Bewertung zu "Ein weißer Schwan in Tabernacle Street" von Ben Aaronovitch
Das ist er also, Band 8 der „Die Flüsse-von-London-Reihe“ um Peter Grant. Meine Erwartungen waren hoch. Vielleicht war das der Grund dafür, dass ich letztlich so enttäuscht war. Irgendwie zog sich das Ganze doch sehr in die Länge – zu viel Beschreibung, zu viele Erklärungen zu den Vorgängerbänden (früher hat es eine süffisante Anspielung getan, jetzt erzählt der Autor lieber das halbe Buch nochmal nach), zu viele Beschreibungen. Dadurch flacht der Spannungsbogen – meistens wenn‘s so richtig schön wird – immer wieder ab.
Während der Lektüre hatte ich außerdem das Gefühl, ein Buch verpasst zu haben. Der Gesichtlose ist tot? Wann ist das denn passiert?
Nightingale erscheint dieses Mal nur am Rande, Molly geht es nicht besser. Überhaupt bleiben alle Charaktere ziemlich blass und das Hin- und Herspringen zwischen diversen Vergangenheiten und der Gegenwart, um dann doch wieder linear weiterzugehen, macht es auch nicht besser.
Ich mochte die gesamte Idee eines wörtlichen Geistes in der Maschine. Aber es fehlte mir die Motivation. Auch jetzt habe ich keine Ahnung, was das Böse eigentlich erreichen wollte.
Mir scheint, es ging hauptsächlich darum, ein paar Steampunk-Ideen und ein paar Erwähnungen von Ada Lovelace zusammenzuwerfen und damit auch dieses Genre ein bisschen abzudecken.
Insgesamt, das soll auch gesagt sein, ist das Buch immer noch viel besser als so manches andere, das ich gelesen habe. Und natürlich ist es schwer, immer wieder an die alten Erfolge anzuknüpfen, wenn die Erwartungen so hoch sind. Aber na ja, irgendwie scheint sich die Serie überlebt zu haben. Schade. Aber vielleicht sollte Ben Aaronovitch sich mal einem neuen Projekt zuwenden.