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fuxli

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Ein weißer Schwan in Tabernacle Street (ISBN: 9783423262781)

Bewertung zu "Ein weißer Schwan in Tabernacle Street" von Ben Aaronovitch

Ein weißer Schwan in Tabernacle Street
fuxlivor 3 Jahren
Kurzmeinung: Vielleicht wird es mal Zeit für etwas Neues
Zeit für ein neues Projekt

Das ist er also, Band 8 der „Die Flüsse-von-London-Reihe“ um Peter Grant. Meine Erwartungen waren hoch. Vielleicht war das der Grund dafür, dass ich letztlich so enttäuscht war. Irgendwie zog sich das Ganze doch sehr in die Länge – zu viel Beschreibung, zu viele Erklärungen zu den Vorgängerbänden (früher hat es eine süffisante Anspielung getan, jetzt erzählt der Autor lieber das halbe Buch nochmal nach), zu viele Beschreibungen. Dadurch flacht der Spannungsbogen – meistens wenn‘s so richtig schön wird – immer wieder ab.
Während der Lektüre hatte ich außerdem das Gefühl, ein Buch verpasst zu haben. Der Gesichtlose ist tot? Wann ist das denn passiert?
Nightingale erscheint dieses Mal nur am Rande, Molly geht es nicht besser. Überhaupt bleiben alle Charaktere ziemlich blass und das Hin- und Herspringen zwischen diversen Vergangenheiten und der Gegenwart, um dann doch wieder linear weiterzugehen, macht es auch nicht besser.

Ich mochte die gesamte Idee eines wörtlichen Geistes in der Maschine. Aber es fehlte mir die Motivation. Auch jetzt habe ich keine Ahnung, was das Böse eigentlich erreichen wollte.
Mir scheint, es ging hauptsächlich darum, ein paar Steampunk-Ideen und ein paar Erwähnungen von Ada Lovelace zusammenzuwerfen und damit auch dieses Genre ein bisschen abzudecken.

Insgesamt, das soll auch gesagt sein, ist das Buch immer noch viel besser als so manches andere, das ich gelesen habe. Und natürlich ist es schwer, immer wieder an die alten Erfolge anzuknüpfen, wenn die Erwartungen so hoch sind. Aber na ja, irgendwie scheint sich die Serie überlebt zu haben. Schade. Aber vielleicht sollte Ben Aaronovitch sich mal einem neuen Projekt zuwenden.

Cover des Buches Thousand Islands - Ein rätselhafter Mord (ISBN: 9783453440944)

Bewertung zu "Thousand Islands - Ein rätselhafter Mord" von Tessa Wegert

Thousand Islands - Ein rätselhafter Mord
fuxlivor 3 Jahren
Kurzmeinung: Ein klassischer Detektivroman mit kleinen Schwächen
ein wenig formelhaft

Ich sollte gestehen, dass mich schon der Klappentext etwas skeptisch machte. Die Neuerfindung des klassischen Detektivromans? Das klingt ja, als ob seit Agatha Christie niemand mehr so etwas geschrieben hätte. Dabei gibt es längst eine Menge Krimis in diesem Stil. Aber was besagt schon so ein Klappentext? Also hab ich unverdrossen angefangen zu lesen. Es erwies sich als gar nicht so einfach. Schon die ersten beiden Sätze im Prolog waren – schwierig. Beide über mehrere Zeilen lang und eigentlich nur mehrere vollständige Sätze, die mit Komma aneinandergereiht waren. Völlig unnötig. Aber es erschwert das Lesen doch sehr. Vielleicht liegt es ja an der Übersetzung. Später wurde es dann aber besser.

Das Buch ist interessant und tatsächlich ein klassischer Detektivroman, wenn auch ein wenig formelhaft. Als hätte sich die Autorin eine Gliederung eines Christie-Romans vorgenommen und daran entlang geschrieben. Pfiffig ist anders. Hinzu kommt, dass mir die langen, breitgetretenen Hinweise auf ein früheres Trauma der Heldin auf die Dauer auf die Nerven gingen – denn es dauerte ewig, bis man endlich erfuhr, was denn eigentlich passiert war. Ansonsten sind die Charaktere gut, die Auflösung schlüssig, der Schreibstil flüssig.

Ob ich noch ein weiteres Buch der Serie lesen werde, weiß ich noch nicht. Aber eigentlich kann es ja, nachdem das Trauma endlich abgehandelt ist, nur besser werden. 

Cover des Buches Die Kunst des logischen Denkens (ISBN: 9783424200911)

Bewertung zu "Die Kunst des logischen Denkens" von Maria Konnikova

Die Kunst des logischen Denkens
fuxlivor 4 Jahren
Kurzmeinung: Dieses Buch ist eine Frechheit
Ganz schön dreist

Der Titel des Buches ist irreführend, denn es geht überhaupt nicht um logisches Denken – und schon gar nicht in dieser krausen Schreibweise, die zeigt, dass der menschliche Geist auch mit solchen Texten klarkommt. Nein, der Untertitel verrät es eher: Es geht darum, so zu denken, wie Sherlock Holmes. Allerdings hätte Holmes dieses Buch nach den ersten dreißig Seiten an die Wand geschmissen. Denn es ist eine ziemliche Frechheit, einen mit einem berühmten Detektiven zu locken, ein Buch mit immerhin 400 Seiten vorzulegen – und dann fröhlich vor sich hin zu schwafeln.

Ich hoffte auf Ratschläge zu Beobachtung und Logik – vielleicht sogar eine neuartige Weise, den gesunden Menschenverstand anzuwenden. Fehlanzeige. Im Prinzip lässt sich das Ganze so zusammenfassen: Glauben Sie nicht sofort alles, was man Ihnen sagt und springen Sie nicht zu Schlussfolgerungen, bevor Sie alle Fakten kennen.
Das auf 400 Seiten aufzublasen, ist schon irgendwie eine Kunst – eine Kunst der Wiederholung und des Aufblähens durch Kindheitserinnerungen und das Anbringen von Zitaten und Analysen aus Sherlock Holmes Büchern. Wobei man die Bücher gelesen haben sollte, um zu wissen, worauf die Autorin da anspielt.
Das ständig wiederholte Konzept der Achtsamkeit ist mit Sicherheit eine gute Sache. Es wird nur nie genug erklärt, um praktisch anwendbar zu werden.
Ein Beispiel? Nach der zehnten Wiederholung „Es ist ein langer Weg zu lernen, so zu denken wie Sherlock Holmes. Aber es ist machbar“ blätterte ich 20 Seiten nach vorn. Und was las ich? „Sie können lernen, wie Sherlock Holmes zu denken. Es ist ein langer Weg, aber …“ Aaaaah!!!

Als ich das Buch weglegte, war ich ziemlich sauer über die Dreistigkeit, dem Leser so vollmundig etwas zu versprechen, und dann nur seine Zeit zu verschwenden.
Dieser Wälzer ist eine Unverschämtheit. Das ganze Buch kann in einem 1-seitigen Aufsatz zusammengefasst werden, mit Schriftgröße 14.

Cover des Buches Sterben auf Portugiesisch (ISBN: 9783328103110)

Bewertung zu "Sterben auf Portugiesisch" von Heidi van Elderen

Sterben auf Portugiesisch
fuxlivor 4 Jahren
Kurzmeinung: Kurzweilig und spannend
Wohltuend anders

Raquel ermittelt wieder. Dieses Mal sogar mehr als im ersten Teil des Buches, in dem man ihr diverse Heldentaten eigentlich nur angedichtet hat, um sie vor dem Metzger zu bewahren.

Auch dieses Mal spielt das Ganze im Alentejo, dieses wunderbaren Landstrich Portugals, den ich persönlich der viel bekannteren Algarve jederzeit vorziehe.

Es ist Hochsommer, der Schweiß bricht einem schon aus, wenn man atmet – und dann wird eine Leiche gefunden, die auf skurrile Art ermordet wurde. Im Laufe der Zeit kommen noch zwei weitere Tote dazu und damit viel mehr Arbeit, als bei so einem Klima gesund ist.


Natürlich ist auch dieses Mal wieder Fernando Valente an der Seite des Polizeischweins, dieser liebenswerte Looser, der, wenn es darauf ankommt, erstaunlich scharfsinnig ist. Er hat Probleme, denn der Gatte seiner großen Liebe ist nach einem langen Auslandsaufenthalt heimgekehrt, seine Jugendliebe hat sich in den Kopf gesetzt, dass sie zusammen gehören und dann taucht da noch ein geheimnisvolle Schöne auf, die Fernando gehörig den Kopf verdreht. Auch Malfalda ist wieder dabei, Fernandos fröhliche Großmutter und selbstverständlich seine verbitterte Mutter.


Das ist alles sehr lustig, doch ein bisschen viel. In der ersten Hälfte des Buches ist der Mord eigentlich totale Nebensache. Und obwohl ich die Familie Valente durchaus liebenswert finde, würde ich doch lieber einen Krimi lesen, statt einer Komödie. Insofern war ich nach der ersten Hälfte schon ein wenig unwillig. Doch dann nimmt die Handlung ziemlich plötzlich an Fahrt auf und es wird richtig fesselnd. Das Ende ist fast schon dramatisch und überhaupt ist es nur Raquel zu verdanken, dass alles gut ausgeht.


Letztlich ist es dann also doch ein richtig guter Krimi geworden, der sich nicht nur durch das Setting (und das Schwein) wohltuend von anderen Portugalkrimis abhebt, sondern auch noch spannend und obendrein vergnüglich ist.


Cover des Buches Die schönsten Pflanzen, die wenig Wasser brauchen für Garten, Balkon und Terrasse - 66 trockenheitsverträgliche Stauden, Sträucher, Gräser und Blumen, die heiße Sommer garantiert überleben (ISBN: 9783809440925)

Bewertung zu "Die schönsten Pflanzen, die wenig Wasser brauchen für Garten, Balkon und Terrasse - 66 trockenheitsverträgliche Stauden, Sträucher, Gräser und Blumen, die heiße Sommer garantiert überleben" von Ursula Kopp

Die schönsten Pflanzen, die wenig Wasser brauchen für Garten, Balkon und Terrasse - 66 trockenheitsverträgliche Stauden, Sträucher, Gräser und Blumen, die heiße Sommer garantiert überleben
fuxlivor 4 Jahren
Kurzmeinung: Für Balkone nicht sehr hilfreich
Der Titel ist irreführend

Der Titel ist irreführend. Balkon und Terrasse – also Topf- und Kübelpflanzen – sind in diesem Buch kaum zu finden. Das ist natürlich ausgesprochen schlecht, wenn man gerade dafür Tipps sucht. Und da es ja doch wesentlich mehr Balkone als Gärten gibt, ist das auch sehr schade.

In Zeiten des Klimawandels, wenn die Temperaturen steigen und das Grundwasser sinkt, macht man sich natürlich so seine Gedanken, was man am besten anpflanzt. Bienenfreundlich sollten die Blumen möglichst auch sein. Das ist auch sinnvoll, denn auf Balkonen wird selten mit Insektiziden gespritzt – ein wichtiger Ort für zum Beispiel Bienen also.

Das Buch erklärt, wie sich Pflanzen gegen Trockenheit schützen, widmet sich verschiedenen Gartenarten wie Prärie- oder Kiesgarten, gibt Tipps zur Beschaffenheit des Bodens und zur Bewässerung. Balkone und Terrassen werden unter „Mediterrane Träume“ auf vier Seiten abgehandelt. Das war‘s dann auch schon. Denn in dem großen Teil, in dem einzelne Pflanzen vorgestellt werden, findet sich nur selten der Satz „Für Kübel geeignet“. Wobei zu sagen ist, dass zum Beispiel Oregano sehr gut im Topf gedeiht. Ich habe meinen schon seit Jahren. Im Buch wird das mit keinem Wort erwähnt.

Für jemanden wie mich bringt das Buch also überhaupt rein gar nichts. Gartenbesitzer werden da vermutlich eher glücklich.

Cover des Buches Die Tote von Rosewood Hall (ISBN: 9781477821183)

Bewertung zu "Die Tote von Rosewood Hall" von Annis Bell

Die Tote von Rosewood Hall
fuxlivor 4 Jahren
Kurzmeinung: Kein Krimi, aber auch kein richtiger historischer Roman
Historisch falsch und auch nicht spannend

Tja, ich weiß nicht so recht, was ich zu diesem Buch sagen soll. Ein Krimi soll es sein – nein, nicht wirklich. Es ist eher ein historischer Roman, aber auch nicht so richtig, denn die Empfindungen sind viel zu sehr auf die heutige zeit zugeschnitten. Waisenkinder die schmutzig sind, in abgetragenen Sachen rumlaufen, geschlagen werden und stinken – und das jeden Tag aufs neue ganz schrecklich finden. Es ist schrecklich, keine Frage – aber der Mensch hat als Überlebensstrategie die Fähigkeit, abzustumpfen. Wer Tag ein Tag aus mit Gestank leben muss, wird ihn irgendwann nicht mehr riechen. Er wird sich an den Dreck gewöhnen und an das Ungeziefer. Was uns heutzutage die Nase rümpfen lässt, fand man damals nicht wirklich so schrecklich und abstoßend.
Vielleicht ein Liebesroman? Ja, schon eher. Denn eigentlich ist schon auf Seite vier klar, wer hier wen am Ende kriegen wird. Der Heldin wird stilgerecht heiß und kalt. Sie fühlt sich geborgen und sicher in der Gesellschaft eines Mannes, den sie nicht kennt. Männer, die sie kennt findet sie dagegen abstoßend, weil sie sie einfach nicht verstehen und ja doch nur hinter ihrem Geld her sind … oder hinter ihrem Titel – den sie aber auch als Ehemänner gar nicht übernehmen dürften, denn das geht nur umgekehrt.

Fest steht, dass es von Vorteil ist, wenn der Leser gerne Beschreibungen liest. In den Schilderungen von Häusern, Gärten, Umständen usw. geht die Handlung manchmal regelrecht unter. In Sachen Handlung, finde ich außerdem, wird sehr viel verschenkt. So bleibt alles blass. Es fehlt das Leben, das Prickeln … und ja, es fehlt die Spannung.

Andererseits ist das Buch ganz nett zu lesen, so als Zeitvertreib und nebenher. Nichts, was einen wirklich fesselt und mitreißt, aber gut genug, um zum Beispiel Wartezeiten zu überbrücken. Wenn dann das Warten vorbei ist, kann man das Buch ohne Bedauern zur Seite legen. Einen Spannungsbogen, der einen unbedingt wissen lassen will, wie es weitergeht, gibt es nicht. So kann man es liegen lassen, bis man mal wieder etwas leichte Lektüre braucht, um Zeit rumzukriegen ...

Cover des Buches Balkon für Faule (ISBN: 9783809437703)

Bewertung zu "Balkon für Faule" von Ursula Kopp

Balkon für Faule
fuxlivor 5 Jahren
Kurzmeinung: Nützliche Tipps und Anregungen
Nützliche Tipps und Anregungen

Vielleicht ist es nicht ganz die richtige Zeit, im Oktober ein Buch über Balkonbepflanzung zu lesen? Doch, ist es! Speziell wenn man keinen Balkon haben will, in dem jedes Jahr aufs Neue einjährige Pflanzen blühen. Das sieht zwar toll aus, aber ich will einen Balkon, auf dem nicht nur etwas blüht, sondern auch wächst und sich über Jahre entwickelt. Kurz, ich möchte so etwas wie einen Garten, nur im Kübel. Und als bekennenden Faulenzer hat mich der Titel des Buches gleich angesprochen.

In dem Buch stand vieles, das ich schon wusste – ich habe meinen Balkon ja nicht erst seit gestern. Aber insbesondere die Gehölze fand ich sehr interessant. Die Listen und Portraits einzelner Pflanzen inklusive Tipps zum Standort fand ich sehr gut. Leider gibt es nicht zu allen gezeigten Pflanzen ein Portrait, da wird man zusätzlich noch googeln müssen. An und für sich bin ich aber ganz zufrieden. Nur eine Aufteilung nach Jahreszeiten hätte ich schön gefunden. Nicht alle Pflanzen sollten schließlich im Frühjahr gepflanzt und im Herbst geschnitten werden.
Was ich als Katzenbesitzer aber vor allem zu bemängeln habe, ist, dass es keine Aussagen gibt, welche Pflanzen giftig sind. Das wäre unbedingt noch erforderlich – auch für Familien mit Kindern.

Als Einstieg in einen Mehrjahresbalkon ist das Buch aber, besonders mit seinen Gestaltungsbeispielen, durchaus zu empfehlen.

Cover des Buches Das Keltenritual (ISBN: 9783740804725)

Bewertung zu "Das Keltenritual" von Christof Weiglein

Das Keltenritual
fuxlivor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein 'gebrochener' Kommissar, der sich selber leid tut und eine verfolgte Kollegin - entschieden zu viele Klischees!
Schon wieder ein Kommissar, der sich nur selber leid tut!

Der Magdalenenberg ist ein eisenzeitliches Fürstengrab, von dem in jüngster Zeit zunehmend bezweifelt wird, ob es wirklich von einem keltischen Stamm ist. Ein Sternenkalender ist es definitiv nicht. Aber was soll's, das ist dichterische Freiheit. Und spannend ist die Idee allemal. Da ich ohnehin eine Schwäche fürs Schwäbische habe, hab ich mich schon sehr auf die Lektüre gefreut.

Es fing auch spannend an. Dann kam Panther – ungepflegt, unpünktlich, unzuverlässig. Leider ist die Ursache dafür nicht etwa, dass er so cool ist – nein, er hat gerade eine Trennung hinter sich, versinkt in Selbstmitleid und trinkt zu viel. Schon wieder ein Säufer mit Beziehungsproblemen!
Aber damit nicht genug. Seine Kollegin ist auf der Flucht vor einem Ex, der sie fertig machen will. Sie ist zwar Polizistin, benimmt sich dabei aber wie ein Mäuschen. Noch ein Klischee.
Ich hab es wirklich langsam satt.
Die einzig sympathische Figur im Buch – Achtung Spoiler – stirbt, und das auch noch ziemlich brutal und langwierig. Der 'Held' überlebt, lernt aber nichts dazu und spielt am Ende Spielchen mit seinem Therapeuten.

Das Buch an sich wäre ja ganz spannend, aber diese Standardcharaktere gehen einfach auf die Nerven. Klar, es schreibt sich einfacher. Aber als Leser fühlt man sich doch allmählich ziemlich ver…laden. Es sollte für einen guten Autor mit Fantasie doch möglich sein, mal die eingelaufenen Pfade der Stereotypen zu verlassen!

Apropos eingelaufene Pfade: Die Landschaftsbeschreibungen sind alle ganz wunderbar. Aber dann machen Leute den Mund auf und – alle sprechen Hochdeutsch! Kein einziger Schwabe weit und breit – auch kein Badener. Noch nicht einmal eine Klangfärbung bei den Endungen in Richtung Dialekt. Zugegebenermaßen ist es natürlich schwerer, Dialekt zu schreiben, noch dazu so, dass auch Nichtschwaben mitkommen. Aber das sollte es doch wert sein!
So habe ich einfach nur das Gefühl, dass da ein Buch routiniert aber ohne Herzblut runter geschrieben wurde, damit mal wieder ein bisschen Geld damit verdient wird. Schade, die Grundidee wäre nämlich wirklich gut.

Cover des Buches Tee? Kaffee? Mord! - Der doppelte Monet (ISBN: 9783732547654)

Bewertung zu "Tee? Kaffee? Mord! - Der doppelte Monet" von Ellen Barksdale

Tee? Kaffee? Mord! - Der doppelte Monet
fuxlivor 5 Jahren
Kurzmeinung: Weder witzig noch spannend
Der Rest der Serie wird ohne mich stattfinden

Ziemlich am Anfang steht ein ziemlich witziger Dialog, in dem ein Mr. Cresnick und seine Frau erfahren, dass Mr. Cresnicks einziger Bruder Stuart gestorben ist. Prima, dachte ich mir, das klingt nach einem amüsanten Buch. Leider war dem nicht so. Nicht nur, dass das Ehepaar oder der tote Bruder nie wieder auftauchen oder eine Rolle spielen, der Dialog ist eigentlich der einzige pfiffige im ganzen Buch.
Auch der Prolog hat eigentlich keinen Bezug zum Rest vom Buch. Die Dame spielt zwar noch mit, aber was sie da um den Schlaf bringt, wird nie geklärt.

Die Handlung ist eher mager, der 'Krimi' vorhersehbar und so offensichtlich, dass man sich fragt, warum die ach so kluge Tante nicht gleich darauf kam. Und die Charaktere … Glenn ist ein unsympathischer Yuppie mit Anwandlungen, weil die Autorin ja erklären muss, warum Nathalie ihn liebt. Louise lebt eigentlich nur, um mit jedem zweiten Satz „Ihre Tante wäre stolz auf Sie“ sagen zu können. Und Nathalie selbst … nennen wir sie farblos. Keine der Figuren hat einen eigenen Charakter. Alle sind austauschbar und machen eben, was gerade für die Handlung am einfachsten ist.
Kein Wunder, dass es schon so viele Fortsetzungen gibt. Solche Bücher sind einfach schnell geschrieben.

Eines weiß ich genau: Die Serie, die mit diesem Buch begann, wird ohne mich stattfinden.

Cover des Buches Eine kurze Geschichte der Digitalisierung (ISBN: 9783328600015)

Bewertung zu "Eine kurze Geschichte der Digitalisierung" von Martin Burckhardt

Eine kurze Geschichte der Digitalisierung
fuxlivor 5 Jahren
Kurzmeinung: Faszinierender Blick hinter die Kulissen
Faszinierender Blick hinter die Kulissen

Natürlich weiß ich, dass Konrad Zuse den ersten funktionierenden Computer gebaut hat, und dass der Begriff „Bug“ für einen Computerfehler daher kommt, dass damals tatsächlich Motten das Ding zum Erliegen bringen konnten, wenn sie sich auf die Relais setzten. Mit ist auch bekannt, dass schon vor ihm Babbage an einem Computer gebaut hat. Und um die Bedeutung der Lochkarte einschätzen zu können, muss man nur mal eine Folge von „Raumpatrouille Orion“ anschauen.
Der Name Alan Turing sagt mir auch etwas, seit ich „The Imitation Game“ mit dem großartigen Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle sah.
Es ist also überflüssig, dieses Buch zu lesen, oder? Mitnichten! Die Menge an neuen Informationen allein ist die Lektüre schon wert, und dann noch dieser leichte immer ein wenig amüsierte Stil! Wirklich wunderbar.

Es wird nichts ausgelassen, von den ersten Versuchen mit Strom bis hin zu unserer „Modernen“ Welt. Auch das dunkle Kapitel von IBM, dass die Firma so gerne totschweigt, ist nicht ausgespart. Denn ohne IBM bzw. ihre deutsche Niederlassung und ihre Maschinen zur statistischen Erfassung wäre es den Nazis nie möglich gewesen, so effizient gegen die Juden vorzugehen, wie sie es taten.
Manchmal ist es schon verwunderlich, über welche Ecken und Kurven, unter Zugrundelegung völlig falscher Annahmen, oder einfach nur durch Zufall Entdeckungen stattfanden oder Entwicklungen gemacht wurden, aus denen letztlich unsere digitale Welt entstand.

Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen, der mal ein wenig hinter die Kulissen schauen will.

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