Ich war kürzlich beim Verlag im Café zu Gast bei einer Veranstaltung und fand den Verlag sehr beeindruckend. Die machen ihr eigenes Ding, sind in dem Punkt total fanatisch. Die Regale sind voll mit coolen, ganz unterschiedlichen Büchern und ich war baff, als ich hörte, dass es alles Bücher vom Verlag sind. Das auffälligste war Morbus Animus und es war ganz neu. Und weil der Autor auch noch daraus was vorgetragen hat an dem Tag, hab ichs gleich gekauft.
Und, was soll ich sagen: Es tut weh. Eigentlich alles an diesem Buch.
Ich habe es jetzt zwei Mal gelesen und werde es wohl noch ein Drittes Mal tun.
Denn was beim ersten Mal verwirrend erscheint, fügt sich beim zweiten Durchlesen zu einem meiner Meinung nach unglaublichen Werk zusammen, das einen nicht mehr loslässt. Ich weiß nicht, wie lange der Autor Thomas Mangold (Ich war ein Grufti) über dem Text gebrütet hat und hoffe mal, dass in den krassen Passagen nicht allzuviel Autobiografisches dabei ist.
Manche Stellen sind schlichtweg zum Heulen und andere halten so penetrant auf Schwachstellen im Menschsein drauf, dass man am Ende doch herzhaft lachen muss, obwohl es gar nicht zum Lachen ist, wie bei "Dying Culture".
Und auch die Geschichten von Marion Alexa Müller ( es sind vier), passen wundervoll ins Gesamtbild, obwohl sie ja ein ganz anderen Stil haben. Und, keine Angst, es gibt auch richtig lustige Geschichten, zum Beispiel die von dem Verleger, der an der Post verzweifelt oder die versöhnende "Ente gut alles gut".
Das Ungewöhnlichste, kaputteste und ergreifendste Werk 2011! Und sehr lehrreich. Jedenfalls für mich.
G
grin1999
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Rezension zu "Morbus Animus" von Thomas Manegold
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