Bewertung zu "Liebeserklärung an das Leben" von Lana N. May
Luisa und Matt sind ein absolut glückliches Ehepaar und haben eine knapp 4-jährige Tochter. Durch ein schlimmes Ereignis verlieren sie ihre geliebte Tochter. Beide Eltern gehen mit der Trauer unterschiedlich um. Matt ist ein erfolgreicher Arzt, er verkriecht sich in seine Arbeit. Luisa ist Hausfrau und Mutter, sie ist allein und sie isoliert sich von Freunden und Familie. Sie sieht für sich ohne die Tochter keine Zukunft mehr und begeht mit einem tödlichen Cocktail Selbstmord.
An der Schwelle zum Totenreich trifft sie Hel, den Tod in Form einer Figur. Hel möchte ihr eine Chance geben, die Entscheidung zu überdenken und gewährt ihr eine mehrtägige Frist. Sie machen eine Reise an dessen Ende sich Luisa entscheiden soll, ob sie leben oder endgültig sterben möchte.
Der in Ich- Form geschriebene Roman versucht mit einem sensiblen Thema locker und spielerisch umzugehen. Das ist der Autorin Lana N. May wirklich gut gelungen. Ab und an sind mir ein paar Stellen zu klischeehaft, aber das hat man schnell überlesen. Die Ich-Perspektive der Louisa führt teilweise zu einer einseitigen Darstellung, wie eine Spirale dreht sich die Figur mit ihren Gedanken um sich selbst. Die Figur Hel wird von Louisa erotisiert, die ursprüngliche Absicht, im eigenen Tod mit der geliebten Tochter wieder vereint zu sein, verblasst. Das Ende kommt sehr spontan mit Herz und Schmerz.
Es war allen in allem sehr mitreißend, ein wenig mehr Ernsthaftigkeit wäre mir manchmal lieb gewesen - für einen Herz-Schmerz-Roman ist es aber genau das Richtige und dafür absolut empfehlenswert! Vielen Dank, Lana N. May, dass ich es Test lesen durfte!