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hrafnaklukka

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Sister, Sister - Zwei Schwestern. Eine Wahrheit. (ISBN: 9783328103011)

Bewertung zu "Sister, Sister - Zwei Schwestern. Eine Wahrheit." von Sue Fortin

Sister, Sister - Zwei Schwestern. Eine Wahrheit.
hrafnaklukkavor 5 Jahren
Verlorene Seelen

Die Geschichte ist relativ einfach gehalten, von daher fiel mir der Einstieg in die Handlung sehr leicht: Als Clare 9 Jahre alt war, ist ihr von einem Amerika-Urlaub mit ihrer Schwester Alice nicht wieder gekehrt. Seitdem warten ihre und Mutter und sie verzweifelt auf ein Lebenszeichen, auch Privatdetektive konnten nichts ausrichten. Das Leben der beiden ist geprägt vom Verschwinden des Mädchens, und auch Jahre später hängt ein Schatten über der Familie. Und dann geschieht das Wunder: die Mutter erhält einen Brief von der schmerzlich vermissten Alice, die bald darauf zu Besuch kommt. Und obwohl sie sich jahrelang nichts anderes gewünscht hat, kann Clare keine Beziehung zu ihr aufbauen, und bald keimt in ihr der Verdacht, das mit ihrer Schwester etwas nicht stimmt. Einbildung, oder doch Realität?

Das Buch stand schon länger auf meiner Wunschliste, da mir zuerst das Cover aufgefallen ist und der Klappentext mich gereizt hat. Bis zum gewissen Punkt habe ich es auch als sehr spannend empfunden. Die Spannung ist von Anfang an da, da man mitten in der Handlung hinein geworfen wird .Die Geschichte bietet erst mal viel Platz für Spekulationen, leider war die Handlung am Ende doch etwas sehr vorausschaubar, was dem Lesevergnügen aber nicht abträglich war. Die Figuren waren sehr gut dargestellt, an manchen Stellen habe ich richtig mit Clare mitgelitten. Außerdem hat mir der Schreibstil der Autorin gut gefallen, das Buch ließ sich flüssig in einem Rutsch durchlesen und die Handlung war auch in sich schlüssig. Insgesamt würde ich das Buch mit 3,5/5 Sternen bewerten, da die erste Hälte deutlich besser war, vergebe ich insgesamt 4 Sterne!

Cover des Buches The Ending (ISBN: 9783426306192)

Bewertung zu "The Ending" von Iain Reid

The Ending
hrafnaklukkavor 6 Jahren
Kurzmeinung: Unheimliche Geschichte!
Unheimlich

„The Ending“ von Iain Reid hat mir – bis auf wenige Abstriche- gut gefallen. Schon das Cover hat mich magisch angezogen, und im Nachhinein muß ich sagen, es passt perfekt zum Buch. Dann kam die Leseprobe – und da wusste ich, das ich das Buch unbedingt lesen muß.
Die Geschichte ist eigentlich recht einfach gehalten, mit wenigen Figuren. Ein Paar fährt zum Abendessen zu den Eltern des Mannes, die Geschichte wird aus der Sicht der Freundin erzählt und wir können an ihren Gedanken und Erinnerungen teilhaben. Die Freundin ist sich ihrer Beziehung nicht mehr sicher, trägt sich mit dem Gedanken, Schluß zu machen. Die Situation erscheint etwas konfus und merkwürdig, die Atmosphäre knistert, obwohl ich nicht genau sagen kann, warum. Das ist eines der großen Talente des Autors, er schafft es, die Stimmung auch ohne große Worte zu vermitteln. Bei den Eltern angekommen wird die Situation noch grotesker – zu behaupten, die Eltern benehmen sich merkwürdig wäre noch geschönt. Doch die beiden überstehen den Abend irgendwie, und machen sich anschließend auf den Heimweg. Und da nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Der Dialog der beiden auf der Rückfahrt ist noch kurioser, und erst am Ende versteht man die gesamten Zusammenhänge – selbst als Viel-Leser war ich überrascht. Zu den Figuren ist nicht viel zu sagen – hauptsächlich geht es um Jake und seine Freundin, die sich ganz anders entwickelt haben als erwartet. Die anderen Personen sind eher Randfiguren, tragen aber zur Handlung und dem Verlauf bei. Die Stimmen aus dem Off – Meinungen von nicht benannten Leuten, die Kursiv geschrieben waren, haben mir auch gut gefallen und die Geschichte aufgepeppt. Überhaupt fand ich das Buch von Anfang an sehr spannend, wobei es gegen Ende nochmal richtig Fahrt aufnimmt. Die philosophischen Ansätze in den Dialogen haben mir hingegen nicht so gut gefallen, wobei auch sie am Ende Sinn ergeben.
„Du wirst Dich fürchten. Und Du wirst nicht wissen, warum.“ Genau dieses Gefühl hatte ich. Aber der Vergleich mit Stephen King, wie im Klappentext beworben, hinkt auf jeden Fall, und auf der Basis sollte das Buch nicht gekauft werden. Wer spannende, düstere Geschichten ohne viel Blutvergießen mag, wird mit „The Ending“ bestens unterhalten.

Cover des Buches Mordsmäuschenstill (ISBN: 9783732552788)

Bewertung zu "Mordsmäuschenstill" von Natalie Tielcke

Mordsmäuschenstill
hrafnaklukkavor 7 Jahren
Kurzmeinung: Witziger Krimi!
Humorvoller Krimi!

Eigentlich hätte mich das Buch aufgrund seines Covers überhaupt nicht angesprochen. Aber der Klappentext war ganz witzig, ujnd daraufhin habe ich die Leseprobe gelesen, die mir überraschend gut gefallen hat. Das Buch handelt von Hanna, die in ihrer Wohnung niedergeschlagen wurde, und jetzt im Krankenhaus im Koma liegt. Sie hat noch 30 Tage Zeit, als „Geist“ das Geschehen nach ihrem Fast-Tod zu beobachten, dann werden die Maschinen abgestellt. Eher durch Zufall verbünden sich ihre ehemaligen Patienten, um den Täter zu finden – wobei jeder von ihnen seine eigenen Beweggründe hat ………

Das Buch hat voll meinen Erwartungen entsprochen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt – von den selbsternannten „Privatermittlern“ Nele, Finn, Sascha und Jenny über den ermittelnden Kommissar bis hin zu dem seltsamen Alex. Und jeder kocht sein eigenes Süppchen. Der Handlungsverlauf ist für Viel-Leser erwartungsgemäß, ein Spannungsbogen war allenfalls zu erahnen  und doch hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen – es hat seinen eigenen Charme. Die Sprache ist sehr einfach gehalten, oft in Umgangssprache mit einigen verbalen Ausrutschern, was ich nicht so schlimm fand. Die Dialoge sind witzig. Verschrobene Figuren runden das Lesevergnügen ab, wobei diese – wie auch die ganze Handlung – eher an der Oberfläche geblieben sind.

Das mich kein tiefsinniger Roman erwartet, war mir schon nach der Leseprobe klar, und so habe ich genau das bekommen, was ich erwartet habe – einen kurzweiligen Krimi, über den ich oft schmunzeln mußte und der mich gut unterhalten hat.

Cover des Buches Crimson Lake (ISBN: 9783518468104)

Bewertung zu "Crimson Lake" von Candice Fox

Crimson Lake
hrafnaklukkavor 7 Jahren
Kurzmeinung: Spannende, ungewöhnliche Geschichte!
Tolle Story

Tolle Story!

 

Auf das Buch „Crimson Lake“ hatte ich mich schon sehr gefreut, und ich wurde auch nicht enttäuscht! Von dem Cover war ich schon anfangs begeistert, und der Inhalt hält, was die Leseprobe anfangs versprochen hat. Hauptfigur ist Ted Conkaffey, einem ehemaligen Detective, der außer seinem Leben alles verloren hat: er wurde angeklagt, die kleine Claire Bingley entführt und mißbraucht zu haben. Als die Anklage schließen fallen gelassen wurde, war nichts mehr wie es war: seine Ehefrau hat die Scheidung eingereicht und ist mit seiner kleinen Tochter fort gezogen, seine Freunde und Kollegen haben sich abgewandt und einen Job hat er natürlich auch nicht mehr. Es zieht ihn nach Crimson Lake, wo er auf die verurteilte Mörderin Amanda Pharrell trifft, die nun ein Detektiv-Büro eröffnet hat. Die beiden werden mit einem Fall betraut: der bekannte Autor Jake Scully ist verschwunden, und bei den Ermittlungen tauchen mehr Geheimnisse auf, als den meisten Beteiligten lieb ist ……..

Ich mochte das Buch von der ersten Seite an. Es ist von Anfang an spannend und lässt sich leicht lesen. Zudem haben wir es hier nicht nur mit einem Kriminalfall zu tun, sondern gleich mit dreien – denn die beiden Ermittler stecken ja ebenfalls bis zum Hals in Dreck. Eine interessante Handlung, erzählt aus der Sicht von Ted Conkaffey, in der die Vergangenheit und die Gegenwart zu Wort kommen, die einzelnen  Handlungsstränge gehen flüssig ineinander über.

 Der Spannungsbogen ist von Anfang an hoch angelegt, kann sich aber dennoch im Laufe des Buches noch steigern und flaut am Ende nicht ganz ab, da ja noch ein weiterer Teil erscheinen wird –der rote Faden der Handlung ist auf keinen Fall schon zu Ende gesponnen.  Die Figuren sind komplex, ich habe mir oft die Frage gestellt, wer wirklich die „Guten“ in dem Spiel sind. Die Sympathien für die einzelnen Charaktere waren teilweise schwer zu vergeben, einzig die Hauptfigur Ted ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen – obwohl er eines schweren Verbrechens angeklagt war.

 „Crimson Lake“ ist keinesfalls ein 08-15-Thriller, denn nicht nur der Fall ist spannend, auch mit der Rahmenhandlung  hat die Autorin sich richtig Mühe gegeben und ist ins Detail gegangen.  Viele Dinge, die sie beschrieben hat – Orte, Szenen, Figuren – konnte ich direkt vor meinem geistigen Auge sehen. Der Plot war überraschend, obwohl ich ihm Nachhinein denke, dass es darauf hinaus laufen mußte. Doch mehr möchte ich nicht verraten, am besten selber lesen, es lohnt sich!

Cover des Buches Killerfrauen (ISBN: 9783426788660)

Bewertung zu "Killerfrauen" von Stephan Harbort

Killerfrauen
hrafnaklukkavor 7 Jahren
Kurzmeinung: Informatives, spannendes Buch!
Blick hinter die Kulissen

Normalerweise lese ich eher Thriller, Psychothriller oder Krimis. „Killerfrauen“ von Stephan Harbort  ist eher ein Sachbuch mit Fällen aus der Praxis, aber  in Sachen „Spannung“ muss es sich ganz sicher nicht hinter den erfundenen Geschichten verstecken.  Es heißt ja, die besten Geschichten schreibt das Leben – in diesem Fall lassen die Geschichten den Leser teilweise sprachlos und betroffen zurück. Es geht um sieben verschiedene Frauen, die aus unterschiedlichsten Motivationen getötet haben. Am Ende jeder Geschichte wird die Psyche und die Entwicklung  der Mörderinnen beleuchtet – ein Punkt, der in   herkömmlichen Büchern natürlich nicht vorkommt, mir aber umso interessanter erschien. So konnte ich als Laie einen guten Einblick bekommen die einzelnen Schicksale blieben niccht oberflächlich auf die Tat beschränkt, sonder haben mehr Tiefe bekommen. Was bewegt einen Menschen, einen anderen zu töten? Ab wann ist es schief gelaufen?

 Begleitet wird das ganze von einem Vor- und Nachwort, ganz hinten im Buch sind noch verschiedenen Statistiken zu finden.  Anfangs war ich eher skeptisch, nach den ersten Seiten hat mich dann die Lese-Wut gepackt und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Die einzelnen Fälle sind gut ausgewählt und abwechslungsreich, und es bleibt durchgehend spannend. Der Autor hat auf komplizierte Fachausdrücke verzichtet, alles war gut  und verständlich beschrieben.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und es hat dazu geführt, das ich zukünftig nicht nur weitere Bücher des Autors lesen möchte, sondern auch meinen Lese-Horizont um diese Art Sachbücher erweiter.

Cover des Buches Ich soll nicht lügen (ISBN: 9783548289182)

Bewertung zu "Ich soll nicht lügen" von Sarah J. Naughton

Ich soll nicht lügen
hrafnaklukkavor 7 Jahren
Kurzmeinung: Spannend und kurzweilig, ein echter Pageturner!
Spannender Thriller

Zum Inhalt:

Der Krankenpfleger Abe ist die Treppe hinunter gestürzt, seine Verlobte Jody hat ihn gefunden. Seine Schwester Mags, mit der er eine undurchsichtige Vergangenheit teilt, kommt aus Amerika. Die beiden hatten jahrelang keinen Kontakt,  sie hatten sich entfremdet. Die offizielle Version der Ereignisse: Abe ist depressiv und hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Oder war es ein Unfall? Die Polizei legt den Fall zu den Akten.  Mags kann nicht glauben, das er sich so verändert haben soll, und versucht  rauszufinden, was wirklich in jeder Nacht geschehen ist.

Das Cover und der Titel:

Hätte ich das Buch im Buchhandel gesehen, hätte es direkt – aufgrund der Farbgebung des Covers- meine Aufmerksamkeit erregt. Auch den Titel „Ich soll nicht Lügen“ hätte ich interessant gefunden und mich dazu bewogen, den Klappentext zu lesen und einmal durchzublättern.

Meine Meinung:

Mir hat das Buch gut gefallen. Schon die Leseprobe fand ich sehr interessant und hätte am liebsten direkt weiter gelesen. Der Schreibstil ist flüssig und völlig unangestrengt, man kann gut auch für kleine Lesepausen schnell eintauchen, dabei herrscht auch eine immer währende Grundspannung.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert: hauptsächlich von Jody, der Verlobten und Abes Schwester Mags , die ihren Bruder lange nicht mehr gesehen hat. Aber auch andere Protagonisten kommen kurz zu Wort, und so wird die Geschichte Stück für Stück enthüllt und führt zu manchen unvorhergesehenen Wendungen. Das macht die Handlung sehr spannend, und ich habe tatsächlich jede freie Minute genutzt, um weiter zu lesen. Die Figuren sind gut beschrieben und bis zu einem gewissen Grad schwer zu durchschauen, mit allen Ecken und Kanten. Sie bleiben auch nicht starr sondern entwickeln sich bis zum Ende hin weiter. Besonders die Wandlung von Mags, die ja anfangs eher einsam und kühl wirkt, hat mir gut gefallen. Es wendet sich natürlich nicht alles zum Guten, aber das Ende ist realistisch und gerecht.  Einen Stern habe ich abgezogen, da man die Auflösung der Geschehnisse  ab einem gewissen Punkt erahnen kann. Trotzdem habe ich das Buch gerne weiter gelesen, da die Auflösung nicht wirklich das Ende des Buches war.

Mir hat es viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Wer clevere Psychothriller mag, ist mit „Ich soll nicht lügen“ gut bedient, und ich kann es gerne weiter empfehlen.  

Cover des Buches Der Sarg (ISBN: 9783596191024)

Bewertung zu "Der Sarg" von Arno Strobel

Der Sarg
hrafnaklukkavor 11 Jahren
Rezension zu "Der Sarg" von Arno Strobel

Arno Strobel war mir mir schon vorher als Autor spannender Psychothriller bekannt, und sein neuestes Werk "Der Sarg" reiht sich nahtlos in die Riege der Top-Thriller ein.
Hauptkommissar Bernd Menkhoff, bekannt aus dem Thriller "Das Wesen", hat sich aus privaten und beruflichen Gründen nach Köln zum KK11 versetzen lassen. Seine neuen Kollegen geben sich Mißtrauisch, und besonders KHK Udo Riedel beobachtet ihn mit Argusaugen. Und bei dem Fall, mit dem sie bald konfrontiert werden, ist sein ganzes Können gefragt: Inge Glöckner, reiche Erbin, wird lebendig begraben und stirbt quallvoll ion ihrem Sarg. Zur gleichen Zeit hat ihre Halbschwester Eva, zu der sie nie ein gutes Verhältnis hatte, immer wieder kehrende Alpträume - in denen sie lebendig begraben begraben ist. Wenn sie erwacht, kann sie die Male von den Fesseln noch spüren - und sehen. Ein Zufall? Menkhoff beginnt, ihr Umfeld in Augenschein zu nehmen, als eine weitere Frau verschwindet. Und auch diesmal war Eva im Geiste bei ihr. Ihre Freundin Wiebke überredet sie zu einem Termin bei dem Psychater Burghard Leienfeld. Liegt die Lösung des Problems in Evas Vergangenheit?
Ich habe "Der Sarg" aus der der Hand gelegt und emin erster Gedanke war "Wow". Ein sehr guter Thriller, der aber nicht zimperlich mit dem Leser umgeht und nichts für zarte Seelen ist - ein Thriller, der unter die Haut geht. Und dabei geht es nicht um besonders brutale Szenen, die der Autor bechreibt - es sind eher die nicht gesagten Dinge, die Andeutungen vom Horror, die mir unter die Haut gegangen sind. Und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, so groß war der Drang, zu Wissen, was passiert ist. Durch die recht einfache Schreibweise war ich schnell in der Geschichte versunken und konnte viele Seiten in einem Rutsch lesen.
Was "Der Sarg" von vielen anderen Thrillern unterscheidet ist die Konfrontation mit - im ersten Moment - unwahrscheinlichen Tatsachen. Solche Geschichten haben mir schon immer gut gefallen, das Verwischen von Fiktion und Realität. Warum träumt Eva immer zeitgleich mit den Morden? Woher kommen Evas Verletzungenbeim Erwachen? Selbst als geübter Krimileser bin ich erst kurz vor der tatsächlichen Auflösung dem Täter auf die Spur gekommen. Der Autor hat einige falsche Fährten gelegt, und erst nach und nach ist es mir gelungen, die verschiedenen Figuren und Ereignisse in einen Zusammenhang zu bringen.
Die einzig schon bekannte Figur im Buch war Bernd Menkhoff, der nach "Das Wesen" bei mir keinen beonders positiven Eindruck hinerlassen hatte. Daher war ich anfangs nicht wirklich begeistert, ihm hier in Köln wieder zu begegnen. Aber die Figur hat sich entwickelt, und ich hätte nichts dagegen, nochmal von ihm und den Kollegen vom KKH11 zu lesen. Auch die anderen Figuren des Buches waren gut gezeichnet, und zu fast jedem hatte ich ein klares Bild vor Augen. Arno Strobel hat nicht soviel Wert auf die Persönlichkeit der Mordopfer gelegt, sondern sich eher auf das Umfeld konzentriert. Besonders gut gefallen hat mir die Figur des "Dagger", der als Rocker mal nicht das "Bad Guy"-Image vertreten hat und anstatt Waffen und Drogen die Stadt Köln mit Torten versorgt.
Was lässt sich sonst noch zu dem Buch sagen? Arno Strobel muss sich längst nicht mehr hinter den Top-Thriller Autoren verstecken, sondern spielt in der oberen Liga mit. Als Thriller-Fan sollte man sich "Der Sarg" nicht entgehen lassen. Und auch das nächste Buch, zu dem schon eine Leseprobe im buch zu finden ist, wird auf meiner Wunschliste ganz oben stehen.

Cover des Buches Das Wesen (ISBN: 9783596186327)

Bewertung zu "Das Wesen" von Arno Strobel

Das Wesen
hrafnaklukkavor 13 Jahren
Rezension zu "Das Wesen" von Arno Strobel

Der Begriff Wesen bezeichnet den philosophischen Fachbegriff für das, was einer Sache/ Person ganz charakteristisch zu eigen ist. (Quelle: Wikipedia)
Jeder Mensch hat seinen Gegenspieler, und was für Batman der Joker ist, ist fernab der Kinoleinwand der Psychiater Joachim Licher für den Kommissar Bernd Menkhoff. 16 Jahre ist es her, seit Menkhoff und sein Kollege Seifert Joachim Lichner des Mordes an der kleinen Juliane beschuldigt und überführt haben. Und nun staunen sie nicht schlecht:: bei einer anonymen Vermisstenmeldung stehen sie auf einmal vor der Haustür von Dr. Lichner, der nicht weniger erstaunt als die beiden Polizisten zu sein scheint. Besonders heikel an der Sache ist, das Menkhoff kurz nach Lichners Inhaftierung eine Beziehung zu dessen ehemaliger Lebensgefährtin Nicole aufgenommen hat, die den Psychiater beim Prozess mit ihrer Aussage schwer belastet hat. Und nun soll Lichners Tochter Sara verschwunden – nur das dieser behauptet, keine Tochter zu haben. Doch es existieren Klinikunterlagen von der Geburt und eine amtliche Bescheinigung. Spielt Lichner ein falsches Spiel mit der Polizei, oder versucht tatsächlich jemand, ihn herein zu legen?
Ich lese sehr viel und sehr gerne, Thriller und Krimis gehören mit zu meiner bevorzugten Lektüre. Aber nur selten stosse ich auf wirklich gute, intelligente und vor allem unendlich spannende Geschichten, die sich deutlich von „Einheitsbrei“ abheben. „Das Wesen“ gehört für mich eindeutig in diese Kategorie. Das Buch lebt nicht von blutigen Splatter-Elementen oder billiger Effekt-Hascherei, sondern eher von dem, was nicht gesagt wird und nur im Kopf des Lesers statt findet. Das hat mir besonders gut an diesem Buch gefallen. Mit einem geschickten Mix aus den Ereignissen der Vergangenheit und dem aktuellen Fall in der Gegenwart wurde ich immer tiefer in die Handlung gezogen, in der die Grenze von realen Ereignissen und falschen Fährten fliessend ist. Auch die Charaktere sind authentisch beschrieben, sind nicht schwarz/weiss sondern haben alle ihre Ecken und Kanten und passen perfekt zur Handlung. Warum ich nur vier Sterne vergeben habe? Für meinen Geschmack hätten die Nebenschauplätze besser ausgearbeitet sein können, das heisst, ich hätte gerne mehr über die private Situation der Ermittler und des / der Täter erfahren, das hätte die Handlung rund gemacht. Der Plot ist gut durchdacht war auch relativ überraschend, aber mehr möchte ich dazu nicht verraten.
„Das Wesen“ ist – genauso wie sein Vorgänger „Der Trakt“ ein intelligent geschriebener Thriller, den man flüssig in einem Rutsch durchlesen kann (und auch wird). Die Leseprobe zu Arno Strobels neuem Buch am Ende macht Lust auf mehr, und so wird es sicherlich auch auf die Liste meiner Vorbestellungen landen.

Cover des Buches Die Wahrheit über Alice (ISBN: 9783805250030)

Bewertung zu "Die Wahrheit über Alice" von Rebecca James

Die Wahrheit über Alice
hrafnaklukkavor 14 Jahren
Rezension zu "Die Wahrheit über Alice" von Rebecca James

„Die Wahrheit über Alice“ ist ein Buch, das die Bezeichnung Psychothriller mit Recht verdient: statt massenhaft Leichen und blutigen Details findet hier das Grauen nur im Kopf statt, es ist mehr der Hauch einer düsteren Ahnung als schreckliche Ereignisse, doch der hat es in sich.

Die Aura des geheimnisvollen umgibt Katherine: die 17-jährige lebt bei ihrer Tante Vivien, still und unauffällig, unsichtbar für die meisten ihrer Mitschüler. Das ändert sich aber schlagartig, als die quirlige Alice sie unter ihre Fittiche nimmt: das fröhliche Mädchen holt sie aus ihrem Schneckenhaus, und schnell fasst sie Vertrauen zu Alice und ihrem Freund Robbie. Doch nach und nach offenbart sich Alices wahrer Charakter, und so beginnt Katherine, sich von ihr zu distanzieren. Das hat fatale Folgen, denn ein Mädchen wie Alice schiebt man nicht so einfach ab ….....

Das Buch „Die Wahrheit über Alice“ hat das gehalten, was die Leseprobe versprochen ein: eine spannende Geschichte, flüssig zu lesen und ein echter Pageturner. Die Handlung ist mit System aufgebaut spielt in drei verschiedenen Zeitebenen: in der Gegenwart, in der die erwachsene Katherine in Ich-Form ihre Geschichte erzählt, und in der Vergangenheit – vor dem Tod ihrer Schwester Rachel und in der Zeit danach – der Zeit mit Alice. Die Abschnitte der verschiedenen Erzählungen sind geschickt plaziert, und jede endet sehr spannend und animiert so zum sofortigen Weiterlesen. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und wirken auch absolut glaubwürdig: die schuldbeladene Katherine, der vor lauter Liebe blinde Robbie und die extrovertierte Alice, die anfangs nur ab und zu das Biest durchschimmern lässt, aber nach und nach mehr von ihrem wahren Charakter offenbart. Die Dialoge, die zahlreich vorhanden sind, wirken sehr lebendig und machen in dem Buch eine Menge aus. Die Handlung lebt zum großen Teil von nicht ausgesprochenen Dingen und einem Hauch von Grauen, aber nicht nur davon allein: Themen wie Schuld, Freundschaft und Liebe machen die Geschichte weitaus komplexer. Die Autorin spielt mit ihren Figuren: es ist unglaublich, wie Alice es schafft, ihr Umfeld zu manipulieren und alle nach ihrer Pfeiffe tanzen zu lassen. Die Auflösung und das Ende sind sehr schlüssig, wenn auch nicht unbedingt glücklich zu nennen und hat noch die ein oder andere Überraschung bereit gehalten.

Dieses Buch ist eher von der stillen Sorte, was es aber um so besser wirken lässt: „Die Wahrheit über Alice“ sollte man nicht anfangen, wenn man am nächsten Tag dringende Termine hat, denn so schnell legt man es nicht wieder aus der Hand.

Cover des Buches Du (ISBN: 9783550087738)

Bewertung zu "Du" von Zoran Drvenkar

Du
hrafnaklukkavor 14 Jahren
Rezension zu "Du" von Zoran Drvenkar

„Es waren einmal fünf Mädchen, und ich war eine davon“.

In diesem Fall war ich nicht nur eine von fünf Freundinnen, sondern auch auch noch diverse andere Figuren - „Du“. Und die Schreibweise ist ist nicht das einzige ungewöhnliche an diesem Roman- es ist eine Mischung aus Roman, Road-Movie und Krimi. Kopfkino vom feinsten - ein Buch das geradezu danach schreit, verfilmt zu werden. Erzählt wird die Geschichte aus vielen Perspektiven, jede Figur bekommt die Chance, den Verlauf der Geschichte auf seine Weise darzustellen. Und das geschieht nicht in der handelsüblichen „Ich“-Perspektive, sondern der Autor spricht den Leser als Protagonisten mit „Du“ an, was der Geschichte eine sehr persönliche Note verleiht. Doch worum geht es genau? Da sind zum einen fünf Freundinnen, die alles füreinander tun würden und durch dick und dünn gehen. Und da ist Mirko, dessen Verliebtheit in eine der fünf sein Schicksal wird. Ragnar hat seinen Bruder verloren – Oskar sitzt steif gefroren mitten im Sommer am Swimmingpool. Und natürlich gibt es da noch den Reisenden – den Mann, der alle paar Jahre einen Berg Leichen hinterlässt. Was diese Figuren miteinander gemein haben, muss man selber heraus finden – in diesem Fall ist der Weg das Ziel, es geht nicht nur um einen spektakulären Plot, sondern in erster Linie darum, wie sich die verhängnisvollen Ereignisse ergeben haben. Dabei spielt die Vergangenheit eine ebenso grosse Rolle wie die Gegenwart. „Du“ ist anfangs nicht ganz einfach zu lesen, doch wenn man erst mal im Lesefluss ist, kommt man leider viel zu schnell zum Ende. Die meisten Figuren (ganz besonders die fünf Mädels) wecken trotz ihrer Fehler und Schwächen Sympathien, die rasante und originelle Handlung lässt einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Besonders gut hat mir gefallen, das einige Szenen doppelt dargestellt wurden – jeweils aus Sicht einer anderen Person. Die verschiedenen Blickwinkel waren keinesfalls langweilig, sondern haben der Handlung eine besondere Note verliehen. Doch „Du“ ist viel mehr als eine gut geschriebene und spannende Geschichte. Einige Szenen und Dialoge sind schon beinah komisch, während es doch eigentlich um viel tiefgründigere Themen geht – Schuld, Moral, Freundschaft, Familie – nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Das Buch ist keine einfache Lektüre, weder vom Inhalt her, noch von der Schreibweise. Man muss sich schon genug Zeit nehmen, und sich damit auseinander setzen – auf keinen Fall ist ein Happen für zwischendurch. Doch der Aufwand lohnt sich: mich hat „Du“ richtig beeindruckt, und es ist ein Buch, das man nicht so einfach aus der Hand legt, sondern das auch noch einige Zeit danach im Kopf präsent ist.

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