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helenscreativeobsession

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Acht Wochen Wüste (ISBN: 9783734850424)

Bewertung zu "Acht Wochen Wüste" von Wendelin Van Draanen

Acht Wochen Wüste
helenscreativeobsessionvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Das Buch beginnt unscheinbar, entwickelt sich aber zu einer emotionalen und tiefst berührenden Geschichte, die jeder gelesen habe sollte!
Genial!

Meine Meinung

Cover und Titel: Das Cover ist genial. Ich liebe das papierige, hochwertige Material und den detailreichen roten Aufdruck. Bezüglich der Gestaltung möchte ich auch gerne die Nachhaltigkeitsinitiative des Magellan-Verlags erwähnen. Ihre Produkte sind hergestellt in Deutschland, gedruckt auf FSC-Papier und es wird mit lösungsmittelfreiem Klebstoff sowie Drucklack auf Wasserbasis gearbeitet. Mir persönlich liegt das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen, aber ganz auf den E-Reader umsteigen möchte ich eben trotzdem nicht, weshalb ich solche Vorstösse natürlich fantastisch finde.


Der Titel gefällt mir ebenfalls. «Acht Wochen Wüste» könnte als Mini-Zusammenfassung der ganzen Geschichte gedeutet werden und ist von daher natürlich passend. Ausnahmsweise finde ich auch den englischen Titel (Wild Bird) gar nicht besser. Also gute Arbeit vom deutschen Marketing-/Übersetzerteam.


Schreibstil: Während des Lesens hätte ich vermutlich gesagt, dass ich den Schreibstil als wundervoll empfände. Grösstenteils ist das immer noch so, der Schreibstil ist emotional und tiefst bewegend. Ich mag wie die Autorin mit verschiedenen Atmosphären und Klangfarben in der Erzählung spielt.


Rückblickend finde ich aber ein paar der Dialoge sind gezwungen oder fast ein wenig kindisch. Natürlich ist die Protagonistin erst vierzehn, aber besonders wenn die Grizzlys als Gruppe agieren fand ich ihre Konversationen zu gestelzt.


Inhalt: Da ich vor dem Lesen noch nie etwas von «Acht Wochen Wüste» gehört hatte, bin ich ohne Erwartungen an die Geschichte herangegangen.


Der Einstieg fiel mir leicht und die ersten paar Kapitel las ich recht schnell, sie waren nicht absolut umhauend, aber solide geschrieben. Spätestens bei Wrens erster Nacht als Kaninchen in der Wüste konnte mich das Buch dann fesseln und ich las die Geschichte noch am selben Tag zu Ende.


Und ach… das Ende *seufz*. Plötzlich fiel mir auf, dass nur noch ein paar Seiten übrig waren. Als ich bei der letzten Szene ankam, kam meine Playlist zu dem Song «Last Kisses» von Daisy the Great und mir kamen zum wiederholten Mal die Tränen. Die Geschichte hört früher auf, als ich erwartet hätte, doch im Nachhinein muss ich sagen, dass die Autorin damit eine kluge Entscheidung getroffen hat. Denn so umspannt das Buch tatsächlich genau acht Wochen und es wäre vermutlich ein zu grosser Schnitt gewesen, Wrens Leben danach zu porträtieren.


Charaktere: Wren ist eine keine durchschnittliche Protagonistin, weil nicht ihre ganze Person darauf ausgelegt ist, dem Leser zu gefallen. Wren soll uns unsympathisch sein und den Leser mit ihren Handlungen vor den Kopf stossen. Das gibt der Geschichte viel Spielraum und trägt zur Tiefe bei.

Die Charakterentwicklung, die Wren im Verlauf der Geschichte durchmacht, ist fantastisch umgesetzt. Am Anfang Trotz und Widerstand, dann langsam so etwas wie Einsicht und schliesslich die Mission (Suche) auf die sie geschickt wird und das vermischt mit den Flashbacks aus ihrer Vergangenheit… einfach genial!


Das einzig Störende ist für mich ihr Alter. Natürlich gibt es weitentwickelte, reife 14-Jährige, die was Drogen, Alkohol und Kriminalität angeht schon einiges durchgemacht haben. Trotzdem finde ich, dass die Geschichte mit einer älteren Protagonistin realistischer gewesen wäre, da es mir zu Beginn fast etwas lächerlich vorkam eine 14-Jährige zu kidnappen und in ein Wildnisentzugscamp in der Wüste zu schicken. Vor allem da die meisten Leser der Geschichte nicht jünger als 14 sein werden und sich jugendliche Leser besser mit älteren Charakteren identifizieren können.



Fazit

Das Buch beginnt relativ unscheinbar entwickelt sich aber zu einer emotionalen, fantastisch geschrieben und tiefst berührenden Geschichte, die man unbedingt gelesen haben sollte!



Bewertung

4,5⭐ /5⭐

Cover des Buches King of Scars (ISBN: 9783426227008)

Bewertung zu "King of Scars" von Leigh Bardugo

King of Scars
helenscreativeobsessionvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein wundervolles Chaos eines Romans!
Ein wundervolles Chaos eines Romans!

Meine Meinung
(Da viele von euch das Buch schon gelesen haben, habe ich mich entschieden eine spoilerhaltige Rezension zu schreiben, wenn ihr das Buch noch nicht gelesen habt, lest euch nur das spoilerfreie Fazit durch!)

Cover und Titel: Das Cover ist ein absoluter Blickfänger. Der Umschlag ist komplett in Goldtönen gehalten, was dank den verschiedenen Schattierungen und Relieftechniken nicht langweilig wird. Das Cover enthält unzählige schöne Details und wirkt dadurch edel. Die Seiten sind aussen schwarz gefärbt wie bei «Six of Crows», wovon ich ebenfalls begeistert bin.

Der Titel klingt natürlich toll und passt auch zu Nikolai und seiner Geschichte. Allerdings ist «King of Scars» nicht nur seine Geschichte (mehr dazu später), weshalb ich den Titel eben doch nicht so passend finde.

Schreibstil: Bardugos Schreibstil hat etwas Hollywoodhaftes an sich, was natürlich damit zusammenhängen könnte, dass sie momentan dort lebt. Es ist fast zu einfach, beim Lesen zu vergessen, dass man liest und die Abenteuer nicht selbst mit den Charakteren durcherlebt. Deshalb überrascht es mich auch nicht, dass Netflix plant, aus dem Grishaverse einen Serienevent zu machen (auch wenn wir alle insgeheim wissen, dass wir uns sowieso nur darüber aufregen werden, weil das Buch schlussendlich eben doch immer besser ist). Für mich könnte ihr Schreibstil als eine moderne Version Tolkiens umschrieben werden, da er eine ähnliche Detailverliebtheit und Eloquenz bietet, Bardugo sich aber etwas knapper und leichter verdaulich fasst.

Das Buch wird aus vier Sichtweisen (oder fünf wenn man die von Dima ganz am Anfang des Buches mitzählt) erzählt. Schreibstiltechnisch finde ich diese besonders gut umgesetzt, da sie zwar alle aufeinander abgestimmt sind, aber die Denk- und Ausdrucksweisen der Charaktere trotzdem klar unterscheidbar sind.

Inhalt: Das erste Kapitel ist eine Art Prolog und wird aus der Sicht eines Bauernjungen erzählt, der Nikolai in seiner Dämonengestalt begegnet. Dieser Einstieg scheint mir gelungen, vor allem da man so auch eine Sicht auf den Dämonen bekommt, welche nicht durch Nikolais Erfahrung gefiltert wird.

Danach teilt sich die Geschichte vorerst in drei Teile; Ninas, Zoyas und Nikolais Geschichte, wobei die letzteren zwei natürlich stark verwoben sind.

Beginnen wir mit Nina, ihre Geschichte war für mich mit Abstand die spannendste, auf die ich mich beim Lesen am meisten fokussiert habe. Einerseits liegt das natürlich an Ninas genialem Charakter, aber vor allem daran, dass ihre Storyline einfach die stärkste ist. Matthias Tod habe ich nach Ende von «Crooked Kingdom» irgendwie verdrängt und als ich mit Ninas Trauer konfrontiert worden bin, habe ich mehr als einmal eine Träne wegwischen müssen. Ninas Mission findet in Fjerdan statt, wo sie als Spionin arbeitet. Schnell stellt sich allerdings heraus, das sich in dem Kloster viel mehr abspielt, als sie jemals hätte vermuten können. Ihre Trauer ist perfekt mit ihrer Bekanntschaft mit Hanne und ihrem Willen die Grisha-Frauen aus der alten Fabrik zu befreien verwoben. Ich bin wahnsinnig gespannt wie es mit Nina und Hanne weitergehen wird, obwohl keine ausdrücklichen Bemerkungen über ein romantisches Verhältnis zwischen den beiden gemacht werden, könnte ich mir das gut vorstellen.

Zoyas POV hat nicht ganz so viel Substanz wie Ninas, ganz einfach aus dem Grund, dass nicht gleich viel passiert und da sich ihre stark mit des Zaren überschneidet. Trotzdem ist es wichtig, dass Zoya den Lesern endlich ihre eigene Geschichte erzählen kann und aus dem typischen Mean-Girl-Trope ausbrechen darf.

Nikolais Geschichte ist aus meiner Sicht die schwächste, da sie viel zu sehr auf seinem inneren Kampf mit dem Dämonen basiert. Auch wenn das interessant ist, macht es einfach nicht genug her. Nikolai erscheint mir in seinem eigenen Buch fast wie ein Nebencharakter, für mich sind Nina und Zoya in der Geschichte mindestens genauso wichtig, weshalb ich persönlich auch einen anderen Titel gewählt hätte. Was mir an Zoyas und seiner POV natürlich gefallen hat, ist ihre Liebesgeschichte. Nikolai und Zoya als Liebhaber war etwas, wovon ich nicht wusste, dass ich es wollte, aber jetzt nicht mehr missen möchte.

Erst relativ spät im Buch wird dann eine vierte (oder eben fünfte) Sichtweise vorgestellt. Isaak ist ein Soldat, der die Front überlebt hat und sich wegen dem Verschwinden Nikolais plötzlich als Zar von Ravka ausgeben muss. Er ist super liebenswert und seine Kapitel sind eine wunderschöne Abwechslung zu all den berechnenden, leidenden Charakteren des Buches.

Nun zu ein paar Dingen, die mich im Plot störten; erstens wäre da das Magiesystem zu nennen. In praktisch allen vorherigen Büchern wurde uns Lesern immer wieder das strenge Magiesystem mit den drei Hauptgruppen von Grisha unter die Nase gerieben, aber in «King of Scars» wirft Bardugo all das über den Haufen. Plötzlich beherrscht Zoya Wind, Wasser und Feuer und ist gleichzeitig auch ein Drache, die Heiligen können mit ihrer Macht aus der Flur reichen, plötzlich gibt es neue Dimensionen und ich blicke überhaupt nicht mehr durch.

Und natürlich der Dunkle (oder Darkling wie er auf Englisch heisst, was irgendwie so viel weniger bedrohlich klingt als die deutsche Version). Ganz am Ende des Buches ist er wieder da. Warum? Für mich ist der Wiederauferstehungs-Trope im Grishaverse schon ausgeschlachtet, das funktioniert einfach nicht mehr als einmal, sonst wirkt es schlagartig unglaubwürdig und Todesfälle haben nicht mehr das gleiche Gewicht. Die Wiederauferstehung des Dunklen macht mir Angst, weil es die Möglichkeit bringt einfach die Geschichte aus der ursprünglichen Trilogie zu rezyklieren, was unheimlich schade wäre.

Um noch etwas Positives zu erwähnen; das Ende an sich hat mich wahnsinnig geschockt. Isaaks Tod durch die Assassinin aus Fjerdan kam für mich absolut überraschend und war sehr schmerzhaft. Auch Ninas Geschichte endet total spannend und ich bin gespannt wie Bardugo diese Storylines im zweiten Band miteinander verknüpfen wird

Charaktere: Mal ehrlich; ich hätte das Buch auch komplett ohne Plot nur um der Charaktere Willen gelesen. Ich glaube hier gibt es nichts zu sagen ausser, dass ich alle meine Babys liebe und hoffe, dass Bardugo sie im zweiten Band nicht allzu sehr quälen wird.



Fazit
Der Schreibstil ist wie zu erwarten auf den Punkt gebracht und absolut professionell. Die Geschichte ist in vier Sichtweisen gegliedert, wovon aber nicht alle gleich spannend sind und Nikolai als Protagonist etwas untergeht. Auch wenn der Plot an machen Stellen schwächelt, sind die Charaktere so liebenswürdig und furchteinflössend wie eh und je. Das Ende gibt einerseits Hoffnung auf einen fulminanten Abschluss der Dilogie, aber bietet auch die Möglichkeit, den zweiten Band zu einer Katastrophe werden zu lassen (die ich natürlich trotzdem lesen werde).



Bewertung
⭐⭐⭐⭐/5

Cover des Buches Keiner sagt die Wahrheit (ISBN: 9783570312711)

Bewertung zu "Keiner sagt die Wahrheit" von Caleb Roehrig

Keiner sagt die Wahrheit
helenscreativeobsessionvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Das Lesen lohnt sich, aber erfordert zu Anfang etwas Durchhaltevermögen!
Ein gutes Buch für zwischendurch

Meine Meinung
Cover und Titel: Ich finde es interessant, wie ähnlich das Cover von «Keiner sagt die Wahrheit» dem Cover von «Niemand wird sie finden» sieht. Die Schriftart ist genau die gleiche und auch der Hintergrund ist ähnlich designet. Für mich ist das Cover mit all dem Text etwas überladen, dafür gefällt mir das Farbkonzept. Im Hintergrund ist ein einsames Haus zu erkennen, was das Haus aus der Geschichte darstellt und somit einen Bezug dazu herstellt.

Der Titel ist in Ordnung. Er klingt dramatisch und passt zum Buch. Jetzt werde ich etwas sagen, was vermutlich niemand von euch jemals von mir erwartet hätte: Mir gefällt der deutsche Titel besser als der englische. Der englische Titel lautet «White Rabbits» und auch wenn mir dieser vom Klang her besser gefällt, finde ich, dass er nicht genug Bezug zur Geschichte hat.

Schreibstil: Der Schreibstil an sich hätte perfekt sein können. Die Geschichte ist für einen Thriller passend ohne grosse Ausschmückungen erzählt und die Geschichte geht schnell vorwärts. Es ist ein Schreibstil, er einen nicht auf wunderschöne Formulierungen aufmerksam machen will, sondern einen vergessen lässt, dass man überhaupt liest.

Was mich aber wahnsinnig gestört hat, sind die Flashbacks. Es sind zu viele, sie sind zu lang und zu wenig informativ. Sie haben mich immer wieder aus Geschichte gerissen, wenn ich eigentlich hätte wissen wollen, wie es weitergeht, sodass ich immer wieder sehr versucht war, sie einfach zu überlesen. Was meiner Meinung nach auch möglich gewesen wäre, da manche davon nun wirklich keine überlebenswichtigen Informationen liefern.

Inhalt: Der Einstieg ins Buch fiel mir relativ schwer. Die ersten Seiten, wo die Jungs April finden sind spannend, dann aber fand ich das erste Drittel des Buches etwas langatmig. Es muss viel Hintergrundgeschichte etabliert werden und die Flashbacks helfen auch nicht gerade, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten.

Dafür aber konnten mich die letzten zwei Drittel wirklich packen. Als ich endlich angefangen habe zu begreifen, wer eigentlich wer ist, wurde die Geschichte interessant. Ich habe mit Rufus mitgefiebert und bin selbst immer wieder auf die falsche Fährte gelockt werden. Die Aufklärung ist geschickt aufgebaut, sodass man als Leser selbst im Dunkeln tappt und auch die Auflösung ist zufriedenstellend.

Charaktere: Rufus ist ein toller Protagonist. Trotz seiner schwierigen Verhältnissen ist er überhaupt nicht selbstmitleidig, dafür aber ruchlos und unerschrocken. Es scheint als habe er nichts zu verlieren, was ihn unberechenbar macht.

Sebastian als Rufus Love-Interest hat mir auch gefallen. Er ist klar charakterisiert und ihre Liebesgeschichte ist perfekt in die restlichen Geschehnisse verwoben.


Fazit
Wenn man bereit ist der, Geschichte etwas Zeit zu geben, Fahrt aufzunehmen lohnt sich das Lesen auf jeden Fall, auch wenn definitiv noch Luft nach oben vorhanden ist.


Bewertung
⭐⭐⭐ /5

Cover des Buches Das Herz aus Eis und Liebe (ISBN: 9783846600887)

Bewertung zu "Das Herz aus Eis und Liebe" von Renée Ahdieh

Das Herz aus Eis und Liebe
helenscreativeobsessionvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Definitiv ein gelungener Abschluss einer überzeugenden Dilogie mit einigen wenigen Schwachpunkten
Ein gelungener Abschluss

Meine Meinung
Cover und Titel: Das Cover von Band 2 ist für mich etwas zu ähnlich wie das Cover von Band 1. Abgebildet ist dasselbe Bild eines Mädchens in einem weissen Kleid von hinten. Die Schriftart und das Bergmotiv im Hintergrund sind ebenfalls gleich, nur das Farbkonzept wurde von Rosa zu Blau gewechselt. An sich ist der Umschlag von Band 2 natürlich wunderschön, aber ich hätte mir etwas mehr Unterschiede zu Band 1 gewünscht.

Was ich noch erwähnen möchte ist der innere Umschlag, also die ganz erste Seite. Sie ist dick und weiss und geziert von wundervollen blauen Schlieren und dass ich die Wahl von Blau für das Cover des zweiten Bandes sinnvoll finde. Da im zweiten Band Wasser eine grosse Rolle spielt und Mariko sich ziemlich verändert und ihre Wildheit oft gegen Angepasstheit und Kontrolle hergeben muss, was das ruhige Blau natürlich grossartig repräsentiert.

Der Titel ist passend zum Titel des ersten Bandes und klingt fantastisch. Allerdings finde ich ihn nicht wirklich aussagekräftig und könnte auch für ganz andere Geschichten verwendet werden.

Schreibstil: Der Schreibstil ist eine Gratwanderung zwischen blumigen Vergleichen, die perfekt funktionieren und solchen, die… naja, nicht so perfekt funktionieren. Was mir zum Beispiel total gefällt ist «…dass sie eine Schlange heiraten, eine Spinne küssen und ein goldenes Schloss auf die Grundmauern niederbrennen musste», nicht so gefällt mir hingegen «Du erstaunst mich auf Schritt und Tritt» oder «…bei dem eine solche Erscheinung so natürlich wirkte wie ein Reiher im Flug.»
Solche Formulierungen reissen einen aus der Geschichte und stören den Lesefluss. Glücklicherweise überwiegen aber die schönen, sodass mir der Schreibstil im Grossen und Ganzen trotzdem gefällt.

Eine weitere Besonderheit sind die japanischen Namen und Begriffe, die direkt im Text nicht erklärt werden, was ich persönlich genial finde, weil es authentisch wirkt und schliesslich sind die Wörter später im Glossar erläutert.

Inhalt: Ich liebe das Setting der Geschichte. Die asiatische Kultur ist wundervoll in die Handlungen verwoben und gibt dem Buch etwas Einzigartiges. Man merkt, dass sie Autorin weiss wovon sie spricht.

Die erste Hälfte der Geschichte ist viel weniger actiongeladen als Band 1. Wir erleben Marikos Erfahrungen am kaiserlichen Hof mit, wo sie mit Intrigen und Lügen umgehen muss. In der zweiten Hälfte wird das Pacing schneller und schneller bis es den Höhepunkt kurz vor dem Ende erreicht. Für mich gab es ein paar langweilige, unnötige Szenen, ohne die die Geschichte gut ausgekommen wäre. Das Ende hätte ich so nicht kommen sehen und beim Epilog habe ich sogar ein paar Tränen verdrückt.

Charaktere: Mariko ist ein erstklassiges Beispiel für Charakterentwicklung. Ich finde es toll wie ihre Entwicklung in der Geschichte umgesetzt ist. Im ersten Band entwickelt sie sich von der Prinzessin zu einer wilden Kämpferin, sie ist Erde, stur und unbeugsam. Das sind aber nicht die Eigenschaften, die sie benötigt, um im Schloss des Kaisers zu überleben. Sie muss jetzt Wasser sein, sich anpassen, ruhigbleiben, ein Pokerface bewahren.

Sympathie macht keine grossartige Protagonistin, aber trotzdem kommt es Mariko zu Gute, dass man fast nicht anders kann, als sie zu mögen. Sie könnte die perfekte Protagonistin sein, aber mich stört das «Ich bin nicht wie andere Mädchen»-Gehabe. Grundsätzlich kann diese Einstellung interessant sein und eine Quelle für Konflikte und Selbstreflektion darstellen, aber die Autorin will uns Mariko damit als etwas Besonderes verkaufen, was ich nicht ausstehen kann.

«…deswegen hatte sich Mariko unter anderen Frauen immer so abgequält, besonders zwischen Mädchen ihres Alters.» und «Wir sollten eine Welt für Frauen wie uns erschaffen» sind Beispiele für dieses Verhalten. Zwar beweist Mariko doch Solidarität und entwickelt Freundschaften mit anderen weiblichen Charakteren, aber ein saurer Nachgeschmack bleibt.

Okami, der Anführer des Schwarzen Clans, macht keine ganz so grosse Entwicklung durch wie seine Geliebte, hat aber doch die ein oder andere interessante Szene. Er spielt nämlich eher den Helden als den Bösewicht, auch wenn er es nicht zugeben würde.

Mit Yumi und Kenshin bietet die Geschichte zwei interessante Nebencharaktere, die im Band zwei wichtige Rollen übernehmen und auch stärker charakterisiert werden.



Fazit
Definitiv ein gelungener Abschluss einer überzeugenden Dilogie mit einigen wenigen Schwachpunkten.



Bewertung
⭐⭐⭐⭐ /5

Cover des Buches Bad Feminist (ISBN: 9783442717811)

Bewertung zu "Bad Feminist" von Roxane Gay

Bad Feminist
helenscreativeobsessionvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein beeindruckendes, gefühlvolles, intelligentes Buch, das mich verstanden hat. Amen.
Ein Buch, das mich verstanden hat

Meine Meinung
Cover und Titel: Das Cover ist in zwei Rosatönen, Weiss und Grau gehalten und somit relativ schlicht. Das Design der Schrift und das rote btb-Logo finde ich nicht wirklich stimmig und durch die grossen Lücken fällt das Cover irgendwie auseinander.

Der Titel hingegen gefällt mir wiederum äusserst gut (was vielleicht auch damit zu tun hat, dass sie den Originaltitel eins zu eins aus dem Englischen übernommen haben :). Er liefert alle Informationen, die man braucht, macht auf das Buch aufmerksam und trifft genau den Ton des Werkes.

Schreibstil: Ganz, ganz, ganz viele Stellen in diesem Buch würde ich als Angriff auf meine Person, Vorwurf oder Belehrung auffassen, wenn da nicht Roxane Gays selbstironische Schreibweise wäre. Ihre Kapitel tragen Titel wie «Liebe junge Ladys, die ihr Chris Brown so sehr liebt, dass ihr euch von ihm schlagen lasst». Doch sie umschifft es geschickt ihre Leser allzu sehr zu verärgern, indem sie entweder auch sie selbst angreift oder es mit genau der richtigen Portion Zynismus herüberbringt. Auch wenn Roxane Gay viel Ironie, Frustration und Emotionen in ihre Sätze packt, ist ihr Schreibstil immer noch professionell.

Womit Roxane Gay mich selbstverständlich direkt ins Herz getroffen hat: Das Verwenden von englischen Wörtern in deutschen Texten. Auch wenn es oft unnötig und pretentious af ist, schlägt mein Herz jedes Mal höher, wenn ich sowas lesen darf.

Inhalt: Ich bin ein «Bad Feminist». Mir ist es wichtig, wie ich aussehe, mich kleide und was andere von mir denken. Auf Partys singe ich frauenfeindliche Rapsongs mit, weil sie mir gefallen, ich kann keinen platten Reifen reparieren und bin froh wenn mein Vater den Rasen mäht.

Trotzdem; wenn mich jemand fragt, ob ich denn eine Feministin sei, antworte ich mit «Ja, natürlich.» Aber dann fühle ich mich auch irgendwie falsch. Ich frage mich: Darf ich mich überhaupt als Feministin bezeichnen, wenn ich keine perfekte Feministin bin? Bin ich überhaupt gut genug?

Bis «Bad Feminist» von Roxane Gay habe ich noch nie wirklich mit jemandem darüber gesprochen und ich glaube so geht es unzähligen Frauen überall auf der Welt. «Bad Feminist» hat dafür gesorgt, dass ich mich mit einer Thematik, die mich beschäftigt nicht mehr alleine fühle und dafür bin ich unheimlich dankbar. Natürlich stimmen meine persönlichen Überzeugungen nicht hundertprozentig mit allem überein, was die Autorin in ihrem Werk beschreibt, aber es bietet Inputs, Denkanstösse und neue Perspektiven. Und das in einer wahnsinnigen Vielfalt. Von sexueller Gewalt gegen Frauen über sexistischen Rollenbildern bis zu Scrabbleturnieren und Race deckt das Buch alle möglichen Bereiche ab.

Besonders getroffen haben es für mich «Die Sehnsucht von Katharis: abnehmen und zunehmen und ein Buch von Diana Spechler» und «Wie erzählen wir weiter?».


Fazit
Ein beeindruckendes, gefühlvolles, intelligentes Buch, das mich verstanden hat. Amen.


Bewertung
⭐⭐⭐⭐⭐ /5

Cover des Buches Die Chroniken des Malik: Zusammenkunft (ISBN: B07SCTMBTZ)

Bewertung zu "Die Chroniken des Malik: Zusammenkunft" von Ammar Bustami

Die Chroniken des Malik: Zusammenkunft
helenscreativeobsessionvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Auch wenn die Geschichte an einigen Stellen noch Luft nach oben aufweist; man merkt wie viel Arbeit und Herzblut zwischen den Zeilen steckt!
Eine gelungene Fortsetzung!

Meine Meinung
Cover und Titel: Ursprünglich hätte ich mich nicht als grossen Fan des Covers bezeichnet. Die Farben sind zwar warm, was gut zur Fantasywelt des Buches passt, doch meinen persönlichen Geschmack verfehlen sie leider. Auch die Schriftart ist gar nicht meins, sie wirkt unruhig und beinahe unprofessionell.

Wenn man aber alle drei Covers auf einmal anschaut, dann liegen die Dinge schon anders: Die Cover (Band 1 nur in der neuen Version) lassen sich aneinanderlegen und ergeben ein mehr oder weniger zusammenhängendes Bild. Raffiniert geplant verändert sich die Landschaft, je nach dem, wohin sich die Geschichte entwickelt.

Der Titel der ersten Version des ersten Bandes ist «Der Ausbruch» gewesen. Die Autoren haben nun aber den Titel der Reihe zu «Die Chroniken des Malik» umbenannt, was gross auf jedem Buch steht. «Ausbruch» beziehungsweise «Zusammenkunft» sind dann nur noch die Untertitel. Diese Änderung finde ich stilistisch äusserst gelungen, weil die Reihe so einheitlich und auch passend betitelt werden kann.

Schreibstil: Auch der Schreibstil der Autoren hat sich in der Hinsicht auf Band 1 verändert. Er ist sicherer und professioneller geworden, bringt jedoch immer noch die gleiche Stimmung rüber. Ein ganz konkreter Kritikpunkt von meiner Seite ist die emotionale Distanz zu den Charakteren. Immer wieder wird zu bekannten Charakteren als «der Metropoler» oder «der Südpoler» referiert. Das kreiert eine grosse emotionale Distanz, was gerade bei Protagonisten meistens nicht wünschenswert ist.

Inhalt: Die Geschichte aus Band 1 spielt sich in einem relativ beschränkten Rahmen ab; nicht so viele Charaktere und wenige Handlungsorte. Das macht natürlich Sinn, um den Leser nicht vollkommen zu verwirren. In Band 2 aber, können die Autoren aus dem Vollen schöpfen. Die Geschichte beschränkt sich nun nicht mehr auf den Südpol, sondern wir besuchen den Metropol. Dieser bildet einen starken Kontrast zum Südpol. Grundsätzlich hat mir das Wordbuilding gefallen, aber die Umsetzung ist stellenweise holprig. Es werden zu viele Geräte und Feinheiten der verschiedenen Gebiete vorgestellt, die nur oberflächlich und nicht ausreichend durchdacht worden sind.

Ein ganz interessanter und fantastisch ausgearbeiteter Aspekt des Worldbuildings sind für mich die Tattookräfte. In vielen verschiedenen Büchern werden mit Tattoos als symbolische Verkörperungen von Macht oder besonderen Fähigkeiten gespielt und auch Ammar und Jonas tun das in ihrem neusten Buch erfolgreich. Sie verraten gerade genug, um den Lesern neugierig zu machen, aber halten genug zurück, um es spannend bleiben zu lassen.

Der Handlungsverlauf ist für einen Band 2 typisch. Wir folgen Alkazam und seinen Gefährten auf ihrer Flucht und erfahren dabei mehr über An Cabuts Pläne und die anderen Subplots. Auch wenn die Geschichte gut geplottet ist, fehlt mir stellenweise die Spannung, da die Geschichte manchmal repetitiv wirkt.

Charaktere: Wie schon erwähnt dürfen wir in Band 2 einige neue Charaktere kennenlernen. Dabei liebe ich es, wie kompromisslos seltsam und eigen diese sind. Es werden gerade so viele Charaktere vorgestellt, dass es noch möglich ist, sie alle eingehend zu charakterisieren und nicht nur oberflächlich zu streifen. In Band 2 bekommt das Buch auch endlich eine Protagonistin. Und nicht nur irgendeine, denn Luise hat es faustdick hinter den Ohren.


Fazit
Ammar und Jonas konnten mich mit diesem Buch vollkommen überzeugen. Auch wenn es an einigen Stellen noch Luft nach oben aufweist; man merkt wie viel Herzblut und Arbeit zwischen den Seiten steckt und wie viel den Autoren ihr Werk bedeutet.

Ich bin auf alle Fälle gespannt auf Band 3!!


Bewertung
🌟🌟🌟🌟 /5

Cover des Buches I've been looking for Frieden (ISBN: 9783328102861)

Bewertung zu "I've been looking for Frieden" von Maik Brüggemeyer

I've been looking for Frieden
helenscreativeobsessionvor 5 Jahren
Kurzmeinung: In jedem Satz schwingt die Hoffnung auf eine bessere Welt!
eine wunderschöne Atmosphäre!

Meine Meinung
Cover und Titel: «I’ve been looking for Frieden»… der Titel sorgt bei mir für Gänsehaut am ganzen Körper. Die Worte sind perfekt gewählt, treffen genau ins Herz und fangen die Atmosphäre des Buches ein. Besser wäre nicht möglich.

Auch das Cover gefällt mir. Es ist nicht wahnsinnig aussagekräftig, aber professionell gestaltet und zum Buch passend.

Schreibstil: Ich glaube «I’ve been looking for Frieden» würde als Hörspiel noch zehnmal besser funktionieren. Schliesslich geht es hier um Musik und egal wie sehr ich Gedrucktes liebe, Musik auf Papier festzuhalten ist gar nicht so leicht. Zwar werden immer wieder Songtexte aufgeführt, aber ich musste die entsprechenden Lieder dann immer noch auf Deezer suchen, um wirklich in die richtige Stimmung zu kommen.

Ansonsten ist der Schreibstil in Ordnung. Da es sich um ein Sachbuch handelt sind die Formulierungen schlicht gehalten.

Inhalt: Anhand von zehn Songs die Geschichte eines ganzen Landes erzählen? Klingt ziemlich schwer. Doch Maik Brüggemeyer hat sich dieser Aufgabe angenommen und sie ziemlich fantastisch umgesetzt.

Wir beginnen mit dem Song «Capri-Fischer» um die Zeit des Zweiten Weltkriegs und enden mit «Nichtstun» in der heutigen Zeit. Der Autor findet dabei genau die richtige Balance zwischen Fakten, geschichtlichen Hintergründen und Emotionen, was die Geschichte unterhaltsam und lehrreich zu gleich macht.


Fazit
Was mir an «I’ve been looking for Frieden» am besten gefällt, ist das Gefühl der Hoffnung. Egal wie traurig unsere Geschichte ist und wie düster unsere Zukunft zu sein scheint, in jedem Satz schwingt die Hoffnung auf… naja, eben Frieden.


Bewertung
⭐⭐⭐⭐ /5

Cover des Buches Ich werde fliegen (ISBN: 9783453272033)

Bewertung zu "Ich werde fliegen" von Dana Czapnik

Ich werde fliegen
helenscreativeobsessionvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Das Buch gräbt so tief in den Abgründen unserer Welt herum, dass ich beim Lesen immer wieder Gänsehaut bekam.
Brutal ehrlich und authentisch

Meine Meinung
Cover und Titel: Der Titel klingt wahnsinnig poetisch und ein kleines bisschen dramatisch. Er ist passend, aber für mich irgendwie zu einfach und offensichtlich. Das Cover gefällt mir gut, das Farbkonzept ist geschickt gestaltet. Allerdings hat es für meinen Geschmack zu viele verschiedene Elemente, wodurch das Cover «auseinanderfällt».

Schreibstil: Die Geschichte ist in der ersten Person Singular geschrieben. Der Schreibstil ist ganz grosse Klasse. Es ist erstaunlich, mit wie wenig Dialog das Buch auskommt. Manchmal haben wir mehrere Seiten bloss Beschreibungen und Lucys Gedanken, was zwar ungewöhnlich ist, aber ausserordentlich gut funktioniert. Lucy hat eine charakteristische Stimme, ihr Ton trifft genau meinen Geschmack.

Inhalt und Charaktere: «Lucy Adler ist anders als die anderen Mädchen. Statt zu Hause vor dem Spiegel verbringt sie ihre Zeit lieber unter Jungs auf den Basketballplätzen ihrer Heimatstadt New York.» Würg. An dieser Aussage ist so vieles problematisch, dass ich gar nicht weiss, wo ich beginnen soll. Wenn ich so etwas lese, dann klingeln bei mir normalerweise jegliche Alarmglocken. Eine arrogante Protagonistin, die jedes Mädchen, das einen Schminkpinsel auch nur anschaut als dreckige Schlampe abstempelt. Trotzdem fahren sämtliche Jungs auf unsere Protagonistin ab, schliesslich ist sie auch ohne Makeup und in ihrem zugeknöpften Omakleid unwiderstehlich.

Trotzdem habe ich mich entschieden, der Geschichte eine Chance zu geben. Das liegt vor allem daran, dass sie um 1993 spielt. Und damals waren die Dinge eben etwas anders und das ganze «Ich bin nicht wie andere Mädchen»-Gehabe noch nicht wirklich existent.

Aber nun von vorne: Wie schon erwähnt spielt das Buch in den 90er Jahren. Ich liebe die 90er! Der Zeitpunkt ist toll gewählt, die Geschichte passt perfekt in das pulsierende, wundervolle, erschreckende New York dieser Zeit.

In der Geschichte passiert eigentlich nicht viel Aussergewöhnliches. Die Autorin tut nichts anderes, als ein kleines Fenster für uns zu öffnen, wodurch wir einen Einblick in Lucys Leben bekommen. Wir folgen ihr für eine Weile und verlassen sie wieder. Aber trotzdem ist dieser Roman genial. Diese Atmosphäre die Dana Czapnik kreiert ist so einzigartig, dass mir das Buch immer wieder Gänsehaut bescherte.

Wie zuvor schon erwähnt hat mich auch Lucys Leidenschaft für Basketball sehr angesprochen. Basketball nimmt einen wichtigen Teil der Geschichte ein und obwohl mir Sport eigentlich egal ist, hat Lucy es geschafft, mich davon zu überzeugen, dass Basketball ziemlich cool sein kann.

Und schliesslich: Lucys und Percys Beziehung. Beste Freunde, aber Lucy sieht Percy als mehr als einen Freund. Was erstmal klischeehaft klingt, wird von der Autorin auf eine so brutal ehrliche, authentische Art beschrieben, dass man nicht anders kann, als ab und zu in Tränen auszubrechen.


Fazit
«Ich werde fliegen» kreiert eine einzigartige Atmosphäre. Lucys Ausdrucksweise ist brutal ehrlich und authentisch. Das Buch gräbt so tief in den Abgründen unserer Welt herum, dass ich beim Lesen immer wieder Gänsehaut bekam.


Bewertung
4,5⭐ /5⭐

Cover des Buches Gebieter der Elemente - Gläserner Sturm (ISBN: 9783959673099)

Bewertung zu "Gebieter der Elemente - Gläserner Sturm" von P.C. Cast

Gebieter der Elemente - Gläserner Sturm
helenscreativeobsessionvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Kommt nicht an die House-of-Night-Reihe heran, überzeugt aber trotzdem mit originellen Ideen und Spannung!
Elementmagie und ordentlich Action!

Meine Meinung
Cover und Titel: Das Cover… wow! Einfach nur WOW. Auf dem Einband ist ein Teil eines weiblichen Gesichtes zu sehen, ihr Haar verschmilzt mit den Wolken und über ihre Haut ziehen sich Blitze. Der Schriftzug ist elegant und wunderschön. Dazu ist das Cover auf mattschimmerndes, edles Papier gedruckt, was dem Ganzen das besondere Etwas verleiht.

Den Titel finde ich in Ordnung, aber für die beachtliche Länge relativ nichtssagend.

Schreibstil: Besonders an «Gebieter der Elemente – Gläserner Sturm» ist, dass die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben ist. Nicht nur die Protagonisten Forster und Tate haben ihre eigenen Kapitel, sondern auch die Nebencharaktere Charlotte und Bastien. Was aber besonders positiv auffällt ist, dass man die Geschichte als Leser auch aus Sicht der Antagonisten erleben kann.

Der Schreibstil ist flüssig, aber die Dialoge machten mir beim Lesen etwas Mühe. Tate und Forster drücken sich irgendwie zu kindlich aus (z.B. Spitznamen wie die Batman-Höhle, Fucktastischen Vier).

Inhalt: P.C. und Kristin Cast… kommen euch diese Namen bekannt vor? Na, kein Wunder! Es handelt sich nämlich um die Autoren der House-of-Night-Reihe. Das ist eine Fantasy-Reihe in zwölf Bänden (plus Sonderbände), die sich um die junge Vampirin Zoey Redbird dreht. Vor ein paar Jahren habe ich alle zwölf Bände förmlich verschlungen, ob sie mir heute immer noch genauso gefallen würde, weiss ich natürlich nicht.

Als ich aber die Namen der Autorinnen auf diesem atemberaubenden Cover gesehen habe, musste ich das Buch einfach anfragen.

Für Elementmagie war ich schon immer Feuer und Flamme (<- das sollte ein Witz sein, weil Feuer ja auch ein Element ist xD). Das war auch in dieser Geschichte nicht anders, die Magie und das Konzept der Luftmusik von Forster und Tate gefällt mir ausserordentlich. Durch die Perspektivenwechsel fliesst die Geschichte und zieht einen immer wieder in ihren Bann.

Charaktere: Beginnen wir mal nicht mit den Protagonisten, sondern mit ihren Gegenspielern: Der Viererkern und Dr. Rick. Wir haben es hier mit vielschichtigen Bösewichten mit stark ausgeprägten Zielen und moralischen Konflikten zu tun, was für ordentlich Action sorgt.

Forster ist eine authentische Protagonistin. Besonders sympathisch ist sie mir, weil das Mädchen nicht immer ein Sonnenschein ist. Vor allem am Anfang ist sie launisch und harsch, es ist genial. Denn nur weil sie ein Mädchen ist, muss sie nicht immer glücklich und lieb und sanft sein!

Tate hingegen scheint mit etwas flach. Den Tod seiner Eltern verarbeitet er innerhalb eines Wimpernschlages, weil die Autorinnen die Geschichte nicht zu depressiv machen wollten. Das ist schwach und macht Tate unglaubwürdig.


Fazit
«Gebieter der Elemente – Gläserner Sturm» kommt nicht an die House-of-Night-Reihe heran, überzeugt aber trotzdem mit originellen Ideen und Spannung.


Bewertung
⭐⭐⭐ /5

Cover des Buches Götterfunken- Schatten der Ewigkeit (ISBN: B07HGJ9WG3)

Bewertung zu "Götterfunken- Schatten der Ewigkeit" von Sabine Claudia

Götterfunken- Schatten der Ewigkeit
helenscreativeobsessionvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein vielversprechendes Buch, bei dem einem sicherlich nicht langweilig wird!
Vielversprechend!

Meine Meinung
Cover und Titel: Das Cover ist mir zu überladen, dafür aber aussergewöhnlich gestaltet und auf jeden Fall einzigartig.
Der Titel ist vielleicht nicht ideal gewählt, da man im ersten Moment immer an Marah Wolfs «Götterfunke» denkt, mit dem Untertitel klingt er natürlich trotzdem fantastisch.

Schreibstil: Das Buch wurde von der Autorin selbst veröffentlicht, was natürlich keine leichte Sache ist. Einen Text ohne den Beistand eines Lektors auf einen veröffentlichungsreifen Stand zu bringen ist harte Arbeit und definitiv kein Zuckerschlecken.

Grundsätzlich gefällt mir der Schreibstil. Er wirkt sicher, es werden keine unnötigen Füll- oder Filterwörter gebraucht, was den Schreibstil sehr klar macht. In der Geschichte ist kein Wort zu viel.

Was mich aber gestört hat, ist das Tempo. Beim Schreiben gilt: Wenn eine Szene für den erzählenden Charakter prägend oder wichtig ist, also heraussticht und sich dehnt, dann ist es eine «langsame» Szene und wird auch so geschrieben. Kampfszenen oder andere hastige Geschehnisse müssen schneller ablaufen, damit sie den gewünschten Effekt erzeugen. Die meisten Autoren neigen dazu, alles zu überschreiben und dürfen danach Ewigkeiten damit verbringen, Langweiliges herauszustreichen.

In «Götterfunken» ist mir das Erzähltempo aber vielerorts zu schnell. Relativ am Anfang entscheidet Dorian, dass er sich in einen Vampir verwandeln sollte. Doch das Elixier schlucken und sich selbst umbringen dauert eine halbe Seite. Aus meiner Sicht handelt es sich dabei aber um einen entscheidenden Moment, schliesslich fasst man so einen Entschluss nicht leichtfertig. Hier hätte wesentlich mehr Beschreibung reingepasst.

Natürlich kann es nervig sein, wenn das Tempo zu langsam ist und auf zehn Seiten beschrieben wird, was ein Charakter am Morgen zum Frühstück isst. Aber damit man als Leser die Bedeutung einer Handlung und ihre Tragweite wirklich verstehen kann, muss dieser auch genügend Aufmerksamkeit gewidmet werden. Sonst wirkt es nicht wie etwas Besonderes und man kümmert sich nicht wirklich darum.

Handlung und Charaktere: Was für eine Geschichte! Am Anfang befördert uns die Autorin ins 18. Jahrhundert, wo wir den jungen landadeligen Dorian (ein genialer Name) kennenlernen. Dann springt die Geschichte in andere Zeitalter und in fremde Welten. Normalerweise sind Fantasybücher nicht über allzu lange Zeitspannen gestreckt, bei «Götterfunken» finde ich das aber wundervoll eingesetzt. Es gibt der Geschichte das gewisse Etwas.

Sabine Claudia macht es ihren Charakteren alles andere als einfach. Es heisst Konflikte, Konflikte, Konflikte. Ganz nach meinem Geschmack und der Regel «When in doubt, just add ninjas». Die Idee, dass sich all diese interessanten und so vollkommen verschiedenen Charaktere auf einem Haufen wiederfinden können ist grandios.

Aber: Das Buch ist zu kurz. Wie schon erwähnt, ist mir das Tempo zu schnell. Die Geschichte hat so viele interessante Anstösse, die man weiter hätte verfolgen können. Die 255 Seiten sind nicht genug, um das Potential der Idee auszuschöpfen, so kann man die Ereignisse nicht vollständig verarbeiten und wenn alles zu schnell geht, fehlt auch die Zeit, sich richtig mit den Charakteren auseinanderzusetzen.


Fazit
Ein vielversprechendes Buch, bei dem einem sicherlich nicht langweilig wird. Ich hätte mir aber etwas mehr Tiefe und Ausarbeitung gewünscht.


Bewertung
⭐⭐⭐⭐ /5

Über mich

  • 06.07.2017

Lieblingsgenres

Fantasy, Science-Fiction, Jugendbücher, Liebesromane, Historische Romane, Sachbücher, Literatur, Unterhaltung

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