit
Wir begleiten Sandra über eine sehr lange Zeitspanne, sehen sie wachsen und erleben mit, wie sich ihr Leben und auch Andrews Platz darin verändern. Am besten haben mir dabei die Szenen gefallen, in denen Sandra und Andrew wirklich zusammen waren und miteinander interagiert haben.
Schade ist, dass ihnen immer wieder wirklich unnötige Missverständnisse oder Entscheidungen das Leben schwer gemacht haben. Ich habe nicht ganz verstanden, wieso die beiden nicht einfach mehr und besser kommuniziert haben.
Was mir sehr gut gefallen hat war, wie wunderbar die Autorin das Leben Anfang der 2000er eingefangen hat, das gerade was die Technik angeht doch so ganz anders war als unser Leben jetzt. Es hat sich wie eine kleine Zeitreise angefühlt!
Ingesamt hat mich Vor, nach und zwischen dir leider nicht so bewegen können, wie ich es gehofft hatte und der Funke zwischen Andrew und Sandra konnte nicht richtig auf mich überspringen.