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heini

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Traumlos. Im Land der verlorenen Seelen (ISBN: 9783646600025)

Bewertung zu "Traumlos. Im Land der verlorenen Seelen" von Jennifer Jäger

Traumlos. Im Land der verlorenen Seelen
heinivor 11 Jahren
Birgt Potenzial

Selten lasse ich mich auf solchen Seiten zu Rezensionen hinreißen. Hier jedoch ist es, auch nach dem kürzlich angefangenen Shitstorm, notwendig geworden, einige korrigierende Worte zu äußern.
Vor dem Hintergrund dieses Anliegens spare ich mir auch den üblichen Rezensions-Aufbau, die Handlung ist immerhin zur Genüge von den Vorrezensenten zusammengefasst worden. Ganz zu schweigen von dem Cover, das wohl indiskutabel als Blickfang gewertet werden kann.

Critique:
Der Beginn des Buches ist vielversprechend, man wird in eine spannungsgeladene Szenerie hineingeworfen. Dieser erste Eindruck, gepaart mit dem wechselnden Blickfeld des Lesers auf die Ereignisse, sorgt für einige Aufregung während des Lesen (und unter den Lesern, wie es scheint). Obwohl wir die Dinge aus der 3.Person betrachten, finden wir doch keinen auktorialen Erzähler vor. Dieser Umstand an sich ist noch nicht bahnbrechend, er erhält seine Brisanz erst durch die angewandte Zeit (präsens). Das ist untypisch, aber besonders das ist es, was man sich von Jugendbüchern erhofft: das Neue. Aufgerieben zu werden, nicht den alten Trott der eingesessenen Autoren lesen zu müssen. Aus diesem Blickwinkel halte ich auch die bisherige Kritik für nicht nachvollziehbar - die Frische, die in dieser unüblichen Art mitschwingt, wirkt beinahe künstlerisch.

Nun zur Dystopie: Zukunftsentwürfe darstellen ist neue Mode. Begonnen mit Brave New World und 1984 stürzen sich zunehmend junge AutorInnen auf das Thema. Gerade in neuer Zeit ist es vor der Perspektive einer unsicheren Zukunft, Politikverdrossenheit, Oligarchie-Anwandlungen in der Führungsebene und rasanter technischer Entwicklungen, die immer neue ethische Fragen aufwerfen, spannender denn je, sich mit Zukunftsgedanken, die auch über die eigene Generation hinausreichen, zu befassen.
Deshalb auch hier: "austoben". "Traumlos" sticht in diesen Zeitgeist hinein und ist hier nicht fehl am Platz.
Die häufig "hohl" wirkenden Emotionen der Charaktere betonen das Umfeld: eine kalte und graue Welt, in der die Personen nurmehr wie Nummern auf einer Liste wirken.

Die Kritik an den Schluss:
Die exakten Beschreibungen erinnern an große Autoren, müssen aber noch etwas ausgefeilt werden. Man merkt, wie Frau Jäger versucht ein Bild zu malen. Häufig gelingt es, manchmal noch nicht - hier ist einfach Übung vonnöten. Im Zusammenhang mit ein paar logischen Fehlern lässt sich vielleicht schließen, dass sich mit dem Schreiben mehr Zeit gelassen werden muss: einfach etwas langsamer machen und sich dafür wirklich "hineinleben" in sein Buch. Rechtschreib- und Grammatikfehler sind für mich persönlich immer ein größerer Punkt, jedoch durchaus verzeihbar. Auch hier gilt: einfach mehr Zeit lassen.

Für meine lieben Mit-Rezensenten gilt: Kritik ist nur dann nützlich, wenn sie konstruktiv ist. Vor einem Shitstorm warnen, und im gleichen Text diesen auch beginnen, ist wenig durchdacht. Unter der Überschrift "politeness" bedeutet dies, zwar deutlich Kritik zu äußern, doch auf Unverschämtheiten zu verzichten. Sonst werden bald so manch verfasste Dystopien Wirklichkeit.

Über mich

  • 08.10.1985

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