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herzfuerbuecher

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Ein ganzes halbes Jahr (ISBN: 9783499267031)

Bewertung zu "Ein ganzes halbes Jahr" von Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
herzfuerbuechervor 9 Jahren
Tolles Buch!

Von dem Titel hatte ich schon einiges gesehen, als ich das Buch plötzlich im nahen Shopping Center vor mir gesehen habe. Nicht lange überlegt (der SuB war gerade soweit geschrumpft, dass ich Angst vor einer buchlosen Woche hatte), gekauft – und innerhalb von zwei Tagen ausgelesen.

Das ist so ein typisches Buch, das man einfach nicht aus der Hand legen mag. Dabei ist es nicht mal spannend: Die Geschichte von Will und Lou plätschert in einem gemütlichen, angenehmen Tempo vor sich hin und sorgt dafür, dass man sich ständig denkt „nur noch die nächste Seite“. Und dann muss man aber doch weiterlesen, auch wenn man eigentlich am nächsten Morgen zur Arbeit muss.

Besonders gut gefallen hat mir, dass man als Leser permanent positiv bleiben will. Lou und Will wachsen einem so sehr ans Herz, das man sich schon von der ersten Seite an wünscht, alles möge gut werden, weil sie es verdient haben. Die Nebencharaktere sind nicht immer sympathisch, dafür aber mit einer sehr eigenen und vor allem echten Note. Sie kommen sehr authentisch rüber und geben dieser Geschichte ein bisschen Würze, weil sie manchmal auf eine Art und Weise reagieren, die man nicht erwartet hat.

Für mich war es das erste Buch, indem die Pflege eines Behinderten wirklich so getreu erzählt und geschildert wurde. Ich hatte keine Ahnung, worauf man achten muss, deshalb kann ich auch nicht beurteilen, ob in dieser Hinsicht alles korrekt verlaufen ist. Für mich gab es keine Stelle, an der ich sagen musste „Huch, das kann jetzt aber nicht sein“, im Gegenteil. Die Feinfühligkeit der Geschichte hat mich sehr beeindruckt.

Gut finde ich auch, dass das Thema Sterbehilfe innerhalb der Geschichte nicht zur Grundsatz-Diskussion geworden ist. Alle Parteien haben ihren Standpunkt deutlich gemacht, der eine mehr, der andere weniger, aber es gab kein ethisches Hin und Her, was auch überhaupt nicht in dieses Buch gepasst hätte.

Cover des Buches Von der Nacht verzaubert (ISBN: 9783785570425)

Bewertung zu "Von der Nacht verzaubert" von Amy Plum

Von der Nacht verzaubert
herzfuerbuechervor 9 Jahren
Tolles Buch!

Ich habe das eBook zufällig bei den Schnäppchen entdeckt – der Klappentext klang einladend, also musste ich es haben. Neugierig gemacht haben mich die „Revenants“ – von den Wesen habe ich bisher noch nichts gehört, also stürzte ich mich neugierig in das Konzept der Unsterblichen.

Aber fangen wir am Anfang an. Die ganze Geschichte spielt in der wunderschönen Stadt Paris, in der ich noch nie war, die ich aber immer schon mal sehen wollte. Dank dieses Buchs (und der beiden nachfolgenden Bände) komme ich mir vor, als wäre ich schon mal dagewesen, als würde ich all die kleinen Besonderheiten der Pariser kennen und als wäre mir jedes Café so vertraut wie die vor meiner Tür. Die Autorin hat die Stadt wirklich ganz wunderbar in Szene gesetzt und genau gewusst, wann sie wie mit der französischen Sprache spielen muss, um dem Buch noch einen Hauch von Authentizität zu verleihen. Dafür schon mal ein ganz großes Chapeau!

Die beiden Protagonisten Kate und Vincent sind liebevoll gestaltet. Vincent hat manchmal für meinen Geschmack einen zu großen Heldenkomplex, aber Kate fängt vieles mit ihrer wohltuend frischen Art wieder auf. Hängen gelieben sind mir aber vor allem ihre Großeltern und Jules, Vincents bester Freund. Er hat einfach einen Charakter, den man ins Herz schließen muss und nicht mehr loslassen kann.

Die Revenants an sich sind ein interessantes Konzept. Zwei, drei Punkte sind vielleicht nicht ganz durchdacht, aber als Wesen funktionieren sie, auch wenn ich sie ziemlich gruselig finde. Ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen, aber mich erinnern sie an eine Kinderserie, in der Nacht für Nacht steinerne Wesen erwacht sind. Natürlich fällt mir jetzt der Name nicht ein.

Insgesamt hat mir der Auftakt der Revenant-Trilogie aber überraschend gut gefallen. Ich bin gespannt, was da noch kommt!

Cover des Buches Vom Mondlicht berührt (ISBN: 9783785570432)

Bewertung zu "Vom Mondlicht berührt" von Amy Plum

Vom Mondlicht berührt
herzfuerbuechervor 9 Jahren
Tolles Buch!

„Vom Mondlicht berührt“ ist der zweite Band der Revenant-Trilogie, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Auch das zweite Buch hat mich kein bisschen enttäuscht – es gab interessante Wendungen, die man nicht erwartet oder gar vorhergesehen hat, die natürlich trotzdem total gut in die Geschichte gepasst haben.

Es geht auch nahtlos nach dem ersten Band weiter: Kate macht sich immer noch Gedanken darüber, wie sie Vincents Leiden verringern kann und merkt nicht, dass er parallel dazu dasselbe macht, wenn auch auf einem ganz anderen Weg. Dass diese Geheimniskrämerei zwangsläufig zu Problemen führt, ist klar, aber es ist schön zu lesen, wie einfühlsam Amy Plum solche Momente dargestellt hat. Generell ist es zum großen Teil auch ihr Schreibstil, der diese Geschichte mit all seinen Bildern zum Leben erweckt.

Ein bisschen gefehlt hat mir Jules – seine Rolle ist im zweiten Band weniger ausgeprägt als im ersten, was aber auch logisch ist, wenn man den Anfang gelesen hat. Dafür lernt man einige andere Charaktere besser kennen, zum Beispiel Kates Großeltern. Besonders ihren Opa schließt man sehr ins Herz.

Die Revenants an sich sind immer noch sehr interessant, auch wenn mich immer noch irgendwas wahnsinnig stört, wenn ich auch noch nicht sagen kann, was es ist. Sie sind so ganz anders als alle anderen Fantasy-Wesen, die mir bisher untergekommen sind – mit Vampiren, Engeln und anderen kann man sie eigentlich nicht wirklich vergleichen. Man muss auf jeden Fall bereit sein, sich auf etwas komplett Neues einzulassen, wenn man vollständig in diese neue Welt eintauchen möchte.

Besonders böse: Band 2 endet mit einem fiesen Cliff, sodass man eigentlich sofort mit Band 3 anfangen muss, allein schon um seine Nerven zu beruhigen. Deshalb mein Tipp: Am besten sofort die komplette Trilogie kaufen, man kann sowieso nicht nach Band 1 aufhören.

Cover des Buches Von den Sternen geküsst (ISBN: 9783785570449)

Bewertung zu "Von den Sternen geküsst" von Amy Plum

Von den Sternen geküsst
herzfuerbuechervor 9 Jahren
Tolles Buch!

Das wars – die Revenant-Trilogie geht mit Band 3 zu Ende, wenn man Jules‘ Geschichte mal außen vor lässt. Und was für ein finale: Es war packend, ergreifend und spannend bis zur letzten Minute. Selbst wenn man relativ schnell rausgefunden hat, wer der Bösewicht ist, macht es das noch lange nicht langweilig.

Wir wechseln zwischendurch den Handlungsort der Geschichte – es geht von Paris nach New York, was der Geschichte noch mal eine andere Perspektive verleiht. Es kommen neue Charaktere dazu, die mehr zum Hintergrund verraten, alte Charaktere bekommen noch mehr Tiefgang. Zusätzlich erfährt man mehr über Kates Leben vor Paris, also auch vor den Revenants. Zum ersten Mal gewinnt man einen Eindruck davon, wie sehr der Tod ihrer Eltern ihr Leben wirklich auf den Kopf gestellt hat – nicht nur ihre Emotionen, sondern ihren ganzen Alltag, alles, was sie normalerweise so gemacht hat.

In diesem Band gefällt mir auch Vincent viel besser. Seinen Heldenkomplex und seinen nicht nachvollziehbaren Beschützerinstinkt hat er abgelegt, dafür lässt er Kate jetzt endlich mal machen, auch wenn es ihm nicht in den Kram passt. Außerdem gehört er zu den Helden, die endlich mal nachdenken, bevor sie in eine offensichtliche Falle rennen.

Jules hat mir gefehlt. Der Jules aus dem ersten Band, der lustige und flirtige. Vielleicht sollte ich seine Geschichte auch noch lesen, um sozusagen aus erster Hand zu erfahren, was in ihm vor sich geht – sonst erfahren wir das immer nur aus Sicht von Kate, die sich auch irren kann oder einfach den eindeutigen Wink mit dem Zaunpfahl.

Das Ende hatte alles – Spannung, Romantik, Mitfiebern, Mitfeiern, Mitleiden. Eine rundherum gelungene Trilogie mit tollen Charakteren, die ich unbedingt noch mal lesen muss. Danke an die Autorin für diesen absolut einmaligen Trip nach Paris, den ich bestimmt nicht so schnell vergessen werde!

Cover des Buches Geborgen - In unendlicher Weite (ISBN: 9783841503718)

Bewertung zu "Geborgen - In unendlicher Weite" von Veronica Rossi

Geborgen - In unendlicher Weite
herzfuerbuechervor 9 Jahren
Tolles Buch!

Mit „Geborgen – In unendlicher Weite“ geht eine fantastische Buchreihe zu Ende, die mir ganz viel schöne Lesezeit und mehrere Nervenzusammenbrüche (vor allem beim Warten auf die Fortsetzung) beschert hat. Ich werde Aria und Perry definitiv vermissen.

Was für ein Finale! Unerwartet und mit so vielen Wendepunkten, dass man das Buch schon nach ein paar Minuten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Wer gut ist und wer böse, verschwimmt schon nach den ersten Seiten, obwohl die Handlungen und Taten der einzelnen Personen immer nachvollziehbar und verständlich bleiben. Das hat mich an diesem Buch fasziniert, denn es ist nicht leicht, dieselben Charaktere über 1.200 Seiten lang niemals OOC werden zu lassen.

Die Handlung rund um Aria, Perry und Roar findet langsam (aber leider sicher) ihr Ende. Und das passiert, in dem wir noch mal an den Anfang gehen: Wir schauen uns die Puppenspieler und die Drahtzieher hinter der ganzen Misere an, überprüfen die Legenden über die Herkunft des Äthers auf ihre Glaubwürdigkeit und denken darüber nach, ob das nicht doch alles nur ein besonders genialer Coup ist. Wer würde das nicht tun? Wenn der Himmel einer Welt ein unberechenbarer Feuersturm wäre – wer würde sich nicht wünschen, eines Tages aufzuwachen und einen völlig klaren Himmel zu sehen? Oder eine Welt zu entdecken, in der es so etwas wie Ätherstürme nicht gibt?

Ich liebe es, Perrys Überzeugungen zu lauschen. Er hat so viele Träume, Ideen und Vorstellungen vom Leben, dass sein Tatendrang einfach ansteckend ist. Obwohl er im ersten Buch als kein großer Redner bekannt geworden ist und das auch über alle drei Bände hinweg behalten hat, findet er trotzdem immer wieder die richtigen Worte. Er weiß, was er als Stammesführer sagen muss, was sein Volk von ihm erwartet und was er tun muss. Dafür ist er wirklich beneidenswert – vor allem, weil er das hinbekommt, ohne einmal an sich selbst zu zweifeln. Andererseits hat er Aria an seiner Seite… das ist ein Pluspunkt!

„Geborgen“ ist ein würdiger Abschluss für die Trilogie rund um Aria und Perry. Ich hab ein paar Tränchen vergossen (vor allem zum Schluss hin) und es war sehr schwierig, diese Charaktere loszulassen. Obwohl ich das „Glück“ hatte, Band eins und zwei direkt hintereinander lesen zu können und nur auf Band drei warten zu müssen, hat mich die Wartezeit fast umgebracht. Schade, dass es jetzt vorbei ist, aber ich werde die Bücher sicher wieder und wieder lesen!

Cover des Buches Getrieben - Durch ewige Nacht (ISBN: 9783841503398)

Bewertung zu "Getrieben - Durch ewige Nacht" von Veronica Rossi

Getrieben - Durch ewige Nacht
herzfuerbuechervor 9 Jahren
Tolles Buch!

Normalerweise hat man bei dem zweiten Band einer Trilogie immer das Gefühl, dass es nur ein Zwischending ist, ein notwendiges Übel, das auf den dritten Band vorbereitet. Schon nach den ersten Seiten von „Getrieben“ fällt auf, dass dieses Buch nicht so ein typischer Lückenfüller ist – im Gegenteil, der zweite Band der „Never Sky“-Trilogie ist packend bis zum Schluss!

Das erste Buch der Reihe hat mich ja wirklich schon nachhaltig beeindruckt und ich bin sehr froh, dass das in diesem Buch nahtlos weitergeht. Nie hat man das Gefühl, dass die Autorin einen unwichtigen Nebenhandlungsstrang anfängt; vielmehr greift sie Dinge auf, die man im ersten Band einfach so akzeptiert hat und spinnt sie weiter. Und das auf eine Art, die dafür sorgt, dass man das Buch nicht so schnell aus der Hand legt.

Eigentlich bin ich schon seit der ersten Seiten des ersten Bandes Fan von Aria und Perry. Deshalb habe ich gehofft, dass es in diesem Band wieder ganz viele gemeinsame Momente geben wird, weil die beiden einfach ganz toll zusammenpassen und sich super ergänzen. Obwohl der Klappentext vermuten lässt, dass Aria und Perry-Fans in diesem Band so gar nicht auf ihre Kosten kommen, ist es nicht so. Das schon mal zur Beruhigung an alle, die mit der gleichen Wunschvorstellung wie ich in das Buch gehen werden.

Der Vorteil bei diesen Büchern ist ganz klar, dass sie mal aus Perrys und mal aus Aryas Sicht geschrieben sind. Ich mag es zu wissen, was der jeweils andere gerade macht und finde es spannend, wenn man sieht, wie viele Dinge gleichzeitig passieren können. Man muss sich zwar viel merken, um dem Handlungsverlauf folgen zu können, aber weil ich auch dieses Buch in nur einem Tag gelesen habe, war das für mich kein Problem.

Der flüssige und einfühlsame Stil der Autorin Veronica Rossi geht auch in diesem Band nicht verloren. Mit Hingabe erzählt sie die Geschichten um Mord, Verrat, Treue, Tod und Liebe, sodass man das Gefühl hat, mittendrin zu stecken. Auch dieses Buch erzählt nicht mit lauten Fanfaren, sondern mehr mit leisen Flötenklängen. Es ist perfekt für alle, die mal eine Auszeit vom Alltag brauchen und sich nicht scheuen, in eine dystopische, etwas unheimliche (weil hochtechnologisierte) Welt gezogen zu werden. Dabei fällt mir auf: Finde nur ich die Vorstellung, als Jäger und Sammler in den Wäldern zu leben, anziehender als die eines Städters, der ohne seine Technologie nicht mehr leben kann?

Cover des Buches Gebannt - Unter fremdem Himmel (ISBN: 9783841503138)

Bewertung zu "Gebannt - Unter fremdem Himmel" von Veronica Rossi

Gebannt - Unter fremdem Himmel
herzfuerbuechervor 9 Jahren
Tolles Buch!

Dieses Buch war eine Entdeckung auf der Frankfurter Buchmesse 2012. Das Cover hat mich aus unerfindlichen Gründen sofort angesprochen und als ich dann den Klappentext gelesen habe, war es auch schon um mich geschehen: Es hat mich nicht mehr losgelassen und ich „musste“ es in zwei Tagen zu Ende lesen.

Was mich fasziniert hat, ist ganz leicht zu sagen: Ich konnte mir alles so unglaublich gut vorstellen, dass es mir so vorkam, Reverie wäre gleich nebenan. Alles wirkte sehr real und „unfassbar“, was ich gerade bei Fantasy-Büchern sehr begrüße. Auch wenn ich mich für Perrys Welt wesentlich mehr begeistern konnte als für die von Aria (die Vorstellung, in so einer „perfekten Welt“ aufzuwachsen, finde ich mehr als nur gruselig), waren die Kapitel, die in Reverie spielten, trotzdem sehr gut zu lesen.

Der Stil ist sehr flüssig und die Charaktere geradlinig. Sie folgen ihrer Persönlichkeit und fallen nicht aus der Reihe, was ihre Handlungen glaubwürdig (aber noch lange nicht vorhersehbar) macht. Mir hat besonders gut gefallen, dass sich Arias und Perrys Gefühle füreinander geändert haben, ohne dass der Leser davon viel mitbekommen hat. Es war einfach eine Selbstverständlichkeit, was zum Charakter von beiden sehr gut passt. So kann man aber auch das ganze Buch beschreiben: Es ist überhaupt nicht aufdringlich, sondern mehr so eine Hintergrundgeschichte, die man aber trotzdem nicht aus der Hand legen kann.

Zu erwähnen sind auch die liebevoll gezeichneten Nebencharaktere. Einige sind sogar sympathisch geworden, obwohl sie nicht einmal in persona in dem Buch vorkamen. Das muss man erst mal schaffen!

Cover des Buches Amy on the Summer Road (ISBN: 9783570401323)

Bewertung zu "Amy on the Summer Road" von Morgan Matson

Amy on the Summer Road
herzfuerbuechervor 9 Jahren
Tolles Buch!

„Amy on the summer road“ ist eine wunderbare Geschichte, die man einfach im Sommer lesen muss. Nur so erlebt man das echte Road-Trip-Gefühl, das dieses Buch vermittelt: Die Sonne auf der Haut, während man den Arm aus dem Fenster baumeln lässt, die Musik, die einen zum Mitsingen verleitet, die Landschaft, die man sich so richtig schön vorstellen kann.

Als allererstes fällt das liebevoll gestaltete Buch ins Auge. Es sind nicht einfach nur Kapitel aneinandergereiht, sondern alles ist kreativ und witzig umgesetzt – sei es der E-Mailverkehr zwischen Amy und ihrer Mutter, der nächste Streckenabschnitt, die Playlists oder die Quittungen der jeweiligen Restaurants. Allein dafür hat sich das Buch schon fünf Sterne verdient!

Die Geschichte ist erfrischend und macht Lust, ins Auto zu steigen und selbst über die Highways in Amerika zu fahren. Obwohl die Geschichte eigentlich mit dem Tod von Amys Vater beginnt und man deshalb immer einen faden Beigeschmack haben sollte, schaffen die beiden es, mit lockeren Sprüchen die Anspannung sausen zu lassen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der man sich auch als Leser total wohlfühlt.

Roger ist süß, aufmerksam und sagt instinktiv immer genau das Richtige, ohne aber übertrieben oder überzeichnet zu wirken. Ich hatte bei ihm nicht das Gefühl, dass er zu perfekt geschrieben ist – im Gegenteil, er wirkt ein bisschen wie der Typ, der nebenan wohnt und einem die Tür aufhält. Er hat seine Fehler und seine Macken und genau das macht ihn zu einem Charakter, den man anfassen kann.

Die Geschichte zeichnet sich nicht durch einen hohen Spannungsbogen, sondern viel Feingefühl und Realitätsnähe. Mehrmals hat man das Gefühl, auf der Rückbank zu sitzen und einfach mitzufahren. Roger und Amy sind sympathisch und gefallen auf Anhieb, der Schreibstil ist flüssig, sodass man das Buch gut durchlesen kann.

Auch Amys Entwicklung, zu der Roger einen guten Teil beisteuert, ist wirklich schön mitanzusehen. Mit jeder Meile wachsen beide einem mehr ans Herz und eigentlich möchte man nach der letzten Seite nur noch weiter im Wagen sitzen und noch ein Stückchen weiter fahren.

Cover des Buches Bevor ich sterbe (ISBN: 9783570306741)

Bewertung zu "Bevor ich sterbe" von Jenny Downham

Bevor ich sterbe
herzfuerbuechervor 9 Jahren
Tolles Buch!

„Bevor ich sterbe“ schildert auf ganz einfühlsame, aber auch witzige und sture Weise das Leben von Tess, die unheilbar an Leukämie erkrankt ist, aber noch lange nicht aufgegeben hat. Es gibt schließlich noch unglaublich viel im Leben zu erleben – da lässt man sich von so etwas blödem wie einer Krebskrankheit nicht aufhalten!

Zugegeben hatte ich bei dem Titel erst mal ein großes Fragezeichen im Kopf. Er klingt, als würde den Leser ein Protagonist erwarten, der aus irgendwelchen undefinierten Gründen eine Löffelliste führt und mit Ehrgeiz versucht, so viele Punkte wie möglich abzuhaken, bevor, naja, er stirbt.

Dieser Verdacht zerschlug sich aber schon auf den ersten paar Seiten. Tessa ist ein ganz normales Mädchen, bis auf die Tatsache, dass sie Leukämie hat und daran sterben wird. Trotzdem hat sie einen so unbändigen Lebenswillen, dass man manchmal gar nicht glauben kann, ein krankes Mädchen vor sich zu haben. Sie durchlebt das Leben und ihre Gefühle in allen Facetten: Sie ist glücklich, verliebt, verbittert, wütend, verunsichert, nervös, eben all das, was gesunde Menschen auch durchmachen.

Tessa wird nie OOC. Jede ihrer Handlungen ist so feinfühlig und detailliert beschrieben, dass man jederzeit das Gefühl hat, ihr folgen zu können. Ich habe mich an keinem Moment von der Autorin im Regen stehen gelassen gefühlt, im Gegenteil – ich habe mitgefiebert, Tessa ihren Freund gewünscht, mitgelitten und gehofft, dass doch noch alles gut geht.

Tessa ist ein Mädchen, für das es keine Regeln mehr gibt – wozu auch? Deshalb hat sie alles auf zehn Dinge ausgerichtet, die sie noch erreichen möchte, bevor sie stirbt. Es ist komisch, wenn man sich vorstellt, dass man nur noch die Zeit hat, (wenn überhaupt) zehn Dinge zu erleben. Ich weiß nicht, was ich machen würde, aber ich finde es beeindruckend, dass Tessa sich nicht nur selbst bemitleidet, sondern auch an ihre Familie und ihre Freunde denken kann.

Ganz oft hat mich das Buch auch dazu gebracht, über mein eigenes Leben nachzudenken, manche Moralvorstellungen in Frage zu stellen und nach dem Sinn zu suchen, wofür ich der Autorin wirklich dankbar bin.

Cover des Buches Eat, Pray, Love (ISBN: 9783833309403)

Bewertung zu "Eat, Pray, Love" von Elizabeth Gilbert

Eat, Pray, Love
herzfuerbuechervor 9 Jahren
Tolles Buch!

„Eat. Pray. Love.“ ist ein Buch, das Anstöße gibt, das motiviert und antreibt. Während des Lesens und darüber hinaus habe ich einen wahnsinnigen Drang dazu verspürt, irgendetwas zu ändern – sei es ein paar Topfpflanzen zu kaufen oder endlich den nächsten Urlaub zu buchen. Ich wollte irgendwas anders machen, mich bewegen und aus meinem kleinen Wohlfühlkreis ausbrechen.

So wie Elizabeth. Sie gehört auch zu den Menschen, die nicht in Worte fassen kann, was sie stört, was ihr fehlt, was sie vom Leben erwartet. Sie weiß nur, dass da mehr ist, denn sie hat einen Hunger, den einfach nichts, das es in ihrem Leben gibt, befriedigen kann. Manchmal hab ich den auch, diesen Hunger. Und wenn dann so ein Buch wie dieses kommt, dann möchte ich am liebsten meine Tasche packen, mein Hab und Gut ins Auto stopfen und einfach losfahren.

Dafür, dass auch Elizabeth am liebsten einfach nur raus will (und das sofort), plant sie ihre Reise, die sie an drei ganz unterschiedliche Orte führt, sehr sorgfältig. Das ist gut, denn sie setzt sich Ziele und kann nur so rausfinden, was sie wirklich vom Leben erwartet.

Italien, Indonesien und Indien, das sind die drei Orte, die Elizabeth sich für ihren „Ausbruch“ ausgesucht hat. Essen, meditieren und dann zu innerem und äußerem Glück finden. Was ganz einfach klingt, entpuppt sich als eine Reise, die alles verändert. Dabei schwankt alles zwischen perfekt geplant und totaler Überraschung, sodass Elizabeths Reise einfach nie langweilig wird. Sie lernt so viel kennen, erlebt so viel Neues, das sie nie kennengelernt hätte, wenn sie in ihrer Wohnung in New York geblieben wäre.

Der Leser bekommt die ganze Zeit über mit, das Liz eine Veränderung durchmacht. In Italien erfährt sie, dass jeder Mensch ein Wort hat, das ihn beschreibt. Deshalb ist Liz während des ganzen Buches ein bisschen auf der Suche nach ihrem Wort, versucht es aus dem, was andere über sie sagen oder was sie aufschnappt, zusammenzusetzen, nur um später herauszufinden, dass das eigene Wort nicht gesucht, aber allemal gefunden werden kann.

Mich hat das Buch nachdenklich gemacht, aber auf eine schöne Weise. Es zeigt einem auf, was man machen kann, was die Welt für einen bereit hält, wenn man nur aus seinen vier Wänden rausgeht und sich mit ein bisschen Mut ins Leben stürzt.

Über mich

Buchbloggerin und Vielleserin aus Leidenschaft. Auf meinem Blog www.einherzfuerbuecher.de findet man ausschließlich Lieblingsbücher, kein Bewertungssystem, keine Flops.

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Liebesromane, Jugendbücher, Science-Fiction, Fantasy, Literatur, Unterhaltung

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