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Cover des Buches Was wir in uns sehen - Burlington University (ISBN: 9783736315372)

Bewertung zu "Was wir in uns sehen - Burlington University" von Sarina Bowen

Was wir in uns sehen - Burlington University
geschichtsmagievor 3 Jahren
Für jeden Sarina Bowen Fan!

Dank der Lesejury durfte ich den neuen Roman von Sarina Bowen lesen: „Was wir in uns sehen – Burlington University“ ist der erste Teil ihrer neuen New-Adult-Reihe und mir war sofort klar, dass ich ihn lesen muss:

Für Chastity war es Liebe auf den ersten Blick: Seit Jahren empfindet sie für ihren besten Freund Dylan Shipley mehr, als sie sollte. Dass sie mit ihm am selben College studieren wird, stand außer Frage. Doch dort lernt sie Dylan von einer völlig neuen Seite kennen: als Frauenheld. Nur in ihr scheint er nicht mehr als seine beste Freundin zu sehen. Aber Chastity ist nicht bereit, das Feld kampflos zu räumen - was sie in einer Nacht die Grenzen ihrer Freundschaft überschreiten lässt. Und seitdem ist nichts mehr, wie es war…

Dieses Buch ist nicht das erste, was ich von der Autorin gelesen habe. Wer Sarina Bowen schon kennt, kann sich auch dieses Buch kaufen und wird nicht enttäuscht. Ich hätte das Buch auch an einem Stück lesen können, wäre die Leserunde nicht gewesen. Natürlich hat die Autorin das Rad der Liebesgeschichten mit dieser New-Adult-Geschichte nicht komplett neu erfunden, es lassen sich jedoch trotzdem neue Aspekte finden. Die vielen Kleinigkeiten machen das Buch lesenswert.

Ich persönlich habe bisher noch kein vergleichliches Buch gelesen.

Dies liegt vor allem an den beiden Hauptcharakteren. Chastity ist mir von Anfang an sympathisch gewesen; mit Dylan musste ich erst warm werden, da man seine Ecken und Kanten direkt mitbekommt. Dadurch wirken die Protagonisten sehr realistisch. Auch die Nebencharaktere wie Rickie und Kaitlyn wirken nicht platt, sondern sehr real dargestellt.

Chastity hatte zudem eine sehr außergewöhnliche und schwierige Kindheit/Jugend. Deswegen ist es sehr spannend zu sehen, wie sie denkt, reagiert und handelt.

Erwähnen kann ich auch, dass beide Hauptpersonen eine starke überzeugende Charakterentwicklung durchmachen. Dylan, der Partyheld vom Anfang, zeigt am Ende so viel mehr Verletzlichkeit und Gefühle von sich und Chastity wird selbstbewusst.

Des Weiteren ist der Schreibstil wie immer sehr jugendlich erfrischend, passend zu den Charakteren und leicht und locker zu lesen. Zu einem New-Adult-Roman passt er perfekt und stört nicht im Lesefluss.

Die Handlungentwicklung ist sehr typisch für einen Liebesroman, ich wurde nicht überrascht. Trotzdem haben mich all die oben genannten positiven Aspekte immer dazu gedrängt, weiterlesen zu wollen.

Fazit: insgesamt bin ich begeistert! Ich kann das Buch jedem Sarina Bowen Fan wärmstens ans Herz legen, besonders in der jetzigen Jahreszeit. Auch chronische New-Adult-Leser werden hier nicht enttäuscht.

Cover des Buches Dich hab ich nicht kommen sehen (ISBN: 9783404183951)

Bewertung zu "Dich hab ich nicht kommen sehen" von Nina Resinek

Dich hab ich nicht kommen sehen
geschichtsmagievor 3 Jahren
Außergewöhnlicher Schreibstil

Dank der Lesejury durfte ich „Dich hab ich nicht kommen sehen“ von Nina Resinek lesen. Der Roman ist am 30.07.2021 bei Bastei Lübbe erschienen und ist mal eine etwas anders geschriebene Liebesgeschichte:

 

Manchmal hat das Glück deinen Wohnungsschlüssel. Der erste Tag in der neuen Berliner Wohnung fängt für Mari Thaler nicht gut an: Der unrasierte Typ, dem sie aus Versehen ihre Wohnungstür in den Rücken gerammt hat, ist ausgerechnet der Bruder ihrer Vermieterin. Und Mari hat ein paar ziemlich peinliche Dinge zu ihm gesagt. Zu allem Überfluss zittern ihr bei Leos Anblick auch noch die Knie. In seiner Gegenwart ist ihre kostbare Selbstdisziplin futsch. Hoffentlich hat er’s nicht bemerkt! Zum Glück wird sie ihn ja eh nie wiedersehen, denkt sie. Doch ihre herzliche Vermieterin Alexandra schließt Mari in ihr Herz - und so läuft sie Leo ständig über den Weg. Aber der ist auf einmal seltsam abweisend…

 

Insgesamt kann ich festhalten, dass ich noch nie ein derartiges Buch gelesen habe. Einerseits ist das Buch so speziell und schräg, dass ich immer noch nicht weiß, was ich davon halten soll. Andererseits hat mich diese ganze Art anscheinend süchtig gemacht, denn ich habe die einzelnen Leseabschnitte stets in einem Stück durchgelesen.

Selten habe ich ein Buch mit solch einem außergewöhnlichen Schreibstil gelesen. Einfach alles daran ist verrückt: manche Gedankensprünge, der Humor, die Formulierungen, die sonst kein Autor nutzt, dass einfach plötzlich imaginäre Haustiere erfunden werden und diese auch ganz normal eingebaut werden. Manchmal ist es etwas anstrengender zu lesen gewesen, sodass ich mich wirklich konzentrieren musste - aber mir hat es gefallen. Um ein Formulierungsbeispiel zu nennen, welches mich wirklich vom Hocker gerissen hat: „Im Laufe eines Lebens wurde die Otto Normalseele ja mit allerlei Zeug bekleckert, und Rotweinflecken gingen bekanntermaßen schwer raus.“ (Seite 21).

 Die Charaktere sind dem Schreibstil angepasst: alle ziemlich schrullig und ausgefallen. Dennoch oder gerade deshalb habe ich alle ins Herz geschlossen, besonders den kleinen Toby. Positiv aufgefallen ist mir außerdem, dass die Hauptperson Mari eine deutliche Charakterwandlung durchmacht, was viele ihrer Einstellung angeht (Arbeit, Gesundheit, …).

Der Handlungsstrang der Geschichte war vielseitig: von Anfang an wird thematisiert, dass sich Mari und Leo näherkommen werden, wie es im Klappentext angedeutet wurde. Aber ich würde diesen Roman nicht als reinen Liebesroman bezeichnen. Weitere Themen, die behandelt werden, sind zum Beispiel Maris körperliche und mentale Gesundheit, was auch ihr massiv ausgeprägtes Arbeitsleben beeinflusst hat, sowie ihre Freundschaft zu den weiteren Nebenpersonen.

In der zweiten Hälfte hingegen hat sich meine Sicht der Dinge bezüglich mancher Aspekte der Geschichte noch etwas ins Negative geändert: 

Gegen Ende tun sich noch einige Wendungen auf, die mich zwar überrascht haben, die mir aber zu viel unnötiges Drama waren. Die Autorin schafft Probleme, wo eigentlich keine sind und löst diese nach 20 Seiten auch schon wieder auf. Diese Dramatik hätte man auch weglassen können, da sie keinen neuen Wind in die Geschichte gebracht hat.

Des Weiteren wird das Thema ungesundes Essverhalten bzw. eine potentielle Essstörung von Mari thematisiert. Ich finde nicht, dass es irgendeinem Leser etwas bringt, so „flapsig“ und ins Lächerliche gezogen über dieses Thema zu lesen. Bei einem solchen ernsten Thema war mir dann der Schreibstil und Humor der Autorin doch etwas zu viel. Ich lese gerne Bücher über schwierigere Themen, möchte aber nicht, dass diese Probleme amüsant verharmlost werden.


 Alles in allem ist dieses Buch ein Rätsel für mich geblieben. Einerseits hat mich vieles extrem begeistert, besonders der außergewöhnliche Schreibstil. Andererseits haben sich in der zweiten Hälfte auch einige Kritikpunkte aufgetan, die den tollen ersten Eindruck etwas kaputt machen. Trotzdem würde ich das Buch jedem weiterempfehlen, der mal etwas Neues lesen möchte, denn „Dich hab ich nicht kommen sehen“ ist wirklich einzigartig.

Cover des Buches Everything We Had (Love and Trust 1) (ISBN: 9783864931611)

Bewertung zu "Everything We Had (Love and Trust 1)" von Jennifer Bright

Everything We Had (Love and Trust 1)
geschichtsmagievor 3 Jahren
Tiefgründiger Wohlfühlroman

Dank Vorablesen durfte ich im April den ersten Teil der „Love and Trust“-Reihe „Everything we had“ von Jennifer Bright lesen. Der Roman ist im Mai 2021 bei Forever Ullstein erschienen und umfasst 352 Seiten.


Offen, optimistisch, lebensfroh – das ist Kate. Bis ein zutiefst traumatisches Erlebnis sie aus der Bahn wirft. Sie bricht das College in London ab und zieht sich zurück. Nur eines hält sie aufrecht: ihr Traum vom eigenen Café. Als sie die Chance bekommt, einen kleinen Laden in London zu mieten, setzt sie alles auf eine Karte. Doch sie hat die Rechnung ohne Aidan gemacht. Der Neffe der Inhaberin möchte das Geschäft in einen Buchladen verwandeln. Um ihren Traum zu verwirklichen, muss Kate mit Aidan zusammenarbeiten. Dabei kommen sie einander gefährlich nahe. Doch Kate kann es sich nicht leisten, dass jemand einen Blick hinter ihre Fassade wirft und entdeckt, dass ihre Seele in Scherben liegt…


Schon in der Leseprobe hat mich dieses Buch sehr überzeugt, sodass ich sogar mein Vorablesen-Wunschbuch dafür ausgegeben habe. Ich wurde nicht enttäuscht.

Die Autorin verwendet durchweg einen wunderbaren Schreibstil. Ich bin nie über ein unpassendes Wort gestolpert. Das Buch liest sich locker und leicht und trotzdem erwachsen. Außerdem vermittelt der Schreibstil genau die Empathie und gefühlvolle Art, die für die wichtigen Themen des Buches gebraucht werden. Gleichzeitig findet man an mancher Stelle sehr humorvoll charmante Szenen.

Generell würde ich „Everything we had“ als totales Wohlfühlbuch mit genügend Tiefe und einer entspannten Grundstimmung beschreiben. Alleine bei den Beschreibungen des gemütlichen Buchcafes habe ich mich ganz wie Zuhause gefühlt. Aufgrund des Schreibstil, aber auch aufgrund der Thematik und der beiden Hauptcharaktere wollte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen. Insgesamt ist der Roman eine eigentlich leichte Liebesgeschichte, hat aber trotzdem genügend Dramatik und sensible Themen, dass es nicht zu oberflächlich bleibt.

Ich persönlich finde es sehr wichtig, solche Themen wie sexuellen Missbrauch, Panikattacken und mentale Gesundheit auch in Medien, Büchern etc. zu repräsentieren. Deshalb habe ich mich gefreut, dass diese Vielfalt an schwierigen Themen hier gut verpackt angesprochen wird.

Die Geschichte wird sowohl überwiegend aus der Sicht von Kate, als auch aus der von Aidan erzählt. So erhält man einen tiefgehenden Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der Hauptpersonen. Gerade weil mir z.B. Aidan nicht von Anfang an sympathisch war, merkt man, dass die Protagonisten total realistisch dargestellt sind. Beide haben ihre Ecken und Kanten, ihre Fehler, aber auch ihre liebenswürdigen Seiten. Manchmal hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass die beiden tatsächlich in Wirklichkeit existieren, weil sie so lebensecht beschrieben wurden.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: leider war „Everything we had“ wie viele Liebesromane sehr vorhersehbar für mich. Ich wurde nicht mehr von dem großen Plotttwist überrascht, weil ich ihn schon Seiten vorher hab kommen sehen. Natürlich kann man das Grundprinzip von Liebesgeschichten als Autor irgendwann nicht mehr neu erfinden, aber trotzdem hätte man die Hinweise auf den Plotttwist vielleicht etwas subtiler verstecken können. Gott sei Dank hat das der Geschichte nicht viel geschadet: der Spannungsbogen war trotzdem so aufgebaut, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile beim Lesen aufkam. Es war immer der Wunsch zum Weiterlesen da.

Zusammengefasst ist „Everything we had“ ein romantischer Wohlfühl-Reihenauftakt. Ich werde die Buchreihe auf jeden Fall weiterverfolgen. Der Liebesroman ist perfekt für Leser, die New Adult Romane lieben und dabei die Tiefgründigkeit nicht missen wollen.

Cover des Buches Durch die Nacht und alle Zeiten (ISBN: 9783414825957)

Bewertung zu "Durch die Nacht und alle Zeiten" von Eva Völler

Durch die Nacht und alle Zeiten
geschichtsmagievor 3 Jahren
Ein etwas anderer Zeitreiseroman

Dank der Lesejury-Leserunde durfte ich den neuen Roman von Eva Völler lesen: „Durch die Nacht und alle Zeiten“. Dabei handelt es sich um eine weitere Zeitreisegeschichte, welche am 26.02.2021 erschienen ist und 384 Seiten umfasst.

Die 16-jährige Lori verkleidet sich für ein historisches Festival wie ein Mädchen aus der Zeit von Napoleon. Während eines Gewitters verliert sie die Besinnung. Als sie wieder zu sich kommt, begegnet sie dem jungen Engländer Thomas, der ebenfalls historisch kostümiert ist. Wegen seiner altmodischen Ausdruckweise hält Lori ihn für ziemlich verwirrt. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass Thomas wirklich aus dem Jahr 1813 stammt. Lori will ihm bei der Rückkehr in seine Zeit helfen, aber dann ist da auf einmal dieses Knistern zwischen ihnen beiden ...

Beginnen möchte ich damit, dass dies nicht mein erstes Zeitreisebuch von Eva Völler war. Deswegen sind mir besonders positiv die verschiedenen Unterschiede zwischen diesem Roman und ihren vorherigen Reihen aufgefallen. So war es zuletzt beispielsweise immer so, dass die Handlung fast ausschließlich in der Vergangenheit spielte. Hier wird der ganze Handlungsplot allein dadurch schon aufgemischt und interessanter gestaltet, dass zunächst die Zeitreisenden in Loris Gegenwart springen und sich also in der „modernen Welt“ zurechtfinden müssen. Dadurch konnten natürlich direkt ganz andere Handlungsstränge entstehen als man es sonst von solchen Romanen gewohnt ist. Also könnte man sagen, dass Eva Völler das Rad der Zeitreiseromane neu erfunden hat, ohne sie wirklich neu erfinden zu müssen.

Da die Handlung in der zweiten Hälfte dann doch in der Vergangenheit spielt, bekommt man als Leser viele interessante Fakten über die Zeit rund um 1813 vermittelt. Ich z. B. wusste vorher nicht, dass die Leute früher immer auf die Geldmünzen gebissen haben, um sie auf Echtheit zu prüfen – und jetzt bin ich schlauer.

Des Weiteren lässt sich der Schreibstil der Autorin – wie man es von ihren Jugendbüchern gewohnt ist – als sehr jugendlich und humorvoll beschreiben. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass das Buch aufgrund dessen besonders Jugendlichen im Alter von 14+ Jahren gut gefallen würde.

Dieser jugendliche Schreibstil wirkt sich allerdings auch sehr stark auf die Charaktere aus. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass die Hauptperson Lori sowieso schon sehr naiv, begriffsstutzig und jung rüberkam und dies nur noch durch den Schreibstil verstärkt wurde. An mancher Stelle habe ich mich z. B. gefragt, ob ein normaler Mensch wirklich so lange brauchen würde, um zu merken, dass er sich nicht mehr in der Gegenwart befindet. Oder ich fand andersherum, dass die Gefühle, die sich zwischen Lori und Thomas entwickelt haben, etwas unnatürlich schnell vorangeschritten sind und dadurch eher wie eine Schwärmerei und nicht so ernsthaft auf mich gewirkt haben. Aber vielleicht bin ich an dieser Stelle auch nur realistischer veranlagt als die meisten Leser.

Nichtsdestotrotz hat mir die Ausarbeitung aller Charaktere passend für eine gute Abenteuergeschichte gefallen: es gibt das typische Liebespaar, den Bösewicht, die Seitencharaktere und natürlich jemanden, der vielleicht doch nicht so böse ist. Und auch trotz ihrer Naivität konnte ich mich immer in Lori hineinversetzen und mit ihr zusammen fühlen.

Ein weiterer Grund, warum mir „Durch die Nacht und alle Zeiten“ zugesagt hat, war der ideale Spannungsbogen. Die Handlung ist exakt so aufgebaut, dass man das Buch irgendwann nicht mehr aus der Hand legen kann. Erst baut sich alles langsam auf, aber spätestens ab der Hälfte des Buches passieren so viele spannende Dinge; der Spannungsbogen ist ziemlich perfekt. Am Ende fragt man sich als Leser permanent, wie daraus jetzt noch ein Happy End werden soll oder ob es doch ein realistisches trauriges Ende geben wird (welches sehr untypisch für Eva Völlers Jugendbücher wäre).

Alles in allem ist „Durch die Nacht und alle Zeiten“ ein anders aufgebauter Zeitreiseroman, den ich besonders allen jüngeren Lesern und Fans von Anna und Sebastiano empfehlen kann. Ich habe mich sehr gefreut, an der Leserunde der Lesejury teilnehmen zu dürfen, vielen Dank!

Cover des Buches Hate You, Love You (ISBN: 9783736314887)

Bewertung zu "Hate You, Love You" von Penelope Ward

Hate You, Love You
geschichtsmagievor 3 Jahren
Nett für zwischendurch, aber kein Muss

Dank der Lesejury durfte ich im Rahmen einer Leserunde das eBook „Hate you, love you“ von Penelope Ward lesen. Der Liebesroman umfasst 387 Seiten, ist am 01.01.2021 erschienen und handelt von Amelie und Justin:


„Als ihre Großmutter stirbt, erbt Amelie ihr Häuschen direkt am Meer - allerdings nur die Hälfte. Sie muss es sich mit Justin teilen, dem Jungen, dem sie mit fünfzehn das Herz gebrochen hat. Und der sie seitdem hasst! Als sie sich nach zehn Jahren das erste Mal wieder gegenüberstehen, ist unter der Abneigung die alte Verbundenheit zu spüren. Doch Justin hat für seinen Urlaub am Atlantik seine Freundin mitgebracht...“


Als ich angefangen habe zu lesen, habe ich eine lockere, leichte sommerliche Liebesgeschichte erwartet, bei der die beiden Protagonisten erst ganz am Ende des Buchs zusammen kommen würden. Hinterher kann ich sagen, dass mich die Autorin bezüglich der Handlung überraschen konnte. Der erste Teil der Handlung verlief nach dem bekannten Muster einer Liebesgeschichte, der zweite Teil barg jedoch neue Aspekte und Probleme, die thematisiert wurden. Einerseits ist es etwas Gutes, dass die Autorin es geschafft hat, mich so zu überrumpeln. Andererseits war trotzdem schon nach dem ersten Teil des Buches sehr ersichtlich, dass die Protagonisten im Grunde genommen schon (fast) zusammen sind. Ich hätte mir von der Handlung gewünscht, dass sich die Liebe der beiden langsamer entwickeln würde. So hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl nicht mehr weiterlesen zu müssen, da ich eh schon wusste, wie es ausgeht.


Prinzipiell waren mir (fast) alle Figuren sehr sympathisch, selbst die im Klappentext erwähnte Freundin von Justin, obwohl diese offensichtlich Amelies und seinem Glück im Wege stand. Amelie und Justin wurden beide als vielschichtige Charaktere gestaltet, die nicht nur Stärken, sondern auch viele Schwächen besitzen - das hat sie menschlich gemacht. Etwas gestört hat, dass Amelies Handlungen für mich persönlich teilweise nicht nachvollziehbar und logisch waren. In manchen Szenen reagiert sie so irrational, dass ich sie manchmal am liebsten gepackt und geschüttelt hätte, weil es für mich keinen Sinn ergeben hat. Justin und seine Charakterwandlung im Verlauf haben mir hingegen sehr gut gefallen und hätte ich am Anfang nicht erwartet. Doch unter einer harten Schale steckt oft ein weicher Kern!

Die Nebencharaktere sind in diesem Buch etwas flach und unwichtig geblieben; da hätte ich mir doch etwas mehr Facettenreichtum gewünscht.


Der Schreibstil ließ sich locker und schnell lesen. Nicht zuletzt deshalb ist es mir gelungen, „Hate you, love you“ in einem Rutsch durchzulesen. Einzig und allein die sehr expliziten sexuellen Szenen passten meiner Meinung nach nicht in dieses Buch bzw nicht zu Amelies Person. Das hätte man schlichtweg eleganter, schöner schreiben können und nicht so plump.


Zusammengefasst ist „Hate you, love you“ für mich ein schöner Liebesroman zum schnell Lesen und für Zwischendurch. Jedem zu 100% empfehlen kann ich es aufgrund der Kritikpunkte allerdings nicht.

Cover des Buches Um Leben und Tod (ISBN: 9783328100676)

Bewertung zu "Um Leben und Tod" von Henry Marsh

Um Leben und Tod
geschichtsmagievor 5 Jahren
Unglaublich, faszinierend und ein bisschen unheimlich

Die letzte Woche hat mich im Leben als Medizinstudentin zusätzlich als Input das Buch „Um Leben und Tod“ von Dr. Henry Marsh begleitet – am 13.03.2017 im Spiegel Buchverlag erschienen umfasst es 368 Seiten – und jede einzelne davon hat mich zutiefst beeindruckt.


Wie arbeitet ein Hirnchirurg? Wie fühlt es sich an, in das Organ zu schneiden, mit dem Menschen denken und träumen? Und wie geht man damit um, wenn das Leben eines Patienten von der eigenen Heilkunst abhängt? Operationen am Innersten des Menschen sind immer mit unkalkulierbaren Risiken verbunden. Henry Marsh, einer der besten Neurochirurgen Großbritanniens, erzählt beeindruckend offen, selbstkritisch und humorvoll von den Ausnahmesituationen, die seinen Arbeitsalltag ausmachen. Seine Geschichten handeln vom Heilen und Helfen, vom Hoffen und Scheitern, von fatalen Fehlern und von der Schwierigkeit, die richtige Entscheidung zu treffen.


Als ich „Um Leben und Tod“ das erste Mal bei studylikegranger auf ihrem Instagramprofil gesehen habe, wusste ich sofort: Das muss ich lesen! Und ich wurde nicht enttäuscht.

Der Untertitel „Ein Hirnchirurg erzählt vom Heilen, Hoffen und Scheitern“ fasst die Thematik des Buchs besser zusammen, als ich es je könnte. Jedes der 25 Kapitel startet mit einer Krankheit (vor allem Gehirntumore) oder einem Symptom in der Überschrift: Oligodendrogliom, Tic douloureux oder dergleichen. Und passend dazu wird dies in dem Kapitel durch einen bestimmten Patient, eine bestimmte Operation oder „Schlüsselereignisse“ in Henrys Arztleben verdeutlicht. Allein diese Gliederung hat mir persönlich unheimlich gut gefallen, da man Neues, Faszinierendes über das menschliche Gehirn lernt und gleichzeitig in jedem Kapitel miträtseln konnte, bei wem denn nun das Oligodendrogliom auftritt und wie das Ganze endet.

Aber ist das Buch denn nur etwas für Medizinstudenten, Ärzte oder diejenigen, die es mal werden wollen? Im Gegenteil. Durch viele Erklärungen zwischendurch, die aber keineswegs ausarten, ist „Um Leben und Tod“ sehr verständlich geschrieben und gerade wegen der Thematik würde ich sagen, dass das Buch gerade Nicht-Mediziner anspricht. Die zusammengefasste Botschaft ist nämlich: Ärzte sind keine Götter in Weiß – sie irren, sind menschlich, machen fatale Fehler, treffen richtige und falsche Entscheidungen und sie haben auch keine Kontrolle über Zufälle, Schicksal (?).

So erfährt man in diesem Buch erstaunlich gut, wie es ist, ein Neurochirurg zu sein. Plötzlich versucht man als Leser selbst, die schwerwiegenden Entscheidungen zu treffen, rechtfertigt sich zusammen mit dem Arzt, warum der Patient nicht gerettet werden konnte, … Gerade manche Kapitel, manche Patientengeschichten, sind mir dabei emotional sogar sehr nahe gegangen.

Alles in allem habe ich mit „Um Leben und Tod“ (das Motto der Hirnchirurgen: ein Leben durch eine OP zerstören oder vielleicht doch noch ein paar Jahre herausholen?) wichtige Lektionen für mich und meine Zukunft als Studentin gelernt. Gerade dadurch, dass Henry Marsh so schonungslos über seine eigene Person und seine begangenen Fehler schreibt, konnte ich sehr viel aus dem Buch mitnehmen, wie ich später mal mit der ganzen Thematik umgehen möchte.

Abgesehen von „Heilen, Hoffen und Scheitern“ führt einen dieses Buch natürlich ein in die faszinierende, ein klein wenig unheimliche, aber vor allem unglaubliche Welt des wichtigsten Organgs: das Gehirn. Hierbei wird der Leser auch selbst zum Nachdenken angeregt. Ist unsere Seele, unser Bewusstsein etwa nur ein Zusammenspiel aus etlichen Nervenzellen und elektrischen Signalen? Es scheint immer wieder unbegreiflich zu sein, dass all diese Gedanken, die ich in gerade diesem Moment formuliere, lediglich von dieser grauen, wackelpuddingartigen Masse stammen sollen.

Zusammengefasst möchte ich nur sagen: Lest dieses Buch, mein neuestes Jahreshighlight! Man fängt an, sich mit Dingen zu beschäftigen, die im normalen Alltag total untergehen. Der Arzt wird für den Leser plötzlich zu einem normalen Menschen; eine Lektion, die auch ich immer wieder verinnerlichen muss, und vieles mehr. „Um Leben und Tod“ wird für jedermann eine großartige Lektüre sein.

Vielen Dank an den Spiegel-Buchverlag und die Betreiber des Bloggerportals für dieses tolle Rezensionsexemplar! ♥
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass
niemand meine Meinung erkauft.

Cover des Buches Gold und Schatten (ISBN: 9783846600801)

Bewertung zu "Gold und Schatten" von Kira Licht

Gold und Schatten
geschichtsmagievor 5 Jahren
Perfekte Mischung aus Fantasy- und Liebesroman

Ich durfte diesen Monat „Gold und Schatten – Das erste Buch der Götter“ von Kira Licht als Rezensionsexemplar lesen. Der 544 Seiten lange erste Teil der Götterreihe aus dem ONE-Verlag hat mich sofort überzeugt. Warum, erfahrt ihr jetzt.


Gerade erst nach Paris gezogen, verliebt sich die sechzehnjährige Livia Hals über Kopf in Maél. Seine Welt sind die düsteren Katakomben unter den Straßen der Stadt. Die beiden kommen sich schnell näher, doch der draufgängerischen Maél geht immer wieder auf Abstand. Was hat er zu verbergen? Und warum um alles in der Welt kann Livia plötzlich Botschaften hören, die Bäume und Pflanzen zuflüstern? Ist sie dabei, den Verstand zu verlieren? Als es Livia schließlich gelingt, die einzelnen Fäden miteinander zu verknüpfen, kann sie kaum glauben, welches Geheimnis sich ihr offenbart. Denn dass sie Maél kennengelernt hat, war alles andere als ein Zufall…


Dieses Buch hat für mich zu einem derjenigen gehört, bei denen ich bereits auf der ersten Seite wusste, dass es mir gefallen würde.

Fangen wir allerdings zunächst mit meinen einzigen Kritikpunkten an:

Wie man dem Klappentext entnehmen kann, handelt die Geschichte von Livia, welche an sich plötzlich außergewöhnliche Fähigkeiten entdeckt, d.h. der Roman besitzt eindeutig einen Fantasyaspekt. Als es zum Beispiel darum geht, wie ihre Freunde auf diese nicht menschlichen Aspekte reagieren, war ich erstaunt, dass diese alles sofort akzeptierten und noch nicht mal ein bisschen schockiert waren. Auch bei Livia selbst hatte ich im Buch mehrmals das Gefühl, sie würde Tatsachen ohne großes Erstaunen akzeptieren, bei denen ich als Leser total schockiert gewesen wäre. Es lässt sich aus meiner Sicht also sagen, dass der Roman noch realitätsgetreuer gewesen wäre, wenn die Einführung in die Fantasywelt überraschender gestaltet worden wäre.

Des Weiteren wird in diesem ersten Teil der Dilogie – wie es im ersten Satz des Klappentextes heißt – die Beziehung von Livia zu Maél thematisiert. Grundsätzlich geben die beiden ein tolles Paar ab; jede Menge realistische Gefühlsachterbahnen, ein Hin und Her, das trotzdem nicht zu übertrieben wirkt und ein Bauchkribbeln, das auch beim Leser ankommt. An manchen Stellen muss ich aber anmerken, dass mir diese Gefühle ein bisschen zu schnell gingen. Klar ist Liebe auf den ersten Blick ein bekanntes Buchphänomen, aber die Entwicklung der romantischen Gefühle (jedenfalls von Livias Seite aus) hätte doch etwas ausgearbeiteter sein können.

Ansonsten bin ich insgesamt hellauf begeistert, sodass diese zwei Kritikpunkte nicht wirklich viel zur Bewertung beitragen. „Gold und Schatten“ war das erste Buch, welches ich von Kira Licht gelesen habe. Der Schreibstil hat mir von Anfang an hervorragend gefallen, da er die perfekte Frische von Livias Alter vermittelt und die Autorin auf wunderschöne Beschreibungen, Vergleiche etc. zurückgreift.

Ein weiterer Punkt ist das allgemeine Thema dieses Romans. „Gold und Schatten“ ist wie gesagt ein Fantasyroman, ohne dabei zu sehr von der normalen Welt abzuweichen, sodass das Buch sicher vielen Lesern gefallen könnte. Wie der Titel „Das erste Buch der Götter“ bereits verrät, kommen auch allerlei Götter aus der griechischen Mythologie im Buch vor, in eine mitreißende Geschichte verpackt und auch für diejenigen verständlich, die sonst keine Ahnung davon haben.

Alles in allem hat Kira Licht für mich die perfekte Mischung aus Liebes- und Fantasyroman gefunden: genug Spannung – es gab keine Stelle im Buch, an der ich nicht weiterlesen wollte - und trotzdem ein großes Gefühlsspektrum von Wut zu Trauer zu einem Kribbeln im Bauch. Da das Buch mit einem großartigen Finale auch genug Fragen für einen zweiten Teil offen lässt, werde ich mir diesen dann unbedingt auch anschaffen. Ich bin begeistert und vergebe daher fünf Sterne!

Vielen Dank an den ONE-Verlag und die Bastei Lübbe AG für dieses tolle Rezensionsexemplar! ♥
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass 
niemand meine Meinung erkauft.

Cover des Buches All In - Zwei Versprechen (ISBN: 9783736308350)

Bewertung zu "All In - Zwei Versprechen" von Emma Scott

All In - Zwei Versprechen
geschichtsmagievor 5 Jahren
Leider abgebrochen

Im Januar und Februar dürfte ich an der Lesejury-Leserunde zu „All in - Zwei Versprechen“ von Emma Scott teilnehmen. Der Roman ist am 31.01. im LYX-Verlag auf Deutsch erschienen; es handelt sich dabei um den zweiten Teil der Buchreihe. Vom ersten Moment an wusste Theo, dass Kacey die Eine für ihn war. Doch sie gehörte zu dem Menschen, für den er alles tun, alles aufgeben würde. Theo war für Kacey bestimmt, doch sie nicht für ihn. Als ihrer beider Leben entzweigerissen wird, weiß Theo, dass nur er Kacey vor dem Ertrinken retten kann und dass nur sie die Scherben seines Selbst wieder zusammensetzen könnte. Doch darum zu wissen, ist eine Sache - das Glück anzunehmen eine ganz andere. Zu Beginn möchte ich bei den Menschen, die hinter der Lesejury stecken, dafür entschuldigen, dass meine Rezension nun sehr verspätet eintrifft. Ich habe die Klausurenphase wohl unterschätzt und das Buch zusätzlich abgebrochen, da es mir aus folgenden Gründen doch nicht sooo gut gefallen hat. Bei „All in“ handelt es sich um den zweiten Teil der Buchreihe. Ich stand diesem von Anfang an sehr skeptisch entgegen, da in Band 1 die Liebesgeschichte von Kacey und dem todkranken Jonah thematisiert wird. In Band 2 geht es nun um die Liebesgeschichte, die sich zwischen Kacey und Jonahs Bruder Theo entwickelt. Auf mich hat allein diese Tatsache ein bisschen so gewirkt, als könne die Autorin die Charaktere nicht ruhen lassen und müsse nun auf Zwang noch eine Fortsetzung produzieren. Die Tatsache, dass sich Gefühle zwischen Kacey und Theo entwickeln sollten, fand ich einerseits seltsam faszinierend (Ist es moralisch okay, sich in den Bruder deines toten Freundes zu verlieben?), andererseits extrem unrealistisch (Wer verliebt sich statistisch gesehen danach ausgerechnet in den Bruder?) und schade, da so die wichtigen Botschaften aus Band 1 in den Hintergrund rückten. Ich muss zugeben, dass die Autorin es hinbekommen hat, dass ich mich als Leser diesmal auch in Theo verlieben konnte. In den Theo, der mir im ersten Teil noch sehr unsympathisch und ruppig vorkam. Auch ist es durchaus großartig, wie man durch die sich abwechselnden Erzählsichten hautnah miterleben kann, wie sich auf ganz feinfühlige Art langsam Gefühle in Kacey einschleichen und wie stark die von Theo von erster Sekunde an sind. Es hat etwas Fesselndes, den beiden Charakteren durch ihr Leben zu folgen und vor allem die Spuren der Geschehnisse aus dem vorherigen Band zu sehen. Die Rahmenbedingungen wie beispielsweise der ausdrucksstarke Schreibstil von Emma Scott oder die wechselnden Erzählsichten gefallen mir natürlich immer noch sehr gut und die Charaktere sind prinzipiell immer noch sehr realitätsgetreu und greifbar. Es ist aus diesem Grund schwer zu beschreiben, warum ich das Buch nicht zu Ende lesen wollte. Einerseits hatte ich das Gefühl, dass ich gar nicht mehr weiterlesen müsste, weil die Handlung so glasklar und langweilig vor mir lag. Die Hauptperson macht genau die gleichen Alkoholprobleme durch wie zuvor und Theos Probleme waren auch genau dieselben. Abgesehen davon schien nicht viel zu passieren, außer dass sich die beiden verlieben würden und natürlich nicht zusammen sein DÜRFEN. Irgendwie wurde dieser klassische 0815-Aufbau einer Liebesgeschichte aus meiner Sicht nicht spannend genug ausgekleidet. Andererseits hat allein die Tatsache eines zweiten Teil sich falsch für mich angefühlt, da sie die sehr viel dramatischere und meiner Meinung nach noch eher realistischere Liebesgeschichte von Kacey und Jonah einfach auslöscht. Als Abschluss wäre das Ende von Teil 1 zwar sehr viel trauriger, aber auch eindrucksvoller gewesen, als die Geschichte gezwungen weiterzuspinnen. Alles in allem mag „All in - Zwei Versprechen“ sicherlich vielen Lesern total gut gefallen haben - das Buch ist schließlich überhaupt nicht schlecht geschrieben! Ich konnte mich aus den oben genannten Gründen trotzdem nicht so ganz mit dem Roman anfreunden. Vielen Dank an den LYX-Verlag und die Betreiber der Lesejury für dieses tolle Rezensionsexemplar! ♥ Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass niemand meine Meinung erkauft.

Cover des Buches All In - Tausend Augenblicke (ISBN: 9783736308190)

Bewertung zu "All In - Tausend Augenblicke" von Emma Scott

All In - Tausend Augenblicke
geschichtsmagievor 5 Jahren
Wunderschön, aber vorhersehbar

Diesen Monat durfte ich dank des LYX-Verlags diesen tollen Liebesroman lesen: „All in – Tausend Augenblicke“ von Emma Scott. Dieses Buch ist am 26.10.2018 erschienen und im Folgenden erzähle ich euch, warum es mir sehr am Herzen liegt.



Kaceys Leben als Rockstar ist ein Tanz auf dem Vulkan, den sie nicht überlebt hätte, wäre Jonah Fletcher nicht in ihr Leben getreten. Ihn zu lieben ist ein Sprung ins Ungewisse, der größtes Glück oder größten Schmerz bringen kann. Doch ganz gleich, was kommt, Kacey weiß, dass sie nicht mehr zurück kann - und dass Jonah es wert ist, alles zu riskieren.



Als ich dieses Rezensionsexemplar als Päckchen vor meiner Tür gefunden habe, habe ich mich riesig darüber gefreut, da ich mir zumindest beim LYX-Verlag immer sicher sein kann, eine großartige und umwerfende Liebesgeschichte in den Händen zu halten. So war es auch diesmal.

Der Leser wird direkt von Kapitel eins an in das Geschehen hineingeworfen, ohne große Erklärungen. Trotzdem war von Anfang an verständlich, worum es ging; besonders Kaceys Gefühle waren sehr greifbar, ohne dass viel Vorgeschichte benötigt wurde.

Berichtet wird immer mal wieder abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptpersonen Kacey und Jonah. Dies hat mir bei - entgegen meiner sonstigen Präferenzen - hier wirklich gut gefallen, da wirklich beide Sichtweisen für das Fortschreiten der Geschichte erforderlich waren und nichtsdestotrotz die Szenen zum Glück nicht komplett identisch aus zwei verschiedenen Sichten niedergeschrieben wurden. Beide Protagonisten wurden von Emma Scott so gestaltet, dass man sie als Leser nur lieben kann: mit Ecken und Kanten an der Oberfläche, aber im Großen und Ganzen so, dass man sie nur lieben kann! Beispielsweise konnte ich als Leserin es Jonah nie übel nehmen, wenn er Kacey von sich gestoßen hat oder Kacey es nicht übel nehmen, wenn sie doch wieder zum Alkohol gegriffen hat. Warum nicht? Weil diese beiden Charaktere ansonsten einfach liebenswert waren; durch die Ich-Perspektive kennt der Leser all ihre tiefsten Seelenabgründe, Gedanken und ehrlichsten Gefühle und fühlt mit ihnen.

Alles in allem ist aber die Thematik das, was dieses Buch meiner Meinung nach so wunderschön und besonders macht. Natürlich möchte ich hier nichts für potenzielle Leser des Buchs spoilern, aber im Großen und Ganzen geht die Thematik in eine wirklich tiefgründige, ehrliche und auch traurige Richtung. Dem Leser wird aufgezeigt, wie schön das eigene Leben ist, wie sehr man es und seine Nächsten schätzen sollte. Das eine oder andere Mal habe ich Lebensweisheiten in diesem Buch in Form von wundervollen Zitaten gefunden, die ich am liebsten alle markiert hätte. Neben dem Unterhaltungsaspekt - eine Liebesgeschichte, die einen mitreißt und alles andere vergessen lässt - besitzt "All in - Tausend Augenblicke" also schlussendlich auch einen lehrenden, zum Nachdenken anregenden Aspekt.

Die Atmosphäre des Buchs ist meiner Meinung nach ebenso nicht zu unterschätzen. Durch die sehr malerische Sprache Emma Scotts (zahlreiche einzigartige Vergleiche und Beschreibungen) wirkt die Stimmung sehr lebendig. Der Roman ist zwar kein typisches Herbstbuch, passt aber aufgrund seiner gemütlichen Atmosphäre perfekt in diese Jahreszeit.

Der einzige Kritikpunkt, der mir zu diesem Buch einfällt, ist letztlich, dass für mich ab einem gewissen Zeitpunkt sehr ersichtlich war, auf welches Ende die Handlung hinausläuft. Natürlich habe ich trotzdem noch mitgefiebert. Allerdings finde ich es doch abschließend ein bisschen enttäuschend, (fast) genau zu wissen, was passieren wird, und somit die Spannung der Handlung zu verlieren.

Zusammengefasst ist "All in - Tausend Augenblicke" für mich aber das, was ein LYX-Liebesroman immer verspricht: Eine grandiose Liebesgeschichte zum Dahinschmelzen und nebenbei noch eine Tiefgründigkeit, die ich nicht missen möchte.


Cover des Buches Private - Eine von euch (ISBN: 9783570312100)

Bewertung zu "Private - Eine von euch" von Kate Brian

Private - Eine von euch
geschichtsmagievor 6 Jahren
Unsympathische, kindische Hauptperson

Weil der Klappentext auf den ersten Blick sehr vielversprechend erschien, habe ich diesen Monat „Private – Eine von euch“ von Kate Brian gelesen. Dieses Buch ist ein Reihenauftakt, der am 10.09.2018 im cbt-Verlag erschienen ist.


Als die 15-jährige Reed Brennan einen Platz an der elitären Easton-Academy ergattert, erhofft sie sich eine goldene Zukunft. Doch ihr Schicksal liegt in den Händen der Billings-Girls: reich, schön, intelligent, selbstbewusst – und die vier mächtigsten Mädchen der Highschool. Reed setzt alles daran, um in ihren exklusiven Zirkel aufgenommen zu werden. Doch hinter ihren Designer-Sonnenbrillen verbergen die Billings-Girls dunkle Geheimnisse und machen Reed das Leben schwer. Die neue Highschool würde zur Hölle, wäre da nicht der attraktive Thomas…


So vielversprechend wie der Klappentext klingt, so enttäuschend war die Umsetzung letzten Endes. Die Beschreibung erweckte anfangs rasch Ähnlichkeiten zu Büchern wie „Night school“ oder sogar der Serie „Gossip Girl“, was ich beides sehr geliebt habe: Themen wie Highschool, Glamour und Intrigen, gepaart mit einer typischen Internatsatmosphäre. Nun – nach Beenden des Buchs – kann ich sagen, dass „Private 1“ meiner Meinung nach leider nicht annähernd an diese Vorreiter herankommt.

Der Leser begleitet die fünfzehnjährige Reed bei ihrem ersten Jahr an der Academy, wobei alle Gefühle und Gedanken direkt durch den Ich-Erzähler weitergegeben werden. Normalerweise hilft diese Perspektive ungemein, die Protagonisten zu verstehen und um sich mit ihnen identifizieren zu können, doch mit Reed hatte ich persönlich so meine Probleme. Zunächst ist mir aufgefallen, dass sie für ihr Alter doch noch sehr kindisch und vor allem schwach handelt, denkt und fühlt. Das gesamte Buch handelt dadurch quasi ausschließlich davon, wie Reed versucht, von den Billings-Girls in die Clique aufgenommen und beliebt zu werden. Ein Großteil der Szenen zeigt, wie sie sofort spurt, wenn die Billings-Mädchen sie z.B. herumkommandieren oder wie sie sich unterwürfig entschuldigt etc. Die Hauptperson, die Reed verkörpert, wird dadurch schlichtweg als sehr schwach und größtenteils nervig bzw. unsympathisch dargestellt.

Für mich war diese Protagonistin nichts, u.a. auch wegen der Liebesgeschichte, die sich im Laufe der Geschichte zwischen ihr und einem Nebencharakter aufbaut. Diese schritt – wie sehr viele Handlungsstränge in diesem Buch - viel zu schnell voran, um noch realistisch zu sein, und ließ Reed wiederum erneut sehr unreif und naiv wirken. Zudem ist das Beziehungsbild, das in diesem Buch abgebildet wird, nicht gerade gesund, weshalb mir dieser Aspekt der Geschichte leider nicht gefallen hat.

Zusammenhängend mit den oben aufgeführten Punkt ließ die erhoffte Internatsatmosphäre leider zu wünschen übrig. Natürlich entstand in Ansätzen durch die Themensetzung dieses spezielle, geheimnisvolle Gefühl von Intrigen und Machenschaften, aber im Gegensatz zu anderen Büchern überwiegt hier in „Private 1“ dann doch das grundsätzlich Negative der Zickerei. Die tolle Internatsatmosphäre, bei der man sich wünscht, selber in einem Internat oder einer Academy zu leben, kommt durch die negativen Gefühle und schwachen Handlungen der Hauptperson letztlich nicht so stark rüber.

Der Schreibstil von Kate Brian hebt sich nicht von der Masse ab, ist aber angenehm lesbar. Auffällig für das Buch ist, dass die Kapitellänge wirklich durchgehend sehr kurz gehalten ist, teilweise so, dass Kapitel nur eineinhalb Seiten lang sind. Mich persönlich hat dies etwas im Lesefluss gestört, andererseits konnte man das Buch natürlich immer problemlos am Ende des Kapitels aus der Hand legen. Einhergehend mit den kurzen Kapiteln ist der Handlungsfortschritt, welcher dadurch meistens eher abgehackt und plötzlich auf den Leser wirkt. Wie bereits bei der Liebesgeschichte erwähnt, schreitet die Handlung fast unrealistisch schnell voran.

Zusammengefasst ist die Grundidee von „Private – Eine von euch“ zwar sehr verlockend, die Umsetzung kommt hauptsächlich durch die schwache, naive Hauptperson und ihre nicht nachvollziehbaren Handlungen jedoch nicht an diese Erwartungen heran. Letztendlich bin ich mir nicht sicher, ob ich den zweiten Teil dieser Private-Reihe überhaupt lesen möchte und werde mir dies wohl noch einmal durch den Kopf gehen lassen.


Vielen Dank an den cbt-Verlag und die Verlagsgruppe Randomhouse bzw. an die Betreiber des Bloggerportals für dieses Rezensionsexemplar! ♥
Somit zählt diese Buchbesprechung offiziell als Werbung. Ich betone aber, dass
niemand meine Meinung erkauft.

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