graphida
- Mitglied seit 19.07.2016
- 67 Freund*innen
- 1.050 Bücher
- 120 Rezensionen
- 853 Bewertungen (Ø 3,92)
Rezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Töchter des Nordmeeres – Livs Weg" von Ines Thorn
Die Unschärfe der Welt war mein erstes Buch von Iris Wolf.
Der Beginn war sehr vielversprechend, eine schöne, detailreiche und poetische Sprache, so dass es eine Freude war die Zeilen zu lesen.
Nach der ersten Geschichte blieb es aber leider etwas unscharf und farblos. Nur eine schöne Sprache war nicht genug um mich mitzunehmen, obgleich mich der Hintergrund (Banat, Rumänien) sehr interessiert hat.
Ich habe es zunehmend verwirrend empfunden und es fehlte mir die Tiefe um mehr als 2 Sterne zu vergeben.
Bewertung zu "Die Frauen der Villa Sommerwind. Das Glück am Horizont." von Anna Husen
Drei Freundinnen in der Eifel, unbeschwert und unbelastet träumen sie von der Zukunft.
Elli, Margot und Käthe ahnen noch nicht, wie sehr ihre Freundschaft auf die Probe gestellt wird, denn schon bald beginnt sich Deutschland zu verändern.
Elli, mit einem verkürzten Fuss braucht den Schutz der Mutter um in der Nazizeit nicht einem schlimmen Schicksal ausgesetzt zu sein.
Margot ist Jüdin und das einst sorglose Leben verändert sich schon rasch radikal.
Käthe ist das, was man eine Mitläuferin nennt und sie schließt sich den Nazifrauengruppen an.
Das Buch plätschert einige Seiten so dahin, nimmt aber dann Fahrt auf und im letzten Drittel konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen.
Ausgerechnet Elli zeigt Rückgrat, auch wenn sie sich damit einer enormen Gefahr aussetzt.
Als ihre Freundin Margot in Lebensgefahr gerät zögert sie nicht und überwindet die eigene Grenze.
Bewertung zu "Nachts erzähle ich dir alles" von Anika Landsteiner
Léa flieht vor den Problemen in Berlin und verbringt einen Sommer an der Côte d’Azur. Was als Erholung gedacht war, entwickelt sich anders als gedacht.
Am ersten Abend sitzt Léa entspannt im Garten und geniesst die Ruhe, als plötzlich ein junges Mädchen auftaucht. Léa ahnt nicht, dass die junge Frau am nächsten Tag tot aufgefunden wird und sie damit in ganz und gar ungeplante Ereignisse verwickelt wird.
Émile, der Bruder der jungen Frau wendet sich an Léa, hat Fragen und auch Léa hinterfragt ihr Leben. Was weiss sie eigentlich über sich, ihre Familie, ihre Mutter, die Vergangenheit ?
Die eigene Familiengeschichte, ausgesprochenes und verschwiegenes, Geheimnisse und die Selbstverwirklichung bestimmen den Tag und natürlich die Nacht, in der sich zwei Menschen vieles anvertrauen und den Mut aufbringen ehrlich mit sich zu sein.
Bewertung zu "Schwestern in einem anderen Leben" von Christiane Wünsche
Schwestern in einem anderen Leben
Die Autorin wurde inspiriert, wie sie schreibt von einer wahren Geschichte und sie hat dieses Thema ein verschwundener Mensch, die über viele Jahre in Sorge befindlichen Angehörigen in einem Roman verarbeitet
Rosi lebt mit Mia, ihrer Katze in einer kleinen Wohnung. Sie kümmert sich um die Nachbarin, die nicht mehr so fit ist, kauft für sie ein, führt die Hunde für andere Nachbarn aus und scheint mit ihrem Leben ganz zufrieden. Das allerdings ist nur der erste Eindruck nach und nach wird deutlich, dass Rosie ein Geheimnis mit sich trägt, dass sie mehr oder weniger erfolgreich verdrängt, aber dass doch immer wieder an die Oberfläche kommt und sie letztlich doch belastet,
Erst als ein unerwarteter Besuch aufmerksam wird auf ihre Fotosammlung schwappt die Vergangenheit wieder an die Oberfläche und lässt sich nicht mehr wirklich zurückdrängen
Die eigene Geschichte, ein Moment des Schweigens, eine Ausnahmesituation und eine folgenreiche Entscheidung. Das ist der rote Faden im Buch. Ein junges Mädchen trifft eine Entscheidung, und damit fällt der erste Dominosteine, eine ganze Reihe von Dominosteine mitnimmt. Letztlich führt die Entscheidung, die sie , die wir alle treffen immer zu vielen anderen Entscheidungen rechts und links von uns.
Es ist nicht möglich, auf der Straße des Lebens zurückzugehen und einfach einen anderen Weg einzuschlagen, weil wir im Nachhinein bemerken, das war der falsche Weg.
Wir, treffen Heute Entscheidungen die wir morgen anders bewerten . Dennoch müssen wir uns immer nach vorne ausrichten, gerade ausgehen und versuchen zu unseren Entscheidungen zu stehen. Jetzt und heute war es die für uns richtige
Dabei sollten wir wohl auch im Sinn haben das unser handeln auch andere betrifft.
Christiane Wünsche hat ein interessantes Thema aufgegriffen und damit nachdenklich gemacht.
Auch wenn Ich die Zeitenwechsel manchmal als irritierend empfunden habe, konnte ich mich gut einfühlen in die verschiedenen Personen und ihre Beweggründe.
Schwestern in einem anderen Leben ist eine emotionale Geschichte von einem verzweifelten jungen Mädchen, dass eine Entscheidung trifft die Einfluss auf eine ganze Familie hat und bei dem sich immer wieder die Frage stellt::was wäre wenn sie sich anders entschieden hätte?
Fazit: ein interessantes Thema, eine folgenschwere Entscheidung, ein Roman der gut lesbar ist und nachdenklich stimmt.